Geschlechtsidentität im Kindesalter

@neoschamane
Ja. :)

@neoschamane

neoschamane schrieb:kannst du das neaeher ausfuehren?

XX Chromosome.

Is eigentlich sehr eindeutig. Nur wird die Biologie durch erfundene Geschlechter und dergleichen immer wieder aufgeweicht.

Also, ein Kind wächst damit auf das es gesagt bekommt ob es ein Junge oder ein Mädchen ist. Genauso wird, sobald das Kind sich dafür zu interessieren beginnt (und evtl schon die entsprechenden Fragen/ Fragewörter formulieren kann) jede einzelne Person des sozialen Umfeldes eingeteilt in Junge/ Mädchen, Mann/ Frau.

Weiterhin bekommt ein Kind durch das Verhalten/ Vorleben seitens seines sozialen Umfeldes eingeprägt wie ein Junge/ ein Mädchen sich benimmt, wie das jeweilige Geschlecht die Haare trägt, welche körperlichen Merkmale bestehen *, welcher Kleidungsstil/ die Kleidungsfarbe eher vom jeweiligen Geschlecht getragen wird.


Identifikation mit Vorbildern: Älteren Geschwistern, andere besondere Bezugspersonen/ Vorbildern wird durchaus gerne nachgeeifert. Dies kann dann eben auch mal "abstruse" Formen annehmen, wie im Eingangsbeispiel. In der Regel ists aber eher da Interesse für bestimmte Kleidungsstile, Farben, Hobbies, Lieblingsessen, Musik...

Vorlieben für "Jungenspiele" und "Jungenbekleidung". Hah, da haben wir es mal wieder.... wenn das soziale Umfeld in bestimmte Geschlechterrollen pressen will - das Kind es aber anders will.
Es ist doch pupsegal ob Kind XYZ lieber mit der Puppenküche spielt oder Automechaniker, ob Cowboy und Indianer oder Model. Es ist schnurz ob die Farbe Pink bevorzugt wird oder Schminke/ Nagellack aktuell anziehend wirkt auf das Kind.
Kindheit bedeutet Interessen zu entwickeln, sich und die Umwelt zu entdecken und zu erfahren.


Zu "Bernd" speziell:
Es kann natürlich sein das das Kind tatsächlich transsexuell ist....
Dies mit aller Macht unterdrücken zu wollen ist der falsche Weg.
Allerdings bedeutet es auch das man erst mal durch ärztliche Gutachten herausfinden muss ob das Kind es tatsächlich ist und wie ausgeprägt dies ist.
Es kann aber auch sein, das "Bernd" ganz normale Phasen durchlief, das direkte Umfeld damit dann aber so umging das es nicht bei einer Phase blieb. Da frage ich mich doch glatt wie die Eltern damit umgingen das das Kind ab einem bestimmten Punkt genauso sein wollte wie der große Bruder und auch so genannt werden wollte. Das "so sein wollen wie..." ist normal und gut. Das es aber soweit geht das die Identität (mitsammt Namen) kopiert wird, da wurde unter Umständen falsch angesetzt um die Situation zu fangen.



* Habe dies damals während eines Praktikums im Kindergarten erlebt. ein Kind war sich absolut unsicher ob ich ein Mädchen oder ein Junge bin - da ich nur Jeans und lockere Oberteile trug, lange Haare hatte, kaum sichtbare Oberweite hatte.
Entsprechend war dann die Nachfragerei.... "Bist du ein Junge? Aber du trägst..., aber du hast nicht..."

@slobber
Das mit den Fragen kann ich bestätigen. Ich war ein körperliches Mädchen mit kurzen Haaren und wurde das auch sehr oft gefragt. Erst neulich, als ich im Klamottengeschäft in der Herren-Abteilung stand, habe ich das gehört: Da haben mich zwei Kinder gesehen (ein Mädchen und ein Junge), und das Mädchen hat den Jungen in kindlicher Neugier gefragt: "Ist das da ein Junge?"

Irgendwie fand ich sie niedlich. Ich erinnere mich daran, dass ich diese Frage anderen früher in genau dem gleichen Tonfall gestellt habe. :D

Bei den Spielen stimme ich auch zu. Das ist genau das Prinzip, das hinter der Aussage "Ein Junge, der mit Puppen spielt, wird später mal schwul" auch steckt.

Das mit den ärztlichen Gutachten stimmt auch. In dem Artikel kommt es allerdings sehr stark rüber, als würden die ErzieherInnen die geschlechtliche Identität mit aller Macht unterdrücken wollen...

hier ein - wie ich finde - sehr guter Artikel zur Thematik
http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2016-05/transidente-kinder-trans-maedchen-forschung

Nie wieder Paul sein
Lisa weiß, dass sie ein Mädchen ist. Obwohl die Zehnjährige einen Penis hat. Transkinder und ihre Eltern kämpfen um Anerkennung: mit Ärzten, Jugendämtern und Schulen.

es ist eben nicht so, dass nur das biologische, zugeordnete Geschlecht zählt.

Einer der Möglichkeiten um sowas zu erklären:

Tückische Weichmacher - Geschrumpfte Genitalien
http://www.focus.de/gesundheit/news/tueckische-weichmacher_aid_95135.html

Weichmacher Bisphenol A macht Mädchen aggressiv
http://www.t-online.de/eltern/gesundheit/id_50911228/weichmacher-bisphenol-a-macht-maedchen-aggressiv.html (Archiv-Version vom 05.02.2017)

Weichmacher beeinflussen die Persönlichkeit.
http://www.gesundheitlicheaufklaerung.de/weichmacher-verandern-die-personlichkeit (Archiv-Version vom 23.10.2016)

Puzzle statt Pistole: Streit über Hormone im Essen
Verweiblichte Jungs durch Weichmacher?
http://www.food-detektiv.de/exklusiv.php?action=detail&id=82&volvox_locale=zh_CN

Ich will dies nicht leugnen.

Und wenn es so ist ist es so!

Möchte nur ergänzen das ich jungs kenne die sich mal vor schminken, kleider und typisches Mädchen dinge ihren interesse gezeigt haben.

Man nahm ihnen die langeweile weg, (mama Handy, computer, fernsehen und co) nein anders, man teilte ihnen dies einfach weniger ein, und schon waren sie draußen und spielten fußball, hatten durchaus etwas spaß an mutproben, waren ausgelichener.

Also würde ich sowass auch immer noch in betracht ziehen, und berücksichtigen.

Was ich damit schreiben will, es war kein thema mehr. das interesse war weg.

Wenn fernsehen langweilt, weil es kinder sind die gerne eher mehr die welt selber entdecken wollen, dann greifen sie gerne mal auf nägel lakieren zurück und schminke. Weil das andere langweilt.

Sie hat immernoch 2 X Chromosomen

Ist das von Belang?

Noch schöner finde ich solche zitate, davon abgesehen davon das ich eine türkin kenne die Transfrau ist.

Karol schrieb:Was bin ich froh, Kind gewesen zu sein, in einer Zeit in der sowas kein Thema war und man einfach "Kind" sein konnte...

Komischerweise gibt es solche Fälle in Deutschland auch nur innerhalb dieser Esoterik-Öko-Mütter-Szene, soweit ich das sehe... Habe noch nie von Russlanddeutschen, Türken, Polen usw. gehört die "Transkinder" haben oder das Verhalten ihrer (Klein-)Kinder dahingehend interpretieren und ihnen dann eine andere Geschlechterrolle aufzwingen...

Ja Ja nur Ökofamilien, ich kenne da noch andere Fälle, liegt wohl daran das Menschen aus Russlandkreisen und Konservativen Kreisen in Türkei wohl Angst haben müssen und diesen Kulturellen Kreisen sich zu outen, wie auch bei Konservativen Deutschen familien....

Ich finde es schade, dass man solche Diskussionen überhaupt führen muss und vor allem, dass man das auf der biologischen Ebene versucht zu erörtern.
Man muss kein Eso oder spiritueller Mensch sein um zu erkennen, dass wir ein bisschen mehr sind also nur ein paar Zellen und Chromosomen.

Auf jeden Fall sollte man auf die Wünsche des Kinds eingehen, gerne auch beim Namen. So lange man dem Kind weiter alle Optionen offen hält und es nicht in eine Rolle hineinpresst ist das doch kein Thema.

Wenn es eine Phase sein sollte, dann wird das Kind früh genug von alleine wieder aufhören. Ich würde da auch nicht direkt mit ärztlichen Gutachten etc. anfangen, so lange eine Hormonbehandlung oder gar operative Eingriffe ohnehin noch kein Thema sind.
Nicht jede Abweichung von der Norm bedarf gleich einer Behandlung.

@Flatterwesen
Stimmt leider. In manchen Ländern müssen Trans*-Menschen um ihr Leben fürchten.

@stanmarsh
Dem kann ich zustimmen. Mit dem Verfahren sollte man aber trotzdem früh genug anfangen.

@CountDracula

Aber doch noch nicht im Kindergarten? Ich bin nicht wirklich vertraut mit dem Thema, dachte aber immer, dass es mit Beginn der Pubertät erst ein Thema wird, um z.B. den Stimmbruch zu vermeiden.

@CountDracula
Leider teilweise sogar in Laendern, in denen es bekannt und eigentlich "akzeptiert" ist. USA beispielsweise.

In diesem speziellen Fall wuerde ich das Kind so wenig wie moeglich beeinflussen und schauen, wie sich die Sache entwickelt. Die Tatsache, dass das Kind wie der aeltere Bruder heissen moechte, macht mich etwas stutzig und laesst mich denken, dass es eventuell keine Transsexualitaet sein koennte.

@stanmarsh
Was spricht dagegen? Es wird ja nicht sofort nit einer Hormontherapie begonnen.

@CountDracula
Mit was fuer einem Verfahren wuerdest Du denn im Alter von 5 Jahren genau anfangen?

@Alarmi
Kann sein, kann aber auch nicht sein

@CountDracula
Und eben genau weil es ein "kann sein" ist, wuerde ich da offiziell noch gar nichts anfangen.

@Alarmi
Mit dem Feststellungsverfahren. Das dauert nämlich ganz schön lange.

@CountDracula
Wie laeuft das ab?

@Alarmi
Man geht zum erfahrenen Psychiater oder Psychotherapeuten. Dort wird dann im Verlauf von etlichen Gesprächen festgestellt, ob eine Transidentität vorliegt oder nicht.