Was denkt ihr über Transgender?

@mimimia
aber in einer Ehe/Beziehung geht es ja nicht nur um Sex. Man kann diese Person ja trotzdem noch lieben und respektieren, schätzen und sich geborgen fühlen, Vertrauen haben, auch wenn möglicherweise (das ist ja alles ein langer Prozess), die sexuelle Attraktivität dann nicht mehr vorhanden wäre. Man sollte nicht immer alles nur auf Sex reduzieren. Das ist nur ein Teil des Ganzen

@Tussinelda
Das kommt noch hinzu! In langjaehrigen Beziehungen verliert Sex meistens sowieso ueber die Jahre an Bedeutung. Kann man zwar auch nicht pauschalisieren, aber sehr oft ist es so.

Tussinelda schrieb:aber in einer Ehe/Beziehung geht es ja nicht nur um Sex. Man kann diese Person ja trotzdem noch lieben und respektieren, schätzen und sich geborgen fühlen, Vertrauen haben, auch wenn möglicherweise (das ist ja alles ein langer Prozess), die sexuelle Attraktivität dann nicht mehr vorhanden wäre. Man sollte nicht immer alles nur auf Sex reduzieren. Das ist nur ein Teil des Ganzen

Leider bedeutet heterosexuell zu sein nicht nur, dass man nur mit dem anderen Geschlecht Sex haben will.

Küssen? Kuscheln? Sich verliebt in die Augen sehen?

Wie soll ich das, wenn eine Frau zu einem Mann wird? Da brauchen wir noch nicht mal vom Sex sprechen. Die Nähe die man zu seinem Partner hat, hat man dann nicht mehr. Und wen oder was man lieben kann, das entscheidest du nicht mal für dich selbst.
Da wärst du die erste Person die das entscheidet.

insideman schrieb:Küssen? Kuscheln? Sich verliebt in die Augen sehen?

Wie soll ich das, wenn eine Frau zu einem Mann wird? Da brauchen wir noch nicht mal vom Sex sprechen. Die Nähe die man zu seinem Partner hat, hat man dann nicht mehr. Und wen oder was man lieben kann, das entscheidest du nicht mal für dich selbst.
Da wärst du die erste Person die das entscheidet.

Ich stelle mir das auch nicht einfach vor, aber wieso sollte man die Nähe plötzlich nicht mehr haben ? Nähe, Vertrauen, Zusammengehörigkeitsgefühle usw. bauen sich ja erst mit der Zeit auf, wieso sollten die plötzlich wieder weg sein ? Die Äußerlichkeit ändert sich, das ist ja klar, aber deswegen doch nicht der Mensch, für den ich Gefühle habe. All das, was ich schätze, wie z.B. Charaktereigenschaften, bleiben doch bestehen. Sex ist die eine Seite, aber wenn ich einen Menschen, in meinem Fall dann eine Frau, nicht nur auf "Arsch und Titten" reduziere, bleibt hinter der Optik immer noch der gleiche Mensch.

Photographer73 schrieb:Ich stelle mir das auch nicht einfach vor, aber wieso sollte man die Nähe plötzlich nicht mehr haben ? Nähe, Vertrauen, Zusammengehörigkeitsgefühle usw. bauen sich ja erst mit der Zeit auf, wieso sollten die plötzlich wieder weg sein ?

Die Nähe zwischen Mann und Frau, in meinem Fall, ist was völlig anderes als die Nähe zwischen Freunden.

Wie kann man denken, ein Mann empfindet die Liebe, wenn seine Frau plötzlich zum Mann wird? Sowas wird so gut wie immer scheitern.

Die Anziehung ist nicht mehr da, und da geht es noch lange nicht um Sex. Vertrauen, ect. habe ich mit Kumpels auch.

@insideman
@Tussinelda
Wieso kann man denn nicht einfach mal begreifen, dass Menschen verschieden sind und beides möglich, aktzeptabel und auch in Ordnung ist?

Es gibt Menschen, die können mit ihrem Partner weiterhin zusammenbleiben, weil sie ihn lieben, genauso wie es Menschen gibt, für die eine Geschlechtsangleichung ihres Partners das absolute Aus für die Liebe bedeutet.

Die eine Reaktion ist nicht besser, verständlicher oder moralisch einwandfreier als die andere. Beides kommt vor. Und beides ist vollkommen individuell und in Ordnung.

insideman schrieb:Die Nähe zwischen Mann und Frau, in meinem Fall, ist was völlig anderes als die Nähe zwischen Freunden.

Das dürfte wohl bei jedem so ein.

insideman schrieb:Wie kann man denken, ein Mann empfindet die Liebe, wenn seine Frau plötzlich zum Mann wird?

Indem man die Oberflächlichkeit mal außen vor läßt. Wenn ich mir jetzt vorstelle, daß meine Frau zum Mann werden würde, wäre ich sicherlich auch nicht begeistert, weil ich auf Frauen stehe. Aber in erster Linie stehe ich auf sie. Und das nicht nur wegen ihrer Optik oder weil der Sex gut ist. Ich schätze und liebe sie zudem auch als Mensch. Und dieser würde ja nicht verschwinden.

insideman schrieb:Sowas wird so gut wie immer scheitern.

Entscheiden muß das so oder so jeder für sich selbst. Ob es aber so gut wie immer scheitern MUSS, da bin ich mir nicht sicher.

@Photographer73

Photographer73 schrieb:Und dieser würde ja nicht verschwinden.

Sich aber verändern.... auch von der persönlichkeit her, vom verhalten. Ich persönlich würde mich schon allein direkt nach dem outing fragen, ob die ganzen letzten jahre nur "gespielt" waren um der norm zu entsprechen oder aber ob das real war. Nen klärendes gespräch wäre nach soner ansage mit meinem partner zwingend notwendig schon allein, um herauszufinden, ob ich als frau bei ihm/ihr als frau überhaupt ins beuteschema passe oder ob ein mann lieber wäre. Wäre ein komisches gefühl aber keine ahnung, ob ich nach so einer ansage noch liebe empfinden würde. Zumindest fallen lassen würde ich meinen partner nicht. Wahrscheinlich mehr richtung freundschaft ... ach keine ahnung. Lässt sich vorher nicht sagen meiner meinung nach.

gastric schrieb:Sich aber verändern.... auch von der persönlichkeit her, vom verhalten.

Kann ich so nicht bestätigen. Ich hab zwei Transgender in meinem Freundes-und Bekanntenkreis. Das Verhalten hat sich nicht geändert, eher war es vorher so, daß ihr Verhalten, ausgehend von dem, was die Gesellschaft so schön als Norm vorgibt, nicht zu ihrem biologischen Geschlecht passte. Nach der Angleichung "paßt" es. Ist irgendwie blöd zu beschreiben.

gastric schrieb:Nen klärendes gespräch wäre nach soner ansage mit meinem partner zwingend notwendig

Wahrscheinlich nicht nur eins. ;) Ich sagte ja auch, daß es schwer ist, sich das vorzustellen und die Situation verlangt einem wahrscheinlich auch alles ab, das ist sicherlich ganz, ganz schwer damit dann umzugehen, als Paar. Da kann ich mir von Frust, Zorn, Enttäuschung usw. alles vorstellen.

gastric schrieb:Zumindest fallen lassen würde ich meinen partner nicht. Wahrscheinlich mehr richtung freundschaft ... ach keine ahnung. Lässt sich vorher nicht sagen meiner meinung nach.

Sehe ich auch so. Ich kann auch nur spekulieren. Wie es dann in einer tatsächlichen Situation wäre, kann wahrscheinlich keiner vorher genau wissen.

Ich denke über Transgender nicht spezifisch nach. Tangiert mich nicht. Hat mich auch nicht zu interessieren. Als Wertliberaler ist meine Haltung dazu : -->

Und die, die glauben aufgrund einer Ideologie was besseres zu sein, ist mein Gesichtsausdruck dieser --- >

Schnuffeline schrieb:Es gibt Menschen, die können mit ihrem Partner weiterhin zusammenbleiben, weil sie ihn lieben, genauso wie es Menschen gibt, für die eine Geschlechtsangleichung ihres Partners das absolute Aus für die Liebe bedeutet.

Die eine Reaktion ist nicht besser, verständlicher oder moralisch einwandfreier als die andere. Beides kommt vor. Und beides ist vollkommen individuell und in Ordnung.

Die Menschen werden das auch nicht vorher für sich definieren, wie mancher hier tut. Das entscheidet sich immer erst wenn es so weit ist.

Wen wir lieben oder "lieben" entscheiden wir nicht selbst.

Photographer73 schrieb:Indem man die Oberflächlichkeit mal außen vor läßt. Wenn ich mir jetzt vorstelle, daß meine Frau zum Mann werden würde, wäre ich sicherlich auch nicht begeistert, weil ich auf Frauen stehe. Aber in erster Linie stehe ich auf sie. Und das nicht nur wegen ihrer Optik oder weil der Sex gut ist. Ich schätze und liebe sie zudem auch als Mensch. Und dieser würde ja nicht verschwinden.

Tja, aber ob du dann noch immer fähig sein wirst, eine Liebesbeziehung mit dem Menschen zu führen, weißt du heute auch noch nicht.

Also wenn mein Partner mir nach einer (jahre)langen Beziehung mir plötzlich gestehen würde, er wäre Transgender dann hätte ich erstmal ein anderes Problem als das transgender sein. Wieviel Wert ist eine Beziehung, wenn mir der Partner jahrelang nicht vertraut und mir etwas derart elementares über seine Person verschwiegen hat, das ihn wahrscheinlich schon sehr lange Zeit beschäftigt und nicht von heut auf morgen eingetreten ist?

Nenn mich altmodisch, aber wenn ich wüsste, dass in der Frau ein Kerl steckt würde mir mein Kopfkino einen Brechreiz erzeugen, wenn ich mit IHM intim geworden wäre.

Ich weiß natürlich, dass man Respekt vor der Entscheidung eines Menschen haben muss welche Sexualität er/sie präferiert, nur verlange ich genau auch diesen Respekt mir gegenüber als Heterosexuellen meine Gefühle nicht zu verletzen.

Also erst zur Hochzeitsnacht mit der Wahrheit rauszukommen wie dieses Beispiel: https://www.welt.de/vermischtes/article131350215/Zur-Hochzeit-sagte-mein-Mann-er-sei-eine-Frau.html

geht schonmal garnicht.

@Mannomann
Manche merken überhaupt erst mit 80, dass sie trans sind.

@yenredrose
Das ist keine Entscheidung. Das ist einfach so.

@CountDracula

CountDracula schrieb:Das ist keine Entscheidung. Das ist einfach so.

Mag sein, nur was hat das mit meinem Beitrag zu tun?

@CountDracula
Ja solls geben, in meinem Erfahrungsbereich merken es die meisten aber deutlich früher.

Jedenfalls kann man niemandem einen Vorwurf machen, für den eine Beziehung aufgrund des Outings oder einer Geschlechtsangleichung nicht mehr möglich ist, die über das platonische hinausgeht.

IngwerteeImke schrieb:Und die, die glauben aufgrund einer Ideologie was besseres zu sein, ist mein Gesichtsausdruck dieser --- >

Und bei Leute die glauben frei von Ideologie zu sein ist das meiner ->

@Mannomann
muss man denn alles, was einen beschäftigt, man aber vielleicht selbst noch gar nicht einordnen kann, sofort mit dem Partner teilen? Man kann das doch nicht so extrem sehen. Es gibt sicherlich Zeichen, die beide aber erst einmal zuordnen müssen. Dann muss man sich ja auch sicher sein, dass man ist, was man ist. Ich kann sehr gut nachvollziehen, dass es auch in Beziehungen Dinge gibt, die man erst einmal selbst bewältigen, verstehen, akzeptieren muss, bevor man sich da dem Partner oder sonst wem anvertraut. Man ist sich ja zudem dann auch der möglichen Konsequenzen bewusst, hat also - oft auch berechtigterweise - möglicherweise Angst.