Aufhebung des Inzest-Verbots

Ist in Deutschland bei Inzest denn nicht nur der Vaginalverkehr verboten? Ich meine, sowas mal gelesen zu haben. In dem Fall bieten sich den beteiligten Personen im einvernehmlichen Fall doch eine Menge Alternativen. Wer die nicht nutzt, ist halt selbst Schuld, wenn er verurteilt wird. Das Verbot macht dahingehend meiner Meinung nach auch ne Menge Sinn, immerhin lässt sich da nicht hundertprozentig ausschließen, dass Kinder gezeugt werden.

Jetzt mal ganz abgesehen davon, dass für mich sogar meine Cousins noch ein absolutes Tabu wären (nähere männliche Verwandte habe ich aber auch gerade nicht zum vorweisen).

Sterntänzerin schrieb:Das Verbot macht dahingehend meiner Meinung nach auch ne Menge Sinn, immerhin lässt sich da nicht hundertprozentig ausschließen, dass Kinder gezeugt werden.

Und wenn sich der Mann sterilisieren lässt?

@Draiiipunkt0

Wäre....

1. Immer noch kein 100%iger Schutz vor Schwangerschaft gegeben
2. Kann man eine Sterilisation auch wieder rückgängig machen.

Ich bleibe also dabei, wenn sich die Partner in diese Beziehung lieben, müssen sie sich wohl was anderes als den vaginalen Geschlechtsverkehr suchen. Gibt ja noch Alternativen. ;)

Sterntänzerin schrieb:Ich bleibe also dabei, wenn sich die Partner in diese Beziehung lieben, müssen sie sich wohl was anderes als den vaginalen Geschlechtsverkehr suchen.

Also ich denke mal Kondom + Pille + Sterilisation geht gegen 100%...
Abgesehen davon: wie willst du überprüfen, dass sie keinen Vagninalverkehr haben?

Also meiner Meinung nach sollte Inzest immernoch verboten bleiben.

@Venom

Warum?

Ich möchte meine Meinung auch zu dem Thema sagen:

Also, ich finde es zwar schon irgendwie unnatürlich und Ekel erregend, dass Geschwister sich ineinander verlieben und Kinder bekommen.

Aber man kann es nicht verhindern. Wenn es dabei bleibt, dass diese "nur" miteinander schlafen und keine Kinder bekommen finde ich es akzeptabel. Es bleibt ja letztendlich jedem seine Sache, in wenn er sich verliebt oder mit wem er schläft. Gegen Liebe kann auch kein Staat etwas tun.

Diese sollten aber keine Kinder bekommen dürfen. Weshalb ich das als Problem sehe?

Nicht unbedingt im Sinne dessen, dass ein behinderter Mensch (egal ob körperlich oder geistig) entsteht, sondern deshalb, weil jeder diese eben verachten wird. Vielleicht sogar als Missgeburt/Missgestalt gesehen wird. Der soziale stand dieses Kindes wird negativ sein. Außerdem wird es sicher nicht so sein, dass das Kind in der Familie bleibt. Das Jugendamt wird das Kind 100% aus der Familie holen.

Und da ich weiß, wie es solchen Kindern ergeht, wird es leider ein schlimmes Schicksal für das Kind.

@Draiiipunkt0

Das geht nicht, im Zweifel wird ja eh für den Angeklagten entschieden. Da der Straftatbestand aber nur bei vollzogenem Vaginalverkehr erfüllt ist und trotzdem Menschen wegen Inzests belangt werden, würde ich mal so spontan schlussfolgern, dass es manchmal doch Beweise geben muss. Mal abgesehen von den offensichtlichen Beweisen in Form von gezeugten Kindern. denn wenn tatsächlich alle Inzestpaare so vorsichtig wären, wie du es suggerieren willst, dann würde es die ja nicht geben. Da war manchen der Sex wohl doch wichtiger als die konsequente Verhütung. Also muss das Gesetz auch zu etwas gut sein, sonst würde es niemanden betreffen.

Sterntänzerin schrieb:Also muss das Gesetz auch zu etwas gut sein, sonst würde es niemanden betreffen.

Das Gesetz ist zu gar nichts gut.
Glaubst du ernsthaft, irgendwer ließe sich von einem Gesetz davon abhalten, Geschlechtsverkehr zu haben?
Aufklärung sollte der Weg der Wahl sein.

PS: und jetzt bitte bitte bitte keine Pädophilie-Argumentation.

@Draiiipunkt0

Dass die sich davon nicht abhalten lassen, ist mir auch klar. Wie bei vielen anderen Dingen, die unter Strafe stehen allerdings auch. Ich will die beiden Vergehen nicht in ihrer Schwere miteinander vergleichen, aber lassen sich so viele, die einen Mord begehen wollen, ernsthaft davon abhalten, dass diese Handlung unter Strafe steht? Das vermittelt werden sollte - am besten bereits irgendwann im Sexualkundeunterricht der weiterführenden Schulen - dass Inzest zur Schädigung des Nachwuchses führen kann, ist aber ebenso etwas, dass ich nicht in Zweifel ziehe.

Mehr Selbstbestimmung, mehr Eigenverantwortung, weniger staatliche Einmischung. Gilt auch hier.

Was natürlich nicht geht ist mehr Freiheit und gleichzeitig die Verantwortung abwelzen wenn es schief geht. Bedeutet: Inzest darf man gerne legalisieren. Aber da wir wissen welche Risiken im Hinblick auf Erbkrankheiten bestehen, sollte man nicht die Gesellschaft damit belasten die Kosten für deren Behandlung zu übernehmen.

Dr.Thrax schrieb:Aber da wir wissen welche Risiken im Hinblick auf Erbkrankheiten bestehen, sollte man nicht die Gesellschaft damit belasten die Kosten für deren Behandlung zu übernehmen.

Diese Kosten kann aber der "Kevin von Nebenan" in den Meisten Fällen nicht decken. Somit wird wohl über kurz oder lang, sowieso der Staat für die Behandlung aufkommen müssen.

@Stiglitz
Weil es die Aufgabe des Staates ist für jeden Scheißdreck von vereinzelten Vollidioten aufzukommen? :D

Nein, aber weil der Staat die Pflicht hat die Schwachen der Gesellschaft zu schützen. Das durch den Inzest entstandene Kind trifft doch keine Schuld für seine Behinderung.

Stiglitz schrieb:Nein, aber weil der Staat die Pflicht hat die Schwachen der Gesellschaft zu schützen. Das durch den Inzest entstandene Kind trifft doch keine Schuld für seine Behinderung.

Eigentlich hat der Staat die Pflicht innere Stabilität und ökonomische Nachhaltigkeit zu garantieren. Und genau das wird immer weiter untergraben wenn man den Menschen immer mehr Rechte zugesteht, aber dann wenn es schief geht doch wieder hilft. Du gehst tatsächlich davon aus dass der Sozialstaat eine Selbstverständlichkeit ist und bleibt. Und die Schuldfrage stellt sich überhaupt nicht da der Staat nicht direkt das Kind bestraft nur weil er die Verantwortung über das Wohlergehen des Kindes den Eltern überlässt.

Bitte lege mir keine Worte in den Mund. Diese Annahmen sind rein hypothetischer Natur.

Ein paar Fakten:

1.Ich bin gegen eine Aufhebung des Inzest-Verbots
2. Ach hat sich mit Punkt eins ja erledigt ;-)

Nein im Ernst. Man kann ja einen Menschen, welcher sich selbst nicht helfen kann und dessen Eltern ihm ebenfalls nicht helfen können (aus welchen Gründen auch immer), nicht sich selbst überlassen.
Er würde in unserer "zivilisierten" Welt gnadenlos zu Grunde gehen.

Im Endeffekt würde eben doch das Kind bestraft, weil es eben die Behandlung welche es benötigt, nicht bekommen würde.

Stiglitz schrieb: Nein im Ernst. Man kann ja einen Menschen, welcher sich selbst nicht helfen kann und dessen Eltern ihm ebenfalls nicht helfen können (aus welchen Gründen auch immer), nicht sich selbst überlassen.

Warum eigentlich nicht?

Dr.Thrax schrieb:Warum eigentlich nicht?

Echt jetzt?

Dr.Thrax schrieb:Was natürlich nicht geht ist mehr Freiheit und gleichzeitig die Verantwortung abwelzen wenn es schief geht. Bedeutet: Inzest darf man gerne legalisieren. Aber da wir wissen welche Risiken im Hinblick auf Erbkrankheiten bestehen, sollte man nicht die Gesellschaft damit belasten die Kosten für deren Behandlung zu übernehmen.

Dürfen dann eigentlich auch Menschen mit erhöhten Risiken für Erbkrankheiten auch keine Kinder mehr bekommen? Und wenn sie welche bekommen und es "schief" geht sollte man diese Menschen dann auch sich selbst überlassen? Sie hätten es ja wissen müssen?!

Ich finde das Verbot sollte auf jeden Fall weiterhin Bestand haben. Wo kommen wir denn da hin? Nur aufgrund der Selbstverwirklichung, freien Liebe und der ganze Quark? Klar dann legalisieren wir doch auch Beziehungen von Älteren zu Minderjährigen, sie können ja schließlich auch nichts für ihre Gefühle. Nein, das ist absolut nicht zu vertreten