Ist Sex mit einer betrunkenen Person schon Vergewaltigung?

@buntervogel
Solche Frauen sind auch mit Schuld daran, dass jede Frau, die eine Vergewaltigung anzeigt, praktisch alles auf links drehen muss und oft bis auf die Knochen blamiert wird, weil die Befragung so sehr ins Detail geht.

@Venom
Im Grunde genommen sind wir dann sogar einer Meinung. Die Frage ist allerdings, ob das Gegenueber der Person wirklich beurteilen kann, wie betrunken die betrunkene Person tatsaechlich ist.

Leute! Wer hat behauptet, dass alkoholisierte Frauen überhaupt jemanden anzeigen oder "falsch" beschuldigen? Das sind doch nur unsere Mutmaßungen...

@buntervogel

Kann ich halt nicht nachvollziehen, dass es Frauen gibt, die dann den Partner, mit dem sie einvernehmlichen Sex hatten, hinhängen, um sich auszureden, wenn sie "erwischt" werden.

Ich kann auch nicht nachvollziehen, dass man als verlassene Frau das Auto des Ex-Freundes im nahegelegenen Baggersee versenkt ... neulich aber erst in der Zeitung gelesen. Manche Menschen haben eben sehr seltsame Reaktionen.

Hatori schrieb:Leute! Wer hat behauptet, dass alkoholisierte Frauen überhaupt jemanden anzeigen oder "falsch" beschuldigen? Das sind doch nur unsere Mutmaßungen...

Es geht darum, dass es sehr einfach waere, so eine Anzeige zu machen, wenn Sex unter Alkoholeinfluss prinzipiell als Vergewaltigung gelten wuerde.

@Alarmi

Alarmi schrieb:Solche Frauen sind auch mit Schuld daran, dass jede Frau, die eine Vergewaltigung anzeigt, praktisch alles auf links drehen muss und oft bis auf die Knochen blamiert wird, weil die Befragung so sehr ins Detail geht.

Das wird sich aber nie vermeiden lassen. Für den Beschuldigten geht es immerhin um eine ganze Menge.

@Pearce

Hatori schrieb:Leute! Wer hat behauptet, dass alkoholisierte Frauen überhaupt jemanden anzeigen oder "falsch" beschuldigen? Das sind doch nur unsere Mutmaßungen...

Meinst Du das machen nur Nüchterne?

@gastric Hat vorhin einen sehr interessanten link eingestellt :)

@Alarmi

Alarmi schrieb:Im Grunde genommen sind wir dann sogar einer Meinung.

Das ist schön! :D

Alarmi schrieb:Die Frage ist allerdings, ob das Gegenueber der Person wirklich beurteilen kann, wie betrunken die betrunkene Person tatsaechlich ist.

Naja...die Diskussion hatte ich gestern schon mit jemandem hier und ich behaupte mal, dass man es meistens sehr deutlich erkennen kann, es sei denn man ist strohdumm oder eben man tut nur so als ob man nichts erkennen würde. Ich denke es ist schlicht und ergreifend eine billige Ausrede zu sagen "wie soll ich denn erkennen, dass diese Person nicht nüchtern war?" denn es hätte ganz sicher bessere Alternativen gegeben als die Person einfach abzuschleppen.

@Alarmi

Prinzipiell als Vergewaltigung will, denke ich, niemand. Wie du ja selbst schriebst, ist das bei zwei betrunkenen schwierig...bzw sind ja beide beschwipst, möglicherweise eben tatsächlich weil sie Stimmung machen wollen und etwas hemmungsloser agieren wollen...

@Venom
Nuechtern muss die Person ja nicht sein. Aber wann jemand so betrunken ist, dass er nicht mehr klar denkt, ist fuer einen Aussenstehenden nicht unbedingt ersichtlich. Ich persoenlich finde Betrunkene ja ohnehin alles andere als sexy und kann nicht nachvollziehen, dass man mit jemanden in dem Zustand ueberhaupt Sex haben wollen koennte, aber andere sind da nicht so waehlerisch.

@Alarmi

Alarmi schrieb: Aber wann jemand so betrunken ist, dass er nicht mehr klar denkt, ist fuer einen Aussenstehenden nicht unbedingt ersichtlich.

Nicht unbedingt, aber wohl meistens. Man merkt doch schon wenn eine Person schon angesoffen ist (Bewegungen, Augen, Gesicht, Sprache, Reaktionen, usw.). Die die es aber unbedingt so nötig haben werden aber sicher behaupten, dass sie nicht erkennen konnten, dass die andere Person nicht wirklich bei sich selbst war obwohl sie eh alles wussten und die Situation halt ausnutzen wollten.

Trotzdem bleibt es eine unbestreitbare Tatsache, dass Vergewaltigungen, sei es im häuslichen Bereich oder anderswo, meist gar nicht angezeigt werden, aus Scham oder Angst vor peinlichen Befragungen oder aus Furcht vor Nachstellungen des Beklagten oder weil die Frau genötigt wurde, da der Vergewaltiger in einer Machtposition ist, bzw. das Opfer in einem gewissen Abhängigkeitsverhältnis steht. Der Beweis, vergewaltigt worden sein, gelingt bei weitem nicht immer.

@Venom

Venom schrieb:Ja, das gibts halt auch. Trotzdem sollte man nicht einen Fall zu früh auf solche Fälle schieben.

Zu früh auf solche fälle schieben? Im normalfall glaubt die polizei ersteinmal uneingeschränkt dem "opfer". Es stellt sich innerhalb der ermittlungen heraus, dass das "opfer" gelogen hat. Stellenweise wird aber auch ein unschuldiger ganz ohne beweislast verurteilt, weil zwar aussage gegen aussage steht, in diesem falle aber keine beweise nötig sind um den "täter" zu verknacken. Solange sich das "opfer" nicht in wiedersprüche verzettelt oder andere beweise auftauchen, wird dem "opfer" uneingeschränkt geglaubt.

hier mal der ablauf:
https://www.strafrecht-bundesweit.de/strafrecht-kanzlei-verzeichnis/sexualstrafrecht/

@buntervogel

buntervogel schrieb:Der Beweis, vergewaltigt worden sein, gelingt bei weitem nicht immer.

Den braucht es auch nicht. Es braucht den beweis nicht vergewaltigt worden zu sein.

@gastric
Ich bezog mich nicht auf die Polizei sondern auf die Mituser hier ;)

@Venom
Allerdings denke ich trotzdem, dass sowas nicht so haeufig vorkommt - man geht in der Regel nicht alleine feiern und passt dann in der Gruppe schon aufeinander auf.

@buntervogel
Ich behaupte, dass jede Frau in ihrem Leben irgendwann einmal vergewaltigt wird. Und sei es bloss, indem sie Sex ueber sich ergehen laesst, den sie eigentlich zu dem Zeitpunkt oder an dem Ort so nicht will.

gastric schrieb:Den braucht es auch nicht. Es braucht den beweis nicht vergewaltigt worden zu sein.

Bitte? Wie muss ich das denn verstehen?

@Venom
Welche Polizei?

@Alarmi

Alarmi schrieb:Allerdings denke ich trotzdem, dass sowas nicht so haeufig vorkommt - man geht in der Regel nicht alleine feiern und passt dann in der Gruppe schon aufeinander auf.

Das stimmt Gott sei Dank..oder hoffe ich, aber würden Frauen viel öfter alleine rumlaufen würde sowas wohl auch viel häufiger passieren.

Alarmi schrieb:Welche Polizei?

War auf auf den Beitrag von @gastric bezogen ^^ habe mich verattet sorry :D

@Venom
Das wissen die meisten Frauen aber auch und treffen schon allein deshalb Vorsorge. Das meine ich naemlich damit, wenn ich sage, man muss sich selbst eben auch schuetzen und darf sich nicht komplett auf die Ehrbarkeit der Allgemeinheit verlassen.

"Ich behaupte, dass jede Frau in ihrem Leben irgendwann einmal vergewaltigt wird. Und sei es bloss, indem sie Sex ueber sich ergehen laesst, den sie eigentlich zu dem Zeitpunkt oder an dem Ort so nicht will."

@Alarmi

Ziemlich krasse Behauptung. O.o Jede finde ich übetrieben...ich würde so was NIE über mich ergehen lassen.

@Alarmi

Alarmi schrieb: Das meine ich naemlich damit, wenn ich sage, man muss sich selbst eben auch schuetzen und darf sich nicht komplett auf die Ehrbarkeit der Allgemeinheit verlassen.

Natürlich sollte man sich nicht nur auf die Mitmenschen verlassen, aber es kann halt passieren, dass man isoliert wird oder sonst was und manchmal sind es nicht einfach irgendwelche Fremde die die Situation in einem Club oder so ausnutzen, sowas kann auch bei Privatparties passieren wo oft eh jeder jeden kennt, und leider sind es manchmal auch Personen denen man vertraut. Und außerdem gibts auch noch Scherzkekse die meinen ihre Freunde verkuppeln zu wollen indem sie sie alleine mit einer anderen Person lassen...

@Alarmi

Alarmi schrieb:Bitte? Wie muss ich das denn verstehen?

Sagen wir es so: es braucht im prinzip beides. Je nach situation. Wenn es zeugen gibt, die eine vergewaltigung einwandfrei bezugen können und die passenden spuren vorhanden sind, dann ist die geschichte eindeutig. Die vergewaltigung ohne zeugen und ohne sonstige beweise kann aber auch dazu führen, dass ein "täter" ins gefängnis kommt, sollte sich das "opfer" nicht in irgendwelche wiedersprüche verzetteln. Es kommt dabei auf die glaubwürdigkeit des opfers an. Wenn bei sexualdelikten aussage gegen aussage steht, dann wird dem opfer geglaubt. In diesem fall müsste die nichtvergewaltigung bewiesen werden. Und das ist nicht ganz so leicht, wenn das opfer selbst felsenfest davon überzeugt ist, dass es vergewaltigt wurde, obwohl juristisch dies nicht der fall ist.

@Pearce
Mir ist es jedenfalls schon passiert! Haette ich vorher auch nicht gedacht! Aber im Zweifelsfall haelst Du eben einfach still, wenn Du davon ausgehst, dass es nur unangenehmer wird, wenn Du Dich wehrst!

gastric schrieb:Es kommt dabei auf die glaubwürdigkeit des opfers an. Wenn bei sexualdelikten aussage gegen aussage steht, dann wird dem opfer geglaubt

Das stimmt nicht. Wenn Aussage gegen Aussage steht, gilt in Dubio Pro Reo. Es gilt die Unschuldsvermutung und es muss die Schuld bewiesen werden, nie die Unschuld. Wenn Du da Belege fuer das Gegenteil hast, wuerden die mich stark interessieren!