Der perfekte Partner

Ich finde auch nicht, dass es einen perfekten Partner gibt, aber ich bin zu der Überzeugung gekommen, dass es sehr schwierige Menschen gibt, bei denen es nur sehr wenige mögliche Partner gibt, die genau auf diese schwierigen Menschen passen könnten.

Ich kenne da schon mal zwei Fälle in meiner direkten Umgebung (einer davon ein nahestehender Verwandter von mir). Die haben so ziemlich mit jedem schnell Krach und man kann bei ihnen 1.000 Dinge "falsch" machen und nur ein paar wenige Sachen "richtig".

Diese Menschen haben es schwer, jemanden zu finden, der es länger mit ihnen aushält. Die meisten hauen schon nach kurzer Zeit wieder ab oder lassen sich erst gar nicht darauf ein.

Für diese Menschen muss es wohl nah an einen "perfekten" Partner gehen, aber es muss hier eigentlich jemand sein, der einfach gut mit schwierigen Menschen umgehen kann, oder eben genau sich so präsentiert, dass der schwierige und hochkomplizierte Mensch in die Schranken gewiesen werden kann ohne dass es ständig Streit gibt.

@moric
Dein Beitrag liest sich so, als ob keiner alleine bleiben muss?

Selbst der schwierigste Fall, könnte ja diesen perfekten Partner immer noch finden?!

Ich bin vermutlich schwierig...
Nein, nicht auf jene weiße, wie du so ein Fall bescheiben hast. Ich würd mich als sehr umgänglich, diplomatisch und kompromissbereit beschreiben. Nur meine Außenwirkung ist katastrophal - vielleicht aber auch sozial verwildert!

Ich werd wahrscheinlich doch wie der eine Typ enden, der mit Gummipuppen zusammen lebt...

Spoilerhttps://www.youtube.com/watch?v=WZt5cCLJKj4

@Negev
Ich kenne die doku! find se richtig gut :)

Negev schrieb:Ich würd mich als sehr umgänglich, diplomatisch und kompromissbereit beschreiben. Nur meine Außenwirkung ist katastrophal - vielleicht aber auch sozial verwildert!

Mit etwas Glück findet sich eine Frau, die dich als noch zu schleifenden Rohdiamanten zu ihrem Hobbyprojekt macht.

Ich hatte lange Zeit einen Trainingspartner beim Sport, der regelrecht verwildert war, wie eine Straßenkatze unter lauter Hauskatzen. Er trug stets verschlissene Sportklamotten mit mehr Löchern als Stoff, andere Klamotten besaß er nicht. Er ernährte sich ernährungsphysiologisch optimal, dennoch zeiteffizient: Haferflocken mit Banane und Thunfisch, mit einem großen Löffel aus einem stählernen Hundenapf geschaufelt. Kein Witz, das war seine gesamte Ausstattung an Essbesteck, und den Napf hatte er einem Hund geklaut. Seine Haare schnitt er sich selbst, erkennbar lustlos. Er duschte sich auch verdammt selten, sehr zu meinem Leidwesen.

Dennoch fand sich irgendwann eine bezaubernde chinesischstämmige Amerikanerin, die ihn komplett umgekrempelt und nach ihrem Wunschbild geformt hat. Mittlerweile lebt er mit ihr und den gemeinsamen Kindern in Kalifornien, trägt tadellose Anzüge und kann sehr gut Chinesisch kochen ;-)

Eintagsfliegin schrieb:Das nicht, aber so ein Mensch bringt häufiger einen größeren Mehrwert mit sich, als jemand der ganüscht tut (weder für sich noch für die anderen).

Mehrwert für sich selbst, kann auch bedeuten, viel Freizeit zu haben und Dingen nachzugehen, die man gerne tut anstatt zu arbeiten.

Gibt nicht wenige und schlage auch in diese Kerbe, die absolut keine Karrieretypen sind und nach dem Motto leben: Arbeiten (notgedrungen) um zu leben anstatt zu leben um zu arbeiten.

Das Leben ist kurz und man sollte es möglichst genießen. Gibt sogar Menschen, die alle nötigen Voraussetzungen für eine steile Karriere mitbringen und sich trotzdem für das Leben genießen entscheiden.


Gibt auch Karriereleute, die bereuen ihre Entscheidung im hohen Alter und würden sich rückblickend gegen Karriere entscheiden, dafür aber lieber leben und Zeit mit den Liebsten verbringen.

VanDusen schrieb:Ich muss dazu allerdings anmerken, dass das etliche Jahre her ist. Wie gesagt, ich bin inzwischen Opa Knack. Im Klima der heutigen Political Correctness würden zumindest die Indiskreten alsbald vor ein Gremium aus Frauen mit Meckifrisuren und Doppelnamen gezerrt und disziplinarisch dem Scheiterhaufen überantwortet.

Ich als Mann würde dann auch gerne in diesem Gremium sitzen und beide Seiten (alter Prof und junge Studentin) rundmachen bzw. freundliche Kritik üben.

Könnte mich nur zurückhalten, wenn ich wahre Gefühle auf beiden Seiten, insbesondere auf Studentenseite, spüren würde. Wenn beide einfach nur am Menschen an sich interessiert wären und sich deshalb mögen und lieben - unabhängig anderer Faktoren/Komponenten.

rhapsody3004 schrieb:Ich als Mann würde dann auch gerne in diesem Gremium sitzen und beide Seiten (alter Prof und junge Studentin) rundmachen bzw. freundliche Kritik üben.

Ich vermute, dass du noch recht jung bist. Als ich jung war, fand ich es natürlich auch scheiße, dass sich manche jungen Frauen für ältere Männer interessieren. Heute bin ich froh darüber, aber in jungen Jahren habe ich selbst oft darüber geflucht. Als ich zum Beispiel meinen Führerschein machte, traf ich durch Zufall die Freundin meines Fahrlehrers. Sie: so alt wie ich und wahrscheinlich das attraktivste Mädchen, dem ich jemals begegnet bin, bis heute. Super nett, toller Humor und unbeschreiblich schön. Er: ein fülliger Schwachkopf von Mitte vierzig mit Solariumbräune, Goldkettchen und glänzenden Trainingsanzügen. Ich hätte kotzen mögen. Erst recht als ich dann einige Zeit nach meiner Führerscheinprüfung hörte, dass der Typ sie, eine Freundin und sich selbst totgefahren hat, als er betrunken über eine rote Ampel raste (als Fahrlehrer). Aber so ist das Leben.

Nochmal ein Einwurf zum Thema Altersunterschied (geschlechterneutral, nur in meinem Fall und Beispiel eben zur Frage Attraktivität altere Männer): So abgedroschen es klingt, oft macht auch Lebenserfahrung und Reife einen Menschen attraktiv(er). Und gar nicht der soziale Status oder Einkommen.
Ich z.B. hatte exakt einmal eine kurze Beziehung mit einem etwas jüngeren Mann (statt wie sonst wesentlich älter), der war furchtbar nett und lustig, aber ich hatte das Gefühl, er orientiert sich an mir und hat sich selbst noch nicht gefunden. Viele Verhaltensweisen und die Art der Gesprächsführung zu den "großen Themen" hatte Ähnlichkeiten damit, wie mein kleiner Bruder mit mir spricht, und das kam mir irgendwann seltsam vor.

Womit wir wieder beim Thema Genetik sind... Klar. Es geht mir rein darum, nochmal ein anderes Licht auf die Attraktivität älterer Partner und deren Gründe zu werfen.

rhapsody3004 schrieb:Mehrwert für sich selbst, kann auch bedeuten, viel Freizeit zu haben und Dingen nachzugehen, die man gerne tut anstatt zu arbeiten.

Völlig korrekt, ist auch so. Aber ich wollt mit meinem Post den Mehrwert eines Einzelnen auf die Gesellschaft verdeutlichen. Nur eben als Reaktion zu @PStanisLove 's Aussage.

VanDusen schrieb:die ihn komplett umgekrempelt und nach ihrem Wunschbild geformt hat.

Hm, manche möchten das aber gar nicht und einfach so bleiben bzw. hingenommen werden wie sie sind.
Diese "Umkrempelei" mag eventuell hier und da funktionieren, aber meißtens sind diese
Versuche sich seinen Partner zurecht zu basteln bis es passt zum Scheitern verurteilt.
Ich behaupte mal vorsichtig das Dein Beispiel eher die Ausnahme ist.
Sollte sich das wirklich so zugetragen haben, freut es mich für die Protagonisten insofern sie so glücklich
und zufrieden sind.

Eintagsfliegin schrieb:Das nicht, aber so ein Mensch bringt häufiger einen größeren Mehrwert mit sich, als jemand der ganüscht tut (weder für sich noch für die anderen).

Den Mehrwert für sich selber bestimmt man selber, und jeder bestimmt, was der Mehrwert eines einzelnen Menschen ist. Außerdem bezeichnet erfolgreich zu sein letztlich doch nicht sehr viel mehr, als am ende des Tages oder der sache sein gewünschtes Ziel erreicht oder übertroffen zu haben.

@PStanisLove

PStanisLove schrieb:Außerdem bezeichnet erfolgreich zu sein letztlich doch nicht sehr viel mehr, als am ende des Tages oder der sache sein gewünschtes Ziel erreicht oder übertroffen zu haben.

Ja ach nee :D. Denkst du etwa hier tümmeln sich lauter unreflektierte Leute und du bist der einzigst schlauste?! :D

Hier geht es NICHT um die Wertigkeit eines Menschen. Einfach nicht verwechseln.

Eintagsfliegin schrieb:Hier geht es NICHT um die Wertigkeit eines Menschen. Einfach nicht verwechseln.

Aha. 😀 Übrigens, Interessant mit der Wertigkeit eines Menschen, wann ist ein Mensch in deinen Augen mehr und wann weniger wert?

PStanisLove schrieb:Aber weder Erfolg noch ein toller Abschluss macht jemand zu einem besseren Menschen

War meine Aussage, deine Reaktion.

Eintagsfliegin schrieb:Das nicht, aber so ein Mensch bringt häufiger einen größeren Mehrwert mit sich, als jemand der ganüscht tut (weder für sich noch für die anderen).

Du hast zwar verneint, aber du hast eindeutig einen Aber Satz ohne Aber gebracht, und das zeige ich dir ausgerechnet mit einem Aber Satz auf, oder wie soll ich das mit dem.Mehrwert verstehen?

Ich versteh durchaus, das Hartz 4 nicht grade Sexy ist, aber das ist nur ein kleiner teilaspekt jener Person.

@PStanisLove
Auch wieder eine ignorante Gegenfrage. Nein, so schlau bist du nicht. Ethisch betrachtet, kann niemand den Wert eines Menschen ermessen. Passiert aber halt trotzdem, so ist dieses Leben halt.
Und darum gings mir auch garnicht.

Ich hab deinen Aussagen, die irgendwie öfter mal ins 'relativierende' gehen; schwarz-weiß - ein bisschen Farbe entgegen bringen wollen.

Eintagsfliegin schrieb:Ich hab deinen Aussagen, die irgendwie öfter mal ins 'relativierende' gehen; schwarz-weiß - ein bisschen Farbe entgegen bringen wollen.

Mein Menschenbild ist viel bunter als du glaubst, ich wollte halt meine Meinung dazu sagen, was ich von der meinung halte, sich einen Reichen und tollen Karrierehengst zu holen. Es ging mir um Leute beider Geschlechter, die bei der Partnerwahl nur auf den Status achten.

Eintagsfliegin schrieb:Nein, so schlau bist du nicht.

Danke für eine Antwort, ich muss noch eine frage formulieren.

Eintagsfliegin schrieb:Denkst du etwa hier tümmeln sich lauter unreflektierte Leute und du bist der einzigst schlauste?! :D

Und um mal diese frage zu beantworten, nein, ich bin bei weitem nicht der schlauste. Und ja, mancher hier ist zum teil sehr unreflektiert.

@PStanisLove
Wenn Menschen sich halt auch unter anderem an materiellem festhalten wollen, dann sollen die das halt tun. Heißt ja nicht, dass Ihnen das Interesse an Nähe, Kommunikation, Geborgenheit, Fürsorge, Zärtlichkeit abgeht. Klar, manchmal ist so ein Spiel total offensichtlich und hat so rein garnichts mit Liebe zutun, aber immer öfter (nein, fast IMMER) bemerke ich, dass es vielleicht Leute sind, die sich das Beste in ihrem Leben wünschen. Und ich find das garnicht so verkehrt, wenn man aufrichtig dabei ist.

@Eintagsfliegin
Menschen sollten bei der Partnerwahl die Maßstäbe setzen, die sie für richtig halten, ich spiele doch dafür keine rolle. Ich hab dass aber trotzdem geschrieben, weil ich in einem Internetforum bin um meine Meinung oder Vermutung schreiben zu können, ohne das ich ständig schreiben muss das es meine Meinung oder Vermutung oder mein Glaube oder Denken oder sonstwas ist.

Ich glaube auch, das jene Menschen manchmal vielleicht eine Partnerfigur oder eine Starke Figur suchen, die das bietet, was ein Youngster nicht bieten kann. Aber manchen ist Geld und Status trotzdem am wichtigsten.

PStanisLove schrieb:Aber manchen ist Geld und Status trotzdem am wichtigsten

Ist schon faszinierend in manchen Kulturen spielen solche Geschmacksfragen eine unendlich große Rolle z.B. Indien (da finden widererwarten längst nicht alle, arrangierte Hochzeiten überholt.) Oder was ist mit dem american dream in den USA? (Gut, der hat sich scho ausgeträumt, trotzdem!) Oder unter indigenen Völkern. Ich finds auch nicht so prickelnd, aber so wirklich ablehnen kann ichs auch nicht, weil ichs einfach interessant find.

@Eintagsfliegin
Ich lehne das komplett ab, den Liebe und Gefühle, selbst Harmonie in Zweckehen und andere dinge auf die es ankommen, sind so viel wichtiger als Geld. Es gibt da draußen bestimmt einige Unendlich tragische Schicksale, die ohne eine derartige Einstellung oder durch irgendwelche Gesellschafts Systeme nicht so verlaufen wären.

@PStanisLove
Ich wünsche mir so nen Fall ja auch nicht in meinem Leben, bin also grundsätzlich bei dir, aber ich glaub, jeder Mensch sucht im Kern nach Sicherheit und das kann halt extrem viele Facetten annehmen. Ich möchts daher nicht für jeden kategorisch ablehnen. Weil jedem seine Beweggründe halt individuell zu betrachten sind. Und wenn es auch Fälle gibt, die total offensichtlich sind. :D

Was ich auch sagen will: oft wissen beide Parteien auf was sie sich einlassen. Gibt's.