Wölfe in Deutschland. Wie seht ihr es, Gefahr oder nicht?

@Krautwurm
Die frage stellt sich doch gar nicht. Es ist in meinen augen nur mehr als dämlich das alleinige recht auf das töten des tieres erheben zu wollen. Hier wird so argumentiert, dass die 306 durch den wolf getöteten schafe etwas ganz ganz schlimmes wären, ungeachtet dessen, dass der mensch diese 306 (und noch weitaus viel viel mehr) schafe selbst ebenfalls töten wird. Ungeachtet dessen, dass unsere nutztierhaltung den wolf ans buffet holt. Man präsentiert die tiere quasi auf dem silbertablett... wohlgenährte tiere, bestens versorgt, eingesperrt in einer großen anzahl, raubtieren gegenüber völlig unerfahren und oft genug unzureichend gesichert. Was erwartet man denn da?

Natürlich geht es dabei auch um existenzen.... das ging es aber schon vor dem wolf. Zumindest hier in deutschland wird die schafhaltung seit jaaaahren subventioniert..... und dennoch reicht die schafhaltung vorne und hinten kaum zum leben... eher zum überleben. Der beruf des schäfers stirbt aus... finanziell nicht lukrativ, kaum nachwuchs, knochenjob. Eine frage der zeit, der wolf fungiert nur als brandbeschleuniger.

Zudem der Wolf als einziges Wildtier Probleme bereitet(bereiten kann), der sich an Nutztieren nähert. @gastric

gastric schrieb:Eine frage der zeit, der wolf fungiert nur als brandbeschleuniger

Es ist nur eine Frage der Zeit, bis die Population des Wolfes so groß ist, dass er auch die Menschen in Gefahr bringt. Dann werden solche Menschen mit einer Meinung, wie deiner wohl endlich auch umschwenken. Bist du gerne in der Natur?

gastric schrieb:Die frage stellt sich doch gar nicht. Es ist in meinen augen

Doch, genau diese Frage stellt sich. Du hast sie nicht beantwortet, denn die Antwort wäre, dass wir bei weitem nicht da wären, wo wir heute sind.
Back to the roots, heißt doch heutzutage die Devise. Kauft beim öko Bauern Eures Vertrauen. Oder beim heimischen Jäger eurer Wildfleisch mit eurem emmissionsfreien e Auto.
Aber wenn die Grundsätze nicht klar sind, ist eine Diskussionsgrundlage nicht gegeben.
Denn schon dein zweiter Satz

gastric schrieb:Es ist in meinen augen nur mehr als dämlich das alleinige recht auf das töten des tieres erheben zu wollen. Hier wird so argumentiert, dass die 306 durch den wolf getöteten schafe etwas ganz ganz schlimmes wären, ungeachtet dessen, dass der mensch diese 306 (und noch weitaus viel viel mehr) schafe selbst ebenfalls töten wird

Zeigt, dass du die Nutztierhaltung im Kontext der Geschichte für das Nutzen unserer heutigen Gesellschaft nicht mit einbeziehst.

Krautwurm schrieb:der Wolf als einziges Wildtier Probleme bereitet(

Nicht Wildtiere, aber Haustiere:

Studie, die im Jahr 2000 im Kanton Tessin durchgeführt wurde. Hunde töten dort im Durchschnitt 200 Schafe und 80 Ziegen pro Jahr,

https://www.20min.ch/story/fuers-schaf-ist-der-hund-gefaehrlicher-als-der-wolf-496997172699

gastric schrieb:das alleinige recht auf das töten des tieres erheben

Dann müssen aber alle
Veganer werden. Das wird schwer umzusetzen.


@Bishamon
Der Hund und Wolf sind ja nicht weit entfernte Verwandte
Zudem Hunde und Katzen ebenfalls erlegt werden können, aber von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich. Ich meine Deutschland.

Krautwurm schrieb:Ich meine Deutschland.

hier meint man:

Was kaum zur Sprache kommt ist, dass viel mehr Schafe von Hunden gerissen werden als von Wölfen.

https://www.swp.de/suedwesten/hund-reisst-bei-moessingen-zehn-schafe-30251111.html

Genaues weiß man nicht, da es keine offiziellen Zahlen für Hunde gibt.

Krautwurm schrieb:Bist du gerne in der Natur?

Jo... billenhäger forst ist vor der tür. Nette gegend, wolfsrudel mit aktuell 7 welpen. Aber auch die dresdner ecke ist immer wieder einen blick wert. Die ecke bautzen ist ja zugepflastert mit wolfsterritorien. Wandert sich weiterhin gut, war dieses jahr da.

Krautwurm schrieb:Doch, genau diese Frage stellt sich.

Nein stellt sie sich nicht..... Ich bezweifel nämlich ganz stark, dass der wolf die gesamte nutztierhaltung weltweit nachhaltig gefährdet und diese in absehbarer zeit vor dem untergang steht. Was also trägt die frage zum thema bei?

Krautwurm schrieb:denn die Antwort wäre, dass wir bei weitem nicht da wären, wo wir heute sind.

Meine antwort wäre: wir wären nicht da, wo wir sind. Der mensch ist anpassungsfähig. Wo wir ohne nutztierhaltung wären, weiß ich aber nicht. Ob noch sammler und jäger oder ob spezialisierter landwirt ohne tierhaltung... keine ahnung. Mit nutztierhaltung sind wir halt genau da, wo wir jetzt sind (und bei den auswüchsen der nutztierhaltung ist das weit entfernt von fortschrittlich oder gar "menschlich"), davon auszugehen, dass wir ohne nutztierhaltung automatisch schlechter dran wären... ist gewagt. Kann man machen, möchte aber zumindest ich nicht beweisen wollen.

Krautwurm schrieb:Zeigt, dass du die Nutztierhaltung im Kontext der Geschichte für das Nutzen unserer heutigen Gesellschaft nicht mit einbeziehst.

Ne der zeigt, dass bei fucking 260.000 geschlachteten schafen in der schweiz..... die nutztierrisse von 10.000 schafen (ich war mal so dreist und habe die zahl ein wenig erhöht) einfach null komma gar nicht ins gewicht fallen.

Würden wir hier von einem "gesunden" gewerbe sprechen, wäre dies zumindest der fall..... so sprechen wir von einem kranken
system, in dem anscheinend 306 gerissene schafe (von weit mehr als 300.000 existierenden tieren) schon ein massives problem darstellen und schäfer an den rand des ruins bringen. Der wolf ist nicht das problem...

Er kann bei entsprechender anzahl zu einem werden, mir ist allerdings neu, dass wir hierzulande eine unkontrollierte und für immer unregulierte vermehrung in betracht ziehen.

Daher kann zumindest ich mit gutem gewissen sagen: Sooo schnell ändere ich meine meinung nicht.

Edit:

Krautwurm schrieb:Dann müssen aber alle
Veganer werden. Das wird schwer umzusetzen.

Why? Man könnte dem wolf auch einfach "zugestehen" wolf zu sein und damit leben, dass die auf dem silbertablett präsentierten nutztiere auch von ihm durchaus gefuttert werden, anstelle "böser wolf" zu rufen und den abschuss zu fordern.

Edit:

Krautwurm schrieb:Dann müssen aber alle
Veganer werden. Das wird schwer umzusetzen.

Why? Man könnte dem wolf auch einfach "zugestehen" wolf zu sein und damit leben, dass die auf dem silbertablett präsentierten nutztiere auch von ihm durchaus gefuttert werden, anstelle "böser wolf" zu rufen und den abschuss zu fordern.

@Bishamon
Meinst du verwilderte Hunde, Oder domestizierte?
Ich kann mir bei verwilderte Hunde in Deutschland nur schwer vorstellen.
Außerdem müssen das dann ja auch größere Hunde sein.

gastric schrieb:wolf die gesamte nutztierhaltung weltweit nachhaltig gefährdet und diese in absehbarer zeit vor dem untergang steht

Bleiben wir bitte in Deutschland. Danke.

gastric schrieb:neu, dass wir hierzulande eine unkontrollierte und für immer unregulierte vermehrung in betracht ziehen

Wenn er nicht ins Jagdrecht aufgenommen wird, wird das leider passieren.

gastric schrieb:präsentierten nutztiere auch von ihm durchaus gefuttert werden,

Und genau wird soll nicht passieren...


Man muss nicht böser Wolf rufen. Man muss sich nur eingestehen, dass der Wolf ins Jagdrecht muss. Dann kann er bleiben, der Bestand wird kontrolliert und Schafsherden geschützt.

Krautwurm schrieb:Wenn er nicht ins Jagdrecht aufgenommen wird, wird das leider passieren.

Wenn notwendig werden doch jetzt bereits Wölfe zum Abschuss freigegeben.

Krautwurm schrieb:Bleiben wir bitte in Deutschland. Danke.

Gut bleiben wir in deutschland.... auch hier schafft er keinen nennenswerten schaden.

Krautwurm schrieb:Wenn er nicht ins Jagdrecht aufgenommen wird, wird das leider passieren.

In der aktuellen situation würde der wolf einer ganzjährigen schonzeit unterliegen, weil zum aktuellen zeitpunkt die günstige erhaltungssituation der polulation bei bejagung nicht gewährleistet werden kann... oder anders gesagt: population ist noch zu gering für eine bejagung.

Krautwurm schrieb:Und genau wird soll nicht passieren...

Und auf deutsch?

Krautwurm schrieb:Man muss sich nur eingestehen, dass der Wolf ins Jagdrecht muss. Dann kann er bleiben, der Bestand wird kontrolliert und Schafsherden geschützt.

Ich sage nur nochmal... er wäre aktuell in der ganzjährigen schonzeit. Es würde sich nichts ändern.

Krautwurm schrieb:Wolf ins Jagdrecht muss.

ist zum Teil auch der Fall:

Jetzt ist es amtlich: Der Wolf wird in das niedersächsische Jagdgesetz aufgenommen.

https://www.landundforst.de/landwirtschaft/tier/wolf-ins-jagdrecht-aufgenommen-sagt-olaf-lies-563451

Dort sind auch andere streng geschützte Tiere. Der Wolf ist ne Ausnahme, da es ihn zum Zeitpunkt der Gesetzgebung nicht gab.

emanon schrieb:Wenn notwendig werden doch jetzt bereits Wölfe zum Abschuss freigegeben

Das stimmt. Aber ich gehe von unterem Vorgehen aus.

gastric schrieb:Ich sage nur nochmal... er wäre aktuell in der ganzjährigen schonzeit. Es würde sich nichts ändern

Wenn es in einer Region Probleme gibt, dann nicht mehr.
Da ist Niedersachsen ja schon weiter.
Generell möchte man aber auch nicht immer auf Problem Wölfe warten bzw. Den langen Vorgang bis ein Wolf zum Problem Wolf eingestuft wird warten. Dann muss das schneller gehen.

gastric schrieb:population ist noch zu gering für eine bejagung.

Bestimmst für das?

Krautwurm schrieb:Wenn es in einer Region Probleme gibt, dann nicht mehr.
Da ist Niedersachsen ja schon weiter.

Sachsen hat den wolf seit 2012 im jagdrecht. Wird er dort bejagd?

https://wildundhund.de/wolf-in-sachsen-jagdrecht-nl-7173/

Bei problemen greift btw nicht das jagdrecht. Das jagdrecht regelt die jagd und schutzzeiten. Aktuell gelten für den wolf keinerlei jagdzeiten, daher keine bejagung trotz eingliederung ins jagdrecht.

Krautwurm schrieb:Bestimmst für das?

Nö machen andere.

Krautwurm schrieb:Bestimmst für das?

machen andere. Mir ist keine offizielle Populationshöhe bekannt, ab der der Wolf regelmäßig bejagt werden soll.

Vielleicht 2000 wie in Polen?

Etwa 2.000 Wölfe gibt es in Polen.

https://www.deutschlandfunk.de/polen-mit-woelfen-gegen-die-afrikanische-schweinepest.697.de.html?dram:article_id=428156

@Krautwurm
vielleicht hilft das weiter:

Bund: Kein nationaler Alleingang möglich
Auf Anfrage von NDR 1 Niedersachsen stellte eine Sprecherin des Ministeriums klar: Auch wenn der Wolf in das niedersächsische Landesjagdrecht aufgenommen werde, dürfe er als streng geschützte Art nicht gejagt werden, sondern unterliege einer ganzjährigen Schonzeit. Deswegen hält es das Bundesumweltministerium für verfassungsrechtlich bedenklich, den Wolf überhaupt in das Landesjagdrecht aufzunehmen. Auch könne man nicht im nationalen Alleingang bestimmen, wann es in einer Region genug Wölfe gibt, so wie sich das Niedersachsen in seinem Landtagsbeschluss vorstelle, heißt es. Das geschehe nämlich nach europaweit einheitlichen Kriterien in einem länder- und ressortabgestimmten Verfahren, an dem auch Niedersachsen beteiligt sei, sagte die Sprecherin des Bundesumweltministeriums.

Quelle: https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/Jagd-auf-Wolf-Bund-erteilt-Niedersachsen-eine-Absage,wolf4404.html

Krautwurm schrieb:Wenn er nicht ins Jagdrecht aufgenommen wird, wird das leider passieren.

Das ist sehr unwarscheinlich. Der Wolf reguliert seinen Bestand quasi selbst. Da geht es um Territorien. Ab einer bestimmten Anzahl von Wölfen werden die Zahlen stagnieren bzw sich kaum noch verändern.

Bishamon schrieb:Genaues weiß man nicht, da es keine offiziellen Zahlen für Hunde gibt.

Sollte man aber an der Losung erkennen. In meinen Augen ist dein Argument sehr schwach.

gastric schrieb:Das jagdrecht regelt die jagd und schutzzeiten. Aktuell gelten für den wolf keinerlei jagdzeiten, daher keine bejagung trotz eingliederung ins jagdrecht.

Nur, wenn der Wolf im Jagdrecht ist kann es auch Bejagungspläne geben.
Und es kann auch unbürokratisch und schnell gehandelt werden. Momentan halt nicht.

Pestsau schrieb:Das ist sehr unwarscheinlich. Der Wolf reguliert seinen Bestand quasi selbst. Da geht es um Territorien. Ab einer bestimmten Anzahl von Wölfen werden die Zahlen stagnieren bzw sich kaum noch verändern

Das ist Quatsch, das macht kein Lebewesen.. Der Wolf wird aber zu einer Bredohung für Menschen werden. Demnach ist Vorsorge besser, als Nachsorge.

Krautwurm schrieb:Das ist Quatsch, das macht kein Lebewesen.. Der Wolf wird aber zu einer Bredohung für Menschen werden. Demnach ist Vorsorge besser, als Nachsorge.

Das ist kein Quatsch. Warum sollte der Wolf nach Jahrtausenden zum Problem werden? Der Wolf war nie ein Problem. Ganz im Gegenteil. Der Mensch hat in frühester Zeit schon von dem Wolf profitiert. Einzig die eigene Gier des Menschen hat ihn dann zu diesem Problem gemacht. Der Mensch teilt halt nicht gerne. Und natürlich gibt es Lebewesen die sich territorial Regulieren.

Pestsau schrieb:? Der Wolf war nie ein Problem. Ganz im Gegentei

Kannst du das bitte erklären?

Krautwurm schrieb:Sollte man aber an der Losung erkennen. In meinen Augen ist dein Argument sehr schwach.

in meinen Augen hast du ein Problem beim Textverständnis. Angriffe von Hunden werden nicht offiziell gezählt.
Es gibt kein Wuff-Monitoring.

@Krautwurm
Der Wolf hat dem Menschen früher beim Jagen geholfen. Er hat halt ein besseres Näschen als der Mensch. Erst so ist über die Jahre der Wolf zum Hund geworden.