Pseudo-Emanzipation aus linguistischer Sicht! (Generisches Masculinum)

@shionoro

shionoro schrieb:Aber das es auch historisch bei vielen kulturen menschen gab die aus den geschlechterrollen rausgefallen sind und nicht mehr als mann oder frau allein galten ist nunmal fakt....

Was meinst Du damit?
Kannst Du das mal bitte mit einem Beispiel unterfüttern?

@raitoningu
Ich kann die Gruppen nach den Geschlechtsmerkmalen einteilen. Das reicht um Unterschiede zwischen den gruppen feststellen zu können. Ich muss nicht wissen, aus welchen Elementen zwei Steine genau bestehen, um festzustellen, dass einer evtl härter und schwerer ist:D

@shionoro

shionoro schrieb:Führten allerdings schon damals ummodellierungen daran durch.

Könntest Du das bitte näher erklären?

@shionoro
Also gehört es doch zu Geisteswissenschaft?

@fumo

fumo schrieb:Verstehst Du jetzt wenigstens meine Sorgen? :cry:

Nur bedingt.
Ich würde im generischen Neutrum im Übrigen kein größeres Problem sehen; das gibt es als Genus ja auch für Menschen heute schon beispielsweise im Diminutiv. (das Mädchen)
Die englische Sprache besitzt auch nur einen Artikel für alle Geschlechter und keine unterschiedlichen Endungen.


@nananaBatman

nananaBatman schrieb:Ich kann die Gruppen nach den Geschlechtsmerkmalen einteilen. Das reicht um Unterschiede zwischen den gruppen feststellen zu können. Ich muss nicht wissen, aus welchen Elementen zwei Steine genau bestehen, um festzustellen, dass einer evtl härter und schwerer ist:D

Du kennst aber nicht mal alle relevanten Geschlechtsmerkmale genau.
Oder beharrst du weiter auf dem Kindergarten-Aufklärungsbuch-Prinzip: "Jungen haben einen Penis, Mädchen haben eine Vagina"?

@inci2
Ja für mich ist die Argumentation von dem Voss teilweise total abenteuerlich. Vorallem den Stellenwert, den er dabei teilweise Randerscheinungen beimisst.

raitoningu schrieb:Die englische Sprache besitzt auch nur einen Artikel für alle Geschlechter und keine unterschiedlichen Endungen.

Die englische Sprache unterscheidet sehr wohl nach männlich und weiblich.
Es heißt "The pet", aber sobald das Haustier einen Namen hat, ist Bello "he" und Minka "she".
Sonne und Mond sind auch Geschlechtern zugeordnet.

@raitoningu

raitoningu schrieb:Die englische Sprache besitzt auch nur einen Artikel für alle Geschlechter und keine unterschiedlichen Endungen.

Sie ist aber historisch so gewachsen, die Menschen haben nie etwas anderes kennengelernt, im Deutschen würde es eine erhebliche Umstellung für ALLE bedeuten.

Der Kompromiss könnte darin bestehen, den Menschen des C-Geschlechts einen geschlechtsähnlichen Status zuzubilligen, um symbolisch anzuerkennen, dass es sich bei ihnen weder um Männer noch Frauen handelt.

@inci2

Beispielsweise wurden bei einigen indianerstämmen medizinmänner als drittes geschlecht angesehen, weil sie mit der geisterwelt in konstakt standen und dahe rda smännliche und weibliche verkörperten.

Ähnliche aufzeichnungen sind aus Indien bekannt.

Dazu von wiki:

The ancient Maya civilization may have recognised a third gender, according to historian Matthew Looper. Looper notes the androgynous Maize Deity and masculine Moon goddess of Maya mythology, and iconography and inscriptions where rulers embody or impersonate these deities. He suggests that the third gender could also include two-spirit individuals with special roles such as healers or diviners.[140]

Anthropologist and archaeologist Miranda Stockett notes that several writers have felt the need to move beyond a two-gender framework when discussing prehispanic cultures across mesoamerica,[141] and concludes that the Olmec, Aztec and Maya peoples understood "more than two kinds of bodies and more than two kinds of gender." Anthropologist Rosemary Joyce agrees, writing that "gender was a fluid potential, not a fixed category, before the Spaniards came to Mesoamerica. Childhood training and ritual shaped, but did not set, adult gender, which could encompass third genders and alternative sexualities as well as "male" and "female." At the height of the Classic period, Maya rulers presented themselves as embodying the entire range of gender possibilities, from male through female, by wearing blended costumes and playing male and female roles in state ceremonies." Joyce notes that many figures of mesoamerican art are depicted with male genitalia and female breasts, while she suggests that other figures in which chests and waists are exposed but no sexual characteristics (primary or secondary) are marked may represent a third sex, ambiguous gender or androgyny.[142]

Indianerstämme (und nicht nur die maya) haben durchaus das geschlecht abhängig vom verhalten gemacht und mehr als eine geschlechterrolle gekannt.


Auch hier:

The natives of modern Illinois decided the gender of their members based on their childhood behavior. If a genetic male child used female tools like a spade or ax instead of a bow, they considered them Berdaches, which is a derogatory term, the better term being Two Spirits, as they were considered to encompass the masculine and feminine

lustigerweise, so zum thema geschlechter und präferenzen, sehen wir heute nen bogen eher als ne weibliche waffe an (wie wir z.b. auch heute in tribute von panem sehen und in sehr vielen rpg) und ne axt als ziemlich männlich.

raitoningu schrieb:"Jungen haben einen Penis, Mädchen haben eine Vagina"?

Den Großteil kann man damit sogar richtig in Frau und Mann aufteilen ;)

@nananaBatman

Gender studies beinhaltet sowohl dinge aus natur als auch aus geisteswissenschaften.

Man benötigt und rezipiert ergebnisse aus biologie, psychologie, soziologie usw..

raitoningu schrieb:Du kennst aber nicht mal alle relevanten Geschlechtsmerkmale genau.

Bitte klär uns auf.

shionoro schrieb:lustigerweise, so zum thema geschlechter und präferenzen, sehen wir heute nen bogen eher als ne weibliche waffe an (wie wir z.b. auch heute in tribute von panem sehen und in sehr vielen rpg) und ne axt als ziemlich männlich.

Ne alles männlich. Weibliche Waffen sidn Bratpfanne und Nudelholz, wie jeder weiß:D

@shionoro

shionoro schrieb:Indianerstämme (und nicht nur die maya) haben durchaus das geschlecht abhängig vom verhalten gemacht und mehr als eine geschlechterrolle gekannt.

Wurde überhaupt bisher bestritten, dass soziale Geschlechter verbindlich festgelegt seien?

Natürlich kann sich ein Mann als Frau oder umgekehrt fühlen. Auch viele andere Konstellationen wären an dieser Stelle denkbar.

@shionoro

shionoro schrieb:Die LEute wurden meist mit einem penis oder einer vagina geboren.
Führten allerdings schon damals ummodellierungen daran durch.

Die einzigen "Ummodellierungen" der Geschlechtsorgane, die
ich kenne, dienten aber nicht dazu, einen Mann zur Frau (oder
umgekehrt zu machen), sondern um die Männlichkeit. oder
Fraulichkeit zu betonen. Und das, in dem der Blick genau
auf die primären Geschlechtsorgane gelenkt wurde. Um einen
Sexualpartner auf sich aufmerksam zu machen.

Weitere "Ummodellierungen".

Altes Ägypten:

Hatschepsut, die um als Pharao zu gelten, sich einen Bart umschnallte.
Obwohl das nicht nötig war, da sie auch als Pharaonin die gleiche Macht
hätte ausüben können, wie man an Kleopatra sehen kann.

Albanien:

In den Verwunschenen Bergen Albaniens dürfen Frauen in bestimmten Fällen Männer werden – ohne Operation, aber durch soziale Rituale. Ein Gesetz aus dem Mittelalter erlaubt ihnen, beim Tod des Patriarchen dessen Platz in der Familie zu besetzen. Oft werden Mädchen schon als Kind zur Burrnesha, zur Schwur-Jungfrau, gemacht. Sie verpflichten sich zu lebenslanger Jungfräulichkeit, verrichten Männerarbeit, tragen Männerkleidung – und werden als Männer respektiert. Pepa Hristova hat einige von ihnen besucht, sie nach ihren Geschichten gefragt und fotografiert.

http://www.zeit.de/gesellschaft/2013-06/fs-sworn-virgins-hristova-2

@shionoro
Und die Annahme, "typisch männliche und weibliche Verhaltensweisen und Eigenschaften, kommen hauptsächlich von Erziehnung und gesellschaftlichen Einflüssen"

ist also keine Grundlage??

@nananaBatman
Ich hab zwar Null Ahnung von Physik und würde mich auch standhaft weigern ein Buch dazu zu lesen; aber ich halte die String-Theorie - kann man das essen? - für absolut unhaltbar pseudowissenschaftlich und bestehe jetzt mal darauf, dass ich damit recht habe. :troll:


@Ilvareth
Der feine Unterschied zwischen Artikel und Personalpronomen ist dir aber geläufig, oder? ;)


@fumo

fumo schrieb:Sie ist aber historisch so gewachsen, die Menschen haben nie etwas anderes kennengelernt, im Deutschen würde es eine erhebliche Umstellung für ALLE bedeuten.

Alleine seit meiner Schulzeit wurde die deutsche Rechtschreibung zweimal komplett über den Haufen geworfen. Und stell dir vor, ich lebe noch. ;)

@nananaBatman

Wie, grundlage?
Es ist erstmal ne behauptung die man zu belegen versucht und sich ihre implikationen überlegt.

@shionoro

shionoro schrieb:Beispielsweise wurden bei einigen indianerstämmen medizinmänner als drittes geschlecht angesehen, weil sie mit der geisterwelt in konstakt standen und dahe rda smännliche und weibliche verkörperten.

Das ist dann eine Art Status, der den Medizinmännern
verliehen wurde. Eine Ehrung, die sie über die normalen
Männer und Frauen hob. Mit Gender hatte das nix zu tun.

Und wir wissen nun leider nicht, ob Medizinmänner sich als
Männer sahen oder als Wesen, das beide biologische Geschlechter in sich
vereinte.

Wie war das übrigens bei den weisen Frauen, die
es ja auch gab. Wurde denen die gleiche Ehre zuteil.

Und ich hätte gerne den Wiki-Link. Danke schön.