Essstörung

Streuselchen schrieb:@Gerlind

Ich schrieb ja auch, dass sie eine entwickelt (nach meinem Empfinden) - wenn da jetzt nicht geholfen wird.

Ich denke, wenn sie eine entwickelt, hat sie eine und dann ist Fachperson nötig.

Vielleicht steckt sie aber schon viel tiefer drin als du im Moment vielleicht denkst? Sich mit den Eltern kurzzuschließen wäre keine Option? Ich war selbst essgestört (bin ich heute immer noch, aber nicht mehr untergewichtig und es wird besser) und als mich da jemand darauf angesprochen hat, ging's zum einen Ohr rein und zum anderen raus. Mir hat es erst die Augen geöffnet, als ich daran fast gestorben wäre und auch dieser Prozess hat nicht sofort eingesetzt. Ich kenne auch keine anderen essgestörten Menschen, also kann ich auch nicht sagen, wie es andere da raus geschafft haben.

Dass du nicht einfach wegschauen magst, finde ich aber schon gut. Nur bin ich mir nicht sicher, ob du die richtige Person bist, das anzusprechen, ohne auf Ablehnung zu stoßen.

@Gerlind

Ich bin kein Arzt und möchte nicht diagnostizieren. Ich schildere nur meine Beobachtungen und frage nach Ratschlägen was man da tun könnte, aus meiner Position heraus.
Bitte nimm mir nicht Krumm, dass ich nicht mit ihren Eltern und ihr derzeit an einem Tisch sitzen möchte um diese Thematik offen anzusprechen. Ich fände das für sie einfach unschön und ich möchte nicht, dass sie sich einer Gesprächsrunde ausgesetzt fühlt.
Danke dennoch für deinen Vorschlag

Streuselchen schrieb:@Gerlind

Ich bin kein Arzt und möchte nicht diagnostizieren. Ich schildere nur meine Beobachtungen und frage nach Ratschlägen was man da tun könnte, aus meiner Position heraus.
Bitte nimm mir nicht Krumm, dass ich nicht mit ihren Eltern und ihr derzeit an einem Tisch sitzen möchte um diese Thematik offen anzusprechen. Ich fände das für sie einfach unschön und ich möchte nicht, dass sie sich einer Gesprächsrunde ausgesetzt fühlt.
Danke dennoch für deinen Vorschlag

Wenn es eine ist bringt m.E. rumeiern jetzt nichts.
Oder sprich mit einem Fachdienst ohne Namen zu nennen.

Abnormo schrieb:Sich mit den Eltern kurzzuschließen wäre keine Option?

Doch, das ist eine Option. Aber ohne sie da mit einzubinden, vorerst.

Abnormo schrieb:Dass du nicht einfach wegschauen magst, finde ich aber schon gut. Nur bin ich mir nicht sicher, ob du die richtige Person bist, das anzusprechen, ohne auf Ablehnung zu stoßen.

Hm ja, die Überlegung habe ich auch.

Abnormo schrieb:Mir hat es erst die Augen geöffnet, als ich daran fast gestorben wäre und auch dieser Prozess hat nicht sofort eingesetzt. Ich kenne auch keine anderen essgestörten Menschen, also kann ich auch nicht sagen, wie es andere da raus geschafft haben.

Das tut mir wahnsinnig leid zu lesen

Gerlind schrieb:Wenn es eine ist bringt m.E. rumeiern jetzt nichts.
Oder sprich mit einem Fachdienst ohne Namen zu nennen.

Ok, danke.

Vielleicht spreche ist so mit Konsequenz, weil ich mit 13 Magersucht hatte und bis heute Essstörungen. Natürlich bist du vor Ort und ich denke, du wirst das Richtige tun.

Streuselchen schrieb:Die Freundin meines Sohnes (Teenie-Alter) entwickelt leider gerade eine Essstörung (sie verweigert immer öfter die Nahrungsaufnahme über mehrere Tage hinweg)
Nun ist mein Sohn selbst Teenie und ich finde zwar, dass er sehr vernünftig damit umgeht und sie liebevoll darauf hinweist, wie wichtig Essen ist - aber ich habe natürlich auch Sorge, dass sich das weiter verfestigt bei ihr - und ihn somit weiter zum Handeln zwingt. Dafür halte ich ihn nun doch zu jung.

Also wenn sie über Tage die Nahrung verweigert hat sie schon eine fette Essstörung.
Vielleicht noch atypisch, aber je eher man da eingreift, desto besser.

(Ich bin gerade ein wenig im Thema, da meine Tochter seit letztem Jahr leider auch magersüchtig ist.)

Streuselchen schrieb:Ich würde daher gern hier Betroffene fragen, wie sie darauf reagieren würden und ob mein Hilfsangebot unangemessen wäre.

Das wird der jungen Dame extrem unangenehm sein und du wirst sowieso nicht zu ihr durchdringen. Versuch du lieber nicht auf sie einzuwirken, denn dazu muss man die Problematik genauer kennen. Auch wenn es Konstanten gibt bei Magersüchtigen, so ist doch jede/r Magersüchtige anders.

Streuselchen schrieb:Vielleicht kann mir ja jemand einen Rat geben, wie ich mich am besten verhalten sollte und auch mein Sohn. Danke im voraus

Ich würde ihre Eltern ansprechen. Je eher sie therapeutische Hilfe bekommt, desto besser.

Rede erstmal in Vertrauen mit den Eltern und kläre was Phase ist, das sind in meinen Augen die richtigen Ansprechpartner. Bei den Eltern würde ich aber beharrlich bleiben, dass ihr geholfen wird.

Du kannst, wenn sie zu tief drinnen ist erzählen, was du willst und wenn du Pech hast empfindet sie dich als Übergriffe Person, die sich in Sachen einmischt, die sie nichts angehen (in ihren Augen). Du bist ja auch kein Therapeut und kannst mit dem Thema fachgerecht umgehen.

Groucho schrieb:Das wird der jungen Dame extrem unangenehm sein und du wirst sowieso nicht zu ihr durchdringen. Versuch du lieber nicht auf sie einzuwirken, denn dazu muss man die Problematik genauer kennen. Auch wenn es Konstanten gibt bei Magersüchtigen, so ist doch jede/r Magersüchtige anders.

Groucho schrieb:Ich würde ihre Eltern ansprechen. Je eher sie therapeutische Hilfe bekommt, desto besser.

Ok danke, der Ratschlag hat mir viel geholfen /empfindungstechnisch.
Dann werde ich wohl wirklich die Eltern mal ansprechen und meine Beobachtungen einfach schildern. Und dann hoffen das die Eltern ihr helfend zur Seite stehen.

Groucho schrieb:Also wenn sie über Tage die Nahrung verweigert hat sie schon eine fette Essstörung.
Vielleicht noch atypisch, aber je eher man da eingreift, desto besser.

Okay, dann ist meine Aufmerksamkeit wenigstens nicht übertrieben gewesen. Man will ja auch nicht als ängstlich-hysterisch an sone Sache rangehen.


@all danke für all eure Bemerkungen bis hier hin. Hat meinen Puls doch wieder etwas runterkochen lassen und mich beruhigt.
Ich werde nun so verbleiben, mich mit den Eltern kurz zu schließen. Und für sie ist hier allgemein immer offenes Tor und möglichst immer zur Essenszeit ^^. Mit meinem Sohn zusammen isst sie Gott sei Dank immer (also quasi dynamischer Gruppen"zwang")

Groucho schrieb:(Ich bin gerade ein wenig im Thema, da meine Tochter seit letztem Jahr leider auch magersüchtig ist.)

Viel Kraft für dich und deine Familie :( 💐
Ich drücke die Daumen, dass ihr das gemeinsam durchsteht und die Magersucht besiegt.

Streuselchen schrieb:Viel Kraft für dich und deine Familie

Danke schön!


Noch kurz eine Anmerkung: Meine "Ferndiagnose" ist natürlich unter großem Vorbehalt, da ich ja nur ein zwei Dinge, die du geschildert hast gehört habe.

Teenager sind ja grundsätzlich in der Selbstfindungsphase und vielleicht gibt es eine skurrile Erklärung und sie hat gar keine Essstörung - aber das sollten besser Fachleute beurteilen.
Ihre Eltern vorsichtig anzusprechen ist sicher richtig.

Je nachdem wie die Eltern drauf sind auch sehr sehr vorsichtig. :D

Groucho schrieb:aber das sollten besser Fachleute beurteilen.

Genau, da hast du völlig recht.
Meine Beobachtungen und die Erzählungen meines Sohnes müssen vom Prinzip her nix heissen aber Vorsicht ist besser als Nachsicht.
Die Eltern anzusprechen scheint mir (für mich) das Richtige, jetzt. Morgen ist mein Sohn mit ihr zum Mittag hier, danach wollen sie raus. Da werde ich dann die Mama anrufen, sodass sie das nicht mitbekommt. Mein Sohn weiss auch von Nichts, damit er nicht zwischen den Stühlen steht.

Was mich etwas triggert, ist eine Selbsverständlichkeit einer Annahme, es könnte symptomreduzierend wirken, wenn eine Komplizenschaft mit Teilen des Systems -hinter dem Rücken eines potentiellen Symptomträgers dieses Systems- eingegangen wird.

@Gerlind

Es handelt sich hier immernoch um eine Minderjährige und keine Erwachsene, die auf sich selbst gestellt ist.
In erster Linie müssen ihre Eltern Bescheid wissen, weil die es sind, die sich um eine Therapie für sie bemühen müssen. Und die sind es auch, die erstmal schauen müssen, ob das überhaupt notwendig ist. Sie leben doch mit ihr zusammen und müssten den besten Überblick darüber haben. Ich fände es falsch, als Außenstehende, da nun alle an einen Tisch zu zitieren um das Problem einfach so offen anzusprechen.
Vllt irre ich mich ja? Vielleicht übertreibe ich (was ich nicht glaube, aber dennoch, möglich ist es) und vielleicht haben die Eltern bereits Therapieangebote oder sowas für sie in Aussicht. Oder sich für andere Maßnahmen entschieden. Kann ich alles nicht wissen, weil ich nicht zu Ihrem engsten Kreis gehöre. Vllt erfahre ich später was am Tel, wenn nicht, werde ich auch das respektieren.

Eine Nacht drüber geschlafen halte ich es für das allerbeste, dass ihren Eltern zu schildern und den Rest in deren Privatsphäre zu belassen.
Sollte sich herausstellen, dass von dort keine Hilfe zu erwarten ist für sie (was ich auch nicht glaube), dann kann ich immernoch selbst etwas raussuchen.

Oje, ich werde immer mehr getriggert. :D
Ich sag nix mehr.

Ich finde, Gerlind hat Recht - was immer die Eltern "wissen", du weißt über die Tochter, dass sie es mit ihnen nicht klärt - warum willst du das nicht respektieren?
Sie wird wohl ihre Gründe haben.

Mich würde interessieren ob sie weiß, wie gefährlich das ist, also was es mit dem Organismus macht, über eine längere Zeit keine Nahrung zu sich zu nehmen. (Und auch, wo die Grenze ist, also ab was für einem BMI man eingewiesen werden kann.)

Streuselchen schrieb:Mit meinem Sohn zusammen isst sie Gott sei Dank immer

Und sie geht danach nicht brechen?

Ich würde ihr (wenn ich an deiner Stelle wäre) über deinen Sohn Infomaterial zu kommen lassen.
Und Gesprächsbereitschaft - nicht nur zu diesem Thema! - signalisieren.
Je nachdem, wie viel Energie ich dafür übrig hätte, also nur, wenn ich da auch "Kontinuität" garantieren könnte.
Halbe Sachen sind bei so was, denk ich, noch schlimmer als es einfach ignorieren und hoffen, dass die Zuneigung zu deinem Sohn ihr hilft.

DalaiLotta schrieb:Ich würde ihr (wenn ich an deiner Stelle wäre) über deinen Sohn Infomaterial zu kommen lassen.

Davon @Streuselchen würde ich dir ganz dringend abraten!

Erzähl den Eltern von deinen Beobachtungen und Befürchtungen.
Ab da müssen die Eltern aktiv werden.

@DalaiLotta

Und ich finde @Gerlind hat nicht recht. Begründungen dafür schrieb ich bereits ausreichend.

Groucho schrieb:Davon @Streuselchen würde ich dir ganz dringend abraten!

Erzähl den Eltern von deinen Beobachtungen und Befürchtungen.
Ab da müssen die Eltern aktiv werden.

Habe ich auch nicht vor.
Ich will meinen Sohn soweit wie es geht aus der Sache raushalten, ich finde er leistet bereits genug (freiwillig, weil er das für richtig befindet) gutes Zusprechen - altersgerecht.
Würde er jetzt mit Infomaterial um die Ecke kommen, würde sie sofort den Braten riechen.

DalaiLotta schrieb:Und sie geht danach nicht brechen?

Nein, bisher nicht beobachtet.

DalaiLotta schrieb:Halbe Sachen sind bei so was, denk ich, noch schlimmer als es einfach ignorieren und hoffen, dass die Zuneigung zu deinem Sohn ihr hilft.

Den letzten Satz hättest du dir klemmen können. Niemand schrieb hier was davon, dass die Zuneigung zu meinem Sohn ihr helfen sollte. Also lass solche pseudopsychologischen Aussagen.

DalaiLotta schrieb:Ich finde, Gerlind hat Recht - was immer die Eltern "wissen", du weißt über die Tochter, dass sie es mit ihnen nicht klärt - warum willst du das nicht respektieren?

Es wäre einfach nicht richtig in dem Falle, da eine Essstörung im Raum steht.
Sie ist noch minderjährig und die Eltern haben eine Fürsorgepflicht.

Streuselchen schrieb:Ich will meinen Sohn soweit wie es geht aus der Sache raushalten, ich finde er leistet bereits genug (freiwillig, weil er das für richtig befindet) gutes Zusprechen - altersgerecht.
Würde er jetzt mit Infomaterial um die Ecke kommen, würde sie sofort den Braten riechen.

Das finde ich auch wichtig und richtig, deinen Sohn da nichts aufzubürden.

Streuselchen schrieb:Sie leben doch mit ihr zusammen und müssten den besten Überblick darüber haben.

Ich hatte dich so verstanden, dass gerade das ja nicht der Fall sei.
Und es ist nicht "pseudopsychologisch" festzustellen, dass sie zu deinem Sohn mehr vertrauen hat, als zu einem der Erwachsenen,
das ist normal in dem Alter.

Hey, ich hab doch nicht gemeint, du sollest deinen Sohn da voll einspannen - aber gerade klingt es so,
als wollest du nicht mal ihn darüber informieren?
Weder über das Krankheitsbild, noch über deine Interventionen?

Das würde ich mich nicht trauen, in so einer Situation,
ich rate dir dringend, das transparenter zu machen - was immer du machst.