Vorbild Polen - Sollte Abtreibung wieder verboten werden?

@Bone02943

Ich weiß nicht, du tust ja grad so, als ob Verhütung gar nicht bei niemanden funktionieren würde, und wiederholst immer wieder, dass Verhütungsmittel nicht zu 100% sicher sind. Das hat auch niemand behauptet, jedoch ist es noch immer so, dass die allerallerwenigsten ungewollten Schwangerschaften durch nicht wirkende V.mittel entstehen.

Ist wohl eher so, dass es vielen nicht so wichtig erscheint die Pille wirklich regelmässig zu nehmen, und wenn man sie mal vergessen haben sollte, eben ein Kondom zu verwenden.

In einer Partnerschaft sollte man sich im Idealfall eh einig sein was Kinder etc. angeht, bzw. wenn die Familienplanung abgeschlossen ist, sich vielleicht einer von den beiden unters Messer legt.

@nanusia
belege das doch mal bitte

nanusia schrieb:Ist wohl eher so, dass es vielen nicht so wichtig erscheint die Pille wirklich regelmässig zu nehmen, und wenn man sie mal vergessen haben sollte, eben ein Kondom zu verwenden.

@buche

Ich verstehe nicht, weshalb man derart engstirnig sein muss. Wenn man sich eben wie erwähnt vor Augen hält, dass Abbrüche dennoch weiterhin stattfinden würden und so eine mittelalterliche "Hexenverfolgung" braucht nun wirklich kein Mensch!

derfa schrieb:Es gab mal eine Zeit (vor einigen Jahren), da war es üblich, dass die Braut eine Jungfrau sein sollte und weil die Männer damals keine Huren als Frauen haben wollten, die sich alle paar Jahre scheiden lassen und einen neuen heiraten.

Och die guten Männer, die ihr Lümmelchen vor der Ehe auch bestimmt nirgends hinein gesteckt haben? :troll: und Btw.. vorne Jungfrau und hinten Senfglas was noch dazu nicht ausschließt schwanger werden zu können, wenn man sich wirklich dumm anstellt. ;)

@Tussinelda

Wie bitte? Wie stellst du dir so einen Beleg vor?

Ein gesunder Menschenverstand sagt einem, dass nicht alle ungewollten Schwangerschaften auf Vergewaltigungen oder einer verrutschten Spirale basieren. Der Rest der da bleibt, ist zurückzuführen auf, wie bereits erwähnt, unsachgemässes Verwenden der restlichen Verhütungsmittel.

@nanusia
keine Ahnung, aber wenn man schreibt, dass es vielen nicht so wichtig erscheint, die Pille regelmäßig zu nehmen, dann muss man das ja auch irgendwie stützen können.
Ich hatte ja schon mal verlinkt, dass die Gründe vielfältig sind und Sorglosigkeit, wie von Dir dargestellt, spielt eher eine geringe Rolle. Zumindest laut Pro Familia Bundesverband.

Abschliessend.Allein die Überschrift: "Vorbild Polen" ist lächerlich.
Wir brauchen keine polnischen Vorbilder,wir können selbst denken.Zugegeben nicht alle gleich gut.Nicht sehr schlau wirkt auf mich,wenn Frau eine andere als Hure betitelt,wenn sie ihre Sexualität etwas freizügiger gestaltet...
Auch wenn es einzelnen schwer fällt. Auch das ist Emanzipation u. das Recht auf freie Lebensgestaltung.Das ist aber eher nicht das Klientel,das mit hoher Abtreibungsquote auffällt.
Es sind eher die Unerfahrenen.Aber passieren kann es jeder Frau,meist ist es für die Betroffene eine Tragödie.Ich würde es niemals wagen,über eine Frau deswegen zu urteilen.Mitleid wäre wohl angebrachter.Es ist die Frau,die diesen Entschluss fassen und körperlich ertragen muss.
Für andere unsichtbar bleibt die Narbe in der Seele.
Trauer ob des Entschlusses wird ihr nicht zugestanden.Denn die Umwelt wird ihr reflektieren: Du hast es doch so gewollt.
So einfach ist das nicht.Selbst die rationalste Entscheidung kann psychisch schwer tragbar sein.
Wie im richtigen Leben besteht das Thema nicht nur aus schwarz und weiss,sondern aus fein nuancierten Grautönen:-)

es gibt für mich sehr wenig nachvollziehbare Gründe ein Kind abzutreiben.... Vergewaltigung etc. ok.
Aber " sorry mein Kind, du passt grad nicht in meine Lebensplanung"?, finanziell schwierig?, der Mann haut dann ab?
Man bekommt vom Staat gerade in der teuren Anfangszeit viel dazu. Man muss es nur wissen und beantragen. Also ist Geld schon mal ne schlechte Begründung.
Der Mann haut ab: ok dann wars wohl nicht der richtige denn dieser würde von einer Frau nicht verlangen ein Kind dieser Liebe abzutreiben solange keine gesundheitlichen etc. Gründe dagegen sprechen.
Passt nicht in die Lebensplanung: die kann man auch umstellen. Hat bei mir auch wunderbar geklappt, 1 Jahr pausiert und Ausbildung weiter.
Überfordert: Im Zweifelsfall bleibt immer noch die Adoption.

Würde mich wirklich mal interessieren ob es sonst noch logisch nachvollziehbare Gründe dafür gibt.
Die Selbstvorwürfe, Zweifel etc. sind wahrscheinlich auch nicht zu unterschätzen und können Jahre bis Jahrzehnte später auftreten. Es braucht nur den richtigen Trigger.

Besser ein abgetriebener Fötus wie ein ungeliebtes Kind.


Ein Kind verdient kein Recht auf Leben, sondern ein Recht auf ein schönes Leben. Warum sollte man einem bewussten, fühlenden Wesen eine so lange Zeit voller Qualen bereiten, nur weil man es in einer Zeit, wo es sich noch um ein bewusstloses, empfindungsloses Zellkonstrukt handelt, welches keinen Schmerz vernehmen kann?


Die Nichtexistenz ist nicht immer so furchtbar, wie sie dargestellt wird. Ein geborenes Kind kann leiden - sein Leben lang. Hier die Vernunft hinter die Emotionen zu stellen ist nicht nur töricht, sondern auch leidvoll für andere.

Ich würde in diese Gesellschaftsform keine Kinder mehr auf die Welt setzen.
Und das liegt mitnichten an Kindern selber, sondern an den Umständen.
Leider wird man in vielen Dingen erst mit der Erfahrung klüger.
Hier hat man die Option, entweder in einer Ehe/Lebensgemeinschaft zu verharren, oder ein Leben auf der Überholspur zu leben.
Ich kann mittlerweile Frauen verstehen, die abtreiben.
Man sollte vielleicht nicht nur die Oberflächen betrachten, sondern auch mal einen näheren Blick riskieren, bevor man sich dazu aufschwingt, sie als Richter fremder Leben aufzuschwingen.
Ich denke nicht, dass irgendeiner der Richter dazu bereit wäre, auch die Konsequenzen für ihr Urteil zu tragen. :-)

Vorab: Ich selbst kann für mich eine Abtreibung ausschließen. Und ich finde, dass man niemanden zwingen kann, ein Kind zu bekommen. Aber man sollte Leute auch vor sich selbst schützen:

Ich finde nur, es wird einem so leicht gemacht und Dinge suggeriert, die dann so nicht sein. Meine persönliche Geschichte:
Ich wurde im Studium völlig ungeplant schwanger ... es kam wohl zu Anfangskomplikationen (Blutungen), auf jeden Fall merkte ich erst in der 10. Schwangerschaftswoche, dass ich schwanger war. Ich saß also fassungslos beim Gynnäkologen, der mir riet, das erst mal zu verdauen. Ich rief dann so eine Beratungsstelle an, einfach, weil ich auch wissen wollte, wie das so weitergeht - Studium, kein Geld ... Er beriet mich immer wieder in die Richtung, dass ich noch so jung sei, die Situation nicht gut und dass ich doch mal überlegen sollte, es dem Kind gegenüber nicht fair wäre, man heute bis 40 problemlos Kinder bekommen könnte. Ich habe immer wieder gesagt, dass ich wirklich nur wegen des gesetzlichen Rahmens (muss man den Mutterschutz im Studium einhalten? Kann man während des Mutterschutzes Prüfungen ablegen?) da wäre. Da kippte das Gespräch und er sagte mir, dass er niemanden kennengelernt hätte, der das Studium fertig bekommen, hätte und meine Pläne voll unrealistisch wären. Dann bekam ich den Schein - und war noch verzweifelter als vorher. Das Studium bekam ich fertig. Mein Kind bekam ich glücklicherweise auch.

Ich hatte einige Fehlgeburten und ich denke immer mal wieder an die Kinder ... wer sie wohl waren. Wie sie wohl aussahen. Was aus ihnen geworden wäre? Ich persönlich bin so ein Typ, der sich immer noch als Mutter dieser "Kinder" - es waren realistisch gesehen Zellhaufen, mit der Option, ein Kind zu werden, sieht. Ich glaube aber, es geht ganz vielen Leuten so, dass sie erst froh sind, die Schwangerschaft beendet zu haben und dann nicht mehr darüber wegkommen.

@MissMary
Ja, diese Beratung ist auch nicht in Ordnung.
Für mich wäre Abtreibung auch keine Option, kann nicht beurteilen, was man dann denkt.
Mich regt auf, wenn Leute der Meinung sind, sie könnten in oberflächlicher Herübersicht über das Leben anderer bestimmen. Das muss ein zusätzliches Gen sein. :-D

Shadow_84 schrieb am 03.07.2015:"Abtreibung ist in Polen verboten, außer wenn die Schwangerschaft durch Vergewaltigung oder Inzest zustande gekommen ist, das Leben der Frau in Gefahr ist oder Komplikationen für den Fötus zu erwarten sind."

Vollkommene, uneingeschränkte Zustimmung zum Beschluss in Polen! Dies sollte uns ein Vorbild sein! ... :Y:

@fumo

fumo schrieb: Dies sollte uns ein Vorbild sein! ... :Y:

Der beschluss, über den abgestimmt werden soll, erlaubt abtreibung nur noch dann, wenn gefahr für das leben der schwangeren besteht. Inzestkinder, vergewaltigungskinder und auch (schwerst) behinderte dürfen nicht mehr abgetrieben werden, wenn das durchgeht. Rückschritt, aber wen wundert das in einem eher katholischen land.

@gastric
Vergewaltigungskinder dürfen doch trotzde abgetrieben werden?! Woher hast du die Info?
So oder so, es ist einfach beschämend wie restriktiv jetzt schon die Lage ist.

gastric schrieb:Der beschluss, über den abgestimmt werden soll, erlaubt abtreibung nur noch dann, wenn gefahr für das leben der schwangeren besteht.

Darüber bin ich mir im Klaren! Über die schwersten Behinderungen könnte man nachdenken. Alles andere finde ich hervorragend gelöst und wünsche mir einen ähnlichen Gesetzesentwurf in Deutschland!

Polen ist doch eh sowieso schon politisch und damit dementsprechend auch sozial im Arsch. Als nächstes sind die Ungarn dran. Vielleicht übernehmen die als nächstes auch noch die Ideen den Identitären und machen aus ihren Frauen Soldatenfabriken alias Fabriken für Nachbwuchssoldaten...

Venom schrieb:und machen aus ihren Frauen Soldatenfabriken alias Fabriken für Nachbwuchssoldaten...

Ein anderer Grund fällt mir auch nicht ein, wieso man Frauen zum Austragen zwingen will, außer wenn man diese als Gebärmaschinen betrachtet. Ich weiß nicht ob das so klug ist zu riskieren, dass es wieder vermehrt illegale Abtreibungen geben wird, mehr Kindstötungen und damit auch den „Abtreibungstourismus“ fördert.

@vincent
Ups sorry trifft inzest und vergewaltigung noch nicht. War der alte entwurf, den ich noch im kopf hatte ._.
Die aktuelle verschärfung des abtreibungsverbotes trifft (bzw soll) "nur" die (schwerst)behinderten.

http://www.zeit.de/politik/ausland/2018-03/polen-abtreibungsgesetz-protest-warschau

@Eya
Ja, ist vor allem frech wenn das von Männern kommt. Wir können ja nicht schwanger werden, who cares :X
Sowas kenne ich auch aus unserem Heimatland mit den doofen Patriarchen die auch ständig von Sünde reden wenn eine Frau abtreibt. Aber keiner fragt nach ob sich die Frau überhaupt ein Kind leisten kann weil der debile Vater weg ist und sie nur schwer durch die Runde kommt. Ein Patriarch der für Nichtstun genug Geld kassiert kann aber immer leicht reden. Der Staat schenkt ihm eh teure Autos etc.

@Venom
Die Leute reden immer viel und gern, das war schon immer so. Ich verstehe nur nicht wieso man sich einen derartigen Rückschritt wünscht? Der legale Schwangerschaftsabbruch hat ja eine Existenzberechtigung, weil es eben bei illegalen zu so vielen Komplikationen und Toten führen kann. Unbegreiflich für mich. Unbegreiflich dass ein Staat Frauen (wieder) vorschreiben will, was sie mit ihrem Körper/Leben zu tun und zu lassen haben.