Verbot "sexistischer" Werbung

@Tussinelda
warum Steroetyp?
ich denke die aller meisten finden, dass das gut aussieht.

@Durchfall
Es geht aber nicht um Ästhetik, sondern um die Suggestion eines Ideals...
Von daher sollte man die Frühjahrskampagnen in den Printmedien wie "Ich mach dich fit in 8 Wochen" und "Traumbody über Nacht" auch gleich canceln, aber wenn es ums Abnehmen geht, setzt bei den Frauen (und Männern, siehe Mens Health) anscheinend manchmal was aus...

-Alexa- schrieb:Es geht aber nicht um Ästhetik, sondern um die Suggestion eines Ideals...

Ich finde das ästhetisch. Dieses Ideal wird einem auch nicht eingeredet sondern so empfinden ja viele Menschen.
Schlank und sportlich sieht gut aus, vor Allem im Bikini.
Ich finde hier liegt das Problem fast eher bei den Leuten, die sich darüber aufregen.

@Durchfall
eben, so entsteht ein stereotypisiertes Schönheitsideal, hat nix mit der Realität zu tun, missachtet, dass Frauen Individuen sind, die es in unterschiedlichen Größen, Alter etc. gibt, sondern gibt vor, wie "Frau" aussehen sollte, damit sie im Bikini (oder überhaupt) an den Strand darf

@Tussinelda
Frauen dürfen mit jeder Figur an den Strand.
Es sieht halt nicht jede Figur gleich gut aus.
Und warum hat das nichts mir der Realität zu tun? Es gibt Frauen die sind schlank und sportlich. Ist eine Frage der Disziplin.

@Durchfall
ach, das Ideal wird Dir nicht eingeredet? Na das ist ja ganz was Neues, warum wandelt sich denn das Ideal, wenn es nichts mit gesellschaftlichen "Modeerscheinungen", die einem vermittelt werden, zu tun hat? Warum ist das "Ideal" in einigen Ländern, bei manchen Volksgruppen anders als in/bei anderen?

@Durchfall
Fett und schwabelig im Bikini wird man den meisten Männern jedenfalls nicht einreden können :D

@Durchfall
Für dich scheint es nur zwei Extreme zu geben, schlank und sportlich, sowie fett und schwabbelig.
Es geht aber nicht um deinen persönlichen Geschmack, sondern siehe mein obiger Post, um die mediale Beeinflussung eines Ideals.

Die Kampagne wäre gelungen, hätte man verschiedene Männer und Frauen gezeigt.

@Durchfall
redest Du mit Dir selbst?

Mit starken weiblichen Rundungen wurde ab der Renaissance das Idealbild der Frau geprägt, sie galten als verführerisch und besonders gebärfähig im Gegensatz zu schlanken Frauen. In der Zwischenzeit kam die Wespentaille in Mode, dennoch blieben Frauen üppiger. Nur ein Korsett diente hier als Mittel zum Zweck.

Später malte der Barockmaler Rubens mit starken weiblichen Rundungen. Im Rokoko wurden Figuren in Gemälden noch leibhafter, was sich in der gehobenen Gesellschaft schnell verbreitete. Füllige Menschen wurden als intelligent und wohlhabend anerkannt. Zucker und Fett diente dem Erhalt der damaligen Idealfigur. Diäten hatten nicht das Ziel Gewicht zu vermindern, sondern dienten eher einer weiteren Gewichtszunahme bzw. dem -erhalt. Noch vor der Französischen Revolution zum nahendem Ende des 18. Jahrhunderts galt wieder eine schlanke Figur als zeitgemäß.[3]

Wikipedia: Rubensfigur
Du siehst, es wird unterschiedlich eingeschätzt, hat immer mit der Gesellschaft zu tun, in der man lebt und den herrschenden Umständen

Schönheitsideale spiegeln im gesellschaftlichen Kontext immer den jeweiligen Partnerwert wider, der durch die Parameter, wie Jugendlichkeit, Attraktivität, Fruchtbarkeit, genetische Qualität bestimmt wird im Verhältnis zu den gesellschaftlichen Verhältnissen (Nahrungsmittelangebot, Notzeiten) wider. In Zeiten der Nahrungsmittelknappheit galten üppigere Körperformen als attraktiv, symbolisierten sie doch einen gewissen Wohlstand.

Wikipedia: Rubensfigur

@Perli
ganz genau, die mediale Bestimmung des Ideals trifft es aber meiner Meinung nach noch eher.

@Tussinelda

Tussinelda schrieb:hat immer mit der Gesellschaft zu tun, in der man lebt und den herrschenden Umständen

Dann wird es aber einem nicht zwangsläufig engeredet sondern ergibt sich aus den herrschenden umständen.

@Perli
@Tussinelda
Selbst wenn ihr Recht hättet, dann gäbe es ein anderes SChönheitsideal und es würde sich wieder jemand aufregen.

Tussinelda schrieb:Schönheitsideale spiegeln im gesellschaftlichen Kontext immer den jeweiligen Partnerwert wider, der durch die Parameter, wie Jugendlichkeit, Attraktivität, Fruchtbarkeit, genetische Qualität bestimmt wird im Verhältnis zu den gesellschaftlichen Verhältnissen (Nahrungsmittelangebot, Notzeiten) wider. In Zeiten der Nahrungsmittelknappheit galten üppigere Körperformen als attraktiv, symbolisierten sie doch einen gewissen Wohlstand.

Das spricht ja für das was ich sage. Wir haben keine Nahrungsmittelknappheit.

Durchfall schrieb:Selbst wenn ihr Recht hättet, dann gäbe es ein anderes SChönheitsideal und es würde sich wieder jemand aufregen.

Es geht einzig und allein um Vielfalt, die in den Kampagnen nicht gezeigt wird.
Frau hat groß, schlank, langhaarig und absolut makellos zu sein. Es wird gephotoshopped, als gäbe es kein Morgen mehr.

-Alexa- schrieb:Frau hat groß, schlank, langhaarig und absolut makellos zu sein. Es wird gephotoshopped, als gäbe es kein Morgen mehr.

Warum "hat so zu sein"? Es wird eine Frau gezeigt, die vielen gefällt.

Hier empfehle ich die South Park Folge: "Der Hobbit". Das sollte dann auch für den Durchfall verständlich werden.

@Durchfall
In den Kampagnen hat sie so zu sein und das beeinflusst doch zwangsläufig.
Ich habe doch gar nichts gegen diese Frau, sondern ich bemängele die Vielfalt.
Was ist mit all den kleinen, schlanken und sportlichen Frauen? Mit muskulöseren? Mit kurzhaarigen? Warum müssen alle Makel retuschiert werden?

@Tussinelda

Tussinelda schrieb: ja, da wird ein stereotypisiertes Körperschönheitsideal dargestellt, das ist ein Kriterium für sexistische Körperdarstellungen und der Körper als Statussymbol, das "alle" haben könnten

Nein, wenn so ein Schönheitsideal "für alle" sein soll, dann ist es nicht sexistisch. Es ist zwar immer noch diskriminierend, und soll ein Schuldgefühl vermitteln sowie Komplexe auslösen, die dann wiederrum Geld für die Industrie, die die Möglichkeit verkauft, auch so auszusehen, bringen.

Der Sexismus besteht darin, dass solche Forderungen oder stereotypen Aussagen eben nur für ein bestimmtes Geschlecht gelten.
Im speziellen Fall fürs weibliche.

Der Sexismus besteht eben darin, dass „frau“ jung, schlank und sexy sein muss, während „mann“ alt, fett und hässlich durchs Leben gehen kann, ohne, dass ihm jemand sagt; "Tu doch mal was für Dich. Geh doch zum Friseur. Mach ne Diät. Kauf Dir mal was Schickes ...."

Sexismus bedeutet, dass ein bestimmtes Geschlecht (hierzulande das weibliche) rein auf sexuelle Funktionen reduziert wird. Drüber hinaus wird die Person nicht beachtet. Ob das jetzt die Fähigkeit zur sexuellen Reproduktion oder nur die äußeren Geschlechtsmerkmale bzw deren Übertreibung(haben wir zur Zeit) sind, hängt dann noch von anderen Idealen ab.
Aber das Prinzip bleibt: die Persönlichkeit wird auf ihre Geschlechtsmerkmale reduziert, nur darauf entwickeln sich Selbstwertgefühle, und daraus leiten sich dann Rechte und Pflichten ab.

Gäbe es im selben Ausmaß auch Werbungen oder gesellschaftliche Forderungen, die junge, fast nackte, schlanke, sexy Männer zeigen, und die allen anderen Männern einreden sollen, sie wären für den Strand zu unattraktiv (ganz zu schweigen vom übrigen Leben), dann hätten wir keinen Sexismus.

Wir hätten dann aber immer noch jede Menge -ismen, zB weil eben auch alte, kranke oder als unattraktiv empfundene Menschen ausgrenzt werden.
Aber Sexismus wär´s eben keiner mehr.

@Durchfall

Durchfall schrieb:Ich finde das ästhetisch. Dieses Ideal wird einem auch nicht eingeredet sondern so empfinden ja viele Menschen.
Schlank und sportlich sieht gut aus, vor Allem im Bikini.
Ich finde hier liegt das Problem fast eher bei den Leuten, die sich darüber aufregen.

Natürlich wird einem das suggeriert, und das ganz bewusst.
Das Ideal wie ein Mensch auszusehen hat ist von den Konzernen genaustens ausgeklügelt.
Dazu gibt es Studien.
Mit der Realität hat das nichts zu tun, wäre ja auch kontarproduktiv wenn man ein Ideal vorgeben würde welches jeder erreichen kann, immerhin wollen die Geld verdienen.
Also muss das Ideal immer über dem Durchschnitt liegen.

Durchfall schrieb:Fett und schwabelig im Bikini wird man den meisten Männern jedenfalls nicht einreden können :D

Das wiederum ist Geschmacksache.
Aber ich sehe es auch so das adipös nicht schön ist, es ist aber die Entscheidung der Betroffennen ob sie sich hängenlassen oder nicht.
Wer sich gehenlässt darf sich über Kritik nicht echauffieren.

@Perli
wer sich beeinflussen lässt, ist dafür selbst verantwortlich.

-Alexa- schrieb:Was ist mit all den kleinen, schlanken und sportlichen Frauen? Mit muskulöseren? Mit kurzhaarigen? Warum müssen alle Makel retuschiert werden?

Ich hab schon kleinere Models gesehen.
Muskulöse Frauen kommen meist nicht so gut an, gibt es aber auch in der Werbung. Die Zielgruppe ist aber meist recht speziell.

Und Makel werden retuschiert, weil es halt Makel sind.

off-peak schrieb:während „mann“ alt, fett und hässlich durchs Leben gehen kann, ohne, dass ihm jemand sagt; "Tu doch mal was für Dich. Geh doch zum Friseur. Mach ne Diät. Kauf Dir mal was Schickes ...."

alte fette hässliche Männer werden aber nicht als schön empfunden.

Ich denke sich über schöne Modells in der Werbung aufzuregen hat den gleichen Grund, warum soziale Netzwerke unzufrieden machen. Man sieht den Erfolg und das Glück von anderen und vergleicht das mit sich selbst und stellt fest, dass man scheiße ist. Dass die anderen teilweise auch nur lügen vergisst man dabei.