Der große Veganer/Vegetarier Thread - Austausch, Fragen, Tipps und Tricks

DalaiLotta schrieb:Obwohl der Beleg inzwischen vorliegt, dass diese Produkte so krank machen,
wie es von "Fleisch" innerhalb des Veganismus angenommen wird.

Dazu kommt, dass in einem Fall - der industriell hergestellten nichtveganen Produkte - die Zusatzstoffe und die industrielle Fertigung häufig kritisiert werden, während sie im anderen Fall - der industriell hergestellten veganen Ersatzprodukte - kleingeredet werden, im Sinne von "so schlimm ist das doch gar nicht".

DalaiLotta schrieb:die "Maiswirtschaft" ist krank, so hab ich es verstanden.

Nee auch nicht. Eine gesunde population meint nochmal was anderes, daher ja auch die frage an @Krautwurm der zwar auf deinen beitrag antwortete, aber nicht auf meinen.

DalaiLotta schrieb:Aber geschossen werden die Wildschweine in dem Maße erst, seit die Schweinepest hier angekommen ist. Auch "krank".

Die jagdstrecke steigt seit aufzeichnung kontinuierlich an. 1980 betrug sie noch unter 200.000 erlegte wildschweine jährlich, aktuell sind wir im schnitt bei 500.000 - 600.000. Grobe schätzungen gehen bis 2050 von jährlich über einer millionen erlegten wildschweinen aus. Die ASP hat da nur einmal für einen neuen rekord gesorgt.
https://www.umweltanalysen.com/wildschwein/jagdstrecke/

Aber:
@Krautwurm
Da keine antwort kam, muss ich wohl zu dem schluss kommen, dass du mit dem begriff "gesunde populationsgröße" nichts anzufangen weißt und das gesund auf den individuellen gesundheitszustand beziehst. Insofern beantworte ich deine frage

gastric schrieb:individuellen gesundheitszustand

Du warst nicht in der Lage meine Frage zu beantworten, eine formidable Leistung.

@DalaiLotta
Wir können uns gerne im Jagdtread über die ASP unterhalten, wenn du magst. Aber in diesem tread ist es OT, weil auch eigentlich die Frage auf den Verzehr des Wildfleisches abzielte.

*tief durchatme* Ich danke dir für deinen freundlichen und zuvorkommenden hinweis darauf, dass mein beitrag unvollständig war. Hier nochmal der für dich relevante teil in gänze und extra nur für dich habe ich den vorher fehlenden teil farbig gekennzeichnet (bis auf das zitat). Nochmals vielen dank.

hier nochmal in gänze.

@Krautwurm
Da keine erleuterung kam, muss ich wohl zu dem schluss kommen, dass du mit dem begriff "gesunde populationsgröße" nichts anzufangen weißt und das gesund auf den individuellen gesundheitszustand beziehst. Insofern beantworte ich deine frage

Krautwurm schrieb:Weil, deiner Meinung nach die Populationen zu groß sind, sind die Tiere krank?

mit: nein, ich bin nicht der meinung, dass die tiere krank sind. Ich bin der meinung, dass die population so groß ist, dass sie sich selbst und anderen wildtieren ohne eingreifen auf lange sicht die lebensgrundlage "wegfrisst".

martenot schrieb:mich würde nach wie vor interessieren, wieso diese Produkte oft so stark verteidigt werden, obwohl vegane bzw. vegetarische Ernährung auch sehr leckere Speisen ohne Ersatzprodukte möglich macht.

Nun, vielleicht werden diese Produkte von manchen nur deshalb so stark verteidigt, weil dafür kein Tier sterben musste.
Manchen ist es total egal, was in den veganen Produkten für Zusatzstoffe usw. mit verarbeitet wurden. Die Hauptsache ist, es müsste dafür kein Tier sterben oder ausgebeutet werden. Diesen Leute ist ihre eigene Gesundheit piepegal. Ihnen ist nur die Gesundheit der Tiere wichtig. Ich kann das sehr gut nachvollziehen.

martenot schrieb:ein gutes rotes Pesto

Ohja, ein gutes Pesto ist in der Tat nicht zu verachten.

martenot schrieb:Und bevor ich mir vegane Spaghetti Bolognese mache, esse ich lieber ein gutes rotes Pesto (gern scharf gewürzt), das ohne Fleischersatz auskommt.

Uff nudeln mit pesto sind zwar prinzipiell lecker, könnte ich aber kiloweise essen ohne großartig (oder lange) satt zu werden. Da ist mir eine fleischfreie fleischsauce deutlich lieber, allerdings mache ich die nicht mit möchtegernhack oder soja oder ähnlichem, sondern recht simpel mit geraspelten möhren und haferflocken. Ich bin ja wirklich kein fan von fakesteaks und vorgefertigten burgerpatties, aber nudelsoßen brauchen bei mir leider biss, damits den magen füllt.

gastric schrieb:könnte ich aber kiloweise essen ohne großartig (oder lange) satt zu werden. Da ist mir eine fleischfreie fleischsauce deutlich lieber,

Da unterscheiden wir uns deutlich sowohl bei der Speisenpräferenz, als auch beim Stoffwechsel. Mich machen Pasta mit Pesto meistens pappsatt, und es hält über Stunden. Das liegt daran, dass mich die Kohlehydrate in den Nudeln stark sättigen. Eine Fleischsauce würde da kaum einen Unterschied machen. Ach ja, und wenn ich gern etwas mehr Biss mag, dann bevorzuge ich z.B. Linsen, die für meinen Geschmack einen sehr angenehmen Biss haben.

@martenot
Linsen gehen auch immer und überall, haben aber für mich wieder den zu nudeln "falschen" biss. Habe ich aber trotzdem jahrelang so gegessen, bis mir mal das andere rezept in die finger flog. :D Aber so sind sie die menschen, geschmäcker sind verschieden und das ist gut so.

martenot schrieb:Und bevor ich mir vegane Spaghetti Bolognese mache, esse ich lieber ein gutes rotes Pesto (gern scharf gewürzt), das ohne Fleischersatz auskommt.

Meine Tochter hatte letztens eine vegane Bolo gemacht, ohne Fleischersatz.
Die war ziemlich lecker.

Groucho schrieb:Meine Tochter hatte letztens eine vegane Bolo gemacht, ohne Fleischersatz.

Welche Zutaten kamen denn da rein?

martenot schrieb:Welche Zutaten kamen denn da rein?

Möhre,
Stangensellerie
Zwiebel
Rote Linsen

Groucho schrieb:Möhre,
Stangensellerie
Zwiebel
Rote Linsen

Das klingt gut und dürfte mir bestimmt auch gut schmecken. Sowas mag ich immer gern.

martenot schrieb:Das klingt gut und dürfte mir bestimmt auch gut schmecken. Sowas mag ich immer gern.

Die hat sogar unserem Fleischesser Sohn geschmeckt.
Für ihn musste ich die Sauce allerdings pürieren, Gemüsestückchen findet er nicht so toll. :D

Krautwurm schrieb:Diese geschossenen Wildschweine sind aber nicht zum Verzehr geeignet.

Du glaubst doch jetzt nicht wirklich, dass nur erkrankte Tiere "entnommen" werden?

Nee, da bin ich bei @gastric es ging nicht um die individuelle Gesundheit (lach, "Zuckermais" als Fastfood für die Wutzen, oder was?), sondern darum, dass dem Problem der Wildschweinvermehrung (durch das Futterangebot auf den Monokulturen) eher zufällig
wegen der ASP durch Erhöhung der Abschussquoten beigekommen wird. Pest und Cholera, die sich gegenseitig in Schach halten.

peekaboo schrieb:Nun, vielleicht werden diese Produkte von manchen nur deshalb so stark verteidigt, weil dafür kein Tier sterben musste.
Manchen ist es total egal, was in den veganen Produkten für Zusatzstoffe usw. mit verarbeitet wurden. Die Hauptsache ist, es müsste dafür kein Tier sterben oder ausgebeutet werden. Diesen Leute ist ihre eigene Gesundheit piepegal. Ihnen ist nur die Gesundheit der Tiere wichtig. Ich kann das sehr gut nachvollziehen.

Das muss man aber nicht verstehen, oder, wenn mensch sich selbst krank machen lässt, damit die Tiere aus der Massentierhaltung nicht für ihn (rsp. sie) sterben...???

Wenn ich das richtig verstanden habe, geht es hier aber gar nicht um eine irgendwie masochistische Religion,
sondern um Austausch und praktische Tipps.

Und in dem Zusammenhang finde ich es doch angebracht, mein Geld als Verbraucherin nicht den Metzgereien, die inzwischen flächendeckend "Fleischersatzprodukte" auf den Markt werfen, mein Geld zukommen zu lassen.
Denn genau diese Metzgereiketten halten die Massentierhaltung am Laufen,
nicht der Wille (oder Masochismus, bzw. Glaube) einzelner Verbraucher.

DalaiLotta schrieb:Denn genau diese Metzgereiketten halten die Massentierhaltung am Laufen,
nicht der Wille (oder Masochismus, bzw. Glaube) einzelner Verbraucher.

Ja, auch so ein Widerspruch, weil doch viele Ersatzprodukte von denselben Herstellern auf den Markt gebracht wurden, die Massentierhaltung betreiben. Aber anstatt solche Firmen zu boykottieren, werden deren Ersatzprodukte nicht nur gekauft, sondern sogar noch gelobt und gegen Kritik verteidigt.

Man kann auch einfach googeln, welche Gewürze für welche Wurst "typisch" sind und sich dann einen Aufstrich basteln,
der den "gewohnten Geschmack" imitiert.
Fett, Hefeflocken, ne Legumisose (Bohnensorte) und evtl. Nussmus oder getrocknete Pilze dazu und gut ist
- solange genug Majoran, Muskat, Thymian, Koriander, Kümmel oder Knobi dabei ist...
------------------------
Zwei Klassiker, die auch "ohne" viele Gewürze super gehen, einer vegan, einer vegetarisch:

Apfel-Zwiebel Schmalz:
Zwiebeln und Äpfel schälen und klein hacken, anbraten, Butter dazu, abkühlen lassen - fertig.
(Sehr geil auch mit gerösteten Sonnenblumenkernen, die man mit Sojasoße abgelöscht hat.)
und:

Nuss-Paprika-Paste:
2-3 Paprika entkernen, plattdrücken und grillen, bis die Haut schwarz ist und sich leicht ablösen lässt.
Zusammen mit (pro Paprika ne kleine Handvoll) Cashew-Kernen (gemahlen) und etwas Olivenöl, Salz, Pfeffer, Knobi pürieren
und evtl. mit Paniermehl oder Hefeflocken etwas andicken.
Auch genial als Dip.

@DalaiLotta
@martenot

DalaiLotta schrieb:Und in dem Zusammenhang finde ich es doch angebracht, mein Geld als Verbraucherin nicht den Metzgereien, die inzwischen flächendeckend "Fleischersatzprodukte" auf den Markt werfen, mein Geld zukommen zu lassen.

Das käme für mich auch niemals in Frage: Fleischersatzprodukte aus der Fleischindustrie!
Unternehmen, die für Massentierhaltungen verantwortlich sind, kann ich einfach nicht unterstützen.

Gibt es eigentlich Hinweise darauf, ob und hinter welchen Eigenmarken von Supermarktketten diese Unternehmen stehen?
Das war bisher immer eine Vermutung von mir, weil ich ursprünglich (bis zum Lesen der Einkauftipps in diesem Thread) nicht davon ausgegangen war, dass diese Fleischfirmen unter ihrem Namen Vegetarier/Veganer ansprechen würden.

@kosmonautin das zu googeln war jetzt aber nicht schwer: https://vegan-welt.de/wer-steckt-hinter-den-fleischersatzprodukten/
und: https://vegan-welt.de/wo-sind-die-veganen-produkte-hin/

Ich bin ja schon älter, als ich Mitte 20 war gab es "nur" Vegetarier und der Diätenwahn (zum Zwecke des Abnehmens, nicht für "Gesundheit") war noch am Boomen. Man forschte intensiv nach der "idealen Diät" - und fand nix,
weil "Ernährung" nun mal sehr komplex ist und Menschen verschiedene Anlagen haben, bzw. unterschiedliche Tätigkeiten verrichten.

Kurz vor der Jahrtausendwende einigte sich "die Wissenschaft" darauf, dass man nun mal nicht sagen kann,
was (für alle) "am Besten" ist, es allerdings möglich ist, zu sagen, was auf alle Fälle negativ für jeden Körper
(egal, welche Anlagen oder Tätigkeiten) ist. Nämlich: allzu prozessierte Nahrungsmittel.

Und ziemlich kurz danach kam der Veganismus auf. Und eine neue Welle künstlich produzierter Lebensmittel mit ihm.
Ein Schelm wer böses dabei denkt....

@DalaiLotta

Danke für den Link.
Hab ich mir gleich gebookmarkt!

Allerdings steht da auch:
"Neben diesen hier aufgeführten Produkten gibt es natürlich noch viele weitere, vor allem die Eigenmarken einiger Ladenketten. Z.B. Alnatura, Edeka, Aldi, Lidl, Penny, Real und noch weitere Ketten, haben mittlerweile auch einiges im Angebot. Leider ist es bei diesen Produkten nicht so leicht rauszufinden, wer dahinter steckt und zudem kann es sich auch schnell mal ändern. Die Produkte der Marke VEGETARISCH LECKER! von Aldi Süd werden z.B. teilweise (oder sogar komplett?) von Tofutown hergestellt – sie wären also von einem rein veganen Hersteller produziert worden."
https://vegan-welt.de/wer-steckt-hinter-den-fleischersatzprodukten/

Grundsätzlich kann man offensichtlich nicht mehr zu den Eigenmarken herausfinden.
Aber die Kommentare sind auch sehr interessant, in denen es auch noch Hinweise zu einzelnen Angeboten von Supermarktketten gibt.