Es sollten nur die "verbotenen" Wörter durch andere ersetzt werden.Nessi96 schrieb:Wenn man jedes Buch verbieten würde, in dem "böse" Worte stehen, dann sähen unsere Büchereien aber ganz schön mau aus.
Nein, ist es in diesem Fall nicht.borabora schrieb: Es heißt da genau "Mohr" u. "Mohrenkind". Rassistische Begriffe.
Ich fand das Bild vom Schneider mit der rießigen Schwere so gruselig, ich hab die Seite aus dem Buch gerissen :|Narrenschiffer schrieb:Gut, die Geschichte vom Daumenlutscher war heftig, da bin ich als Kind halt auf Nasenbohren umgestiegen.
Stimmt, hab das Buch auch gerne gemocht, wegen den Bildern :Dinci2 schrieb:Denn die bösen Buben werden dafür bestraft, weil
sie sich über das "Mohrenkind" mokiert haben.
Und zur Strafe tunkt der Niklas sie ins Tintenfass, damit
sie mal am eigenen Leib erfahren, wie es ist anders zu sein.
Also ein frühes Stück, mit dem Kindern Achtung und Toleranz
gelehrt wurde.
Dabei nehme ich an, dass die Geschichte hygienisch motiviert war. Finger irgendwohinstecken und dann ablutschen konnte (kann eigentlich immer noch) ekligste Krankheiten verursachen.nananaBatman schrieb:Ich fand das Bild vom Schneider mit der rießigen Schwere so gruselig, ich hab die Seite aus dem Buch gerissen
Ich hab das nicht aufgebracht. Er hat am Daumen gelutscht und ihn nirgendwo reingesteckt.
Yupp.
Zwar keine Werbung, sondern Literatur von Alois Brandstetter (Österreich): "Der erste Neger meines Lebens".
Der 1. Neger meines LebensDa lässt sich "Neger" nicht rausstreichen.
1945 sah ich den 1. Neger meines Lebens. Der 1. Neger meines Lebens saß auf einem der Panzer, die an meinem Elternhaus vorbeifuhren.
Wir hatten ziemliche Angst, als der 1. Neger vor unserem Stubenfenster auftauchte. Vater sagte aber, daß wir keine Angst haben müssen. Vater sagte, daß die Neger auch Menschen sind, nur daß sie leider Neger sind. Immer mehr Neger tauchten vor unserem Stubenfenster auf. Ich konnte noch gar nicht so weit zählen. Vater sagte immer wieder, daß wir keine Angst haben brauchen, weil die Neger eigentlich auch Menschen sind. Vater sagte, daß die Neger gewissermaßen auch Menschen sind. Vater sagte, daß die Neger sozusagen auch Menschen sind. Vater sagte, daß die Neger in gewissem Sinne auch Menschen sind. Vater sagte, daß wir keine Angst haben brauchen, weil die Neger Menschen wie wir sind, nur daß wir Gott sei Dank keine Neger sind, während die Neger bedauerlicherweise Neger sein müssen. Die Neger sind nun einmal Neger, sagte Vater. Aber die Missionare haben schon viele Neger bekehrt, sagte Vater, und wir tragen dazu unser Scherflein bei, sagte Vater. Er hat selbst einmal gelesen, sagte Vater, wie ein Missionar geschrieben hat, daß viele Neger eine ganz weiße Seele haben. Obwohl kein einziger Neger mit so einer weißen Seele vor unserem Stubenfenster auftauchte, leuchtete es mir doch gleich ein, daß sich mit diesem Bekehren, wie es Vater nannte, oder sonst irgendwie manches an der schwarzen Farbe machen ließe.
Einige Tage nach dem Einmarsch der Amerikaner sagte Vater beim Mittagessen, daß ein Neger der Nachbarin etwas ganz Böses angetan hat. Mutter sagte aber ganz vorwurfsvoll zu ihm: Aber Martin, und daß Schindeln am Dach sind, sagte sie. Vater sagte aber, daß ein Neger die Nachbarin eigentlich, gewissermaßen und sozusagen vergewaltigt hat. Vater sagte, daß die Neger eigentlich gewissermaßen und sozusagen keine Menschen sind. Vater sagte, daß die Neger in gewissem Sinne Tiere sind. Vater sagte, daß die Neger vergleichbar sind. Vater sagte, daß die Neger nicht wie wir sind. Wir hatten alle große Angst, und meine Schwester begann zu weinen. Vater sagte aber, daß wir keine Angst haben dürfen, weil die Nachbarin genaugenommen eigentlich sowieso eh eine Hure ist.
Quelle: http://www.literaturhaus.at/index.php?id=689
Aber in jede der Geschichten steckt ja auch eine Lehre für die Kinder und für so manch Erwachsenen. Beim "Fliegenden Robert" werden Kinder dazu angehalten, besser auf sich aufzupassen und auf ihre Eltern zu hören und in der Nikolas-Geschichte werden sie vor Rassendenken gewarnt
fand ich als Kind äußerst faszinierend.
Interessant wäre, ob das Buch so noch erhältlich ist.
Leuchtet ein.
