Die verdrängte Diskriminierung von Männern in unserer Gesellschaft

@SuiGeneris
Und dein Beitrag zur Männerdiskriminierung? Kommt wahrscheinlich noch.

Bis dahin: die Lebenserwartung von Männer ist ein gesellschaftliches Produkt wo alle gleich schuldig oder unschuldig sind, daher sollte bis zur gesellschaftlichen Änderung das Rentenalter für Männer gesenkt werden.
Ich finde es komisch dass Hygiene Pfenniggartikel für Frauen kostenlos sind, aber so ernste Sachen wie früher sterben gehen in die Abteilung "selbst schuld".

Abahatschi schrieb:Ich finde es komisch dass Hygiene Pfenniggartikel für Frauen kostenlos sind, aber so ernste Sachen wie früher sterben gehen in die Abteilung "selbst schuld".

Von welchen Artikeln redest du? Pflege- und Hygieneprodukte für Frauen sind meist teurer als die gleichen Produkte für Männer.

SuiGeneris schrieb:Von welchen Artikeln redest du? Pflege- und Hygieneprodukte für Frauen sind meist teurer als die gleichen Produkte für Männer.

Binden und Tampons -> Männer nutzen diese nicht, daher kann es nicht ein "meist teurer" geben.

Einige Städte in Baden-Württemberg geben seit vergangenem Jahr kostenlos Produkte aus, die Frauen während ihrer Menstruation benötigen.

Quelle: https://www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg/kostenlose-tampons-in-kommunen-positive-bilanz-bw-100.html

SuiGeneris schrieb:Mehr Männer als Frauen leiden unter Übergewicht, welches tendenziell dann auch noch höher ist.

Weiterhin trinken Männer tendenziell mehr Alkohol und rauchen mehr.

Männer haben aber auch einen anderen Druck im Leben, für den schlechte Angewohnheiten viel zu oft die naheliegenden Ventile sind.

Das Gesellschaftsbild des Ernährers ist noch viel zu oft viel zu präsent. Viel zu oft wird ein nicht-erfolgreicher Mann von der Gesellschaft als Versager abgestempelt.

Und das ist schon was, woran die gesamte Gesellschaft arbeiten muss.

Abahatschi schrieb:SuiGeneris schrieb:
Von welchen Artikeln redest du? Pflege- und Hygieneprodukte für Frauen sind meist teurer als die gleichen Produkte für Männer.
Binden und Tampons -> Männer nutzen diese nicht, daher kann es nicht ein "meist teurer" geben.
Einige Städte in Baden-Württemberg geben seit vergangenem Jahr kostenlos Produkte aus, die Frauen während ihrer Menstruation benötigen.
Quelle: https://www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg/kostenlose-tampons-in-kommunen-positive-bilanz-bw-100.html

Hygieneprodukte für Frauen sind noch immer sehr teuer.

Es ist nicht die Norm, dass es diese kostenlos geben würde.

Nur, weil es das irgendwo in Deutschland einmal geben soll und deswegen sogar regional berichtet wird,
heißt es nicht, dass das die Norm ist. Ist es nämlich nicht.

SuiGeneris schrieb:Hygieneprodukte für Frauen sind noch immer sehr teuer.

Und? Was hat das mit den Männern und Thema zu tun? Gibt es keine Frau die eine Firma gründet die das alles besser und günstiger herstellen kann? Warum muss es der Steuerzahler zahlen?

Die Kernaussage ist: bei Frauen kann die Gesellschaft auf geschlechtsspezifischen Aufgaben/Problemen reagieren, bei Männer nicht.
Bezeichnend auch diese Antwort auf Männerproblemen: Frauen haben auch Problemen.

Atrox schrieb:Viel zu oft wird ein nicht-erfolgreicher Mann von der Gesellschaft als Versager abgestempelt.

Meiner eigenen Erfahrung nach scheint es auch oft so zu sein, dass man als Mann abgewertet und ggf. sogar verlacht wird, wenn man Schwäche zeigt, Depressionen entwickelt oder nicht so recht weiß, wohin man sich im Leben orientieren möchte.

Ich bin eine Weile in einem anderen Forum aktiv gewesen. Da ging es unter anderem um die Themenbereiche Einsamkeit und Schwierigkeiten bei der Partnersuche (mit dem ersteren Thema habe ich auch zu tun). Dabei war mir aufgefallen, dass auf männliche Forumsteilnehmer eher herablassend bis spöttisch reagiert wurde, während weibliche Forumsteilnehmer auf Solidarität und Anteilnahme hoffen durften.

Ich selbst hatte mich ziemlich schnell aus den betreffenden Threads zurückgezogen, weil ich mir keine hilfreichen Beiträge erwarten konnte, aber ich habe noch eine Weile passiv mitgelesen. Da war noch ein anderer Mann, der mit Einsamkeit und fehlender Partnerin zu kämpfen hatte. Der wurde regelrecht in die Mangel genommen und ziemlich unempathisch mit Beiträgen vom Typ "selber schuld" und "kein Wunder, dass dich niemand kennenlernen will" bedacht. Sehr beliebt war auch immer die Unterstellung "Du willst eigentlich gar nichts ändern, sonst würdest du unsere Tipps befolgen".

martenot schrieb:auf männliche Forumsteilnehmer eher herablassend bis spöttisch reagiert wurde

Und hast Du hier den Eindruck dass "sachlich" und "fokusiert/ernst" die Themen besprochen werden? :D

Abahatschi schrieb:Und hast Du hier den Eindruck

Hier in diesem Forum? Wird wahrscheinlich so ähnlich sein. Aber hier halte ich mich sowieso eher zurück mit diesen Themen.

Es ging mir auch weniger ums konkrete Forum, sondern um die Beobachtung, dass Männer, wenn sie Schwäche zeigen oder (psychische) Probleme haben, weniger als Frauen mit Solidarität, Mitgefühl und Unterstützung rechnen können.

Abahatschi schrieb:Und? Was hat das mit den Männern und Thema zu tun? Gibt es keine Frau die eine Firma gründet die das alles besser und günstiger herstellen kann? Warum muss es der Steuerzahler zahlen?

Dir ist schon klar, dass man sich hier an die Politik und Wirtschaft wenden muss, welche diese notwendigen Produkte total blöde versteuert?

Es gibt einige, die da etwas ändern wollen, aber guess what: Die alten, weißen Männer ändern nichts.

Würden Männer ihre Periode bekommen, dann würde das anders aussehen.

Abahatschi schrieb:Die Kernaussage ist: bei Frauen kann die Gesellschaft auf geschlechtsspezifischen Aufgaben/Problemen reagieren,

Echt, wo?

martenot schrieb:Meiner eigenen Erfahrung nach scheint es auch oft so zu sein, dass man als Mann abgewertet und ggf. sogar verlacht wird, wenn man Schwäche zeigt, Depressionen entwickelt oder nicht so recht weiß, wohin man sich im Leben orientieren möchte.

Passiert Frauen doch auch. "Jammer nicht so", "Reg dich doch ab", "Sind sicher die Hormone".

martenot schrieb:Ich bin eine Weile in einem anderen Forum aktiv gewesen. Da ging es unter anderem um die Themenbereiche Einsamkeit und Schwierigkeiten bei der Partnersuche (mit dem ersteren Thema habe ich auch zu tun). Dabei war mir aufgefallen, dass auf männliche Forumsteilnehmer eher herablassend bis spöttisch reagiert wurde, während weibliche Forumsteilnehmer auf Solidarität und Anteilnahme hoffen durften.

Da habe ich andere Erfahrungen im Internet gemacht.

Männer mit Schwierigkeiten in der Partnersuche sind immer die Armen, während Frauen "zu hohe Ansprüche haben".

martenot schrieb:Ich selbst hatte mich ziemlich schnell aus den betreffenden Threads zurückgezogen, weil ich mir keine hilfreichen Beiträge erwarten konnte, aber ich habe noch eine Weile passiv mitgelesen. Da war noch ein anderer Mann, der mit Einsamkeit und fehlender Partnerin zu kämpfen hatte. Der wurde regelrecht in die Mangel genommen und ziemlich unempathisch mit Beiträgen vom Typ "selber schuld" und "kein Wunder, dass dich niemand kennenlernen will" bedacht. Sehr beliebt war auch immer die Unterstellung "Du willst eigentlich gar nichts ändern, sonst würdest du unsere Tipps befolgen".

Sowas habe ich als Frau auch schon bei solchen Themen zu hören bekommen. Und jetzt?

Abahatschi schrieb:Bis dahin: die Lebenserwartung von Männer ist ein gesellschaftliches Produkt wo alle gleich schuldig oder unschuldig sind, daher sollte bis zur gesellschaftlichen Änderung das Rentenalter für Männer gesenkt werden.

ähm, das sehe ich etwas anders. Immerhin haben vornehmlich Männer Gesetze etc gestaltet und umgesetzt, Frauen mussten sich da erst emanzipieren und für ihre Rechte kämpfen. Jetzt so zu tun, als sei "Schuld" ganz allgemein zu verteilen, ist daher ein fragliches Unterfangen. Wobei es eh nicht um Schuld gehen muss.
Aber wenn hier die Diskussion schon auf die Ebene von Hygieneartikeln verschoben wird, dann muss einen ja nix wundern. Vor allem, wenn Du das Wesentliche weglässt:

Ein verfrühtes Einsetzen der Periode oder starke Blutungen können Frauen in Bedrängnis bringen, wenn sie keine Hygieneartikel dabeihaben. Einige Kommunen stellen deshalb Menstruationsartikel für den Notfall bereit. Etliche Kommunen haben jetzt gute Erfahrungen mit der Abgabe von Binden und Tampons in öffentlichen Einrichtungen gemacht. "Die kostenlosen Menstruationsartikel werden verantwortungsvoll und bedarfsgerecht genutzt, das beobachten wir sowohl an den Schulen als auch in den öffentlichen Gebäuden und Toiletten", sagte eine Sprecherin der Stadt Tübingen der Deutschen Presse-Agentur (dpa).

Quelle: Dein link.

SuiGeneris schrieb:Und jetzt?

Was bedeutet eigentlich oft dieses "Und jetzt?" genau? Was wird dann erwartet, bzw. wie setzt sich dann die Diskussion fort? Ich kann dieses rhetorische Stilmittel nicht korrekt interpretieren, scheint mir.

Mir scheint, du willst sagen, dass man ähnliche unempathische Antworten auch als Frau zu hören bekommt. Könnte man das so sagen? Falls ja, dann weiß ich zumindest, worauf ich antworten soll.

martenot schrieb:Was bedeutet eigentlich oft dieses "Und jetzt?" genau? Was wird dann erwartet, bzw. wie setzt sich dann die Diskussion fort? Ich kann dieses rhetorische Stilmittel nicht korrekt interpretieren, scheint mir

"Und jetzt?" heißt einfach "Und jetzt?".

Das ist weder regional, noch generationsbedingt.

SuiGeneris schrieb:"Und jetzt?"

Tatsächlich? Keinerlei Subtext vorhanden? Na gut, dann belassen wir es eben bei einem weitgehend bedeutungslosen "Und jetzt?", das eben für sich im Text steht, ohne weitere Antworten zu erwarten. Das entspricht dann wohl eher einem "So ist das" oder "nicht wahr?", denke ich.

Ich gehe davon aus, dass hier jeder die deutsche Sprache versteht :)

SuiGeneris schrieb:Da habe ich andere Erfahrungen im Internet gemacht.

Männer mit Schwierigkeiten in der Partnersuche sind immer die Armen, während Frauen "zu hohe Ansprüche haben".

Ich denke das kommt sehr stark darauf an in welchem Umfeld man über Probleme spricht. Öffentlich darüber zu reden muss auf jeden Fall gut überlegt sein, sofern man sich etwas konstruktives erhofft.

Wenn ich in einem “Alpha Male Donnerbizeps”-Forum schreibe, dass ich zu viel Fresse, weil meine Frau nicht arbeiten möchte, glaube ich kaum, dass das irgendwie in einem Lösungsansatz mündet.

SuiGeneris schrieb:Ich gehe davon aus, dass hier jeder die deutsche Sprache versteht :)

Ja genau, und wenn "Und jetzt?" keinen Subtext besitzt, bedeuten diese beiden Wörtchen für sich gesehen recht wenig. Und jetzt und dann und später, so ungefähr.... Eben ein Fülltext....

SuiGeneris schrieb:Ich gehe davon aus, dass hier jeder die deutsche Sprache versteht :)

trotzdem war das keine Erklärung und ist diese Bemerkung unnötig.

@martenot
es bedeutet so viel wie "was machen wir jetzt?" da ja offensichtlich Deine Aussage nicht nur auf Männer zutrifft.

SuiGeneris schrieb:Es gibt einige, die da etwas ändern wollen, aber guess what: Die alten, weißen Männer ändern nichts.

Deswegen ja mein Vorschlag, warum machst Du das nicht? Es wäre viel einfacher als "alte weiße Männer" zu Änderungen zu bewegen.

Abahatschi schrieb:Gibt es keine Frau die eine Firma gründet die das alles besser und günstiger herstellen kann?

SuiGeneris schrieb:Echt, wo?

Deinem Versuch abzulenken in aller Ehren: hier wurde Schwangerschaft auch behandelt, so, nun ist hier Schluss. Mach doch einen Frauenthread auf.

Tussinelda schrieb:Immerhin haben vornehmlich Männer Gesetze etc gestaltet und umgesetzt

"selbst schuld"© Wie hilft das heute weiter?

Tussinelda schrieb:Frauen mussten sich da erst emanzipieren und für ihre Rechte kämpfen

Tja, aber heute nicht mehr, oder?

Tussinelda schrieb:Vor allem, wenn Du das Wesentliche weglässt:

Ich lasse was weg? Du wilst doch nicht dass ich Frauen Manplaine jetzt, oder? Ist es dein Ernst, soll ich jetzt Frauen aufklären dass die Artikel auch plötzlich und unerwartet benötigt werden? Ok.
Wie siehst Du das mit der Ernährung bei Männer, sollen die auch Essen kostenlos/vergünstigt bekommen, sie arbeiten körperlich mehr, sind auch schwerer, man weiss ja NIE wann man Hunger bekommt?!

Tussinelda schrieb:es bedeutet so viel wie "was machen wir jetzt?" da ja offensichtlich Deine Aussage nicht nur auf Männer zutrifft.

Also so: "Das betrifft leider nicht nur Männer, sondern auch Frauen bekommen solche Statements zu hören".

Ja, okay, ich habe natürlich einen weniger umfassenden Überblick über die Reaktionen, die Frauen auf Problemschilderungen zu hören bzw. zu lesen bekommen. Mein Eindruck war halt, dass Frauen untereinander eher solidarisch miteinander umgehen als gegenüber Männern.

Würdet Ihr sagen, dass das gar nicht so ist, und dass man auch als Frau mit ähnlich vielen Abwertungen konfrontiert ist?