Darf mein Arbeitgeber mich rausschmeißen?

Neuen Job suchen kann man machen, ohne Arbeitgeber was zu sagen.
Hab auch, glaube sogar hier, davon gelesen, dass manche Leute das regelmäßig machen, um sich finanziell bzw. in Bezug auf andere Bedingungen zu verbessern und in Übung zu bleiben mit Bewerbungen FALLS sie mal gekündigt werden.

Aber natürlich besser, wie schon einige angemerkt haben: das sollte lieber geheim bleiben.

Wenn ich Arbeitgeber bin und jemand sagt mir:,,Hör mal Chef, ich guck grad nach einer neuen Stelle", dann kann ich das verschieden interpretieren.
So, dass die oder der Betreffende mehr Geld will. Oder bessere Bedingungen. Oder einfach nur eine freundliche Information, weil wir gut miteinander auskommen, aber meine Mitarbeiterin halt mit anderen Bedingungen besser dasteht, bei einem anderen Arbeitgeber.

Auf jeden Fall aber muss ich damit rechnen, dass ich bald einen Mitarbeiter weniger habe. Ich kann mich nicht mehr auf dessen Leistung und Arbeitskraft verlassen.

Jetzt überleg ich mir:,,Wartest du, bis Andi oder Herta eines Morgens kommen und tschüß sagen, bevor du dich nach neuen Mitarbeitern umsiehst?"
Dann stehe ich möglicherweise dumm da, weil Aufträge nicht angenommen werden können oder fertig werden, mir fehlt ja ein Mitarbeiter.
Der kluge Arbeitgeber setzt sich jetzt entweder hin und stellt sicher, dass der Mitarbeiter bleibt, wenn er ihn unbedingt behalten will.

Oder er sucht sich möglichst direkt einen neuen Mitarbeiter. Logisch.

Tja, das 'Probearbeiten' ist wohl der Knackpunkt, was die Kündigung rechtfertigen könnte.
Wenn man parallel für einen anderen Arbeitgeber arbeitet, braucht man die Zustimmung des bisherigen Arbeitgebers ...
(gilt zumindest für Arbeit in der selben Branche oder im ähnlichen Arbeitsbereich, glaube ich) ...

@Issomad
das gilt aber nicht fürs Probearbeiten, das ist ja kein Arbeitsverhältnis

Tussinelda schrieb:das gilt aber nicht fürs Probearbeiten, das ist ja kein Arbeitsverhältnis

Da hier im Urlaub "Probegearbeitet" wurde ist das eh hinfällig.

Kriegt der Chef das raus kann er fristlos kündigen.

@Nerok
mit welchem Grund denn?

Meines Wissens nach ist das lediglich ein Abmahnungsgrund.

Urlaub ist prinzipell zur Erholung gedacht. Man wird währenddessen bezahlt und ist verpflichtet Probearbeiten zu melden, auch wenn man für diese keine Bezahlung erhält.

@Merricat
man ist nicht verpflichtet, Probearbeiten zu melden....woher haben hier alle so merkwürdige Infos?

Skorpiusa schrieb:    pappalardi schrieb:
   daß es dir eher darum geht, einen ruhigen Job auszuführen mit guter Bezahlung. Mit deiner Einstellung wirst du ihn kaum finden. Es ist in der heutigen Zeit schon schwer genug, bei harter Arbeit eine angemesse Bezahlung zu bekommen.

Na ja, seine Einstellung ist doch ein Wunsch nach Verbesserung. Und wer hat die nicht?
Jeder Firmenboss schaut drauf, dass er jedes Monat, jedes Jahr mehr Umsatz mit minimalen Ausgaben macht.
Arbeitnehmer träumen davon, dass sie bessere, angenehmere Jobs bekommen. Ist legitim. :-)

Ungeschicktes Verhalten kann man ihm anlasten und das muss er eh ausbaden...

Auf der einen Seite geht es ihm drum, nicht ohne Job zu sein, dann aber will er bessere Bezahlung und einen ruhigen Job.
Ja, davon träumen ist legitim, doch die neoliberale Arbeitswelt sieht leider anders aus. Das sollte er wissen.

@UnderBlackSun

Da haben @Nerok und @Issomad völlig Recht. Natürlich darf ich im Urlaub nicht probearbeiten.
Der Urlaub dient nun mal der Erholung.
Habe dir mal was rausgesucht, da kann man im nachfolgenden Link leicht und verständlich die Begründungen nachlesen.
http://seismart.de/freizeit-basteln/kurios/kann-ich-im-urlaub-probearbeiten-was-muss-ich-dabei-beachten/

Merricat schrieb:Meines Wissens nach ist das lediglich ein Abmahnungsgrund.

Allerdings nicht, wenn man bei der Konkurrenz tätig ist.

@emz
da es sich nur um 4 Stunden handelt, an einem Tag, ist das völlig zu vernachlässigen. Insbesondere, da solch ein Schnuppertag eigentlich nichts mit tatsächlichem Arbeiten zu tun haben sollte. Es soll dem möglichen Arbeitnehmer einen Einblick gewähren, man soll sich kennenlernen, sonst nichts. Ein sogenanntes Einfühlungsverhältnis, das unterscheidet sich gravierend von Probearbeit, denn echte Probearbeit ist meldepflichtig bei der Sozialversicherung und gesetzlich unfallversichert.

@emz

UnderBlackSun schrieb:Der Probetag (4 Stunden) war heute und was soll ich sagen, die Arbeit gefällt mir überhaupt nicht, sehr laut, sehr heiß, sehr anstrengend, man muss viel laufen.

Du hast Recht, der Urlaub ist für die Erholung da, klingt nicht so als hätte er zugeschaut...
https://dejure.org/gesetze/BUrlG/8.html

Natürlich darf man auch im Urlaub arbeiten, sofern man sich nicht verausgabt, sich somit nicht erholt, Davon kann ja wohl bei 4 Stunden "Probearbeit" nicht die Rede sein.
https://www.bgn.de/10641/46872/1 (Archiv-Version vom 19.06.2017)
https://www.advocard.de/streitlotse/arbeit-und-karriere/arbeiten-im-urlaub-was-ist-erlaubt/

Hatten wir bereits:
http://seismart.de/freizeit-basteln/kurios/kann-ich-im-urlaub-probearbeiten-was-muss-ich-dabei-beachten/

Welche Ausnahmen von diesem Tätigkeitsverbot gibt es?
   Es ist allgemein anerkannt, dass zumindest die Tätigkeit am eigenen Haus oder bloße Gefälligkeiten für Nachbarn keinen Verstoß gegen das Tätigkeitsverbot des § 8 BUrlH darstellen. Auch eine genehmigte Nebentätigkeit kann im Urlaub im vorherigen Umfang fortgesetzt werden.

@emz
es darf im Urlaub gearbeitet werden. Es kommt darauf an, wie viel und wo und ob es arbeits- oder tarifvertraglich geregelt ist, dies melden zu müssen. Ein "Schnuppertag" von 4 Stunden ist keine Nebentätigkeit, es gibt keinen Vertrag, es gibt keine Bezahlung, es widerspricht auch nicht der Erholung, da es nur 4 Stunden waren. Und es sich NICHT um Probearbeit im eigentlichen Sinn handelt. Aber ich kann Dir ja verlinken was ich will, kann aus Urteilen zitieren, die ich habe, da ich ja viel Zeit vorm Arbeitsgericht verbringe, es wäre sowieso egal, denn Du glaubst mir ja offenbar aus Prinzip nicht. Auch gut.

UnderBlackSun schrieb:Als ich Mittwoch mit meinem Abteilungsleiter schrieb wegen der Schicht nächste Woche habe ich das Thema mit angeschnitten das ich mich woanders Beworben habe und wir nächste Woche mal darüber sprechen.

Reden ist Silber, Schweigen ist Gold. In diesem Fall ist "Silber" Rauswurf. Hätte ich als Arbeitgeber auch getan.

Naja noch steht das ja nicht fest, werd ich ja sehen.

@UnderBlackSun
sollte er Dich rausschmeissen (was ich nicht denke, denn er müsste ja einen Grund erfinden), dann würdest Du eine Abfindung bekommen. Musst dann eben klagen.

@UnderBlackSun

Wenn dich dein Chef los werden will, dann wird er das auch. Das musst du nun erst mal abwarten.
Versuche dich im Guten zu trennen. Denke an das Zeugnis, das du für die nächsten Stellen brauchst.
Wichtig ist auch, welche Begründung er dir für das Arbeitsamt zu schreiben gedenkt, damit du nicht auch noch eine Sperre bekommst.

emz schrieb:Darf mein Arbeitgeber mich rausschmeißen?

Nein, ein (hier halber) Probetag ist teil des Bewerbungsverfahrens und keine Erwerbstätigkeit und kann deshalb im Urlaub ausgeübt werden, wann denn sonst?
Das ist weder ein Kündigungs- noch ein Abmahnungsgrund und gefährdet auch nicht den Zweck des Urlaubs, es sei denn, man arbeitet alle 30 Urlaubstage im Jahr zur Probe...

@Sector7

Natürlich kann er ihm deswegen kündigen.

Was dann letztlich in der Kündigung steht, wie man das ausformuliert, wie man sich einigt, ob man einen Aufhebungsvertrag macht, das ist nochmal eine andere Sache. Man will ja dem ausscheidenden Mitarbeiter nicht nur Steine in den Weg legen.