Amazon - Perfektes Konzept oder handfeste Bedrohung?

@CMO

Bei Real z.B. kann man sehr gut mit Bargeld am Self-Check-Out bezahlen. Kostet natrülich etwas mehr als eine reine Kartenzahlungslösung.

CMO schrieb:Das wird in Deutschland vermutlich noch etwas dauern (falls es überhaupt jemals kommt). Dafür hängen wir zu sehr am Bargeld. Und sowas funktioniert eigentlich nur mit bargeldlosem Zahlungsverkehr richtig.

also zumindest daran wird es nicht scheitern: die Kasse hier in Norwegen war zwar card-only, aber ich kenne aus Deutschland auch SB-Kassen mit Münzzähler und Scheinannahme, also an denen man cash zahlen kann.
Tatsächlich ist das für mich ein valides Argument, öfter bei dem famila Markt in der Nähe der Wohnung meiner Eltern einzukaufen: dort werfe ich gerne an der SB-Kasse all die gesammelten Münzen in den Münzzähler ein...

Also ich liebe Bargeld. Das ist eh das anonymste Zahlungsmittel der Welt. Mit Kleingeld habe ich selten Probleme. Ich gebs immer aus. Von daher wundere ich mich meistens über Leute die sich über zuviel “Kupfer“ im Portemonnaie beschweren.

otternase schrieb:also zumindest daran wird es nicht scheitern: die Kasse hier in Norwegen war zwar card-only, aber ich kenne aus Deutschland auch SB-Kassen mit Münzzähler und Scheinannahme, also an denen man cash zahlen kann.

Das funktioniert mit Bargeld aber nur dann wenn man dann auch jemanden hat der jeden Tag das Geld vom Automaten zur Bank bringt. Zum Beispiel von einem Geldtransporter durch spezialisierte Sicherheitsunternehmen. Dieser Dienst muss dann genauso bezahlt werden wie die Betriebskosten des Automaten. Ob sich das alles beim Bargeld unterm Strich dann noch wirklich rechnet stelle ich daher in Frage.

Insofern kann man das mit Bargeld zwar machen. Es ist halt wirtschaftlich nur einfach nicht sinnvoll. 😅

Aber mit dem Satz

otternase schrieb:Tatsächlich ist das für mich ein valides Argument, öfter bei dem famila Markt in der Nähe der Wohnung meiner Eltern einzukaufen: dort werfe ich gerne an der SB-Kasse all die gesammelten Münzen in den Münzzähler ein...

hast Du mich sprachlos gemacht 😆

Bei normalen Kassen mit Personal muss das Geld doch auch weggebracht werden, oder?

@stanmarsh
Eben, Cash ist zwar aufwendiger für den Laden als Karte, aber das ist kein Argument für oder gegen SB-Kassen.

Außerdem müssen ja nicht alle SB-Kassen mit Barzahlung funktionieren: eine Kasse für Barzahlung und alle anderen für Kartenzahlung, schon ist allen geholfen...

CMO schrieb:hast Du mich sprachlos gemacht 😆

Wieso? Wenn ich eine gehäufte Handvoll Münzen habe, dann wäre es mir peinlich, die der Kassiererin zum Zählen vorzuwerfen. Aber an der SB Kasse werfe ich die ganz gemütlich in den Schlot des Münzzählers und lasse den rattern...

@otternase
Hätte nicht erwartet dass das ein Kriterium für Kunden sein könnte nach dem sie ihren Einkaufsladen auswählen. 😉

Übrigens bleibe ich dabei: Von Amazon.com Aktien kann ich nur abraten. Wenn schon Leute Aktien besitzen die wenig Ahnung von Wertpapierhandel haben dann ist das in der Regel kein gutes Zeichen.

Objektiv betrachtet ist Amazon eine super Sache. Man hat nicht nur eine große Auswahl, eine gute Übersicht und kann gut die Preise vergleichen. Man kann bequem von Zuhause aus nahezu alles, um jede Uhrzeit bestellen. Für den Verbraucher ein Traum! Aber die Schattenseite ist, dass immer mehr Läden dicht machen müssen. Sie müssen mit den Preisen im Internet mithalten, gleichzeitig mit der Auswahl und mit den Öffnungszeiten. Das klappt heutzutage bei den wenigsten. Die Folge: Die Läden gehen pleite, insolvenz und müssen schließen. Somit ist Amazon für den Verkäufer von nebenan womöglich ein Alptraum.

@Majax

Es liegt an meinem Konsumverhalten, welche Seite ich unterstützen will.

Doors schrieb:Es liegt an meinem Konsumverhalten, welche Seite ich unterstützen will.

Oder eben je nachdem ob man Käufer oder Verkäufer ist. ;-)

Majax schrieb:Die Folge: Die Läden gehen pleite, insolvenz und müssen schließen.

die entscheidende Frage jedoch ist, ob das etwas Gutes oder Schlechtes ist.

Ich jedenfalls sehe darin große Chancen, dass dies zu einem Nachlassen der Nachfrage nach Gewerbeflächen in den Innenstädten führt, dies wiederum zu Umwandlung von Gewerbeflächen in Wohnflächen führt, dies zu einer Entspannung auf dem Wohnungsmietmarkt führt und somit letztlich die Innenstädte keineswegs, wie von einigen befürchtet, veröden lässt, sondern im Gegenteil zu einer Belebung der Innenstadt durch dort auch tatsächlich lebende Menschen führt!

@otternase
Was wiederum gut für die Verbraucher ist. Aber ob das der Ladenbesitzer gut findet, der möglicherweise durch Amazon seine Existenz verliert, ist fragwürdig.

@Majax
wo gehobelt wird, fallen Späne. Darauf kann und soll man keine Rücksicht nehmen.
Würde man darauf Rücksicht nehmen, würde das viele positive Entwicklungen bremsen. Hätte man auf die Pferdekutscher Rücksicht genommen, wären wir noch mit Pferdewagen statt mit Auto unterwegs. Hätte man auf die Botenjungen zur Nachrichtenübermittlung Rücksicht genommen, dürften wir kein Telefon haben. Hätte man auf die Kohlenhandlungen Rücksicht genommen, dürften wir heute keine Gaszentralheizung haben. Bei jeder positiven Entwicklung gibt es auch Verlierer, die sich halt umorientieren müssen. An die verschwende ich keinen Gedanken...

@otternase
Mag sein, meine Absicht war es lediglich die Schattenseiten von Amazon aufzudecken. Natürlich muss man sich der Entwicklung anpassen und offensichtlich überwiegen die Pro-Argumente für Amazon. Dennoch sollte man den Preis dafür nicht außer Acht lassen. Ist es nicht traurig, dass heutzutage Dinge wie Klopapier o.ä auf Amazon bestellt werden, anstatt im Laden der 10 Minuten entfernt ist?
Hängt bestimmt auch viel an der Bequemlichkeit der Menschen..

Majax schrieb:Ist es nicht traurig, dass heutzutage Dinge wie Klopapier o.ä auf Amazon bestellt werden, anstatt im Laden der 10 Minuten entfernt ist?

da fällt mir das ein:

HORST THIELE | SCHLECKER OPA BUNKERT KLOPAPIER

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Majax schrieb:@otternase
Mag sein, meine Absicht war es lediglich die Schattenseiten von Amazon aufzudecken. Natürlich muss man sich der Entwicklung anpassen und offensichtlich überwiegen die Pro-Argumente für Amazon. Dennoch sollte man den Preis dafür nicht außer Acht lassen. Ist es nicht traurig, dass heutzutage Dinge wie Klopapier o.ä auf Amazon bestellt werden, anstatt im Laden der 10 Minuten entfernt ist?
Hängt bestimmt auch viel an der Bequemlichkeit der Menschen..

Was ist daran traurig? Wenn das Klopapier bei Amazon günstiger als im Supermarkt ist, dann kaufe ich es bei Amazon. Auch einen kleinen Aufpreis finde ich akzeptabel, wenn ich es dafür kostenlos nach Hause geliefert bekomme. Dafür spare ich mir dann die Zeit, die ich aufwenden müsste um in den Supermarkt zu fahren. Und die Fahrt in den Supermarkt ist ja oftmals auch nicht kostenlos, zumindest wenn man dafür das Auto nutzt. Das wird oft vergessen.

Das viele Ladengeschäfte pleite gehen finde ich auch nicht schön. Aber ich kann nun auch nicht meine Lebensmittel teuer als nötig kaufen, nur um die Existenz einer anderen Person zu sichern.
Wenn ein Geschäft nicht rentabel ist, dann liegt es am Inhaber es wieder rentabel zu machen - nicht am Kunden.

Dwarf schrieb:Was ist daran traurig?

Ich für meinen Teil bin noch nie in den Supermarkt gefahren, weil ich ausschließlich Klopapier brauchte. Ich denke hier vor allem an die Umwelt: Warum das Klopapier nicht einfach kaufen, wenn man sowieso im Supermarkt ist wegen Lebensmitteln? Muss dafür extra ein LKW kilometerweite Strecken fahren, um dann 2 Rollen Klopapier zu liefern? Das mit den Kosten mag eine wichtige Rolle spielen, wobei ich nicht davon ausgehe, dass man mit den möglicherweise anfallenden Versandkosten, Geld sparen würde (bei dem Beispiel des Klopapiers). Natürlich gibt es Dinge, die im Internet einfach viel billiger sind und natürlich erwirbt man sie dort, wo es am billigsten ist.

Dwarf schrieb:Wenn ein Geschäft nicht rentabel ist, dann liegt es am Inhaber es wieder rentabel zu machen - nicht am Kunden.

Aber wie sollen zum Beispiel Preise gesenkt werden, wenn 5 von 10 Kunden die Ware nun im Internet bestellt? Die Verkäufer haben auch Rechnungen zu bezahlen. Gäbe es mehr Andrang, könnten die Preise gesenkt werden.

Der Verkäufer kann ja zusätzlich auch im Internet verkaufen. Machen übrigens einige und sind oft auch erfolgreich damit.

Die Entwicklungen schreiten immer schneller voran. Der der mithält kann Geld verdienen, der der stehen bleibt, bleibt irgendwann wahrscheinlich auf der Strecke. Das hat nichts mit Onlineshops alleine zu tun.

Wenn ich träume und hoffe, dass alles so bleibt wie es ist weil es so schön ist, dann werde ich garantiert irgendwann mit der Realität konfrontiert und stelle fest, dass mit Träumen und hoffen kein Geld zu verdienen ist.