Dürfen Polizeischülerinnen ein Tanzvideo ins Netz posten?
04.02.2019 um 20:50Anzeige
4 Erscheinungsbildhttps://bravors.brandenburg.de/de/verwaltungsvorschriften-221323
4.1 Die Polizei genießt ein hohes Maß an Vertrauen, Glaubwürdigkeit und Akzeptanz in der Gesellschaft. Dieses Ansehen ist eine entscheidende Grundlage für erfolgreiche polizeiliche Arbeit. Die Wahrnehmung der Polizei in der Öffentlichkeit wird wesentlich vom Erscheinungsbild jedes einzelnen Bediensteten geprägt. Die Ausübung des Amtes in korrekter Dienstkleidung fördert daher das Ansehen der Polizei.
4.2 Alle Bediensteten der Polizei sind für ihr angemessenes Erscheinungsbild in der Öffentlichkeit, insbesondere durch die Trageweise der Dienstkleidung, persönlich verantwortlich. Führungskräfte wirken auf ein korrektes Erscheinungsbild der Bediensteten ihres Verantwortungsbereiches hin. Ihnen selbst kommt eine besondere Vorbildfunktion zu.
4.3 Das persönliche Erscheinungsbild darf nicht durch künstliche, medizinisch nicht indizierte Hautveränderungen, insbesondere Tätowierungen, Mehndis, Piercings oder Skarifizierungen, beeinträchtigt werden. Während der Ausübung des Dienstes dürfen solche Hautveränderungen daher nicht sichtbar sein. Sie sind auf geeignete Weise abzudecken, etwa durch Dienstkleidung oder Pflaster. Vorgesetzte können je nach Einsatzlage Ausnahmen genehmigen, wenn es sich um kleinflächige und dezente Hautveränderungen handelt.
4.4 Das persönliche Erscheinungsbild darf nicht durch die Haartracht und fehlende Bartpflege beeinträchtigt werden. Außergewöhnliche Haarschnitte und Färbungen, insbesondere stellenweise kahlgeschorene Köpfe, sind unzulässig. Die Haartracht muss den Anforderungen der Eigensicherung entsprechen und darf das Tragen der Kopfbedeckung nicht beeinträchtigen. Lange Haare sind geschlossen zu tragen.
4.5 Das Tragen von Schmuck ist dergestalt zu beschränken, dass der Charakter der Dienstbekleidung und die Würde des Amtes gewahrt bleiben. In Zweifelsfällen ist ein enger Maßstab anzulegen. Im operativen Dienst soll generell kein Schmuck getragen werden. Vorgesetzte können je nach Einsatzlage das Tragen von schlichtem und unauffälligem Schmuck genehmigen, der der Dienstverrichtung, der Eigensicherung und dem Ansehen der Polizei in der Öffentlichkeit nicht entgegensteht.
Miss_Hippie schrieb:wer Betriebsfeiern online stelltWirds schon genug geben, für irgendwelche Pleiten, Pech- und Pannenformate! ;)
Interested schrieb:Es gibt auch andere Dinge aus "privaten" Polizeichats, die geleaked wurden und aus einigen ist tatsächlich ein Staatsakt zu machen, wo es um Gesinnung von Polizisten geht, die im Chat verlautbart wurden und ihren Weg in die breite Öffentlichkeit fanden.Wo wir schon bei validen Argumenten sind, was genau ziehst Du heran, rechtsradikale Polizisten, die die NSU nachahmen wollten und eventuell Anschläge planten? Ist natürlich vergleichbar mit so einem Tanzvideo. Klar, das muss die Öffentlichkeit wissen, tanzende Mädels und NSU Fan Nazi-Polizisten, die einer Rechtsanwältin androhen, ihr Kind zu schlachten, sind vergleichbar :troll: :palm:
Genau deswegen hat der Vorgang auch ein Nachspiel. Kriminaldirektor Hans-Martin Berl, Vizechef der Bereitschaftspolizei Lahr, bestätigte am Freitag entsprechende Recherchen unserer Zeitung. „Ja, es gab diesen Vorfall“, so Berl. Es habe sich um junge Polizisten im ersten Ausbildungsjahr gehandelt, die das Video nach Dienstschluss auf ihrem Zimmer aufnahmen.(...)
In diesem Fall sah die Führung der Bereitschaftspolizei zwar von besonders drastischen Strafmaßnahmen und einer Entlassung ab. Man habe „die jungen Kollegen aber deutlich ermahnt“, so Berl am Freitag: „Wenn die Leute das in Privatkleidung gemacht hätten, würde sich niemand aufregen.“ Die Tatsache aber, dass einige der beteiligten Polizisten in dem Streifen in Uniform auftraten, sei nicht hinnehmbar. „Auch wenn sich die Geister darüber streiten“, ob dieser Tanz nun „Kunst oder dummes Zeug“ sei, so Berl, dürfe sich so etwas nicht wiederholen. Alle Jung-Polizisten, die an dem Video beteiligt waren, seien deshalb zu Einzelgesprächen einbestellt worden. „Man hat sie auf mögliche berufliche Konsequenzen hingewiesen.“ Zudem wurde den angehenden Beamten wie zur Schulzeit eine Art Strafarbeit auferlegt. Sie mussten einen ausführlichen Bericht schreiben über die Gefahren, die mit derartigen Veröffentlichungen im Internet verbunden sind.Ich find es unnötig, auf der andren Seite war das Video ja nun auch nicht für die Öffentlichkeit bestimmt. Sollte also meinem Gerechtigkeitssinn nach genauso ablaufen wie bei den Herren im Artikel.
Interested schrieb:Ich ließ auch anfangs anklingen, dass es für die Anwärterinnen selbst problematisch unter ihren Kollegen verlaufen könnte - eben aufgrund der Art, wie sie sich präsentieren.Finde ich nicht, das es zu hoch gekocht wird. War nicht erst vor ein paar Jahren eine aktuelle Debatte, das Frauen bei der Polizei oft Ziele von sexuellen Attacken ihrer männlichen Kollegen sind?
Aber vielleicht wird das Thema auch nur zu heiß und zu hoch gekocht.
aero schrieb:Oder könnte das doch zu sehr an dem ansehen der polizei kratzen ?JA, es gibt absolut ein Risiko, dass immer mehr Menschen der Polizei nicht vertrauen, weil die jüngeren Polizisten locker lassen:
Interested schrieb:nur sollte man dann eben nichts relativieren, weil einem das eine einfach gefälltUnd wieder setzt Du es in Relation zueinander. Ich habe lediglich geschrieben, dass es offenbar nicht für die Öffentlichkeit bestimmt war. Ob es in Chats stattfand, weiß ich nicht. Dennoch kann man hier festhalten, dass das Tanzvideo nicht wirklich im Interesse der Öffentlichkeit sein sollte, wenn es für den privaten Gebrauch gedacht war und ist nicht im geringsten mit Polizisten vergleichbar, die starke Tendenzen haben, die öffentliche Ordnung zu stören und strafbare Handlungen zu vollziehen, darüber hinaus einer Rechtsanwältin Drohbriefe schreiben und androhen ihr Kind abzuschlachten. Im Übrigen habe ich nichts von geschrieben, dass es mir gefällt, sondern dass ich es für harmlos und belanglos empfinde und ich lieber so ein Video von Polizistinnen anschaue, als von Polizisten, die zu schnell zuschlagen, oder irgendwas von Polizisten lesen muss, die die NSU feiern und ihr Amt missbrauchen.
der_wicht schrieb: vor allem wenn der Harlem Shake in privaten Gemächern stattfand.Weil er in Uniform stattfand. Die Uniform soll immer noch ein Zeichen für Respekt sein (egal ob weibliche oder männliche Beamte), und die Jungs sollen sich halt nicht halb zum Stripper machen in ihrer Uniform ;)
borchert schrieb:JA, es gibt absolut ein Risiko, dass immer mehr Menschen der Polizei nicht vertrauen, weil die jüngeren Polizisten locker lassen:Man muß auch mit dem zeitgeist denken, und die behörden müßen sich ihm auch hin und wieder aufschließen.
- Tanzvideos.
- Tätowierungen.
Wann gibt es ein Interview mit "Kommissar Nasenring" im Fernsehen? Es ist wohl nur eine Frage der Zeit...der Zerfall ist überall merkbar in Deutschland.