Die verdrängte Diskriminierung von Männern in unserer Gesellschaft

Abahatschi schrieb:Aber Akademikerneid ist hier nicht das Thema.

Wenn du einen realschüler im bürojob als akademiker ansehen möchtest, nur zu. Das bessere gehalt hat der büroler selbst im vergleich zum vollzeitarbeitenden altenpfleger. Pflege wird halt unterbezahlt, aber das ist bekanntlich nichts neues.

Abahatschi schrieb:Ja. Geld ist nicht alles, man hat ein Kind.

Zum glück kosten kinder kein geld.

Abahatschi schrieb:Wenn Du mit "familienfreundlich" Gehalt für abwesende Leute meinst, ja, das geht sehr schwer.

Das ist sinn und zweck von vereinbarkeit von familie und beruf. Betreuungsplätze schaffen, home office ecpt. Es soll jobs geben, die kann man zu hause erledigen. Ist hier für wissenschaftler normal. Auswertungen meiner messungen kann ich ebenfalls im home office durchziehen. Für diejenigen, für die das nicht möglich ist, bedarf es geeigneter betreuungsplätze. Gibt es das nicht, heißt das eben beruflich und finanziell zurückstecken.

Abahatschi schrieb:Doch, geht, man muss dafür bezahlen.

Ja muss man, wenn man denn ÜBERHAUPT einen geeigneten platz findet, bei dem das kind passend zu den eigenen arbeitszeiten betreut wird. Man muss übrigens auch für nicht geeignete plätze zahlen und darf dann gleichzeitig noch beruflich zurückstecken, da die kita keine betreuung über den zeitraum der eigenen arbeitszeit anbietet. Ja supi ^^

Abahatschi schrieb:Ja, so ist es halt in einem Land mit max. 8h Stunden Arbeit/Tag. Wenn man möchte dass es längere Öffnungszeiten gibt, muss man das Personal aufstocken und das werden Eltern bestimmt nicht zahlen wollen.

Das zahlen eltern, denn das ist in den kitas, die ganzstagsbetreuung anbieten, normal. Da wird in schichten gearbeitet. Es gibt hier auch eine handvoll kitas, die von 6:30uhr - 19uhr offen haben (genau 2, warteliste von 1-2 jahren). Der grobe standard hat öffnungszeiten von 7:30uhr - 16uhr. Da dürfte ich dann schon jeden tag minusstunden sammeln, weil ich erst um 8uhr hier wäre, aber um 15:30uhr wieder los müsste.

Abahatschi schrieb:Und was hat das alles mit Männerdiskriminierung zu tun...?!

Das hättest du dich schon fragen können, als du mit den abends entscheidenden und aufs geld schauenden müttern und vätern ankamst. Schon dies ist immerhin keine männerdiskriminierung.

BluesBreaker schrieb:eben, muss ja jeder selber wissen, ob er karriere den kindern vorzieht.
ich persönlich verzichte lieber auf karriere (teilzeitanstellung) und erlebe zeit mit meinen kindern.

Und ich würde sehr gern beides unter einen hut bekommen. Karriere, flexible arbeitszeiten, möglichkeit home office, angemessene betreuung und damit einhergehend eine angemessene rente und nicht eine bedrohung durch altersarmut, weil ich mich erdreistet habe einen zukünftigen rentenzahler in die welt zu setzen und mich auch noch um den kümmern zu wollen.

@Tussinelda
jo, man muss das halt planen und die umstände berücksichtigen.
man kann ja nicht vom staat fordern, dass beide elternteile karriere machen und für die betreuung gesorgt wird.
eigentlich sollte das ja machbar sein, denn wenn beide elternteile arbeiten, sollte ja auch genügend geld für die betreuung der kinder herausspringen. die frage ist dann halt noch, gibt es eine betreuungsmöglichkeit oder nicht.

Abahatschi schrieb:So schwer ist das nicht, man merkt es am Gehalt und an der dafür gebundenen Aufwand um die Stelle überhaupt besetzen zu können.Aber Akademikerneid ist hier nicht das Thema.

Wo ist der Kotz Smiley?

@BluesBreaker
wieso, der Staat will doch mehr Kinder, höhere Geburtenrate, Deutschland ist zu alt.

gastric schrieb:Schon dies ist immerhin keine männerdiskriminierung.

Doch, wenn "immer" raus kommt dass der Mann mehrheitlich und mehr arbeiten=leisten=verdienen muss, ob er in der Familie bleibt oder nach der Scheidung.
Das nennt man System.

@Abahatschi
er muss? Das ist aber eine nette Verdrehung der Tatsachen.

Tussinelda schrieb:wieso, der Staat will doch mehr Kinder, höhere Geburtenrate, Deutschland ist zu alt.

ja fordern kann man alles.

aus meiner sicht gehört es halt dazu, dass man zu seinen eigenen kindern schaut.
klar, nicht die ganze woche, denn man will ja teilzeit arbeiten (und da ist karriere teilweise auch möglich).

was aus meiner sicht nicht geht ist, dass beide elternteile 100% arbeiten.
was ist dann am wochenende?
wollen sich die eltern dann entspannen von der arbeit oder mit den kindern was unternehmen (was ja nicht unbedingt entspannung bedeutet, denn das ist aktives unternehmen etc.).
oder muss man noch eine wochenend kita eröffnen?

@BluesBreaker
es geht doch gar nicht darum, es geht darum, dass man hier nicht die Wahl hat. Weil es keine entsprechende Betreuung gibt. Wer es wie mit seinen Kindern hält steht doch auf einem völlig anderen Blatt.

@Tussinelda

welche wahl meinst du denn jetzt genau?

dass man keine wahl hat und die kinder selber betreuen muss und sich daher die karriere verbaut?
was ist denn dein wunsch, dass eltern eben beide 100% arbeiten gehen können, auch wenn sie egal wieviele kinder haben?

@BluesBreaker
Man hat ja nur eine Wahl, wenn alle Möglichkeiten offen stehen. Also kann ich nur wirklich frei wählen, wenn ich einen Betreuungsplatz bekommen würde, der meiner Arbeitszeit entspricht. Ob ich den dann in Anspruch nehme oder trotzdem Teilzeit arbeite steht auf einem anderen Blatt. Ist übrigens alles OT.

@Tussinelda
jo stimmt, sind OT unterwegs ;).

zum abschluss:
darum bestehe ich ja darauf, dass zukünftige eltern diese sachlage eben erkennen und sich dann vorher schon überlegen, wie es denn geht.
diese wahl hat man ja immer, den aktuellen zustand zu erkennen und im voraus zu planen.
ev. ist dann halt auch eine konsequenz keine kinder zu bekommen, weil es halt durch die gegebenen umstände nicht möglich ist, die kinder selber oder auch fremd zu betreuen resp. betreuen zu lassen.

zurück zu diskriminierung von männern, wo waren wir da genau :)?

Abahatschi schrieb:Doch, wenn "immer" raus kommt dass der Mann mehrheitlich und mehr arbeiten=leisten=verdienen muss

Muss er nicht. Ist ja schon der knackpunkt. Für selbst auferlegte gesellschaftliche zwänge kann nur man(n) selber etwas. Es geht anders, dahingehend gibt es hier beispiele, bei denen frau karrirere macht und mann zu hause bleibt. Wenn du sagst, du gehts lieber karriere machen, dann ist das deine entscheidung. Wenn frau sagt, sie bleibt lieber zu hause, dann ist das ihre entscheidung. Sind beide meinungen im einklang, gibt es dahingegehnd auch kein problem. Problematisch wird es nur dann, wenn beide wieder vollzeit arbeiten wollen, das betreuungsangebot dies aber nicht zulässt. Dann muss einer von beiden in den sauren apfel beißen und zu hause bleiben, das kann auch gern der mann sein, verboten ist das nun wirklich nicht. Einen zwang sehe ich nicht. Maximal den eigenen zwang finanziell nicht in ein loch zu fallen, weil die umstände nicht auf vereinbarkeit familie und beruf ausgerichtet sind. Das sehe ich aber nicht als männerdiskriminierung an.... schon gar nicht als systematische.

@gastric
und:

Tussinelda schrieb:er muss? Das ist aber eine nette Verdrehung der Tatsachen.

Und die Frau muss immer Hausfrau?? Das ist auch eine nette Verdrehung der Tatsachen.

Schön!

@Abahatschi
wo schrieb ich denn muss?

@Abahatschi
Nein muss sie nicht. Das sind immer entscheidungen, die von sich aus aufgrund der lage getroffen werden. Keiner muss arbeiten, keiner muss nicht arbeiten. Jeder kann, darf, soll. Gesellschaftliche rollenbilder sind vorhanden, aber nicht verpflichtend. Wer sich als alleinverdiener und brötchenbeschaffer wohl fühlt, darf dies gern ausleben, wer lieber als hausmann sein leben gestaltet, darf auch das gern ausleben. Wie man es auch dreht und wendet, wir sprechen bei der allgemeinen arbeitsgestaltung weder von männerdiskriminierung, noch von frauendiskriminierung. Vereinbarkeit von familie und beruf ist ein anderes thema und ebenfalls nicht von systematischer männerdiskriminierung betroffen. Bei trennungsunterhalt/ehegattenunterhalt können wir ebenfalls keine hinweise darauf finden. Bei eigentumansprüchen nach scheidung auch nicht.

gastric schrieb:Nein muss sie nicht. Das sind immer entscheidungen, die von sich aus aufgrund der lage getroffen werden. Keiner muss

Dann sozusagen: will ich nie wieder hören dass eine der Ursachen von Gender Pay Gap diese freiwillige Entscheidung ist, sprich daheim zu bleiben.
( @Tussinelda )

PS: und das gehört auch nicht zum Patriarchat bla bla.

@Abahatschi
Bereinigt hat das nichts mit "ich arbeite lieber teilzeit oder bleibe zu hause" zu tun. Da sprechen wir dann von unterschiedlicher bezahlung bei vergleichbarer ausbildung, vergleichbarer tätigkeit bliblablubb. Insofern wirst du die begründung nie wieder hören, weil unterschiedliche arbeitszeiten dort gar nicht miteinfließen und frauen immernoch in höheren positionen weniger verdienen. Die "ich bleib zu hause" fraktion wird da gar nicht betrachtet :D

@gastric
Komm, in dem unbereinigten (feminists best choice) sind die Teilzeitlerinnen drin, in der Lebensleistung und Rentehöhe auch die Daheimbleiberinnen.
...

@Abahatschi
Ich weiß, dass die im unbereinigten drin sind, daher nutze ich ihn nicht, da er im grunde nur aussagt, dass frauen häufiger aus den verschiedensten gründen in den sauren apfel beißen, als dies männer tun.