Rechtschreibung im Internet

Gucky87 schrieb am 08.08.2022:Ich finde jedoch das "zwanghafte (Um)lernen" noch bescheuerter. "Delphin" habe ich so gelernt. Heutzutage kann man aber auch "Delfin" schreiben und da krempeln sich meine Gehirnwindungen um, ehrlich

"Delfin" finde ich interessanterweise gar nicht schlimm, schreibe das Wort inzwischen selbst mit "f", obwohl ich auch noch die alte Schreibweise gelernt habe (glaube ich jedenfalls 🤔).
Aber was ich mein Lebtag nicht mit "f" schreiben werde, ist "Katastrophe."
"Katastrofe" sieht so dermaßen falsch aus, da schüttelt es mich richtig.

Was das Verb "schreiben" angeht: Jeder weiß doch, dass die Vergangenheitsform "schreibte" ist und der Konjunktiv "schreubte" ;) Ist doch wirklich nicht so schwer.

RachelCreed schrieb:"Delfin" finde ich interessanterweise gar nicht schlimm, schreibe das Wort inzwischen selbst mit "f", obwohl ich auch noch die alte Schreibweise gelernt habe (glaube ich jedenfalls 🤔).
Aber was ich mein Lebtag nicht mit "f" schreiben werde, ist "Katastrophe."

Da sagst du was. Es hat eine Weile gedauert, bis ich mich überwinden konnte "Telefon" ohne ph zu schreiben.
Irgendwann gewöhnte ich mich aber doch daran - und inzwischen käme mir "Telephon" sogar optisch verkehrt vor.
Aber "Katastrofe" brächte Spoilerbrünge, bränge :) ich nicht fertig zu schreiben.

FlamingO schrieb:Irgendwann gewöhnte ich mich aber doch daran - und inzwischen käme mir "Telephon" sogar optisch verkehrt vor.

Da es im Englischen aber nach wie vor "telephone" oder "dolphin" heißt, stört mich das "ph" auch im Deutschen nicht. Schreiben tu ich es aber ja nach Lust und Laune.

off-peak schrieb:Da es im Englischen aber nach wie vor "telephone" oder "dolphin" heißt, stört mich das "ph" auch im Deutschen nicht.

Da switche ich tatsächlich. Und sogar nahtlos. Wenn ich mich im Englischen lesend oder schreibend bewege, ist ph Usus.
Im deutschen Dunstkreis jedoch liest sich für mich "Delfin" noch immer sperrig. Das hat so einen irrenden Beiklang, meine ich.

RachelCreed schrieb:Was das Verb "schreiben" angeht: Jeder weiß doch, dass die Vergangenheitsform "schreibte" ist und der Konjunktiv "schreubte" ;) Ist doch wirklich nicht so schwer.

;) ich schreibe, ich schrieb, ich habe geschrieben, schreib!

Mich ärgert die Änderung bei der Rechtschreibreform bei ss und ß total.

Ich habe gelernt ß = scharfes S.

Ich bin komplett durcheinander geraten mit dem Mist. Habe auch noch im Kopf, dass man ß immer mit ss ersetzen kann. Es hat ja z.B. nicht jede Tastatur ein ß.

Zudem kenne ich mehrere Leute mit einen ß im Namen, die heißen ja auch im Grunde plötzlich anders.

Ich wäre für eine Art internationale Schreibweise, wie sie ja auch bei PH und F möglich ist, dass man ß auf jeden Fall mit ss ersetzen kann.

Bundeskanzleri schrieb:Zudem kenne ich mehrere Leute mit einen ß im Namen, die heißen ja auch im Grunde plötzlich anders.

Nein, die heißen immer noch wie vorher. ;)

Nicht alle ß werden ausgetauscht:

Ist der ausgesprochene Vokal lang, so wie beim Wort "Maß", folgt ein "ß". Das "ß" kann man als das Gegenteil von "ss" bezeichnen. Wörter mit "ß" hören sich länger an, wohingegen Wörter mit "ss" verkürzt klingen.

https://www.studysmarter.de/schule/deutsch/rechtschreibregeln/s-ss-und-ss/

Ohne Fleiß kein Preis! ^^

sooma schrieb:Nein, die heißen immer noch wie vorher. ;)

Werden aber anders gesprochen als es die Rechtschreibreform vorsieht.

sooma schrieb:Nicht alle ß werden ausgetauscht:

Meinetwegen kann man das komplett abschaffen.

Bundeskanzleri schrieb:Werden aber anders gesprochen als es die Rechtschreibreform vorsieht.

Auch das nicht. Bei Eigennamen bleibt alles, wie es ist - die Aussprache sowieso bei allem. Nur die Schreibweisen haben sich geändert. Eigentlich ist es ganz einfach, siehe oben.

Bundeskanzleri schrieb:Mich ärgert die Änderung bei der Rechtschreibreform bei ss und ß total.

Witzig. Da finde ich sie ausnahmsweise logisch nachvollziehbar. ;)

s = weiches "s"
ss = scharfes "s" nach einem kurz gesprochenem Vokal
ß = scharfes "s" nach einem lang/länger gesprochenem Vokal, somit auch nach Zwielauten

sooma schrieb:Ohne Fleiß kein Preis!

Ja, aber "der Preiß`" (= Preuße) :D

@sooma
Ok, wenigstens etwas :D


@off-peak
Ja, das mag schon logisch sein, aber ich sehe halt den Unterschied zu früher und das nervt mich :D

off-peak schrieb:ß = scharfes "s" nach einem lang/länger gesprochenem Vokal, somit auch nach Zwielauten

Das ß ist doch aber kein scharfes s mehr, sondern eher das weiche s. Scharf gesprochen wird das "ss". 🤷‍♀️

Bundeskanzleri schrieb:Das ß ist doch aber kein scharfes s mehr, sondern eher das weiche s.

Nein, ehrlich, ohne Scheiß Mist - es ist das gleiche ß wie immer, da wird nichts neu gesprochen oder anders betont.

@sooma

Früher hieß es "muß".
Heute ist es "muss".

Muß würde heute muuuss gesprochen werden, früher wurde es kurz und scharf gesprochen.

sooma schrieb:Ohne Fleiß kein Preis!

Ja, aber "der Preiß`" (= Preuße) :D

Bundeskanzleri schrieb:Das ß ist doch aber kein scharfes s mehr

Doch. Probier´s einfach mal laut auszusprechen. Gerade der Spruch "Ohne Fleiß kein Preis" plus dem "Preiß´" sind dafür sehr gut geeignet.

Das einzig Störende daran ist für mich, dass zwar "ei" geschrieben, aber "ai" gesprochen wird. :D

Bundeskanzleri schrieb:Heute ist es "muss".

Richtig: Kurzes "u" und scharfes "s".

Im Vergleich dazu: Die Muße (scharfes "s" und langer Vokal) haben, sich von der Muse (weiches "s" und langer Vokal) küssen zu lassen. ;)

Bundeskanzleri schrieb:früher wurde es kurz und scharf gesprochen.

Und deshalb wird es jetzt mit ss geschrieben und genauso ausgesprochen wie früher. :D

Im Gegensatz zur Muuuuße und dem Mus.

@off-peak war schneller. :)

@sooma
@off-peak

Entweder wir reden aneinander vorbei, oder ich steh massiv auf dem Schlauch :D

Das Wort MUSS wird genauso gesprochen, aber der Buchstabe ß eben nicht.

Bundeskanzleri schrieb:Das Wort MUSS wird genauso gesprochen, aber der Buchstabe ß eben nicht.

Es hat sich nichts an der Aussprache geändert. Wirklich. :|

@sooma
Eigentlich braucht man doch dann gar keine zwei Schreibweisen. :|

Ich finde es tatsächlich auch sinnig reformiert und schreibe allein aus nostalgischen Gründen das "dass" oft noch "daß".

Ich versuche es nochmal mit einer Erklärung aus dem Internet:

Eigentlich wurde durch die neuen Regelungen die Rechtschreibung vereinfacht. Doch gerade das Thema "ss" und "ß" bereitet einigen Kopfzerbrechen, wie zum Beispiel bei dem Wort "muss":

Das Prinzip ist recht einfach: Vor einem "ss" wird der Vokal kurz und vor einem "ß" lang gesprochen.

Als Beispiel bieten sich gut die Worte "Fuß" und "Fluss" an, da sie sich ähneln und die Aussprache verdeutlichen.

Bei dem Wort "Fluss" wird das "u" kurz gesprochen und deshalb ein "ss" hinterhergesetzt. "Muss" wird auch kurz gesprochen und deshalb mit "ss" geschrieben.

"Fuß" wird lang ausgesprochen und deshalb gehört dort auch ein "ß" hinein.

https://www.helpster.de/muss-oder-muss-neue-rechtschreibung-kurz-erklaert_191113

Hier auch nochmal das Beispiel "Spaß", der hochdeutsch korrekt mit langem Vokal gesprochen wird:
https://www.helpster.de/spass-oder-spass-wie-merke-ich-mir-die-richtige-rechtschreibung_22928

Bundeskanzleri schrieb:Das Wort MUSS wird genauso gesprochen, aber der Buchstabe ß eben nicht

Das heutige "ß" wird im Gegensatz zu früher nur dann eingesetzt, wenn der vorausgehende Vokal lang gesprochen wird (zB Maß).

Und ich finde die neue Regelung sehr sinnvoll. Ansonsten könnte es Verwechslungen geben:
Manche schreiben nämlich auch jetzt noch "Maßen", wenn sie eigentlich "Massen" meinen. Und dann könnte man dieses "Maßen" nämlich mit dem "über alle Maßen" verwechseln.