Rassistische Werbung? Sind wir bald eine sprachlose Gesellschaft?

@interrobang

interrobang schrieb:Keine ahnung was du gegen Müllmänner hast.. aber das ist doch eine gute und wichtige arbeit...

Keine Ahnung wie man meine Aussage so missinterpretieren kann -.-

wichtelprinz schrieb:Keine Ahnung wie man meine Aussage so missinterpretieren kann

War mir auch ein Rätsel :D

@kofi
Ich finde dieser Thread passt besser. Im anderen sind wir ein wenig Fehl am Platz. Zu deinem Post: Schluss mit der Hetze gegen den ISLAM! (Seite 340) (Beitrag von kofi)
Ich schreibe bzw. sage aus Gewohnheit Afroamerikaner. Im Grunde haben diese ja afrikanische Vorfahren, daher denke ist nicht, dass es eine falsche Bezeichnung ist. In Amerika unterscheidet man ja zwischen Afroamerikaner und Latinos. Daher dachte ich es wäre klar, dass ich von schwarzen (obwohl das für mich ja eher braun als schwarz ist) Mitmenschen rede. Ich kann aber auch gerne Afrikaner sagen, somit beschränke ich mich nur auf diesen Kontinent. Wenn man kleinlich sein will gerne. Ich sehe da jetzt kein Grund zur Diskussion.

Also es ging ja um den Begriff "Rassismus". Der Begriff und sein Inhalt gehen ja nicht davon aus, dass schwarz eine "Angstfarbe" ist. Sondern eine Farbe als Erkennungsmerkmal für "niedere Rasse".

Aber man kann ja nicht alles was mit "schwarz" betitelt wird als rassistisch sehen? Dann sollte es mMn die Farben schwarz und braun gar nicht geben, weil rassistisch. Und gelb, rot ebenfalls. Ich finde du übertreibst es hier ein wenig. Nochmal beim Beispiel schwarzer Peter zu bleiben. Ein Rauchfangkehrer wird eben 'schwarz'. DAS wiederrum hat wieder gar nichts mit Rassismus zu tun. Sondern weil es halt die Farbe schwarz ist! Ich weiß nicht wieso du einen rassistischen Zusammenhang zwischen schwarz (als Farbe) und Afrikaner siehst? Das musst du mir mal erklären.
Schwarze Gestalten gab es schon immer. Auch noch vor der grausamen Sklaverei. Daher hinkt deine Aussage mMn. Oder ich verstehe nicht vorauf du hinaus willst, kann auch sein.

Man braucht nicht so tun, als wäre das bei Schwarzen was ganz anderes als bei Muslimen.

Ich tue das auch gar nicht. Auch mein Mann nicht. Ich habe dir schon oft gesagt, egal ob jetzt mit der Creme oder der Seife (nur um bei den bekannten Beispielen zu bleiben) fanden wir beide das total übertrieben. Man hat eben nicht immer die gleiche Meinung so ist das Leben nun einmal. Und wenn für mich etwas offensichtlich rassistisch ist oder eben gegen den Islam bin ich auch dagegen. Ich finde das N-Wort ebenfalls nicht korrekt. Auch wenn ich dann wieder nicht verstehe wieso sich schwarze Rapper gegenseitig so nennen. Es ist auch ein wenig Ansichtssache. Wie wir hier bei der Luise ja sehen, findet sie vieles nicht rassistisch oder unangebracht. Aber viele andere eben schon. Man wird nie eine einheitliche Meinung über Rassismus haben. Manche sehen Kleinigkeiten nicht als rassistisch an manche auch größere Vergehen. Wie schon oft gesagt, man kann es in beide Richtungen übertreiben. Aber jeder hat das Recht zu sagen, wenn ihm etwas rassistisch vorkommt.

Wenn man sich häufiger mit dem Rassismusbegriff hervortut oder sich damit beschäftigt, ist es halt nicht unbedingt günstig, bei den einen kaum "Rassismus" zu sehen und Diskussionen abwürgen zu wollen. Und bei den anderen sofort präventiv und mit Feuer im Hintern einzuschreiten.

Naja ich finde es halt ein wenig seltsam wenn man wegen einer falsch gewählten Begrifflichkeit so einen Aufstand machen würde. Und ich fand den EP einfach übertrieben. Aber keiner hat irgendetwas abgewürgt! Der Thread geht nicht umsonst schon seit über 200 Seiten.
Wie gesagt, jeder darf seinen Unmut aussprechen und sich an diejenigen wenden die es verursacht haben. Und danach löst sich das Problem vl. schneller als man glaubt und der ganze Trubel ist vorbei. Ich finde dieses aufbauschen eben daneben. Als damals diese blöde Seife mit dem Moscheebild kam, war es auf Facebook genauso! Jeder hat sich so künstlich aufgeregt und alles. Da habe ich mir gedacht... Wie oft geht ihr mit 'heiligen Symbolen' ins Bad/Klo.. Das fand ich genauso sinnlos wie diese Creme von Dove. Beide 'Fälle' wurden dann wohl zur Zufriedenheit gelöst. Ich finde einfach, dass viele zu viel Energie in solche Kleinigkeiten stecken, wo sie doch viel mehr mit Größeren Themen erreichben könnten.
Es gibt zb. gerade bei Schokolade viele Logos mit 'dunklen' Menschen bzw. Gesichtern drauf. (Obwohl es wahrscheinlich eher Azteken bzw. Südamerikaner zeigen soll glaube ich). Solche Firmen kann man anschreiben zB.

Gedanken über Political Correctness macht man sich auch in England. Vor ein paar Jahren änderte eine Grundschule in England das Kinderlied „Three little pigs“ (Drei kleine Schweine) in „Three little puppies“ (Drei kleine Welpen) ab. Der Grund: Die Lehrerin fürchtete, muslimische Kinder könnten sich diskriminiert fühlen und würden das Lied nicht mitsingen. Mit einer ähnlichen Begründung hatten die britischen Banken kurz zuvor Sparschweine aus dem Sortiment genommen. Besonders kurios: Selbst die muslimische Gemeinschaft bezeichnete den Vorgang als „bizarr“. Zwar ist das Verzehren oder Berühren von Schweinen laut Koran nicht gestattet, Gespräche oder Gesang über die rosa Tiere ist aber völlig in Ordnung. (Foto: dpa) Bild 11 von 12

Tja, übertreiben kann man es immer ;)
Hier noch die weitere Bildstrecke zum Thema, falls es noch nicht gepostet wurde.
http://www.handelsblatt.com/panorama/aus-aller-welt/negerkuss-sarotti-mohr-und-co-wenn-zigeunersauce-auf-politische-korrektheit-trifft/8643966.html (Archiv-Version vom 15.02.2015)

@liaewen

Aus Deinem Link:

liaewen schrieb:Besonders kurios: Selbst die muslimische Gemeinschaft bezeichnete den Vorgang als „bizarr“.

Ich hege ja auch den Verdacht, daß sich da ein paar
Leute ganz weit aus dem Fenster hängen, mit der Vermutung,
es könnte sich ja jemand benachteiligt, diskriminiert oder
ausgegrenzt fühlen.

Es gab ja auch schon ähnliche Vorfälle in Deutschland,
wo man aus Fürsorge für Moslems bestimmte Bilder
einer Ausstellung entfernt hat, obwohl sich kein
Moslem (m/w) darüber beschwert hat.

Mitunter geht es da um die eigenen Befindlichkeiten,
die man so kaschiert, als eine Art "Gesetzmäßigkeit"
durchzubringen.

Naja "die Befindlichkeit" der potenziellen Kundschaft steht wohl eher im Vordergrund. Also eher Motive aus der eigenen Betrachtung und nicht aus jener der Befindlichen selbst.

@wichtelprinz
@inci2
Vielleicht meint man es auch ein wenig 'zu gut'. So von wegen es KÖNNTE sich ja einer der Personengruppe gestört fühlen.

@liaewen

liaewen schrieb:So von wegen es KÖNNTE sich ja einer der Personengruppe gestört fühlen.

Ich denke, das dürfte der Grund sein.
Was natürlich eine Frechheit gegenüber
der jeweiligen Gruppe ist, wenn man sich
einfach zum "Fürsprecher" aufschwingt,
ohne daß man von den Gruppen dazu
aufgefordert wurde.

Das ist eine arrogante Bevormung, wir
wissen schließlich, das Moslems kein
Schwein essen dürfen, also alles rund
ums Schwein verbannen.

Es gibt nun aber auch reichlich Moslems,
die Schweinefleisch oder Wurst und Schinken
aus Schweinefleisch essen. Oder Alkohol trinken.

Und die haben nur darauf gewartet, daß sie hier
dann wieder an die Hand genommen, und erklärt bekommen,
was sie als Moslems zu tun und zu lassen haben.

@liaewen
Ach paperlapap, Firmen sind auf den Effekt ihrer Werbung angewiesen... Wenn sie provozieren wollen dann tun sie es auch, wenn sie sehen das eine Provokation ein eigener Knieschuss ist dann unterlassen sie es. Es geht dabei um "die eigene Befindlichkeit" und nicht um jene die "gestört" werden könnte.

@inci2
Manchmal ist es nett, dass Menschen ein wenig Rücksicht auf die Religion nehmen. Wenn jemand mitdenkt, wenn da ein Moslem ist und man das Essen auch dementsprechend vorbereitet. Ich finde es immer nett wenn meine serbische Kollegin für mich extra vegetarische Brote macht, weil sie an mich denkt. Aber ehrlich gesagt finde ich tw. ein wenig schlimm, wenn Leute meinen sie müssen jetzt die Muslime oder schwarze Mitmenschen gesondert 'schützen'. Sowas nervt abartig. Zumindest kann ich das von mir sagen. Ich reiss meinen Mund selber auf wenn mir was nicht passt und muss nicht wie im Kindergarten behandelt werden. So kommt es mir manchmal vor :/

@wichtelprinz
Ich glaube NICHT, dass jede Werbung bewusst provokant ist oder so gemacht wird. Hofer (Aldi), Lidl, etc. würde jetzt auch eher darauf achten, dass die Werbung neutral ist. Immerhin gehen dort auch viele Ausländer einkaufen. Solange es nicht unbedingt ein Produkt ist, was bewusst den 'rechten' Teil anspricht, wird bestimmt auf Neutralität geachtet. Manchmal passieren solche blöden Formulierungen oder Fotos die eben nicht mehr zeitgemäß sind bzw. nicht mehr neutral sind.

@liaewen
Ach komm, provokannte Werbung in dieser Hinsicht hat sich schon lang ettabliert - kommt halt auf die Firma an und ob sie dies für sich beansprucht - so wie eben diese hier;

@wichtelprinz
Mhm.. Also meinst du es gibt sehr viel Werbung mit rassistischem Inhalt? Habe ich das richtig verstanden?
Oder was meinst du mit provokant sonst? Oder muss jede Firma jetzt bewusste Neutraliät zeigen?
Dann nehmen wir Dove, kennst vl. nicht, weil du (schätze ich mal) ein Mann bist. Schon mal Werbung von Dove gesehen? Frauen in allen "Farben" in allen (Kleider)-Größen. Also quasi wie UCOB ;)
Deswegen denke ich mal stark, dass es nicht bewusst provokant war!

es braucht doch immer zwei für eine provokation.
einer der provoziert und einer der sich provozieren lässt.

lässt man sich nicht provozieren, hat man den intelligenz test bestanden. anderenfalls ist er doch auf dem gleichen level wie der provozierer.

@wichtelprinz
was ist an der werbung provokant? sieht eher nach dem gegenteil aus...

Naja, Werbebotschaften werden haargenau auf Zielgruppen zugeschnitten. Das ist letztlich das Produkt mehrmonatigen projektierens..Man erwartet Perfektion. Das ist Murphys Law. Wenn etwas falsch verstanden werden kann, dann wird es falsch verstanden.

@liaewen
Ich meine; Firmen sind dort provokant (sei es auch spielereien mit der Hautfarbe) wo sies wollen und dort wo sie es unbeabsichtigt tun und so Kunden verlieren könnten sind sies lieber nicht. Was zur Grundsatzaussage führt; es geht nicht um Befindlichkeiten der Betroffenen sondern es geht einzig und alleine Kunden zu generieren oder nicht zu verlieren, somit eigene Befindlichkeiten.

@interrobang
Schon vergessen, Du wolltest mich dich nicht mehr ansprechen.
Was an Benetton Werbungen provokant ist erklärt Dir vielleicht jemand anderes der gerade nichts besseres zu tun hat -.-

ich wüsste jetzt auch nicht was an der benetton werbung rassistisch sein sollte.
etwa der aufruf nach versöhnung? wohl kaum...

@wichtelprinz
Das ist jetzt aber nur deine eigene Theorie bzw. Meinung oder? Weil ich sehe es eben nicht im geringsten so. Werbung soll eine Masse ansprechen. Und wenn ich bei Klamotten oder Cremes die breite Masse anspreche hab ich doch gewonnen oder? Wenn ich aber Make-Up für schwarze Mitmenschen verkaufe, da ist die Werbung ein wenig eingeschränkt oder?
Ich finde jetzt auch nichts rassistisches dabei. @BluesBreaker @interrobang
Die Kernaussage ist einfach: Wir sind alle gleich, nämlich Menschen. Wenn man dahinter eine versteckte Botschaft sucht, ist man innerlich einfach nur total boshaft. Meine Meinung!

@liaewen
wer sich von diesen plakatten provozieren lässt ist doch ganz klar der verlierer, da der sich an eigenen von religion verseuchten fremden weltbildern orientiert (kommt halt auf die betroffene religion an), welche die liebe und versöhnung gar nicht erst zulassen.

@liaewen
@BluesBreaker
@interrobang

Daran ist nichts rassistisch, Benetton wirbt halt schonmal ein wenig kontovers. Aber die Bilder haben starken Symbol-Charaker und jedes Mal eine vernünftige Message (jedenfalls, die die ich kenne), von den Kampagnen mal ganz abgesehen.

http://www.photoguides.net/10-powerful-photographic-ads-from-benetton

http://top10buzz.com/top-ten-controversial-united-colors-of-benetton-ads/

@liaewen

Also Afroamerikaner sind halt schwarze Amerikaner. Afrikaner sind auch nicht immer schwarz, wie in Nordafrika oder in Südafrika. Geht es halt, ohne, dass man es explizit nennt, in der Regel um Schwarzafrikaner. Schwarze kommen aber auch aus Haiti oder Jamaika? Aus Kuba kommen glaube ich auch Schwarze, siehe Roberto Blanco.

Festlegen muss man es also nicht, es geht halt um Schwarze. Im Logo des Unternehmers aus Mainz haben wa halt einen Bezug zu Schwarzafrikanern. In der Werbung bei DOVE ein Bezug auf alle Schwarzen, unabhängig der Herkunft.

liaewen schrieb:Oder ich verstehe nicht vorauf du hinaus willst,

Wenn es um Rassismus geht, dann geht es eben nicht um schwarz als "Angstfarbe" oder sonstiges. Wenn es nicht darum geht, hast du ja nicht unbedingt Unrecht.

Übrigens geht es immernoch darum, dass man mir schreibt "liawen und ich dachten du bist rechts/ein Hetzer" usw. wie vielen anderen auch, wenn es um das Thema Islam/Muslime geht, aber dann so ein Sinneswandel durchmacht, wenn es um andere Minderheiten geht. Ich bin mir absolut sicher, nicht nur ich komme mir von dir und von interrobang veräppelt vor. Denn darum geht es ja, nicht Ansicht an sich, sondern das veräppeln von Allmyusern.

Ich kann mir vorstellen, dass jeder für sich kämpft. Mit dunklerer Hautfarbe interessieren mich vielleicht andere Minderheiten wie Muslime auch nicht so sehr wie Schwarze. Muslime sprechen für die eigenen Leute und beklagen Rassismu/Islamfeindlichkeit gegen die eigenen Reihen, aber sprechen nicht unbedingt für die anderen. Aber so grotesk muss man das dann auch nicht treiben. Man kann ja trotzdem den anderen zuhören und nicht einfach alles beiseite wischen. Oder Verständnis zeigen.

Was du "übertreiben" nennst, ist sprich der Versuch, zu identifizieren, wo genau der direkte oder indirekte Rassismus bzw. Feindlichkeiten sich äußern.Sowas wie Political Correctness oder Tabuthemen haben Themen unterdrückt bzw. unterdrücken manche Einstellungen. Es ist einfach schwer zu sehen, wo und wie genau indirekt Feindlichkeiten geäußert oder vermittelt werden. Das da besonders Betroffene von ihrer Alltagserfahrung mit dem Thema her "sensibler" sind, ist ihnen doch nicht zu verübeln.