Der große Veganer/Vegetarier Thread - Austausch, Fragen, Tipps und Tricks

Wintertime schrieb:Hallo, ich wollte mal fragen, was ihr von Pflanzenmilch aus dem Supermarkt haltet. Gesündere Alternative zu Kuhmilch, oder hochverarbeitetes Fertigprodukt?

Nutze ich selbst nicht weil ich milchigen Geschmack nicht mag. Mir fehlt also keine Milch für den Kaffee, Milch zum Aufweichen von Müsli o.ä.
Mein Mann mag Milchiges und trinkt/isst somit Pflanzenmilch für Kaffee, Müsli, Bananen"milch" etc. Hergestellt wird sie ganz einfach selbst zu Hause.

Crusi schrieb:Dann stellt sich die Frage, ob die Nährwerte von Kuhmilch und Pflanzendrinks identisch sind und ob sie das überhaupt sein müssen, man ernährt sich schließlich noch von vielem anderen.

Die Nährstoffzusammensetzung entspricht nicht der von Kuhmilch; allerdings kommt es auf die Gesamtnährstoffbilanz an und nicht Nährstoffe 1:1 in ähnlich wirkenden Lebensmitteln zu ersetzen.

Milchschokolade mag ich persönlich übrigens nicht; mir ist Bitterschokolade lieber und die gibt es problemlos vegan.
Andere Sachen wie z.B. Kekse, Riegel... sind für uns auch kein Problem weil wir diese entweder sowieso nicht essen, oder selbstmachen. Da fehlt also kein Mars, Oreo & Co. Auch irgendwelche Pulver für Shakes kommen in unserer Ernährung nicht vor.

Dusk schrieb:Mich ist hinsichtlich z.B. Tierleid aber schon einiges "doofer". Gleichsetzen kann man das nicht.

Na ja, so doll leidet eine Kuh nicht, wenn sie einigermaßen artgerecht gehalten wird.
Den Hafer musst du anbauen und die Sonnenblumen und dafür jede Menge Pestizide und Dünger einsetzen, die Billionen Tiere töten.
Das ist schon auch ganz ordentliches Leiden.

@stefan33

Die Kuh braucht Futter - welches in den meisten Fällen genauso wie die pflanzlichen Lebensmittel angebaut wird. Die wenigsten Milchkühe stehen auf der Weide. Auch "Weidemilch" stammt zuallermeist nicht aus reiner Weidehaltung.
Um Milch auf rentable Art und Weise zu erhalten muss das Kalb von der Kuh getrennt werden. Ein Säugetier dessen auf es angewiesenes Junges auf einmal weg ist wird realistischerweise irgendeine Form von Leid empfinden um das Suchen nach dem Jungtier anzuregen. Solche Stress- und Angstreaktionen kann man messen.

(Seltsam finde ich es immer wieder wenn die Billionen Insekten, gerne auch Nagetiere... bei pflanzlicher Ernährung erwähnt werden, sie aber bei der Futtermittelproduktion völlig unterschlagen werden. In den allerseltensten Fällen fällt da nur das letztendlich gegessene Tier an.)

stefan33 schrieb:Na ja, so doll leidet eine Kuh nicht, wenn sie einigermaßen artgerecht gehalten wird.

Werden sie aber nicht.

https://www.peta.de/themen/kuhmilch/

https://www.tierschutzbund.de/tiere-themen/tiere-in-der-landwirtschaft/rinder/milchkuehe

Die ganze Landwirtschaft ist destruktiv und nicht dem Tierwohl verpflichtet.
Insofern bringt da eine Aufrechnerei nichts. Wir machen uns alle schuldig.

Die Ethik-Debatte führt in eine Zwickmühle, da die artgerechte Nahrung für den Menschen weitgehend tierisch ist. Die Ethik dem Menschen gegenüber kann nicht darin bestehen, ihn nicht artgerecht zu ernähren. Gleichwohl ist die Massentierhaltung den Tieren gegenüber unethisch und belastet den Menschen moralisch.

Der Mensch kommt aus seiner Tragik, die hierüber noch weit hinausgeht, nun mal nicht hinaus und muss irgendwie damit umgehen. Dass die vegane Ernährung "dem Planeten" gegenüber "fairer" ist als eine vernünftige Ernährung mit entsprechender Tierhaltung es sein könnte, bleibt nicht geklärt. Zumal alles mit mächtiger Lobby-Arbeit derzeit gerade die pflanzliche Ernährung propagiert - und damit weiterhin Monokulturen und den ökologisch höchst problematischen Anbau von Getreide, früchten und Gemüsen. Würden wir diese nur in dem Maße verzehren, wie unser Organismus sie tatsächlich braucht, könnte auch die Ökö-Bilanz vielleicht ganz anders aussehen. Aber es laufen in diese Richtung wohl keine Forschungen und Anstrengungen. Die (industrielle) Massen-Ernährung der Menschheit ohne Getreideanbau, eine komplette Kehrtwende, würde ein solches Umdenken erfordern, dass es politisch und industriell von heutigem Stand aus hoffnungslos ist, überhaupt nur darüber nachzudenken.

- Nur ein Standpunkt in diesem Thread dokumentiert. Ich werde das nicht ausdiskutieren, weil ich nicht derailen will und die Veganer weiterhin ungestört ihre Tipps austauschen sollen. Aber für den Hinterkopf darf dieser Ansatz mal hier stehenbleiben -

Nemon schrieb:Die Ethik-Debatte führt in eine Zwickmühle, da die artgerechte Nahrung für den Menschen weitgehend tierisch ist.

Weitgehend pflanzlich..... Vor allem gemüse. Fleisch eher selten, eier ab und zu... milch und dessen produkte sind in erster linie säuglingsnahrung und damit wohl eher nicht das bevorzugte "artgerechte" lebensmittel für einen erwachsenen menschen. Selbst beim protein soll man eher zu pflanzlichen quellen greifen, statt zu tierischen.

https://www.pressetext.com/news/harvard-studie-tierisches-protein-erhoeht-die-sterblichkeit-pflanzliches-senkt-sie.html

Ich möchte das aber jetzt auch nicht ausdiskutieren, nur deine aussage auch nicht so stehen lassen.

gastric schrieb:Ich möchte das aber jetzt auch nicht ausdiskutieren, nur deine aussage auch nicht so stehen lassen.

Dann versuche es um des lieben Friedens willen bitte auch nicht mit der erstbesten random gegoogelten Studie, die hier auch noch von einem Institut für komplementärmedizinische Forschung propagiert wird. Die würde ich dir auseinendernehmen. Aber das soll hier halt nicht stattfinden.

@Nemon
Wäre dies die erst beste random ergoogelte studie gewesen, dann hätte ich wohl die zwillingsstudie nehmen müssen, die man aktuell zuerst findet, wenn es um pflanzliche ernährung geht......

Mit diesen ganzen Ernährungs-"Studien" kann man so ziemlich alles belegen.
Man findet immer die Ergebnisse, die man möchte.

Probieren geht über studieren! 🙂

Wobei ein Biochemie-Studium sicher nicht schadet. 😉

Nemon schrieb:Ich werde das nicht ausdiskutieren, weil ich nicht derailen will und die Veganer weiterhin ungestört ihre Tipps austauschen sollen.

Danke! Diese ganze Belehrerei und Besserwisserei über zahlreiche Themen hinweg ist tatsächlich oft Derailung. Hab Du vielleicht im Hinterkopf, dass dieser Thread hier am Ende unter "Menschen" angelegt ist und nicht unter "Wissenschaft". Was selbstverständlich nicht heißen soll, dass hier keine wissenschaftlichen Erkenntnisse einfließen solle. Mach Dich mal locker!

Leckeres veganes Süßkartoffel-Linsen-Curry gekocht, war sehr lecker.
Bei Interesse schreibe ich das Rezept auf.

@Nemon
Hab mich vorhin im Ton vergriffen, nervig finde ich es trotzdem. Mein Interesse liegt hier mehr im lockeren Austausch, nicht im "Auseinandernehmen". Muss aber ja nicht jeder den Threadtitel und den EP so verstehen. Ich sollte mich mal locker machen! ;)

Groucho schrieb:Bei Interesse schreibe ich das Rezept auf.

Gerne. :Y:

sooma schrieb:Gerne.

Gerne :D

450g Süßkartoffel
1 Paprika
2 Zwiebeln
2TL Kurkuma
2EL Tomatenmark
2TL Curry Pulver (man kann natürlich auch Curry Paste nehmen)
200g rote Linsen
0,5l Kokosmilch

Gemüse klein schneiden, zuerst die Zwiebeln glasig schwitzen, dann das andere Gemüse hinzugeben. Ein wenig anbraten bis man das Tomatenmark und Gewürze hinzufügt. Dann Linsen und Kokosmilch hinzugeben und 25 Minuten köcheln lassen.

Soweit das Original Rezept, ich habe es gestern ein wenig abgeändert. Kurkuma habe ich weg gelassen, schlich t aus dem Grund, weil ich keines mehr zu Hause hatte. Außerdem habe ich nur max 100g Linsen genommen (war mir mit der Originalmenge zu breiig/fest, nicht flüssig genug).
Optisch sieht es toll aus, wenn man vor dem Servieren noch Petersilie drauf verstreut und diverse Spritzer Zitronensaft peppen das Ganze auch noch ordentlich auf.
Dazu Reis.

:note: Klang nämlich schon total lecker, ich bin Linsenfan und mag die Richtung Curry-Kokos gern.

Merci @Groucho!

sooma schrieb:Klang nämlich schon total lecker, ich bin Linsenfan und mag die Richtung Curry-Kokos gern.

Freut mich.
Und das Beste ist: es ist total leicht zu kochen.

Seit meine Tochter und ich in einem Kochbuch Linsenbratlinge entdeckt haben, bin ich das auch.

Groucho schrieb:Leckeres veganes Süßkartoffel-Linsen-Curry gekocht, war sehr lecker.
Bei Interesse schreibe ich das Rezept auf.

Kenne es zwar schon - kann aber auch nur sagen: sowas ist lecker :)
Beilage ist bei uns Basmaireis (mit Fenchelsamen) oder Naanbrot, statt Petersilie Koriandergrün (ich weiß, mag nicht jeder und ist evl. auch gerade nicht "bei der Hand"; Petersilie ist wirklich eine gute Alternative).

sooma schrieb:Hab mich vorhin im Ton vergriffen, nervig finde ich es trotzdem. Mein Interesse liegt hier mehr im lockeren Austausch, nicht im "Auseinandernehmen". Muss aber ja nicht jeder den Threadtitel und den EP so verstehen. Ich sollte mich mal locker machen! ;)

An dich und @gastric um es für hier damit aber auch abzuschließen:

Meine Gedanken kreisen seit einer Weile darum, was sich aus der berechtigten Annahme ergibt, dass der Mensch keine Kohlenhydrate zu sich nehmen muss - bzw. dies nicht sollte, weil auch viel auf deren Schädlichkeit hinweist. Das lassen wir mal als meine Ausgangsposition an dieser Stelle hier als Rechtfertigung so stehen, okay?

Ich halte diesen Themenkomplex nun mal für sehr zentral und entscheidend. Daher kann ich grundsätzlich kaum nachvollziehen, dass das jemanden nicht interessiert. Es taucht aktuell in mehreren Threads auf. Zuerst ging es hauptsächlich im OMAD-Thread los, in dem auch schon einiges von dem steht, was ich dazu zu sagen habe. Dort wurde es aber als lästig empfunden, weil es eher um den Erfahrungsaustausch zum Fasten gehen soll. Einen Teil lagere ich daher in den Thread Ausdauersport aus und es geht auch im Low-Carb-Thread mit einer höchst interessanten Studie weiter. Andere haben jetzt jedoch auch den Keto-Thread fast gleichzeitig aktiviert. Diese lagen brach, also kann sich auch niemand beschweren. Es ist momentan an verschiedenen Stellen aktiv. Wenn das als lästige Belehrung empfunden wird, kann ich das nur zu einem geringen Teil verstehen, aus den genannten Gründen.

Wenn also von hier jemand Interesse an einer halbwegs vertieften Diskussion zu dne Themen hat, kann er je nach Schwerpunkt bei Low-Carb oder Ausdauersport mit hinzustoßen. Da sind Studien im Spiel, also es geht nicht um unverbindliche und unqualifizierte Meinungen. Aber es ist zu diesem Zeitpunkt bewusst auch nicht in Wissenschaft. Ich habe darauf verzichtet, das Fass dort aufzumachen, weil zu schnell der Eindruck entstehen könnte, dass man sich gegenseitig Studien auf den Kopf hauen kann, und meinen, damit sei alles erklärt. Niemand hier, auch ich nicht, kann hier einen solch komplexen Themenbereich in wissenschaftlicher Tiefe komplett auflösen. Zeitlich nicht, und in den meisten Fällen fachlich wohl auch nicht.

So. Hier dann Ende, okay? :peace:
P. S. Ich habe mir vorgestern erst eine leckere Guacamole gemacht. Hui oder pfui :ask: :lolcry:

Nemon schrieb:ch habe mir vorgestern erst eine leckere Guacamole gemacht. Hui oder pfui :ask: :lolcry:

Aus meiner Sicht: Pfui. Nicht, weil die nicht schmeckt, aber da gibt es genügend heimische Alternativen.

sooma schrieb:Aus meiner Sicht: Pfui. Nicht, weil die nicht schmeckt, aber da gibt es genügend heimische Alternativen.

Genau das war gemeint mit dem pfui. ;)
Andererseits hätte ich mit dem Verzicht auf die zwei Avocados auch nicht die Welt gerettet. Immerhin waren sie Bio. :engel: