Wölfe in Deutschland. Wie seht ihr es, Gefahr oder nicht?

Dawn schrieb:Der Dachs wird gejagt, weil er z.B am Maisfeld kleine Schaeden verursacht, was oft nichtmal korrekt zugeordnet werden kann.

Was gejagd wir und was nicht entscheidet der Jäger in seinem Revier.
Bei einem Dachsbau mit einem Rüden wird der Dachs sicherlich geschont.

Bei mehreren Dachsbauten am Bahndam oder wenn Parasiten oder Seuchen sich zeigen wird der Bestand reduziert.
In den meisten Revieren werden Dachse übrigens nicht bejagd, da sie kaum Schaden anrichten.

Bei der Wolfsbejagung liegt die Entscheidung derzeit meiner Meinung nach in den falschen Händen.

Wird eine Schafsherde von Wölfen attakiert könnte ein Jäger schnell eingreifen.
Ich würde 2m vom Wolf entfernt in die Erde schießen.
Das Rudel hat dann gelernt sich nicht mehr so schnell hier sehen zu lassen.
Wolf ist weg (etwas schlauer), Schafe leben, Schäfer zufrieden.

Abwarten bis Nachweise komplett sind und Richter oder sonstwer was entscheidet ist weit weg von jeder Praxis.

Dawn schrieb:Ich meine, dass man bei einer Annäherung unter 30 Metern an Bebauung

also Annäherung an Bebauung ist kritisch? Jede Strasse? Alles klar......es wird hier immer krasser.....

teleman schrieb:In den meisten Revieren werden Dachse übrigens nicht bejagd, da sie kaum Schaden anrichten.

Klar.

Die Streckenentwicklung beim Dachs ist seit 1985 ansteigend. Im Jagdjahr 2020/2021 wurden in Bayern über 20.000 Dachse erlegt, in Deutschland über 85.000 Tiere.

https://www.wildtierportal.bayern.de/wildtiere_bayern/101575/index.php#:~:text=Die%20Streckenentwicklung%20beim%20Dachs%20ist,in%20Deutschland%20%C3%BCber%2085.000%20Tiere.&text=Abh%C3%A4ngig%20vom%20Nahrungsangebot%20leben%20Dachse,bis%20zu%203%20km%C2%B2%20Gr%C3%B6%C3%9Fe.

Die Strecke steigt seit mehr als 30 Jahren an, 2020/21 Wurde in Deutschland 85.000 Dachse geswchossen. Wirklich beeindruckend, wenn man davon ausgeht, dass die Zahl ja in weniger als der Hälfte der Reviere geschossen wurden.11

Ich habe das Gefühl hier wurde schon intelligenter gelogen die Wahrheit frisiert.

Aber zurück zum Wolf.
Ich hoffe auf Verständnis, dass man nicht jeden BS undiskutiert stehen lassen kann.

emanon schrieb:Die Strecke steigt seit mehr als 30 Jahren an, 2020/21 Wurde in Deutschland 85.000 Dachse geswchossen. Wirklich beeindruckend, wenn man davon ausgeht, dass die Zahl ja in weniger als der Hälfte der Reviere geschossen wurden.11

Würde der Dachs intensiv bejagd, würde die Streckenliste ja irgendwann zurückgehen.
Ein Ansteigen der Streckenliste ist ein Beleg für Zunahme des Bestandes.

In Revieren mit Rotwild oder Schwarzwild wird nicht selten verboten auf Raubwild zu schießen.
Um nicht das andere Wild zu verscheuchen.

Wir haben bei uns viele Dachse. In vier Jahren wurde nur einer erlegt, aber drei überfahren.

Dawn schrieb:Ich meine, dass man bei einer Annäherung unter 30 Metern an Bebauung

Tussinelda schrieb:also Annäherung an Bebauung ist kritisch? Jede Straße? Alles klar.....

wie ist denn deine Bemerkung zu verstehen?
Weshalb siehst du die Annäherung an Bebauung demnach unkritisch? Und wie meinst du das denn mit der Straße? Gerade das ist ja dann sogar besonders kritisch - für den Wolf selbst und auch für Autofahrer.

teleman schrieb:Bei der Wolfsbejagung liegt die Entscheidung derzeit meiner Meinung nach in den falschen Händen.

das sehe ich auch so - Leute, welche evtl. zu einseitig bzw. parteiisch auf die Situationen schauen.

teleman schrieb:Wird eine Schafsherde von Wölfen attackiert könnte ein Jäger schnell eingreifen.
Ich würde 2m vom Wolf entfernt in die Erde schießen.
Das Rudel hat dann gelernt sich nicht mehr so schnell hier sehen zu lassen.
Wolf ist weg (etwas schlauer), Schafe leben, Schäfer zufrieden.

Abwarten bis Nachweise komplett sind und Richter oder sonstwer was entscheidet ist weit weg von jeder Praxis.

das fänd ich eine gute Methode und sicherlich sehr lehrreich für die Wölfe.
Wenn so ein Wolf dann also nicht wirklich abgeschossen würde, wäre solch ein Schuss der nur der Vergrämung dient, auch schon verboten?

teleman schrieb:Ein Ansteigen der Streckenliste ist ein Beleg für Zunahme des Bestandes.

Ja, die Jäger kriegen es also seit mehr als 30 Jahren nicht gebacken den Bestand konstant zu halten.

Optimist schrieb:wie ist denn deine Bemerkung zu verstehen?

es ist bescheuert eine Annäherung an jede Bebauung als Abschussgrund ansehen zu wollen. So ist meine Bemerkung zu verstehen.

Optimist schrieb:das sehe ich auch so - Leute, welche evtl. zu einseitig bzw. parteiisch auf die Situationen schauen.

echt? Wer soll das denn sein und wird nicht von diversen Bundesländern eine Herabsetzung des Schutzstatus gefordert? Und überdenkt nicht sogar die EU Kommission den Schutzstatus? Also welche falschen Hände sind denn gemeint?

Tussinelda schrieb:Wer soll das denn sein

Leute in Naturschutzbünden. Oder anders ausgedrückt, all jene, welche es begrüßen, dass der Wolf unter Naturschutz steht ... und somit verständlicherweise parteiisch sind.

Tussinelda schrieb:und wird nicht von diversen Bundesländern eine Herabsetzung des Schutzstatus gefordert?

ja aber sicherlich nicht von den oben Genannten.
Und das Fordern ist das Eine, es durchsetzen zu können - gegen alle Widerstände mancher - ist das Andere

Tussinelda schrieb:Und überdenkt nicht sogar die EU Kommission den Schutzstatus?

das wird auch allmählich mal Zeit, finde ich.
Bis jetzt ist man halt nur beim Überdenken, aber wenigstens schon mal was ;)

Optimist schrieb:Leute in Naturschutzbünden.

und die entscheiden genau was? Also was die Gesetze betrifft? Erkläre mir das doch mal bitte.

Tussinelda schrieb:und die entscheiden genau was? Also was die Gesetze betrifft?

die entscheiden nichts, ja, aber die legen mMn zu viele Knüppel in den Weg, sodass sich manche Entscheider evtl. gar nicht so recht trauen. Wird ja zudem auch unter den Entscheidern welche geben, die pro Wolf sind... alles nur mein Eindruck.

Naja, bleibt zu hoffen, dass sich diejenigen die es anders handhaben wollen irgendwann durchsetzen ;)

Optimist schrieb:die entscheiden nichts, ja, aber die legen mMn zu viele Knüppel in den Weg, sodass sich manche Entscheider evtl. gar nicht so recht trauen. Wird ja zudem auch unter den Entscheidern welche geben, die pro Wolf sind... alles nur mein Eindruck.

pfff, also nix, was das

Optimist schrieb:das sehe ich auch so - Leute, welche evtl. zu einseitig bzw. parteiisch auf die Situationen schauen.

irgendwie untermauern könnte, ist ja nur Dein Eindruck, den Du zwar deutlich äusserst, aber dann doch nicht mit Argumenten füllen kannst.

Tussinelda schrieb:irgendwie untermauern könnte

gedanklich untermauern lässt sich mMn auf alle Fälle, dass die meisten Viehalter, denen schon Tiere - trotz 1,20 Zäune - gerissen wurden, sicherlich für eine andere Strategie im Umgang mit dem Wolf wären, als jene welche keinerlei schlechte Erfahrungen mit Wölfen gemacht hatten.
Das ist für mich aus dem jeweiligen Blickwinkel einfach nur logisch.

Oder wäre es dir logisch, wenn Wolfsbefürworter, die keinen Leidensdruck haben, sich für erleichterte Abschussmöglichkeiten aussprechen würden?
Und umgekehrt genauso.

Aber wenn du für solche - in meinen Augen sehr wahrscheinlichen und möglichen - Denkweisen Belege bräuchtest, damit kann ich natürlich nicht dienen.

Optimist schrieb:gedanklich untermauern lässt sich mMn auf alle Fälle, dass die meisten Viehalter, denen schon Tiere - trotz 1,20 Zäune - gerissen wurden, sicherlich für eine andere Strategie im Umgang mit dem Wolf wären, als jene welche keinerlei schlechte Erfahrungen mit Wölfen gemacht hatten.
Das ist für mich aus dem jeweiligen Blickwinkel einfach nur logisch.

hat aber nix mit dem zu tun, worum es ging. Wieso lenkst Du ab? Wolfsbefürworter und Menschen, die aufgrund des Wolfes zu Schaden gekommen sind, vertreten oftmals unterschiedliche Positionen, liegt in der Natur der Sache.

Es ging darum, in wessen Händen die Entscheidung liegt, angeblich in den falschen. Also wessen Hand ist da falsch?

Optimist schrieb:die entscheiden nichts, ja, aber die legen mMn zu viele Knüppel in den Weg, sodass sich manche Entscheider evtl. gar nicht so recht trauen. Wird ja zudem auch unter den Entscheidern welche geben, die pro Wolf sind... alles nur mein Eindruck.

Naja, bleibt zu hoffen, dass sich diejenigen die es anders handhaben wollen irgendwann durchsetzen ;)

Gerichte sind da viel zu träge, um da schnell entscheiden zu können.

Ich wäre ja mit einem Landvolksentscheid (nur aus Wolfsgebieten) zufrieden. Für die Städter und Unbetroffenen gibt es statt Wahlrecht einen freien Eintritt in einen Zoo/Wildpark Ihrer Wahl.

Wenn es sehr drückt, könnten die Wolfsbefürworter auch ein Wahlrecht für 5000 .- EUR erwerben. Die Gebühr geht dann an die Wildtierprojekte, die wirklich Hilfe brauchen. Aber organisiert durch einen Naturschutzverband, der keine Wölfchen in den Pupillen trägt.

Tussinelda schrieb:in wessen Händen die Entscheidung liegt

wenn es z.B. Grünen-Politiker entscheiden bzw. Entscheidungen für mehr Abschuss blockieren würden.
Grüne sind nun mal mehrheitlich pro Wolf oder ist das falsch gedacht?
Und die Grünen sind derzeit mit in der Regierung...

Hier ein Beispiel, wie solche Entscheidungen behindert werden:

https://www.zdf.de/nachrichten/panorama/wolf-abschuss-lemke-schafe-gerissen-100.html

Nachdem Bundesumweltministerin Steffi Lemke laut einem Zeitungsbericht angekündigt hat, den Abschuss von Wölfen erleichtern zu wollen, hagelt es Kritik. "Die Erfahrungen aus anderen EU-Ländern zeigen klar, dass sich Risse mit dem Gewehr nicht nachhaltig reduzieren lassen", sagte Wolfsexperte Uwe Friedel vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND).

ich denke mal, es ist nicht zu falsch gedacht, wenn ich den "Bund für Umwelt und Naturschutz" dem grünen Lager zuordne?

(hatte noch etwas eingestellt und konnte einen kurzen Text daraus zitieren, aber hatte nicht mitbekommen, dass das hinter einer Paywall war...)

PS: hab noch was gefunden:

https://www.wochenblatt-dlv.de/politik/eu-parlament-stimmt-ueber-wolf-ab-gruene-wollen-position-aendern-571270

In dieser Woche befasst sich das Europäische Parlament mit einer Resolution zum Wolf. Die Grünen werden sich voraussichtlich gegen eine kontrollierte Entnahme aussprechen

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Dawn schrieb:Ich wäre ja mit einem Landvolksentscheid (nur aus Wolfsgebieten) zufrieden

gute Idee :)

Dawn schrieb:Für die Städter und Unbetroffenen gibt es statt Wahlrecht einen freien Eintritt in einen Zoo/Wildpark Ihrer Wahl.

gut gesagt :D

Optimist schrieb:Leute in Naturschutzbünden. Oder anders ausgedrückt, all jene, welche es begrüßen, dass der Wolf unter Naturschutz steht ... und somit verständlicherweise parteiisch sind.

Es gibt wie in den Klimaschutzdebatten, einen

1.summary for science
2.summary for politics

will heißen, Wissenschaftler werten Daten aus und sprechen darauf basierend Empfehlungen, Leitlinien aus. Aus diesen Empfehlungen obliegt es den Politikern , die richtigen Schlüsse daraus zu ziehen und politisch diese umzusetzen. Das es nicht immer die Richtigen waren, zeigten viele Beispiele der Vergangenheit aus verschiedenen Fachthemen.

@Optimist
Die Grünen sind aber nicht "die Entscheider".

Dawn schrieb:Ich wäre ja mit einem Landvolksentscheid (nur aus Wolfsgebieten) zufrieden.

das wundert hier niemanden, wird aber wohl nie passieren.

Optimist schrieb:gut gesagt :D

was soll daran gut sein?

Optimist schrieb:gute Idee :)

Optimist schrieb:gut gesagt :D

Hier bewahrheitet sich mal wieder, dass nichts zu doof ist, als dass sich nicht noch einer finden ließe, der es abfeiert. :Y:

Wahl- und Entscheidungsrecht nur für bestimmte Gruppen. Ist das tatsächlich ernst gemeint, oder soll es nur aufzeigen, dass dringend mal übers Intelligenzwahlrecht nachgedacht werden sollte?

Ich weiß manchmal schon gar nicht mehr, ob es hier noch um den Wolf geht oder nur darum Schwachsinn zu verbreiten.

@weisnixx
Gut, dass du es dir verkniffen hast deinen letzten Post zu verteidigen. :D

teleman schrieb:Würde der Dachs intensiv bejagd, würde die Streckenliste ja irgendwann zurückgehen.
Ein Ansteigen der Streckenliste ist ein Beleg für Zunahme des Bestandes.

Die Streckenlisten gehen aber nicht zurück, sondern durch die Jagd erhöht sich die Reproduktionsrate von Wild immer weiter und stetig.Ihr Jäger seid einem Irrglaube unterworfen , wenn ihr der Meinung seid, das ihr regulierend eingreift. Das genaue Gegenteil ist der Fall.
Somit hast du den Beweis deines 2. Statements.

emanon schrieb:Hier bewahrheitet sich mal wieder, dass nichts zu doof ist, als dass sich nicht noch einer finden ließe, der es abfeiert.

du nennst es doof (bleibt dir unbenommen alles was nicht gefällt abfällig zu labeln) - ich nenne es Pragmatismus.

emanon schrieb:Wahl- und Entscheidungsrecht nur für bestimmte Gruppen.

es geht eben darum, dass nur diejenigen entscheiden sollten, die sich mit den Problemen rumschlagen müssen und nicht die, welche keinerlei Leidensdruck ausgesetzt sind und in der Theorie schön darüber reden können, wie einfach doch alles ist.

Das hier z.B.:
Ein Grünen-Politiker hatte den Vorschlag gemacht, Wölfe zu besendern:

Hier drängt sich die Frage auf, wie man es in der Praxis bewerkstelligen will, die scheuen Wildtiere etwa in den Alpen aufzuspüren und einzufangen, um ihnen einen GPS-Sender um den Hals zu legen. Eine Antwort darauf bleibt das Schreiben des Politikers jedoch schuldig.

Quelle: https://www.wochenblatt-dlv.de/politik/eu-parlament-stimmt-ueber-wolf-ab-gruene-wollen-position-aendern-571270

Tussinelda schrieb:Die Grünen sind aber nicht "die Entscheider".

manchmal anscheinend schon (zumindest Einfluss auf Entscheidungen), sh. den Artikel oben:

In dieser Woche befasst sich das Europäische Parlament mit einer Resolution zum Wolf. Die Grünen werden sich voraussichtlich gegen eine kontrollierte Entnahme aussprechen....