Nutzen zuviele Menschen das System "Arge" aus?

@Alano
Richtig, die waren das. Sind die "Blauen" Citipost? :D Weil ich mich bei denen jetzt nochmal hier in der Region bewerben möchte, als Nebenjob. Steht nämlich noch aus, ob ich Bafög bekomme. Evtl. muss ich nebenher Teilzeit jobben, um über die Runden zu kommen.

@Crusi
genau, Citipost. Aber da muss man sich ja schon schämen, für die zu arbeiten. Bekam ein Vertrag, offiziell als Teilzeit, in Wahrheit aber Vollzeit (jenachdem, wie lange man braucht). Und Verdienst, ganze 700 Euro im Monat netto.

Dann gaukeln die die vor, dass du nach einem halben Jahr Probezeit übernommen wirst, und wirklichkeit, übernehmen die niemanden mehr. Danach kannst du gehen.

Bei der Post hingegen habe ich schon mehrmals gearbeitet, immer zwischen 3 Monaten, bis 1 Jahresverträge. Ab und zu rufen die einen an, wenn die Bedarf haben, heizen einen durch, und dann darf man wieder gehen.

Und bei DHL war ich noch ne ganze Zeit. Wenigstens ein guter Monatslohn, aber Arbeit wie Sau.

Wenn ich mir einen Apfel greife, habe ich ihn mir verdient. Weil es der Wirklichkeit entspricht.

Geld ist nur eine Idee, eine Illusion des Gegenwerts. Solange es welche gibt, die diese Illusion anführen, und es nicht deinem eigenen "Verdienst" entspricht, bleibt diese Illusion so, als ab man einem Hund einen Leckerlie(Verdienst) gibt, weil er durch ein Kunststückchen etwas getan hat. Dadurch fühlt man sich betrübt, weil man Mensch ist, und kein Hund.
Weil immer jemand über einem existiert, der definiert wieviel du verdienst. Nicht mehr du selbst. Deshalb sind gut Verdiener meist glücklicher mit dem was sie haben. Denn sie glauben auch, das sie es sich verdient haben.

@Crusi
Dann hieß es auch öfter "Wir haben uns leider für einen anderen Bewerber entschieden" (auch ohne Begründung nach mehrmaligem Nachfragen)

Das ist eine Standardfloskel, nicht persönlich nehmen.

"Ja..hmmm...ähm... die Arbeitsbewegung an sich stimmt noch nicht ganz"

Ich kann die Situation natürlich nicht beurteilen, aber grad im Handel sollte man ziemlich effizient arbeiten. Wobei, wenn ich mir die Trantüten beim Penny gegenüber ansehe..

Im Zoo hieß es "Ja... alles super, sie haben ja sogar schon ein paar Semester Bio studiert und gutes Abi, Leistungskurse bla bla bla... aber nicht deutlich genug gemacht, dass sie mit exotischen Tieren arbeiten wollen

Vielleicht eine Etage darunter ansetzen, also im Zoo(fach)handel? Dort könnte man auch, sofern man den richtigen Laden aussucht, sich erste Referenzen aneignen.

(Die Angebote waren z.T. auch von der Arge, wo mir höherqualifizierte Angebote ausgedruckt wurden).

Sei mir nicht bös, du hast ja oben einen Auszug deiner Vita gepostet und darin lese ich viel Halbes aber wenig Ganzes. Evtl. ist gerade das für die besseren Ausbildungsstellen abschreckend.

Dann war ich bei Einstellungstests von Pharmakonzernen. Bin ich leider am ersten Kästchen gescheitert, wo man angeben sollte, ob meine Eltern da auch beschäftigt seien...

Habe selbst schon Round Tables und Einstellungstest hinter mir, aber sowas habe ich noch nie erlebt oder gehört.

Die Floristen und Gärtner wollten mich alle haben, aber mal ehrlich... nachdem ich erfahren hatte, dass die mir alle in der Staffelung 300, 400 und 500€ Brutto an Ausbildungsvergütung zahlen wollten

Das würde ich auch tunlichst bleiben lassen, bei Gärtnern fällt die saisonale Stempelei an und zu Floristen hörte ich mal vor Jahren folgende Weisheit: Für Floristinnen gibt es genau zwei Wege, entweder sie machen ihren Meister, oder sie heiraten.

Hatte sogar mehr Herausforderung und Verantwortung übertragen bekommen, als ich bei der Post gearbeitet hatte...

Diese privatisierten Postdienste sind moderne Sklaventreiber.

univerzal schrieb:Diese privatisierten Postdienste sind moderne Sklaventreiber.

aber auch die Gelben. Dafür zahlen die ordentlich und pünktlich. Es sei denn, man landet bei der Tochterfirma, deren Namen ich nicht Nennen will, dann hat man wieder einen Hungerlohn.

@Alano
Durchaus, sind ja schließlich auch privatisiert worden.

@univerzal
ja eben.

Ich könnte hier noch Sacdhen aus der Branche ausplaudern, da würdet ihr euch am Kopf fassen, was da alles abgeht. Aber ich bin da lieber vorsichtig.

Übrigens kann ich jedem, der Arbeit sucht, Postunternehmen als Arbeitgeber nur ans Herz legen. Man bekommt mehr oder minder einen "regelmäßigen Tariflohn", die Arbeit ist sehr abwechslungsreich (Umgang mit Kunden, Gefahren im Straßenverkehr), körperlich fordernd (durch die gesetzten täglichen Leistungsvorgaben) und die nehmen meist alle, sofern sie die deutsche Sprache gut genug beherrschen :D

TNT Post Regioservice, jetzt Postcon (die wollen wohl ihr schlechtes Image wegbekommen) würde ich aber minder empfehlen, da die Bezahlung nicht verhältnismäßig ist (wenn man es wirklich nötig hat, muss man darüber hinwegsehen) und vor allem das Personalmanagement unter aller Sau ist! Die springen mit ihren Zustellern um, wie mit Sklaven. Regelmäßig wird "vergessen", fällige Überstunden und Boni auszubezahlen und man muss erstmal 3-4 mal hinterhertelefonieren... Wenn man Überstunden macht, wird man dazu gedrängt, schneller zu werden, oder es wird mit Kündigung gedroht.

Positiv ist jedoch, dass man bei der deutschen Post mit ca. 10€ Brutto die Stunde anfangen würde und allgemein durch den Job sportlich fit und zudem schlanker wird.
Für mich war es aber auf Dauer zu stressig und der Straßenlärm verursachte nach und nach immer mehr Tinitus-Anfälle :S

Crusi schrieb:Positiv ist jedoch, dass man bei der deutschen Post mit ca. 10€ Brutto die Stunde anfangen würde und allgemein durch den Job sportlich fit und zudem schlanker wird.

heutzutage bekommen aber viele dort Verträge von einem anderen Unternehmen, welchen ich hier nicht nennen will (also nicht von der Post direkt). Da bekommt man 9,80 Stunde, was gerade noch geht.

Und schlank wird davon auch nicht jeder, wenn man sich nach Feierabend die Wampe vollhaut.

@univerzal
Ja... das ist immer sone Sache, was Bewerbungen angeht. Denke auch, dass man irgendwann doch einen Fang macht. Man bekommt ja Übung und Routine, wenn man in einer Woche mehrere Gespräche, Tests und Probearbeiten hinter sich bringen muss. Man sollte nur nicht aufgeben.

Nur wird wie gesagt immer angeführt, dass man für mehr Geld halt auch mehr Verantwortung hat. Ja dann ist das so, gibt eine Menge Leute, die diese Verantwortung gern übernehmen wollen würden, aber bei ausreichender Qualifikation keine Chance (wahrscheinlich wegen mangelnder "Softskills"/ anfänglicher Schüchternheit) bekommen. Die fangen dann unter Umständen irgendwann an zu "Hartzen" ;)

@Crusi
Man muss auch ein wenig in die Dinge reinwachsen. Ich denke, nur wenige steigen direkt nach der Ausbildung/Studium in einen Job mit enorm viel Verantwortung ein, nein, das entwickelt sich.

gibt eine Menge Leute, die diese Verantwortung gern übernehmen wollen würden, aber bei ausreichender Qualifikation keine Chance

Womit wir wieder Rad zum 'selbst verkaufen' zurückschlagen. Wenn man sich mal bewusst macht, dass gerade offene Positionen mit Verantwortung und freier Arbeitsgestaltung dutzendfach überlaufen sind, kann man sich denken, dass man iwie aus der Maße herausstechen muss.

univerzal schrieb:
Das würde ich auch tunlichst bleiben lassen, bei Gärtnern fällt die saisonale Stempelei an und zu Floristen hörte ich mal vor Jahren folgende Weisheit: Für Floristinnen gibt es genau zwei Wege, entweder sie machen ihren Meister, oder sie heiraten.

kann ich so nicht bestätigen. Kenne eine Person die richtig gut verdient als Floristin!

@Truenes
Kenne eine Person die richtig gut verdient als Floristin!

Als Angestellte? Glaub ich nicht, höchstens mal als Ausnahmefall.

@DonFungi

,,Arbeiten gehen können'' - was bedeutet das?

Man muss nicht nur geistig und körperlich gesund sein, sondern es muss auch eine passende Tätigkeit vorhanden sein, ebenso, wie die Vorbildung oder die Fähigkeit, sich neue Fertigkeiten anzueignen.

Ganz ehrlich: Ich bin keineswegs faul, aber würde z.B. definitiv nicht alles und auch nicht zu jeder Bezahlung arbeiten.

univerzal schrieb:
Als Angestellte? Glaub ich nicht, höchstens mal als Ausnahmefall.

wenn du es jetzt nicht glaubst kann ich das nicht ändern. Es ist aber so. Als Angestellte! Kommt halt immer drauf an was man kann. Die ist top in ihrem Fach. Hatte ich ja schon geschrieben. Der Lohn berrechnet sich hier in Deutschland leider immer danach wieviel man kann und wieviel nicht.
Die ist top in ihrem Fach.

Kc schrieb:Ganz ehrlich: Ich bin keineswegs faul, aber würde z.B. definitiv nicht alles und auch nicht zu jeder Bezahlung arbeiten.

@Kc
und was ist, wenn man bald auf der Strasse landet? (kein Geld für Miete und sonstwas hat)

kha.ze schrieb:
Ganz ehrlich: Ich bin keineswegs faul, aber würde z.B. definitiv nicht alles und auch nicht zu jeder Bezahlung arbeiten.

Genau du wärst dann ein Mensch den viele als Sozialschmarotzer ansehen und wo sie dann sagen, der nutzt das System "Arge" aus. Genau dahin will man ja mit dem Titel: Nutzen zuviele Menschen das System "Arge" aus? Wenn du nicht nicht alles machst bist du in unserer Gesellschaft sofort Sozialschmarotzer.

Wohlgemerkt muss ich betonen, dass das jetzt nicht meine eigene Meinung ist.

Kommt halt immer drauf an was man kann. Die ist top in ihrem Fach

Mag ja sein, aber hängt im Endeffekt davon ab, was der Laden abwirft und ob sich die Angestellte trägt. Ist in der Regel nicht der Fall und daher eine Ausnahme. @Truenes

@Crusi
Der Bruttoverdienst bei Floristen beginnt zwischen 1400 und 1500 €, das klingt doch gar nicht so übel, finde ich. Und das man in der Ausbildung schlecht verdient, ist in vielen Branchen so.

http://www.ausbildung.de/berufe/florist/gehalt/

Aniara schrieb:Bedenke jedoch auch, dass bei denen das Geld auch nicht auf Bäumen wächst. Von irgendwas muss die Förderung/Unterstützung von Bedürftigen auch finanziert werden

Natürlich, da zahlt man lieber 130€ Miete mntl nicht und riskiert lieber, dass eine junge, kranke Frau auf der Straße landet... :vv:

Aniara schrieb:. Des Weiteren sollte man eine amtliche Stelle nicht an dem Verhalten von einigen, wenigen Mitarbeitern fest machen.

Da die Frauen und Männer die bei der Arge /Amt Arbeiten ihre Kompetenz wiederspiegeln (sollten), denke ich, kann ich die Kompetenz der Behörde an der Kompetenz ihrer Arbeiter festmachen.
Zumal man ja immer mal wieder hört, dass die ganz großen Mist bauen.
Wenn sich eine Behörde sogar die Zeugnisse von Schülern zeigen lassen will, weil die Mutter sonst keine Leistung mehr bekommt, dann ist für mich einfach der Ofen aus.