Donna_Littchen schrieb am 16.04.2025:Klar blendet Mason ihm genehme Studien ein, das wurde meines Wissens auch nicht bestritten.
Exakt, negativ bemerkt wurde, dass er nicht das wissenschaftlich etablierte Format einhält, beim dem der direkte Verweis auf die Bezugsquellen eine direkte Einordnung darüber erlaubt wie gut die im Abstract genannte Hypothese tatsächlich belegt wurde.
Es geht ja eben nicht darum, dass "man ja zu vielem was er sagt Quellen findet wenn man sucht", sondern darum, dass es nicht die Aufgabe des kritischen Lesers ist sich die Quellen selbst zu suchen bzw durch Zufall darüber zu stolpern wo Quellen die an seiner Hypothese rütteln weggelassen wurden.
Grade wenn man sich an ein wissenschaftlich eher nicht so versiertes Publikum richtet hat das einen sehr unschönen Beigeschmack.
Jemand der ernsthaft an der Prüfung seiner Hypothesen interessiert ist (und nicht nur an der Monetarisierung der Verbreitung) setzt sich stets auch selbst kritisch mit seiner Arbeit auseinander und bindet auch Quellen die Schwachpunkte an seiner Hypothese aufzeigen könnten in Diskussion und Ausblick ein.
Einer meiner Mentoren sagte mal so schön:
"Der echte Wissenschaftler ist stets selbst sein erster und größter Kritiker."
Bedeutet:
In einer guten wissenschaftlichen Publikation in der man eine Arbeitshypothese vorstellt, die vom bisherigem Lehrbuchstand abweicht, wird man zwar selbstverständlich zum Ziel haben, diese Hypothesen als als valide zu belegen (sonst gäbe es ja keinen Grund die Arbeit zu schreiben);
man wird aber ebenso auch Quellen, die auf Schwachpunkte, Widersprüche usw hinweisen einarbeiten, dies ist ja u.A. der Zweck des Abschnitts "Diskussion/Ausblick".
Ich mach das auch grundsätzlich so.
Der erste Mensch an dem meine Arbeitshypothese vorbei muss bin ich selbst und dabei bin ich härter als es so mancher Kritiker von außen sein wird.
Gelingt es mir nicht meine eigene These zu widerlegen, dann (und nur dann) veröffentliche ich und warte gespannt auf das Feedback.
Besonders auf möglichen "Gegenwind".
Immerhin zielt ein Teil meiner Arbeiten darauf ab die aktuelle Lehrmeinung in Frage zu stellen und den Weg zu ebnen, dass sich der "aktuelle Stand der Wissenschaft" ändert.
Und wurscht wie klein der Bereich ist den man im Visier hat, wissenschaftlich betrachtet ist das ein ziemlich bedeutsamer Schritt und den geht der seriöse Wissenschaftler eben nur mit den entsprechenden Belegen.
Da kann und darf es einfach nicht akzeptabel sein Arbeitshypothesen mit Cherrypicking zu "belegen" durch die Abweichung vom üblichen Format fast schon sicher zustellen, dass kein kompetenter Fachkollege sich mit meiner Arbeit auseinandersetzt bzw mich gar widerlegt und ein Zielpublikum zu wählen, dass aufgrund der eigenen Überzeugungen eher nicht recherchieren wird ob man irgendwo nen gewaltigen Bock geschossen hat.
Insbesondere dann nicht, wenn es um so komplexe und heikle Dinge wie extreme Ernährungsformen geht bei dem die Gesundheit derer die einem kritiklos glauben durchaus gefährdet sein kann.
Aus meiner Sicht ist das nicht nur unwissenschaftlich, sondern auch unmoralisch.
Allerdings lasse ich mich für meine Leistungen auch angemessen entlohnen, mir entgehen wenn ich widerlegt werde und mich an eine gewisse Arbeitsethik halte keine Einnahmen in Mondpreishöhe.
Ob und wie käuflich die eigene Moral ist muss jeder für sich entscheiden.
Donna_Littchen schrieb am 16.04.2025:Angekreidet wurde ihm halt, dass er selbst dahingehend noch nichts Sinnvolles auf die Beine gestellt hat und das dürfte unstrittig sein.
Unter Anderem.
Ich möchte nochmal betonen, dass es hier nicht darum geht, dass er selbst Studien durchführen soll.
Er scheint ja primär als niedergelassener Arzt zu praktizieren.
Da ist das Durchführen von eigenen Studien nicht wirklich sein Job.
Aber eine Studie ist eben nur eine mögliche Form einer Wissenschaftlichen Publikation.
Fallberichte, Literaturarbeiten, seine klinische Sicht darauf ob und wie sich die Ergebnisse unterschiedlicher Studien auf seine Arbeit in der Praxis anwenden lassen bzw wo das problematisch ist usw...
All diese Formen sind mindestens genauso wichtig für die wissenschaftliche Weiterentwicklung wie es Studien sind.
Was ich außerdem höchst fragwürdig finde ist, dass er sich durch das Verlassen des seriösen, wissenschaftlichen Weges auch der Verantwortung entzieht, die jeder, der neue Ansätze publik macht automatisch trägt.
Grade wenn man außerhalb des eigenen Fachgebietes "predigt".
Wie vielen Konsumenten seiner Vorträge ist wirklich bewusst, dass er keinen Studienabschluss in einem der Fachgebiete hat die hier so wichtig wären? (Endokrinologie, medizinische Ernährungswissenschaften usw).
Auf seiner Webseite weist er darauf hin, dass seine Zusatzqualifikation als Sportmediziner etwas ist, dass er sich (wie jeder Facharzt) hart erarbeiten musste, aber es gibt keinerlei einsehbare Vita von ihm die belegt, dass er sich in vergleichbarem Umfang in Sachen Stoffwechsel, Ernährung und Co weitergebildet hat und wie wir bereits geklärt haben ist das Medizinstudium selbst hier keine ausreichende Referenz.
Donna_Littchen schrieb am 16.04.2025:Sinnvoll wäre gewesen aufzuzeigen wie er hier auf Unverständnis stossende Behauptungen belegt.
Das oder zu akzeptieren, dass er es einfach nicht tut, zumindest nicht in der Form die seinem Vortrag als "wissenschaftlich" im ureigenen Sinn qualifizieren würde.
Denn eigentlich ist es am Urheber sein Quellenverzeichnis entsprechend einzubinden, nicht an seinen Anhängern und gleich gar nicht seinen Kritikern.
Donna_Littchen schrieb am 16.04.2025:Ich hatte noch weitere Fragen, auch zu Behauptungen von dir, gestellt und auch von @Fraukie sind noch einige offen. Der "ätzendste Toxiker" kann ja nur einer sein :D ,
Angeber!
Aber Du hast mir ja verraten, dass meine pathologische Geduld und chronische Diplomatie mir auch tolle Titel verschafft
:)
Donna_Littchen schrieb am 16.04.2025:also könntest du ja hingehen und ihre Fragen/Posts beantworten.
Allerdings habe ich mich vor Langem damit abgefunden, dass es Menschen gibt die sich im Rahmen ihrer Überzeugungen/ihrem Glauben nicht gern mit Fakten verwirren lassen.
Das ist absolut in Ordnung, ich halte mich zumeist mit voller Absicht von Glaubensdebatten fern, denn Glaube entzieht sich per Definition jeder faktischen Grundlage und jemandem in seinen Glauben reinzuquatschen fände ich auch unhöflich.
Ich stelle (wenn ich Zeit dazu habe) nur gerne faktisch falsche Behauptungen richtig, die für andere Leser verwirrend oder gar gefährlich sein könnten.
Dass jemand der an etwas anderes glauben möchte sich mit solchen Fakten und Fragen beschäftigt erwarte ich gar nicht wirklich.
mitH2CO3 schrieb am 16.04.2025:Auch für eine personalisierte Privatpatientenmedizin sollten wissenschaftliche Grundlagen gelten.
Dann wäre aber die Differenzierung zwischen dieser "Privatpatientenmedizin" und der Schulmedizin nicht mehr notwendig.
Das ist es ja, was mir so gut an der evidenzbasierten, also der Schulmedizin gefällt:
Der Prozess was "dazugehört" und was nicht ist so wunderbar einfach:
"Wenns unter der Einhaltung der naturwissenschaftlichen Standards nachweisbar ist, dann gehört es zu zur Schulmedizin, wenn nicht bleibts draußen."
Ich würde mir zwar ein bessere Regulierung oder besser noch ein Verbot der ganzen Komplementär-, Alternativ-. Para- und wie all diese Pseudomedizin sich sonst noch nennt wünschen bzw mindestens, dass Heilpraktiker und Co sich nicht mehr so mal eben aus jeder rechtlichen Haftung rausmogeln können;
aber wenigstens macht die Klarheit "Wenns nachweisbar ist, ist es Schulmedizin, wenn etwas nicht zur Schulmedizin gehört hat das seine Gründe" es für jeden der sich ein bisschen schlau macht zur eigenen Entscheidung ob man sich in die Hände eines (meist noch schwer überteuertem) Quacksalber begeben oder lieber einen echten Arzt aufsuchen möchte.
Nemon schrieb am 16.04.2025:Aus meiner Sicht betreibst du Shitpicking, indem du nicht seine Ansätze insgesamt interessiert und offen betrachtest, sondern dir zuallererst einen Punkt raussuchst, bei dem du eine Schwäche witterst.
allein der Begriff ist aber eben nur valide, wenn man das Kind beim Namen nennt und akzeptiert, dass Herr Mason nicht als Wissenschaftler auftritt, der eine Arbeitshypothese vorstellt.
Bei einer wissenschaftlichen Veröffentlichung ist das Hinterfragen und die Diskussion der einzelnen Punkte nicht nur fester Bestandteil sondern im Grunde der Sinn und Zweck jeder wissenschaftlichen Arbeit.
Entweder wird die vorgestellte Hypothese durch das was du als "Shitpicking" bezeichnest widerlegt oder sie findet Gehör, weitere Wissenschaftler widmen sich entsprechender Arbeit, Studien werden angestoßen...
Darum geht es bei der Veröffentlichung einer wissenschaftlichen Hypothese:
Entweder man wird widerlegt oder leitet einer Aktualisierung des aktuellen, wissenschaftlichen Konsens sein.
Kritik, Rückfragen und Gegenargumente sind nur dann ein Ärgernis, wenn es gar nicht um wissenschaftlichen Erkenntnisgewinn geht sondern um andere Ziele wie etwa die Verbreitung einer Ideologie, monetäre Interessen usw.
Nemon schrieb am 16.04.2025:Zunächst mal ist die Sache mit den Inuit bzw. Arktischen Indigenen ein interessanter Sachverhalt im Kontext Vitamin-D-Versorgung, isn't it?
Also die Druckerpressen wird dafür nu niemand stoppen.
Es handelt sich hier ja nicht mal um irgendeine Neuerkenntnis, geschweige denn um eine Bahnbrechende.
Eher sogar fast schon ein "Rückschritt".
Als man D3 noch für ein Vitamin im eigentlichen Sinne dieses Begriffs hielt und folglich dachte eine Versorgung über die Ernährung wäre der einzige Weg der Bedarfsdeckung war diese Annahme üblich.
Aus dieser Fehlannahme ergab sich schließlich das Wissen, dass eine Bedarfsdeckung über eine regional übliche/machbare Ernährung unmöglich ist und so entstand doch diese "Kinder brauchen Lebertran - Tradition".
Als die wissenschaftlichen Erkenntnisse dann falsifizierten, dass eine Aufnahme über die Nahrung der einzige Weg ist und festgestellt wurde, dass der Mensch Vitamin D mit Hilfe von UV Strahlen über die Haut selbst bilden kann, da kamen auch recht schnell die Bedeutung unterschiedlicher Hauttypen und regionaler Unterschiede auf den Tisch.
Regionale Unterschiede sind hier also keineswegs eine neue Erkenntnis.
Interessant ist für mich eher die Frage warum Herr Mason keinen Grund darin sieht explizit auf die Risiken hinzuweisen, die eine solche Ernährung mit sich bringt wenn man nicht zufällig selbst über die Information stolpert, dass die "Inuit Ernährung" sich gar nicht für andere, nicht daran angepasste, Populationen eignet.
Nemon schrieb am 16.04.2025:Es steht somit zweifelsfrei fest, dass Menschen nicht grundsätzlich ihr Vitamin D qua UV-Strahlung bilden.
Das ist aber bereits seit mindestens 200 Jahren bekannt.
Aktueller hingegen sind Erkenntnisse und Forschung im Bezug darauf, dass zumindest in unseren Breiten die Deckung über Sonnenexposition weit bedeutsamer ist als jeder Nahrungsfaktor und die noch laufende Forschung darüber wie man abhängig von Hauttyp, Region und anderen Faktoren den individuellen Bedarf zuverlässig sicherstellt.
Ebenso wie die Forschung betrefflich der zahlreichen Funktionen von Vitamin D im Organismus und die Rolle der diversen Co Faktoren.
Der "Inuit-Exkurs" zeigt lediglich auf, dass es Populationen gibt, die auf eine vorwiegende Deckung über die Nahrung angewiesen sind, was für unsere Region hingegen falsifiziert wurde.
Nicht aufzeigen tut Mason aber, dass sich grade bei diesen Populationen erhebliche, genetische Anpassungen des Stoffwechsels ausgeprägt haben, was durchaus als guter Hinweis darauf dient, dass es eher keine gute Idee ist als gewöhnlicher Mitteleuropäer zu sagen "Bei den Inuit klappt es, dann geht das bei mir auch."
Und wenn das Herz dann den Dienst quittiert, weil es sich mit durchlässigen Arterien besser arbeiten lässt kann man sich vermutlich nicht mal "Aber Herr Mason hat gesagt..." auf den Grabstein gravieren lassen ohne das die Erben nen schönen Abmahnbrief von dessen Anwalt erhalten
;)Scherz beiseite:
Festhalten kann man, dass der Organismus eine ausreichende Versorgung mit Vitamin D als hinreichend wichtig erachtet um evolutionsbiologische Anpassungen vorzunehmen, die eine ausreichende Versorgung ermöglichen und das auch bzw explizit für Populationen die einen Lebensraum besiedeln wo eine Bedarfsdeckung über UV Strahlung allein nicht bzw nicht ohne Weiteres möglich ist.
Nicht mehr und nicht weniger.
Hinweise oder Belege darauf, dass diese Anpassung die Fähigkeit der Bildung über die Haut reduziert gibt es nicht, abgesehen von dem bereits bekannten Faktor, dass die Vitamin D Synthese bei dunklen Hauttypen weniger effektiv ist als bei Hellen.
Nemon schrieb am 16.04.2025:Genetische Besonderheiten diverser Populationen und weitere Umstände sind dann zu diskutieren, und das tun Studien auch.
Das ist korrekt und die bisherigen Ergebnisse weisen darauf hin, dass diese genetischen Besonderheiten deutlich in Form einer Warnung ausgesprochen werden sollten insbesondere wenn man ein Zielpublikum ohne wissenschaftlichen Hintergrund hat bei dem es nicht zu erwarten ist, dass intensive Recherchen ob etwaiger Risiken betrieben werden ehe sich jemand denkt "Das probiere ich aus."
Zumal er wissentlich ein Publikum adressiert, dass der Idee einer carnivoren Ernährung tendenziell positiv und unkritisch gegenüber steht.
Er vergisst ja nicht zu erwähnen, dass er Arzt ist, damit nutzt der die Autorität die Laien ihm zusprechen, aber ohne der damit einhergehenden Verantwortung gerecht zu werden.
Nemon schrieb am 16.04.2025:Es ist eine legitime Art der Thesen-Generierung.
Das ist wie mehrfach ausführlich erklärt nicht korrekt.
Er hält populärwissenschaftliche Vorträge für Laien und veröffentlicht keinerlei Arbeiten mit wissenschaftlichem Anspruch.
Nemon schrieb am 16.04.2025:Das geht alles auch konstruktiv und zielführend statt destruktiv.
Ich habe hier nur konstruktive Beiträge in Form von Nachfragen und begründeten Bedenken gesehen.
"Destruktiv" wäre es zu schreiben "Der blubbert doch eh nur Schmarrn!" ohne Beispiele zu nennen und Begründungen anzuführen.
Das hat hier aber niemand getan.
Es wurde lediglich das wenig wissenschaftliche Vorgehen an sich bemängelt und versucht Fragen zu klären die sich bei der Art und Weise wie "argumentiert" wird eben so Manchem hier aufdrängen.
Von mehreren Personen die derartige Kritik äußern war sogar zu lesen, dass sie ihre eigenen Recherchen zu Herrn Mason angestellt haben, allein dadurch kamen wir hier im Thread ja zu der Erkenntnis, dass er tatsächlich keinerlei relevante Veröffentlichungen erarbeitet hat und sich nicht mal eine vollständige Vita findet.
Fast jede Kritik die hier bezüglich Masons Behauptungen oder dem was du daraus interpretierst eingebracht wurde entstand weil Leute selbst nachrecherchiert haben.
Das ist das Gegenteil von destruktiv und die Voraussetzung für jede konstruktive Kritik (
und sollte bei einer vernünftigen, wissenschaftlichen Publikation gar nicht nötig sein, weil dort die für eine fruchtbare Diskussion notwendigen Quellen nämlich mitgeliefert werden.
Nemon schrieb am 16.04.2025:Dabei wäre indes echtes Interesse vorausgesetzt. :note:
Ich finde, dass es von erheblichem Interesse zeugt, wenn jemand wie
@Donna_Littchen etwas auffällt, dass sie gerne näher erklärt haben möchte und sich dann sogar noch selbst auf die Suche nach Quellen macht, weil der Vortragende seine Quellen nicht so offen legt und zuordnet wie es bei einer echten wissenschaftlichen Arbeit üblich ist.
Man kann auch Interesse an etwas haben und durch die daraus folgende Recherche zu dem Schluss kommen, dass die vorgelegten Behauptungen zu viele Schwachpunkte aufweisen.
Jemandem ohne echtes Interesse hingegen würde sowas nie auffallen.
Nemon schrieb am 16.04.2025:Nein, mit der Evidenz ist es in einigen Bereich nicht weit her. Das ist eine problematische Angelegenheit.
Aber das ist eher nichts für diesen Thread.
Mal eine ehrliche Frage aus echtem Interesse:
Hast du wirklich keinen minimalen Anspruch an deine Diskussionskompetenz der dazu führt, dass dir diese "Technik" selbst zu doof ist?
Das hast du jetzt schon mehrfach gemacht:
Du haust eine Behauptung (oft provokativ und/oder super schräg bzw faktisch schlicht und ergreifend falsch) raus.
Und sobald die Antwort deines Gegenübers (in diesem Fall
@mitH2CO3 ) deutlich macht, dass du es mit jemandem zu tun hast der über eine gewisse Fachkompetenz verfügt und folglich in der Lage ist solche schrägen Behauptungen fundiert zu widerlegen wirfst du schnell ein "Ach aber das gehört ja gar nicht in diesen Thread (aber ich hab trotzdem Recht)." hinterher und hoffst dann, dass niemand mehr anspricht wie unfundiert und an den Haaren herbeigezogen dein Einwurf war und wie ausführlich man ihn widerlegen kann.
Wird das wirklich dem Anspruch den du an dich selbst hast gerecht?
"Ich werf mit Behauptungen um mich aber Gegenargumente gehören nicht zum Thema!"
Seriously?
Das ist das "Niveau" auf dem du diskutieren möchtest?
Donna_Littchen schrieb am 16.04.2025:Îch dagegen finde es völlig normal, zunächst einmal eine Aussage unter die Lupe zu nehmen, die mir beim Lesen nicht schlüssig zu sein scheint.
Nicht nur Du
;)Man munkelt das sei der übliche Zweck veröffentlichter Hypothesen.
Donna_Littchen schrieb am 16.04.2025:Ich gehe momentan nämlich noch davon aus, dass die Fähigkeit bei Sonneneinstrahlung Vitamin D zu bilden, bei den 'Inuit durchaus noch vorhanden ist.
Mir sind keine anders lautenden Fakten bekannt.
Meinem Wissensstand nach ist diese Population zwar darauf angepasst einen Großteil der Vitamin D Versorgung mit einer Ernährung zu decken, die für Menschen ohne diese Anpassung zu schweren gesundheitlichen Problemen führen würde über Einschränkungen oder gar den Verlust der Fähigkeit zur "Selbstsynthese" von Vitamin D bei den Inuit ist mir aber nichts bekannt.
Donna_Littchen schrieb am 16.04.2025:Da fehlt mir dann allerdings der Hinweis, dass es nur bei entsprechender genetischer Anpassung funktioniert. Ansonsten könnte man es so auffassen, als könnte jeder auch ohne Sonnenlicht sein Vitamin D aus der Nahrung bilden.
Exakt und wie bei solchen Vortragenden dann leider oft der Fall, will bei dem Eintritt der Schäden dann wieder niemand verantwortlich sein.
Kennen wir ja leider auch hier in Deutschland von einem studiertem Mediziner, der grundsätzlich "vergisst" sein Publikum/seine Kundschaft darauf hinzuweisen, dass seine Esovorträge und sonstige Leistungen keineswegs auch nur Ansatzweise über das Fundament verfügen das so mancher bei einem studiertem Mediziner fataler Weise als gegeben annimmt.
Und wenn dann Leute bei dem Versuch von Lichtnahrung zu leben draufgehen oder in Folge einer "Reinkarnationstherapiesitzung" schwerste psychische Schäden auftreten... tjo.. dumm gelaufen.. also für das Opfer, der Täter hat sein Seminar gehalten, seine Bücher schon verkauft bzw seine Bezahlung (entschuldige, in den Kreisen heißt das ja "Energieausgleich", weil man sich sonst selbst die Frage stellen müsste ob man für eine unqualifizierte und ggf gar gefährliche "Leistung" wirklich derartige Summen abrechnen sollte) ja bereits erhalten womit das "Problem" nicht mehr seins ist.
Hätte ja jeder nochmal einen Termin machen können und für läppische 500€ nochmal genau nachfragen...(auch wenn eher bezweifelt werden darf, dass selbst bei dem Preis die Warnung mal ausgesprochen wurden wäre).
Donna_Littchen schrieb am 16.04.2025:Für mich hat das so ein wenig Däniken-Niveau.
Das ist halt das Problem, besonders wenn sich solche Vorträge an ein Publikum richten, dem oft nicht mal klar ist dass, wie und warum hier der "Weg der Wissenschaft" verlassen wird.
Pseudowissenschaft ist leider eben in erster Linie ein wirklich gutes Geschäft, während echtes, wissenschaftliches Arbeiten primär teuer und aufwändig ist.
Donna_Littchen schrieb am 16.04.2025:Wäre Mason an der Erweiterung des Wissens interessiert, dann würde er den Weg der Wissenschaft gehen. Konstruktiv und zielführend wären da Studien.
Auch entsprechend aufbereitete Fallberichte, Abgleiche von Studienergebnissen mit der Praxis usw hätten einen nicht zu unterschätzenden Wert.
ABER:
Man würde sich eben auch der entsprechenden Kritik stellen müssen und da ist dann der "alternative Weg" definitiv der Einfachere und Einträglichere.
Und sooooo wichtig, dass die Kollegen aus der echten Wissenschaft sich mit den eigenen Behauptungen beschäftigen sind einem die verkauften Hypothesen dann offenbar doch wieder nicht (schon komisch, wenn man doch den Schlüssel für eine bessere Gesundheit gefunden zu haben meint).
Donna_Littchen schrieb am 16.04.2025:Heißt, die primäre Funktion von Vitamin D war es, die Belastung durch UV-Strahlen zu reduzieren. Damit hätte Mason in diesem Punkt recht.
Das ist auch nicht das Problem, dass ich in dieser Aussage sehe.
Das Problem liegt darin, dass solche Aussagen ohne die entsprechenden Quellenverweise zu Fehlschlüssen führen können, grade wenn man sich an ein Publikum ohne wissenschaftlichen Hintergrund wendet.
Denn da sowohl nähere Erläuterung als auch vernünftige Quelleverweise fehlen ist praktisch vorprogrammiert, dass die Aussage "primäre Funktion des Vitamin D" falsch interpretiert wird.
Wie hier in Beispielen zu sehen:
Nemon schrieb am 15.04.2025:Vitamin D wird zwar mit vielen Gesundheitsparametern in Verbindung gebracht (z. B. Knochenstoffwechsel, Immunfunktion), aber die Kausalität ist oft unklar oder nur schwach belegt.
Ohne entsprechenden Kontext, werden so manche Konsumenten dieser Vorträge auf dem Holzweg landen und annehmen, dass "primäre Funktion" bedeutet, dass es sich um die eigentlich wichtige Funktion handelt, während alle anderen Funktionen als weniger wichtig abgetan oder ihre Existenz gar generell angezweifelt wird.
Hier wäre Herr Mason meiner Ansicht nach schon in der Verantwortung gewesen solchen Fehlinterpretationen vorzubeugen.
Er hätte (vorausgesetzt er verfügt über die entsprechende Bildung) sich z.B. auf Adrian F. Gombart berufen können (nenne ich vor allem als Beispiel, da ein Großteil seines Buches "Vitamin D Oxidative Stress, Immunity, and Aging" via Google Books einsehbar ist).
Dieser verfügt nicht nur über die entsprechende Kompetenz, sondern geht sehr detailliert auf die zahlreichen, bisher bekannten Aufgaben von Vitamin D ein, also u.A. auch auf die Rolle des Schutzes vor UV Schäden, ebenso wie Kalzium-, Knochenstoffwechsel, Immunfunktionen usw.
Ebenfalls hätte Herr Mason sicherstellen sollen, dass sein Publikum versteht, dass "primäre Funktion" in diesem Zusammenhang rein evolutionsbiologisch zu verstehen ist.
Es sich also keineswegs um eine Priorisierung darüber handelt welche Funktionen wichtiger sind als Andere, sondern, dass es hier um die Entstehungsgeschichte geht.
Hierbei geht es grundsätzlich um die Erforschung in welchem Zusammenhang, zu welchem Zweck bestimmte Stoffe oder Vorgänge entstanden sind und darum wie sie sich im Laufe der Evolution verändert und oder weiterentwickelt haben.
Es wäre eine extrem wichtige (und meiner Meinung nach hoch interessante) Information, dass Substanzen, Stoffwechselvorgänge und Co in komplexeren Organismen auch mehr bzw komplexere Aufgaben übernehmen.
Nemon schrieb am 27.04.2025:Darüber hinaus gewinnt die Hypothese an Gewicht, dass Vitamin D evolutionär zunächst als UVB-Absorber und Radikalfänger diente, nicht primär als Calciumregulator.
Diese Hypothese ist meines Wissens von echten Wissenschaftlern deren Schwerpunkt auch mehr in diesem Feld liegt recht gut belegt, nur ist eben deine Schlussfolgerung aus Masons Behauptung falsch bzw zeigt auf wie wichtig es ist bei solchen Infos hinreichend in die Tiefe zu gehen um sein Publikum nicht in die Irre zu führen.
Das Vitamin D bei Phytoplankton primär einen Schutz vor UV Schäden bietet und nicht u.A. am Knochenstoffwechsel beteiligt ist, liegt eben
nicht daran, dass diese Rolle beim Menschen als "nicht so wichtig" oder gar "nicht existent" beurteilt werden kann.
Nein, der Grund dafür ist ein ganz Anderer, na wer weiß es?
Richtig: Joghurt hat gar keine Gräten... also bzw Phytoplankton hat keine Knochen und damit erklärt sich vollständig warum Vitamin D beim Phytoplankton keinen Einfluss auf den Knochenstoffwechsel hat
Menschen haben Knochen und eine Menge andere Organe und Funktionen und sollten sich daher nicht auf die Gemeinsamkeiten mit Phytoplankton verlassen.
Donna_Littchen schrieb am 16.04.2025:@Fraukie , übernehmen Sie
Gerne doch. Rechnung per Post, Rauchzeichen oder Brieftaube?
Nemon schrieb am 17.04.2025:Jetzt aber:
Wenn Du magst schreib mal dazu, was dich die Messung gekostet hat, sollten wir hier ruhig sammeln, da es ne IGEL ist könnte es für manchen Leser von Interesse sein.
mitH2CO3 schrieb am 17.04.2025:Das entspricht halt auch nicht den Leitlinien der Endokrinologen
Stimmt aber wo käme man denn auch hin, wenn man sich nach Leuten richtet die wissen wovon sie reden
:)
Nemon schrieb am 17.04.2025:Wie würdest du es denn machen, also bei dir persönlich und nicht als Beratung Anderer, wenn die Frage hier erlaubt ist.
Mich hast du zwar nicht gefragt, aber ich persönlich würde keinen Nährstoff supplementieren wenn ich gar kein Defizit habe, keine Aufnahme- oder Stoffwechselstörung oder den Grund anzunehmen, dass mein zukünftiger Bedarf das überschreiten wird was ich auf natürlichem Weg reinkriege.
Ich nehme jetzt einfach mal an, dass du nicht schwanger bist.
Auch ist es nicht Winteranfang sondern Beginn der "Sonnentanksaison" und du planst explizit Aktivitäten im Freien bei denen die ausreichende Synthese eigentlich gewährleistet sein sollte.
Da versteh ich ehrlich nicht warum du weiterhin Supplemente essen willst, statt dich auf deine Körperfunktionen zu verlassen und einfach zum Ende des Sommers mal nachmessen zu lassen um abzuwägen ob du in der dunklen Jahreszeit vorsichtshalber wieder substituierst oder (solange keine Mangelsymptome auftreten) mit einer Messung im nächsten Frühling prüfst ob du mit deiner "Freiluftaktivität" nicht doch Bedarf UND Speicher abgedeckt kriegst.
Was mein eigenes "Vitamin D Drama" angeht habe ich mich für einen "Shortcut" entschieden.
Bzw dagegen mit dem Therapiebeginn noch länger zu warten, bis ich es endlich mal schaffe irgendnen Knochendoc auf meine Gräten schauen zu lassen.
Ich nehme jetzt erstmal Vitamin D, Kalzium und die bei der hohen Dosis notwendigen Begleitsupplemente (K2 und Magnesium) ein und wenn ich dann den Vitamin D Wert erneut kontrollieren lasse, dann lasse ich auch Kalzium und den Entzündungswert nochmal nachmessen.
Sollte mein Schmerzpegel und/oder der Entzündungswert bis dahin nicht ebenfalls deutlich besser sein, dann kann ich mit meiner Hausärztin abkaspern ob wir ne Behandlung mit Cortison durchführen oder doch noch weitere Untersuchungen notwendig sind.
Vorerst bekomme ich als Begleittherapie noch Diazepam, denn bis sich mein Muskeltonus normalisiert und die Krämpfe verschwinden wird es wohl eine ganze Weile dauern, das kann wohl sogar einige Wochen dauern wenn die Blutwerte wieder normal sind, aber selbst das wird bei einem Defizit wie Meinem ja vermutlich eine Weile dauern, also erstmal Supplemente essen, Muskelrelaxer wenn notwendig und Stück um Stück versuchen mehr Zeit im Freien zu verbringen und dabei die Füße still zu halten.
Das ist ganz schön schwer... kennen sicher viele von Euch, dieses "Ach, wenn ich eh grad draußen bin, nur mal eben den Zaun checken, nen lockeres Tür-/Fensterscharnier festschrauben.... usw..
Einfach nur so rumsitzen ist schwer.
Ich halt Euch auf dem Laufenden in welchem Zeitraum Supplementeinnahme und bei ca wieviel Sonnenexposition zusätzlich sich meine Blutwerte wie weit verbessern.
Drückt mir die Daumen, dass ich nicht zu lange drauf warten muss mit diesem leidigen "halt mal die Füße still" wieder aufhören und mich sinnvoll beschäftigen zu können.