Der große Veganer/Vegetarier Thread - Austausch, Fragen, Tipps und Tricks

Groucho schrieb:Trotz Marinierens blieb ein dezenter Fruchtgeschmack. Geschmacklich ist das Ding also durchgefallen.

Manche sagen ja, dass Durians besser geeignet wären, um Fleisch zu imitieren (zumindest scheinen die Fruchstücke in der Durian fasrig zu sein und von der Konsistenz her an weiches Fleisch zu erinnern). Ob das mit dem Geruch (der ja eher ein Gestank sein soll) und dem Geschmack (der trotz des Gestanks eher vanillig sein soll) aber klappen kann, weiß ich nicht. Ich habe es nur gelesen, dass Durians dafür auch verwendet werden.

martenot schrieb:von der Konsistenz her an weiches Fleisch zu erinnern).

Die Konsistenz der Jackfruit war durchaus in Ordnung und hat auch an weiches Fleisch erinnert. Aber im Kern hat es dann doch diesen Restfruchtgeschmack gehabt. Vielleicht hätte sich das vermeiden lassen, wenn man die vorm Braten klein gezupft hätte...

Groucho schrieb:Denn zwei Dinge haben mich schon vorher gestört:

Ich finde es generell das größte Problem, eine fleischartige Konsistenz erzielen zu wollen. Das geht (noch) nicht.

Man kann dem in gewisser Weise nahe kommen, indem man bestimmte Früchte nutzt (die man aber weit durch die Welt karren muss) oder indem man zu hochverarbeiteten Lebensmitteln greift. In meinen Augen keine Option - aber Geschmäcker sind verschieden.

Ich persönlich finde, dass vegetarische oder vegane Gerichte Fleisch nicht nachahmen brauchen, um sehr lecker zu schmecken. Es ist halt was anderes. Ich hatte z.B. letztens Burgerpattys aus roten Bohnen und Pilzen. Die schmeckten nicht wie Rindfleisch, sie hatten eine andere Konsistenz - aber sie waren gut. Dagegen finde ich Pseudofleischpattys aus Erbenproteingemisch weder lecker noch haben sie eine gute Konsistenz.

Ich mag Fleisch - aber ich komme nicht über Fleischersatzprodukte zu einem stärkeren Verzicht auf Fleisch, sondern über leckere vegane oder vegetarische Alternativen. Und das schöne ist: Man gewöhnt sich daran.

kleinundgrün schrieb:Ich persönlich finde, dass vegetarische oder vegane Gerichte Fleisch nicht nachahmen brauchen, um sehr lecker zu schmecken

Keine Frage, ich kenne auch genug vegetarische oder vegane Gerichte, die mir schmecken. Und Fleisch fehlt mir da nicht.
Aber meine Tochter und ich sind da gerade in der Ausprobierphase, was es alles so an veganen Produkten gibt.

kleinundgrün schrieb:Dagegen finde ich Pseudofleischpattys aus Erbenproteingemisch weder lecker noch haben sie eine gute Konsistenz.

Wir hatten letztens veganes Hack, dass uns besser geschmeckt hat, als das richtige Hack.
Aber grundsätzlich will ich auch nicht allzu viel Fleischersatzprodukte kaufen, weil es eben hochverarbeitete Lebensmittel sind. Wobei ich sagen muss, dass ich gerade ziemlich angetan von den verschiedenen Mortadella-Variationen von Rügenwalder bin, die schmecken mir super morgens auf Toast.

Und was Hamburger betrifft, wie haben ein paar sehr leckere Gemüsebratlinge im Programm, die auch super als Burgerpatty schmecken (aber kein Fleischersatz sein sollen)

Ich finde komplett alle veganen, hochverarbeiteten Fleichersatzprodukte schmecken komplett..äh naja..schlimm.
Einer meiner letzten Versuche war so eine vegane Schnitzelscheibe aus Soja, die man mir angepriesen hatte.
Sah aus wie ein Küchenschwamm und schmeckte nach der Zubereitung wie ein Küchenschwamm mit Sojasoße.
Ekelhaft.
Ich ess wirklich gerne vegane Gerichte, sofern sie nicht versuchen Fleisch zu imitieren.
Müssen sie gar nicht, um lecker zu sein.

martenot schrieb:Durian

Durian stinkt wie die Hölle, und ich bin eigentlich nicht empfindlich.
Wie soll man das beschreiben? Faulige Zwiebel?
Ich konnte mich nicht überwinden davon was zu probieren.

@fischersfritzi
Ich habe tatsächlich ein paar gute vegane fleischartige Fertigprodukte gegessen, aber bei vielen habe ich festgestellt, dass die voll mit irgendwelchen Zusatzstoffen belastet sind und vor allem zu viel Salz haben.

Idealerweise kocht und macht man sich halt seine veganen Laibchen und co. selbst.

Infidel schrieb:Idealerweise kocht und macht man sich halt seine veganen Laibchen und co. selbst.

Ja, das in etwas meinte ich wohl.
Wobei ich keinen Schimmer habe was "Laibchen" sind.

fischersfritzi schrieb:Laibchen

Frikadellen 😉

Wie denken Vegetarier eigentlich über Wild, insbesonde Wildschwein, die sind quasi eine Plage und werden so oder geschossen, bis dahin hatten sie ein schönes Leben, bevor man sich mit Ernährungsergänzungsmittel vollstopft, warum nicht ab und an Wildschwein stattdessen?

militarynerd schrieb:Wie denken Vegetarier eigentlich über Wild, insbesonde Wildschwein

Soll das irgendwie witzig sein oder hast du das Konzept "Vegetarismus" tatsächlich nicht verstanden?

@militarynerd

Früher fand ich das ganz grausam, heute denke ich, Wild ist Fleisch, was man noch am ehesten essen kann. Eben weil die Tiere meistens sowieso erlegt werden und weil sie ein gutes Leben hatten. Auch dem Todesstress vom Schlachthof sind sie entgangen.


Aber vermutlich wird das einen Vegetarier oder Veganer nicht dazu animieren, Fleisch zu essen.
Gibt ja verschiedene Gründe, warum man keine Tierprodukte konsumiert.

fischersfritzi schrieb:Soll das irgendwie witzig sein oder hast du das Konzept "Vegetarismus" tatsächlich nicht verstanden?

Viele essen wegen der Massentierhaltung kein Fleisch, das entfällt bei Wild, die Frage ist ernst gemeint.

@militarynerd
Du wirst hier aber keine Antwort bekommen.
Es fängt an bei Waidgerechtigkeit und endet bei Tiere niemals töten.

militarynerd schrieb:die Frage ist ernst gemeint.

Veganer lehnen das Nutzen von Tieren ab, weil sie "Nutzen" als menschliches, unterdrückerisches Prinzip framen.
"Kreislauf der Natur", mit Scheiße, die den Boden düngt, gibt es in dem "Rahmen" nicht.

Es geht "ums Prinzip", beim nicht Verzehren von Fleisch, bzw. tierischen Produkten.

Sonst würde es ja reichen, Vegetarier zu sein und konkret an der Verbesserung der Lebensbedingungen der Tiere zu arbeiten
- aber im Rahmen dieser "Prinzipien" kann man sich das "sparen" und sein Geld für Eiweiß-Ersatzprodukte ausgeben.
(Dinge wie die Energiebilanz der Düngerproduktion interessieren dabei nicht, "Nutzen" ist gleich "ausnutzen".
Und Stickstoff ist "was anderes" als Eiweiß...)

@militarynerd
Ich als veganer finde das system tier einfach insgesamt scheisse und wildtiere sind schon lange teil davon. Da gibt es kein "die tiere werden ja sowieso geschossen". Dazu müsste man sich aber etwas mehr mit den hintergründen auseinandersetzen. Warum gibt es eine überpopulation an wildschweinen? Warum wird die jagdstrecke von jahr zu jahr größer? Wie hängt der jagddruck mit dem populationswachstum zusammen? Warum werden keine natürlichen prädatoren gedultet?

Wir schaffen hier ein schlaraffenland für wildschweine, indem wir haufenweise futtermais für unsere nutztiere anpflanzen, erhöhen von jahr zu jahr den jagddruck und sorgen so dafür, dass wildschweine größere würfe produzieren, finden natürliche prädatoren doof, weil sie sich lieber an unseren größtenteils unzureichend gesicherten und wehrlosen weidetieren satt fressen und argumentieren dann gegenüber menschen, die das ziemlich dämlich finden so, dass die tiere ja eh geschossen werden und das doch viel besser ist, als gar kein fleisch und sich mit supplementen vollzustopfen.

Ich persönlich plädiere ja eher dafür das ganze mal ein wenig aufzuräumen. Weniger nutztiere, weniger hochenergetische futterpflanzen, weniger jagddruck. Alles mal auf ein für die umwelt gesundes maß reduzieren. DANN kann man zumindest mir (wild)fleisch nahelegen. Bis dahin.... nee sorry.

gastric schrieb:Dazu müsste man sich aber etwas mehr mit den hintergründen auseinandersetzen. Warum gibt es eine überpopulation an wildschweinen? Warum wird die jagdstrecke von jahr zu jahr größer? Wie hängt der jagddruck mit dem populationswachstum zusammen? Warum werden keine natürlichen prädatoren gedultet?

Maismonokulturen und natürliche Jäger wären Wölfe, die vergreifen sich dann aber auch an Rehen und Schafen, aber dafür gibts nen extra Thread. Viel Mais wird meine ich auch für Biotreibstoffe verwendet, nicht nur als Futtermittel, kann mich da aber auch täuschen.

Ich verstehe ja die Gründe gegen Fleischkonsum:

Massentierhaltung
Angst der Tiere beim Schlachten, auch bei guter Haltung, ggf. auch der Transport zum Schlachter
Co2 Ausstoß der Futterproduktion

Aber sämtliche moralische Gründe gegen Fleischkonsum entfallen eben bei Wild, insbesondere Wildschweinen.

Die Maisanbaufläche ist 2021, im Vergleich zum Jahr 2020, leicht gesunken. Auf insgesamt 2.650.300 Hektar wurde Mais angebaut, was einer Reduktion von 2,5 Prozent gegenüber 2020 entspricht

https://www.google.com/url?sa=t&source=web&rct=j&url=https://www.maiskomitee.de/Fakten/Statistik/Deutschland%23:~:text%3DDie%2520Maisanbaufl%25C3%25A4che%2520ist%25202021%252C%2520im,5%2520Prozent%2520gegen%25C3%25BCber%25202020%2520entspricht.&ved=2ahUKEwjMpNOyv7T6AhUISPEDHWqXA4AQFnoECAYQBQ&usg=AOvVaw008eYgYSvQeCekGv0m922Y

Die Anbau Fläche ist gesunken in den letzten Jahren.

Wenn man ernsthaft denkt, dass Tiere sinnlos geschossen werden, dann müsste man sich ernsthaft mal an Institutionen wenden und sich seine Fragen klären / erklären lassen.

militarynerd schrieb:Ich verstehe ja die Gründe gegen Fleischkonsum:

Massentierhaltung
Angst der Tiere beim Schlachten, auch bei guter Haltung, ggf. auch der Transport zum Schlachter
Co2 Ausstoß der Futterproduktion

Nutzen und töten von tieren hast du vergessen. Das problem an der geschichte ist doch aber, dass ich auch bei wildfleisch aktuell nur nutzniesser der massentierhaltung wäre. Ich für mich kann nicht gegen das eine sein und dann die indirekten früchte davon geil finden. Geht bei mir nicht.

Krautwurm schrieb:Die Anbau Fläche ist gesunken in den letzten Jahren.

Jain. Leichte schwankungen zwischen den jahren sind normal. Das liegt an diversen faktoren: Wetterbedingungen vorjahr, aussatbedingungen im herbst, entwicklung der marktpreise, bliblablubb.

Krautwurm schrieb:Wenn man ernsthaft denkt, dass Tiere sinnlos geschossen werden, dann müsste man sich ernsthaft mal an Institutionen wenden und sich seine Fragen klären / erklären lassen.

Ich spreche nicht von sinnlos geschossen. Ich spreche davon, dass wir uns die überpopulation selbst heranzüchten und das somit keine argumentation für wildkonsum sein kann. Der unterschied zum hausschwein im stall ist nur der, dass dies ungewollt passiert und eher ein nebenprodukt ist. Letztenendes schaffen wir das schlaraffenland für wildschweine eben auch nur, weil wir die massen an hausschweinen irgendwie ernähren müssen und dafür futter anpflanzen müssen. Davon profitieren logischerweise auch wildtiere.

gastric schrieb:Ich für mich kann nicht gegen das eine sein und dann die indirekten früchte davon geil finden. Geht bei mir nicht.

Dir geht es also mehr um gesellschaftliche Gründe, nicht um deine Gesundheit oder das unmittelbare Tierwohl?