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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

11.772 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Arbeitslos, Hartz 4, Neidkultur ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

12.02.2023 um 10:51
@cejar

Ich kann ja nur vermuten und was ich vermute ist, dass sich viele Arbeitslose einfach zu hoch an "Wert" einschätzen. Wie oft liest man: " Unter 2.500 netto steh ich nicht erst auf" Und das von Ungelernten. Der Bezug zur Realität ist verlorengegangen. Wie gesagt, nur meine Meinung.

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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

12.02.2023 um 11:03
Zitat von Frau.N.ZimmerFrau.N.Zimmer schrieb:Unter 2.500 netto steh ich nicht erst auf"
Eine ganz große Schwierigkeit sehe ich hier dass die Leute tatsächlich nicht wissen was alles kostet.
Dazu kommen die Märchen wie der Chef wird mit zwei MA reich, baut sich ein Haus und fährt Porsche.
Ein Versuch, quasi von mir als ehem. AG:
2.500€ bedeuten 3.834€ brutto
3.834€ brutto bedeuten 4.609€ Belastung AG (Personalkosten, 1 Single, keine Kinder, keine Kirchensteuer, St.Kl.1 Bayern).
dazu kommen Berufsgenossenschaftbeiträge, weitere Versicherungen wie Feuerversicherung und Rückstellungen für Krankentage, Miete, Arbeitskleidung etc. sagen wir 5.200€ Monat.
So bei 8 Std. Tagespensum und 21 Tage/Monat haben wir einen NOTWENDIGEN Firmeneinkommen bei dem noch NULL Euro Gewinn im Raum steht von 30,95€/Stunde.

Ich frage mich würden sich diese Leute anderen für die gleiche Arbeit 30,95€ Stunde/247,6€ pro Tag bezahlen? In RL (achtung Anekdote) sagte jeder nein, das ist zu viel.


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

12.02.2023 um 11:13
@Abahatschi

Ich glaube die wissen einfach nicht was in den verschiedenen Berufen verdient wird. Wie denn auch, wenn sie keinen mehr kennen der arbeitet? Viele bleiben ja in ihrer Blase oder in ihren Internetforen, wo sie sich gegenseitig bedauern. Das Bürgergeld reicht ihnen aus, da muss man sich nicht erst noch erkundigen was in der Realität stattfindet.


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

12.02.2023 um 11:19
Zitat von Frau.N.ZimmerFrau.N.Zimmer schrieb:Ich glaube die wissen einfach nicht was in den verschiedenen Berufen verdient wird. Wie denn auch, wenn sie keinen mehr kennen der arbeitet?
Zumal man am Anfang, überall erst Mal weniger verdient das kommt mit der Zeit erst und der Erfahrung. Gerade bei Tarifverträgen. Da wird man erst Mal in Stufe 2 eingestuft und je nach Jahre wandert man nach Oben ...


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

12.02.2023 um 11:19
Zitat von Frau.N.ZimmerFrau.N.Zimmer schrieb:Ich glaube die wissen einfach nicht was in den verschiedenen Berufen verdient wird.
Sehe ich auch so.
Was mich noch nervt ist bei ALG2 dass sie nur über ihren Bargeld sprechen, "vergessen" die Wohnungskosten, der solidarische Beitrag den die GKV Mitglieder für sie übernehmen (der Staat zahl an die Kasse 98,43 / die durchschnittlichen Kosten sind um die 400€), Rabatte beim Nahverkehr und und...
Manchmal denke ich wirklich es zählt nur was für Bier und Kippen übrig bleibt...und natürlich für die Oper und Theater (diese werden sehr oft genannt)
.


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

12.02.2023 um 11:26
Zitat von Dini1909Dini1909 schrieb:Zumal man am Anfang, überall erst Mal weniger verdient das kommt mit der Zeit erst und der Erfahrung. Gerade bei Tarifverträgen. Da wird man erst Mal in Stufe 2 eingestuft und je nach Jahre wandert man nach Oben ...
Eben. ABER, da kommt ja erst der schwierigere Teil, denn Arbeit finden ist heute sicherlich nicht schwer, man muss dann aber auch noch ne Weile durchhalten :)


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

12.02.2023 um 13:46
Zitat von Frau.N.ZimmerFrau.N.Zimmer schrieb:Eben. ABER, da kommt ja erst der schwierigere Teil, denn Arbeit finden ist heute sicherlich nicht schwer, man muss dann aber auch noch ne Weile durchhalten :)
Stimmt und die Entgeltstufen trapieren sich auch sehr langsam, ich bin seit 7,5 Jahren dabei und komme im August (8 Jahre) erst in Stufe 4, das sind zwischen Stufe 1 und Stufe 4 ca. 300 mehr , ohne die Wochenendzulagen. ( Bei der Diakonie, mit Kirchensteuer und KK 15,5%) das reist jetzt auch keinen wirklichen vom Hocker.

Aber wie @Abahatschi schon mehrmals schrieb, die meisten wissen nicht was einem AN einen einzigen Angestellten kostet. ( Ich persönlich auch nur ungefähr, zumal in der Pflegebranche das zum weiten Teilen ja die Kassen und die Bewohner zahlen)


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

12.02.2023 um 14:00
Zitat von Dini1909Dini1909 schrieb:Stimmt und die Entgeltstufen trapieren sich auch sehr langsam, ich bin seit 7,5 Jahren dabei und komme im August (8 Jahre) erst in Stufe 4, das sind zwischen Stufe 1 und Stufe 4 ca. 300 mehr , ohne die Wochenendzulagen. ( Bei der Diakonie, mit Kirchensteuer und KK 15,5%) das reist jetzt auch keinen wirklichen vom Hocker.
Naja, die jährlichen Lohnerhöhungen gibt es ja auch noch :) Irgendwie muss auch immer jeder Handgriff bezahlt werden und letztendlich wird dann wieder geschimpft wenn ein Brötchen 3 Cent mehr kostet, oder so. Es ist ein Teufelskreis. Wenn der Mindestlohn erhöht wird, muss man schauen, dass Facharbeiter auch besser bezahlt werden, dann wird alles teurer und das Spiel beginnt von vorne.


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

12.02.2023 um 14:11
Zitat von shionoroshionoro schrieb:dann ist das eine klare Anweisung.
Das ist aber sowas von einer klaren Anweisung entfernt. Du arbeitest nicht und schon gar nicht mit Personalverantwortung, oder?


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

12.02.2023 um 16:21
Zitat von alibertalibert schrieb:Das ist aber sowas von einer klaren Anweisung entfernt. Du arbeitest nicht und schon gar nicht mit Personalverantwortung, oder?
Der Mitarbeiter kann nicht anders handeln, als im Halteverbot zu parken, wenn er weiter in dem Unternehmen arbeiten will (also auf genug Pakete pro Auslieferungstag kommen muss).
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Du musst Dich entscheiden: entweder sind deine persönlichen Erfahrungen mit dem JC genauso valide oder wir berücksichtigen sie nicht weil sie deine "subjektiven Fakten" sind.
Aktueller Stand nach deiner Logik und Bewertungsart gäbe es keine Probleme mit dem JC.
Wo ging es denn hier um meine persönlichen erfahrungen mit dem JC zuletzt?
Zitat von ToTheSunToTheSun schrieb:Ich hätte gerne einen Beleg dazu, dass explizit dieser Personenkreis eusgenutzt wird und ein Beleg ist keine Behauptung einer Gewerkschaft, sondern ein evaluierter Ansatz.
Also bitte, her damit
Ich hab dir die Quelle geliefert. Wenn du Gewerkschaften nicht vertraust, ist das dein Bier. Wer soll das denn eigentlich sonst genau aufzeigen, als die Leute, die sich eben damit beschäftigen und daher Ahnung haben?


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

12.02.2023 um 16:33
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Der Mitarbeiter kann nicht anders handeln, als im Halteverbot zu parken, wenn er weiter in dem Unternehmen arbeiten will (also auf genug Pakete pro Auslieferungstag kommen muss).
Doch. Kann er. Wenn er beim Arbeiten drauflegt und nichts macht, sorry dann ist er selber Schuld. Gib mal für die entsprechende Region „Stellenangebote Paketfahrer“ ein. Wenn er das unbedingt weitermachen will. Ansonsten „Stellenangebote Fahrer“, das greift etwas weiter so er im Auto bleiben will. Oder halt ein anderes Berufsbild. Gerade heute ist es möglich zu wechseln.


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

12.02.2023 um 16:35
Zitat von cachalotcachalot schrieb:Doch. Kann er. Wenn er beim Arbeiten drauflegt und nichts macht, sorry dann ist er selber Schuld. Gib mal für die entsprechende Region „Stellenangebote Paketfahrer“ ein. Wenn er das unbedingt weitermachen will. Ansonsten „Stellenangebote Fahrer“, das greift etwas weiter so er im Auto bleiben will. Oder halt ein anderes Berufsbild. Gerade heute ist es möglich zu wechseln.
Es für MANCHE möglich zu wechseln. Für den syrischen Flüchtling z.B. ist das nicht immer so einfach möglich. Die Frage ist, ist es möglich, dass alle z.b. bei UPS anstatt einem Subunternehmer arbeiten. Das ist nicht möglich.
Darum wird immer eine Schicht von Menschen da sein, die solche Arbeitsbedingungen erdulden müssen, weil sie auf den Job angewiesen sind und es ihnen eben nicht leichtfällt, einen anderen oder sogar besseren zu bekommen.

Wohlgemerkt: Die hälfte der Paketboten ist bei Subunternehmen angestellt. und noch längst nicht bei allen größeren Anbietern (Hermes ist ein Beispiel) findet man gute Arbeitsbedingungen vor.

Also ja, es gibt sicherlich große Unterschiede, z.b., ob das Paketunternehmen einen Betriebsrat hat und nach Tarif bezahlt. Aber die Hälfte aller Paketboten zumindest kann nicht bei den "guten unternehmen" arbeiten, sondern steckt bei einem Subuntnehmer fest.
Das liegt nicht daran, dass die alle keinen bock darauf haben, besser bezahlt zu werden und nicht ausgebeutet zu werden. Die kommen da nicht so einfach raus, aus diversen gründen.


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

12.02.2023 um 17:04
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Es für MANCHE möglich zu wechseln. Für den syrischen Flüchtling z.B. ist das nicht immer so einfach möglich.
Warum kann er es nicht? Er ist genauso wenig gezwungen diesen Job zu machen wie jeder andere Arbeitnehmer.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Die Frage ist, ist es möglich, dass alle z.b. bei UPS anstatt einem Subunternehmer arbeiten. Das ist nicht möglich.
Ja und? Bei der Anzahl freier Stellen muss er dort nicht arbeiten.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Darum wird immer eine Schicht von Menschen da sein, die solche Arbeitsbedingungen erdulden müssen, weil sie auf den Job angewiesen sind und es ihnen eben nicht leichtfällt, einen anderen oder sogar besseren zu bekommen.
Erdulden muss das niemand. Es wird natürlich Menschen geben denen es schwerer fällt eigenständig zu wechseln. Diese können Bekannte, Freunde etc. um Hilfe bitten.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Wohlgemerkt: Die hälfte der Paketboten ist bei Subunternehmen angestellt. und noch längst nicht bei allen größeren Anbietern (Hermes ist ein Beispiel) findet man gute Arbeitsbedingungen vor.
Nochmal. Dann arbeite dort nicht. Schau den Stellenmarkt an. Der sieht anders aus als vor 10 Jahren.


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

12.02.2023 um 17:22
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Wo ging es denn hier um meine persönlichen erfahrungen mit dem JC zuletzt?
Es geht darum dass Du anderen die Glaubwürdigkeit absprechen willst wenn sie Erfahrungen teilen, aber deine sind "Fakt".
Manchmal denke ich mir komm mal runter, wer bist Du? Das ist ein Diskussionsforum.

Zum Thema: Wenn DE für manche Arbeitswillige so widrige Arbeitsbedingungen bietet, was hältst Du von einem Wechsel ins Ausland?
Machen Millionen von Menschen wenn ihnen was nicht passt.


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

12.02.2023 um 17:27
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Ich hab dir die Quelle geliefert. Wenn du Gewerkschaften nicht vertraust, ist das dein Bier. Wer soll das denn eigentlich sonst genau aufzeigen, als die Leute, die sich eben damit beschäftigen und daher Ahnung haben?
Natürlich traue ich solch einer subjektiven Quelle nicht, denn ihr Geschäftsmodell besteht ja aus Rumklagen und Jammern. Nicht dass es immer unberechtigt ist, aber daraus ergibt sich trotzdem keine subjektive Beurteilung und ist für mich als Quelle ungeeignet. Alternativ könnte ich Dir eine Ansicht/Darstellung des Arbeitgeberverbandes liefern, aber den würdest Du dann wohl als unglaubhaft und zu subjektiv ansehen


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

12.02.2023 um 17:41
@ToTheSun
Naja, es gibt natürlich Quellen, denen man entnehmen kann, dass es im Bereich der Zusteller noch viele Probleme gibt. Da hat shionoro nicht ganz Unrecht.
Aber er hat Unrecht damit, dass die Arbeiter gezwungen sind, das alles hinzunehmen. Es gibt wie gesagt mittlerweile etliche Arbeitgeber, die da vernünftig bezahlen. Man muss dann eben auch aktiv werden und sich woanders vorstellen. Und vermutlich auch mehr als zwei Sätze deutsch lernen.

Und vor allem geht die Diskussion am eigentlichen Thema vollkommen vorbei. Oder sollen jetzt alle - so wie shionoro es wohl gerne hätte - sagen "nein, natürlich muss keiner arbeiten, die Zusteller werden ja so schlecht bezahlt und ausgenutzt"...
Es geht doch nicht darum, sich einen einzelnen Bereich rauszupicken. Es gibt sehr viele Bereiche in denen Arbeitgeber dringend zuverlässige Arbeitskräfte suchen. Ich denke es sollte für jeden - gesunden, bevor wieder jemand jammert- Arbeitnehmer möglich sein etwas zu finden, bei dem man vernünftig Geld verdienen kann.


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

12.02.2023 um 17:45
Meine früheren Erfahrungen mit dem Jobcenter:

Ich hatte damals im Studium ein kleines Burn Out bekommen,
welches unter anderem auch damit zu tun hatte, dass in zwei Jobs arbeitete, um dieses
zu finanzieren: Im Call-Center sowie in der Nachhilfe.

Der Call-Center-Job war so stressig, dass ich diesen beendet und mein
Studium pausiert hatte.

Ich wollte Hilfe beim Jobcenter suchen und nach Beratung fragen, mit welchen
Jobs, die thematisch zu den Inhalten meines Studiums passen, ich dieses
finanzieren und mich weiterqualifizieren könne. Ich wollte nicht mehr in
Call-Center-Jobs arbeiten.
Grundsätzlich war erst einmal nur eine kurze "Pause" aufgrund meiner Psyche
geplant sowie etwas Perspektive und Beratung erwünscht, um danach wieder zu studieren
und dieses entsprechend mit einem sinnvollen Job eigenständig zu finanzieren.

Ich zeigte im Studium gute Noten und habe auch ein gutes Abi.
Das Einzige, was ich wollte, waren Tipps für Jobs, die eben nicht
so stressig sind, wie Jobs im Call-Center.

Wie behandelte mich das Jobcenter? Ich sei ja "ungelernt", da ich "keinen Abschluss" und
keine "abgeschlossene Ausbildung" hätte (Ich hatte das Studium ja pausiert).

Ich hätte ja keine "Joberfahrung" und daher wurden mir vom Jobcenter wieder immer nur
Jobs im Call-Center angeboten und zugeschickt, bei denen ich mich bewerben sollte, denn
"In dem Bereich hätte ich ja schon Erfahrungen gesammelt".

Als "Ungelernte ohne Ausbildung" könne ich eben nichts "Besseres" als Call-Center-Jobs erwarten.
Weiterhin wollte man mich auch in Maßnahmen für Menschen "Ohne Ausbildung" stecken sowie
"Maßnahmen für Ungelernte".

Später wollte man mir irgendwelche Umschulungen/Ausbildungen wie etwa
Einzelhandelskauffrau anbieten. Ich hatte eigentlich nur vor etwas Beratung
und Hilfe in meiner psychischen Situation zu bekommen und die Behandlung
und der Stress dort hat es wirklich nicht verbessert.

Ich war dann in einer Maßnahme für Menschen, die ein psychisches Tief hatten.
Da waren dann z.B. Menschen mit Depressionen oder Burn Out.
Man wurde dort in zweiwöchige, unbezahlte Praktika gesteckt, die man sich
selber suchen sollte. Es gab einen Pool an Betrieben, die koopieriert hatten.
Man hatte die Chance, dass die unbezahlten (!) Praktika dann bis zu acht
Wochen verlängert werden und danach dann vielleicht (!) die Chance,
dass man übernommen wird.
Leider waren die meisten Anbieter auch noch im handwerklichen und
körperlichen Bereich, was alles nicht meins ist. Es hieß gleich, dass
es nur wenige Tätigkeiten im "Bereich Büro" geben würde.

Ich suchte mir einen, der etwas im Bereich SEO und Optimierung von Websites und
Suchmaschinen angeboten hatte, da dieses sehr interessant klang.
Es passte ein bisschen zu meinem Schwerpunkt Medien im Studium und ich
hatte schon einmal im Bereich SEO und Suchmaschinenoptimierung gearbeitet
und wollte mich dort weiterbilden und meine Kompetenzen ausbauen.
So hatte ich es auch im Anschreiben beschrieben.

Ich schickte also meine Bewerbung dorthin, in welcher offensichtlich meine
bisherigen Qualifikationen standen. Man wollte mit mir telefonieren.
Ich sprach also von meinen Erfahrungen und meinem Interesse im Bereich
SEO und dass ich mit Sistrix gearbeitet hatte und welche Kenntnisse und
Schulugen ich diesbezüglich hatte.

Der Mann am Telefon druckste etwas betreten herum.
Irgendwann sagte er: "Wir haben uns eigentlich an diese Maßnahme gewandt,
weil wir jemanden für stumpfe, starre Aufgaben hier suchen. Also jemand, der
hier Briefumschläge befüllt und zuklebt und sowas. Also Arbeiten, die hier so
im Büro anfallen und die relativ stumpf sind. Kaffee bringen und Briefumschläge
kleben und so."

Das sind natürlich interessante "Maßnahmen für Menschen mit psychischen Problemen", in
denen diese zwei bis acht Wochen dann einfach mal unbezahlt "stumpfe Arbeiten" verrichten.

Wird einem zuerst so verkauft, dass Menschen, die ein Tief haben, wieder aufgebaut werden
und neue Perspektiven bekommen.

Es hatte sich aber herausgestellt, dass hier Menschen, die ohnehin schon psychische Probleme
und niedriges Selbstbewusstsein haben, hier mehr oder weniger "ausgebeutet" werden.


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

12.02.2023 um 17:55
Zitat von SuiGenerisSuiGeneris schrieb:Als "Ungelernte ohne Ausbildung" könne ich eben nichts "Besseres" als Call-Center-Jobs erwarten.
Weiterhin wollte man mich auch in Maßnahmen für Menschen "Ohne Ausbildung" stecken sowie
"Maßnahmen für Ungelernte".
Abgesehen davon dass solche persönlichen Anekdoten hier irrelevant sind, sei gesagt dass in dem beschilderten Fall Du ja auch tatsächlich eine ungelernte Kraft bist. Das musst Du nicht in Anführungszeichen setzten, denn es entspricht der Realität.
Man hatte die Chance, dass die unbezahlten (!) Praktika dann bis zu acht
Wochen verlängert werden und danach dann vielleicht (!) die Chance,
dass man übernommen wird
Ganz unbezahlt bist Du da ja nicht, denn die steuerzahlende Bevölkerung finanziert ja deinen Lebensunterhalt und der potentielle Arbeitgeber gibt Dir die Chance, trotz deiner schwerwiegenden Krankhheit, dich in dem Job zu beweisen.
Zitat von SuiGenerisSuiGeneris schrieb:Leider waren die meisten Anbieter auch noch im handwerklichen und
körperlichen Bereich, was alles nicht meins ist. Es hieß gleich, dass
es nur wenige Tätigkeiten im "Bereich Büro" geben würde.
Ach Gottchen, es ist nicht so deins körperlich zu arbeiten als Person ohne jedwede abgeschlossene Qualifikation... Was soll es denn sein? Direkt CEO, weil ja alles andere unter deiner Würde gewesen wäre?
Zitat von SuiGenerisSuiGeneris schrieb:Es hatte sich aber herausgestellt, dass hier Menschen, die ohnehin schon psychische Probleme
und niedriges Selbstbewusstsein haben, hier mehr oder weniger "ausgebeutet" werden.
Nein, ihr werdet nicht ausgebeutet, sondern solltet erst einmal die Krankheit auskurieren und während dieser Zeit gilt ihr als nicht vermittelbar, sofern eine entsprechendee Krankschreibung vorliegt.


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

12.02.2023 um 18:01
Zitat von SuiGenerisSuiGeneris schrieb:Das sind natürlich interessante "Maßnahmen für Menschen mit psychischen Problemen", in
denen diese zwei bis acht Wochen dann einfach mal unbezahlt "stumpfe Arbeiten" verrichten.
Dass man euch nicht überfordern wollte, kannst du nicht sehen? Was sollen sie den solchen Leuten geben? Eine stressige Tätigkeit mit hoher Verantwortung? Die meisten werden schon damit zu tun gehabt haben pünktlich zu erscheinen, kann ich mir vorstellen.

Und unbezahlt, das war jetzt ein Witz, oder haben sie dir für die Zeit die Stütze gestrichen?


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

12.02.2023 um 18:17
Zitat von Frau.N.ZimmerFrau.N.Zimmer schrieb:Und unbezahlt, das war jetzt ein Witz, oder haben sie dir für die Zeit die Stütze gestrichen?
Nein leider nicht. Nach der Schule kurz in einem Call Center zu arbeiten, das dann aufgrund des enormen Stresses abzubrechen reicht heute anscheinend schon dafür aus, wohlverdient Geld vom Staat fürs Nichtstun zu kassieren...


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