Der perfekte Partner

Ich bevorzuge einen unperfekten Partner.
Soll ja schließlich zu mir passen. ;)

Ich bin für mich selbst der perfekte Partner und extrem glücklich mit mir. Wäre es möglich, würde ich mich selbst heiraten.

@Carsti

Das ist eine gute Einstellung. Das wichtigste ist, sich selbst zu lieben.

Rise schrieb:Das wichtigste ist, sich selbst zu lieben

Das finde ich auch und ist auch die Basis und Voraussetzung um überhaupt eine Beziehung einzugehen.

@Carsti


So ist es. Es ist traurig, dass sich so viele von ihrer Beziehung abhängig machen.

Rise schrieb:traurig, dass sich so viele von ihrer Beziehung abhängig machen

Naja... traurig schon, aber jeder muss seine eigenen Erfahrungen machen und das tut natürlich auch weh. Ich beobachte oft auf Facebook usw. Bekannte wo man dann so Sachen liest wie "nie mehr ohne Dich", "für immer zusammen" blabla. Ein Jahr später ist es dann schon wieder rum und wenig später dann das Gleiche mit einem anderen Partner. Psychologisch gesehen schon interessant. Aber ja, auch traurig.

Kann man nur froh sein, wenn man das überwunden hat. Finde trotzdem spannend, wie sich die Menschen ihren persönlich perfekten Partner vorstellen.

Carsti schrieb:nie mehr ohne Dich", "für immer zusammen" blabla. Ein Jahr später ist es dann schon wieder rum

In dem Moment, wo man solche Dinge schreibt, fühlt es sich wohl einfach so an. Man ist verliebt und sieht in diesem einen Menschen den Mittelpunkt des Universums. Und in ganz seltenen Fällen hat sich das auch nach vielen Jahren nicht verändert, was ich ehrlich bewundere.

EnyaVanBran schrieb:Und in ganz seltenen Fällen

Wie Du ja völlig richtig schreibst, sind es seltene Einzelfälle. Ob Menschen, die viele Jahre verheiratet sind immer noch so verliebt sind wie am Anfang wag ich sehr zu bezweifeln, zumal sich die Meisten auch gehen lassen und man dann den Partner auch mit anderen Augen sieht.

Eine Freundschaft mit Sexualität und ohne Zwang finde ich für mich persönlich immer noch am schönsten und auch am sinnvollsten. Beziehungen kommen und gehen, Freundschaften können aber ewig halten.

Carsti schrieb:Eine Freundschaft mit Sexualität und ohne Zwang finde ich für mich persönlich immer noch am schönsten und auch am sinnvollsten

Und wenn dann eines Tages doch Gefühle aufkommen, die tiefer gehen? Wie willst du das verhindern?

Die Gefühle sind freundschaftlich und daher auch irgendwo "tief". Gleich wie ein männlicher Freund. Nur mit dem Mann kann ich keinen Sex haben oder mal kuscheln (bin hetero).

Und ich finde es auch wesentlich spannender, wenn man sich z.B. nur 1,2 Mal im Monat sieht.

@Carsti
Ich verstehe das Konzept, keine Frage und im Grunde ist die Idee ja gut. Aber dennoch meine Frage: Was passiert, wenn sich einer vom beiden ernsthaft verliebt? Ausschließen kann man das ja nicht.

Hm... "ernsthaft verlieben"... das ist kein einfaches Thema. Das man schwärmt oder mal vernarrt ist, öfter mal an die Person denkt ist ja alles noch normal und auch okay.

Aber wann ist der Punkt und warum kommt man überhaupt an diesen Punkt, an dem man beschließt, den Anderen für sich zu beanspruchen? Den goldenen Käfig zu bauen? Wo man doch eigentlich weis, dass es nicht gut ausgehen wird und man nachher den Mensch dann ganz verliert.

Schon das Zusammenwohnen - alleine dass die Wohnung dann nicht mehr Deine ist, sondern ein seltsamer Misch-Masch, jeden Tag jemand der Dich volllabert. Absprechen, was man isst, was man anschaut etc. Für mich der totale Horror, aber da tickt wohl jeder anders.

Was bedeutet das eigentlich "ernsthaft" verliebt zu sein? Ich glaube es gibt das Verliebtsein und es gibt Liebe. Liebe ist dann die Konsequenz aus inniger Freundschaft, dafür muss man sich auch länger und richtig kennen.

Ich finde das Alles sehr schwierig, so hart einzuteilen. Warum kann eine Freundschaft, wo mal Sex, mal nicht stattfindet, nicht auch Liebe sein? Nur weil man nicht zusammenlebt, getrennte Haushalte führt, alleine ohne diesen Menschen Dinge unternimmt?

Ich finde es halt schon seltsam bis bedenklich, wenn man sich so sehr auf einen anderen Menschen fixiert. Muss wie immer jeder selber wissen, jeder soll so leben wie er glücklich ist. Aber die Meisten sind eben nicht glücklich in ihren Beziehungen.

Carsti schrieb:Eine Freundschaft mit Sexualität und ohne Zwang finde ich für mich persönlich immer noch am schönsten und auch am sinnvollsten. Beziehungen kommen und gehen, Freundschaften können aber ewig halten

Sehr schön gesagt.

Nur für diejenigen wie mich zb. blöd, wenn allmählich der Sexappeal dahinschwindet. Nur schlank reicht halt leider nicht. Haha


So eine schöne zwanglose dauerhafte Affäre auf freundschaftlicher- und sexueller Basis wäre ein Traum von mir.

Carsti schrieb:Aber wann ist der Punkt und warum kommt man überhaupt an diesen Punkt, an dem man beschließt, den Anderen für sich zu beanspruchen?

Ich glaube nicht, dass man sich bewusst in jemanden verlieben kann. Also hingehen und sagen, so, ab jetzt bin ich verliebt in dich funktioniert meiner Meinung nach nicht.
Und beanspruchen ist so auch nicht korrekt. Man beansprucht ja nicht den Menschen an sich, sondern Zeit, die er einem schenkt, Anerkennung, Wertschätzung und, in manchen Fällen Exklusivität. Wobei ich jetzt nur für mich sprechen kann, aber wenn ich verliebt bin/war, hatte ich noch nie das Gefühl, beansprucht zu werden. Weil ich die Dinge, die ich vorhin aufgezählt habe, von mir aus und vor allem gerne gebe.

Carsti schrieb:Was bedeutet das eigentlich "ernsthaft" verliebt zu sein

Das wird wohl auch jeder Mensch anders sehen. Für mich bedeutet es, ständig an diesen einen Menschen denken zu müssen, ihm nahe sein zu wollen. Mich auf jedes Treffen irrsinnig zu freuen.

Carsti schrieb:Ich finde es halt schon seltsam bis bedenklich, wenn man sich so sehr auf einen anderen Menschen fixiert

Also bedenklich würde ich es nur dann nennen, wenn es einseitig ist. Aber wenn beide so fühlen, ist das doch okay.
Und was das Glücklichsein in einer Beziehung angeht... Da gebe ich dir bedingt recht, viele Beziehungen sind nicht sehr glücklich. Wobei man hier jetzt auch wieder definieren müsste, was "glücklich sein" ausmacht. Und liegt es wirklich am Partner, dass man unglücklich ist oder an den Umständen drum herum? Das würde jetzt aber zu weit führen, ich denke, du weißt auch so, was ich sagen will ^^

rhapsody3004 schrieb:Nur schlank reicht halt leider nicht

da kann die Muckibude Abhilfe verschaffen!

rhapsody3004 schrieb:So eine schöne zwanglose dauerhafte Affäre auf freundschaftlicher- und sexueller Basis wäre ein Traum von mir.

Es gibt genug Frauen, die auch so denken - und falls sie dann doch einen festen Partner hat: einfach abwarten, die kommen alle wieder.

EnyaVanBran schrieb:ich denke, du weißt auch so, was ich sagen will

ich verstehe Dich schon. Aber so eine Freundschaft mit Sex ohne Beziehung wäre also gar nichts für Dich?

Carsti schrieb:Aber so eine Freundschaft mit Sex ohne Beziehung wäre also gar nichts für Dich?

Das hab ich nicht behauptet ^^.

Carsti schrieb:da kann die Muckibude Abhilfe verschaffen

Die hilft auch nicht gegen graue Haare und einen mittlerweile fast vollendeten Caesarkranz (lach) und Glatze aber auch nur sehr kurz rasiert steht mir nicht. Habe ich nicht die passende Kopfform für.


Wat solls. Belasten tut mich das nicht. Da belasten mich ganz andere Sachen.


Und ich kann die Frauen total verstehen, pauschalisiere und übertreibe jetzt absichtlich, wenn es um Fun auch um regelmäßigen Fun geht, dass sie natürlich einen Ferrari fahren wollen und keinen Golf oder Opel.

Carsti schrieb:Beziehungen kommen und gehen, Freundschaften können aber ewig halten.

Freundsschaften kommen, freundschaften gehen, aber beziehungen können für immer bleiben. Das zauberwort ist halt "können". Sex kann die innigsten freundschaften allerdings sehr schnell kaputt machen.

Carsti schrieb:Ich glaube es gibt das Verliebtsein und es gibt Liebe. Liebe ist dann die Konsequenz aus inniger Freundschaft, dafür muss man sich auch länger und richtig kennen.

Liebe ist die konsequenz aus allem möglichem. Liebe kann die konsequenz aus verliebtheit sein... oder aus inniger freundschaft. Idealerweise ist der partner auch der beste freund. Wie man sein beziehungskonstrukt nun nennen möchte, darf jeder für sich entscheiden. Ob es nun aber einen unterschied macht, ob ich mit meiner freundschaft+ ins kino und anschließend essen und vögeln gehe oder mit dem partner, mit dem ich (noch) nicht zusammenwohne (oder eben doch), macht zumindest für mich keinen unterschied. Einzig das thema "exklusivität" wäre da zu nennen und der status "single"/ "in einer beziehung", den man bei facebook und co angeben kann. Ja mei wers braucht. Beziehungen und F+ sind oftmals gar nicht so verschieden.

Forscher haben hingegen 14 verschiedene liebe"typen" gefunden. Da darf sich natürlich jeder gern sein liebessüppchen zusammenstellen. Wichtig ist doch nur, dass beiden parteien/partner/whatever die suppe schmeckt.
https://www.businessinsider.de/wissenschaft/forscher-haben-herausgefunden-dass-es-14-arten-von-liebe-gibt-2018-3/

Carsti schrieb:Schon das Zusammenwohnen - alleine dass die Wohnung dann nicht mehr Deine ist, sondern ein seltsamer Misch-Masch, jeden Tag jemand der Dich volllabert. Absprechen, was man isst, was man anschaut etc. Für mich der totale Horror, aber da tickt wohl jeder anders.

Da tickt nicht nur jeder anders, jeder gestaltet das zusammenwohnen auch anders. Vor diesem "boahr dann haste keine ruhige minute mehr" hatte ich am meisten schiss, weil ich das wirklich brauche..... aber diese möglichkeiten geben wir uns gegenseitig. Im grunde sprechen wir mittlerweile recht wenig, was den alltag betrifft, ab, jeder hat seine aufgaben, jeder hat seine freiheiten.

gastric schrieb:Forscher haben hingegen 14 verschiedene liebe"typen" gefunden. Da darf sich natürlich jeder gern sein liebessüppchen zusammenstellen. Wichtig ist doch nur, dass beiden parteien/partner/whatever die suppe schmeckt.

14? Wow, das ist interessant. Und ja zum Rest, die beiden Parteien müssen glücklich sein, mit was auch immer.

Carsti schrieb:"nie mehr ohne Dich", "für immer zusammen" blabla. Ein Jahr später ist es dann schon wieder rum und wenig später dann das Gleiche mit einem anderen Partner.

Ich glaube, das liegt unter anderem auch oft daran, weil diese Gedanken zwar das romantische Wunschdenken von Paaren ist, aber nicht die Realität, in der sie sich als Liebespaar auch wirklich befinden und für die sie arbeiten.

Um sich ein "Für immer" aufbauen zu können, braucht es nämlich auch die absolute Bereitschaft dazu solch eine Realität zu erschaffen. Es braucht ein gewisses Mindset beiderseits dafür, dass jedes aufkommende Problem und jeder Konflikt gemeinsam angegangen wird, komme was wolle, weil man sich das als Paar wert ist, weil die Liebe das wert ist. Es braucht viel Flexibilität, Vertrauen und auch Selbstreflexion dafür.

Es ist aber häufig so, dass Beziehungen schon eingegangen werden mit dem Hintergedanken, dass sie in der Zukunft jederzeit wieder enden könnten. Wenn das von Anfang an schon gleich die Realität eines Paares darstellt, die sich dann auch im weiteren Verlauf durch eine Beziehung/Ehe zieht, dann wird da eben immer auch diese offene Tür bleiben ,die ein "Für immer" praktisch unmöglich macht, weil eine mögliche Trennung dauerhaft an dieser stets geöffneten Türe steht.

Erst wenn eine Trennung überhaupt keine Option für ein Paar wäre, kann ein "Für immer" auch seinen Nährboden finden.


Die Überzeugung von ewiger Liebe wird heute als Naivität abgestempelt, weil xyz vorgeben und vorleben: Sowas kann nicht sein!

Wer sich nicht traut seine eigene Realität in der Liebe zu erschaffen, wird auch immer wieder scheitern.
Das ist meine Überzeugung.