Ist die Anthroposophische Bewegung eine Endzeitsekte?
16.10.2019 um 00:59Anzeige
Wurstsaten schrieb:Es geht mir auch nicht um WaldorfbashingNein, natürlich nicht. Du schreibst hier - scheinbar - eigens gemachte negative Erfahrungen nieder, die - wohlgemerkt - 2 deiner Kinder machen mussten, welche aber dennoch mind. bis zur 8. Klasse diese Schulform besuchten.
Wurstsaten schrieb:Waldorfschulen wurden massiv von Reichsbürgern, völkischen Siedlern und anderen braunen Esoterikern unterwandertDafür hätte ich übrigens immernoch gerne einen Beleg.
Sorry, für mich passen deine ganzen Horrorstories mit der Aussage, das Du trotz des selbst Erlebten Deine Kinder dennoch auf die Waldorfschule geschickt hast. Da Du Deinen eigenen Diskussionsthread dazu zu einem Storythread gekapert hast habe ich leichte Zweifel in der Intuition dieses Threads.Wirkt wirklich befremdlich so langsam.
Kältezeit schrieb:Waldorfschulen sind staatlich anerkannte Ersatzschulen. Würde da irgendetwas prinzipiell nicht mit rechten Dingen zugehen, wäre dies wohl kaum der Fall.Das ist übrigens ganz interessant, wie das hier in einem Kontext steht. Ich will, wohlgemerkt, - an dieser Stelle - keine Homöopathie-Debatte anfangen. Aber wo du das Beispiel schon aufgreifst und das in Teilbereichen auch themenverwandt ist:
Da wird weder mit Globulis gehandelt, noch gegen Impfungen gewettert
„Die weiße Rasse ist die zukünftige, ist die am Geiste schaffende Rasse.“ — Rudolf Steiner, Über das Wesen des Christentums (GA 349), S. 52https://beruhmte-zitate.de/zitate/131299-rudolf-steiner-die-weisse-rasse-ist-die-zukunftige-ist-die-am-gei/
„Literatur und Fundstellen zum Geschichtsunterricht in der Mittelstufe an Waldorfschulen”, Hans-Jürgen Schumacher, Gabriele Kühne; Manusskriptdruck der Pädagogogischen Forschungsstelle beim Bund der Freien Waldorfschulen, Abt. Kassel, 1995https://www.ruhrbarone.de/geschichte-in-der-waldorfschule-atlantis-und-die-rassen/49644
Die Waldorfpädagogik übernimmt die in der Anthroposophie übliche Einteilung des Menschen in „Wesensglieder“. Diese „Wesensglieder“ entwickeln sich laut Rudolf Steiner (1861–1925) in zeitlichen Abschnitten von 7 Jahren, den „Jahrsiebten“:Quelle wie oben.
– von 0–7 Jahre wird der physische Leib entwickelt,
– von 8–14 Jahre der Ätherleib,
– von 15–21 Jahre der Astralleib,
– vom 21 Lebensjahr an endlich das ‘Ich’1 – erst dann ist der Mensch ein Mensch, vollwertig.
Die in der Waldorfschule unterrichtete anthroposophische "Kulturepochenlehre" beschreibt eine fiktive Völkerwanderung auserwählter Menschen von "Atlantis" nach (die "Kulturepochen" in chronologischer Reihenfolge): 1. Urindische Kultur, 2. Urpersische Kultur, 3. Ägyptisch-Chaldäische Kultur, 4. Griechisch-Lateinische Kultur, 5. Germanisch-Angelsächsische Kulturepoche (1413–3573 n. Chr., unsere gegenwärtige Epoche).https://hpd.de/artikel/100-jahre-waldorfschule-rudolf-steiners-survival-of-the-whitest-16893
Nemon schrieb:Heißt das, die in der Mittelstufe tatsächlich dieses Material verwenden?Das weiss ich nicht, deshalb auch die Fragen an @Kältezeit
Dann ist es womöglich doch ärger als angenommen ... und womöglich spricht aus Scham kein Schualbgänger mehr darüber.
Nemon schrieb:kann ebenfalls gefährlich werdenInwiefern kann Waldorfpädagogik - so, wie sie sich heute gestaltet - denn gefährlich werden?
emanon schrieb:Die Fähigkeit seinen Namen zu tanzen hat meines Wissens im weiteren Leben noch nirgendwo einen Hering vom Teller gezogen.Nennt sich Eurythmie und beinhaltet nicht das Namen-Tanzen als solches. Bewegung und Koordination hingegen, kann das weitere Leben durchaus positiv prägen, wie ich finde.
emanon schrieb:Wie behummt kann man denn sein die individuelle Entwicklung der Kinder in starre Jahresschemata zu pressen?Du wirst lachen, aber das war tatsächlich auch einer meiner größten Kritikpunkte, als meine 6-jährige Tochter nicht in die 1. Klasse, sondern in die Vorschule eingeschult werden sollte, weil sie erst 6 ist. Ich find sie für ihre Alter ziemlich weit entwickelt und befürchtete eine Unterforderung.
Die Wahrscheinlichkeit, mindestens einmal nicht versetzt zu werden, ist bei Kindern, die ein Jahr früher eingeschult wurden, signifikant er-‐höht (Bellenberg 1996; Bellenberg & Klemm 1998; Lehmann u. a. 1997, Abschnitt 4.5)-‐Die auf Grund der Stichtagsregelung ein Jahr später eingeschulten, in-‐zwischen 7-‐jährigen, im Sommer geborenen Kinder erhalten häufiger eine Gymnasialempfehlung als die im Frühling Geborenen, die bereits mit 6 Jahren (also ein Jahr früher) eingeschult wurden (Jürges & Schneider 2006; Puhani & Weber 2006).Vergleichbare Resultate hat eine schwedische Langzeitstudie zum Einschu-‐lungsalter erbracht: Mit 7 Jahren eingeschulte Kinder schneiden die ganze Schulzeit hindurch im Mittel besser ab als die Kinder, die bereits mit 6 Jahren in die erste Klasse aufgenommen wurden (Fredriksson & Öckert 2005)https://www.pedocs.de/volltexte/2014/4584/pdf/bf_2009_2_Hagemeister_Statistische_Ergebnisse_Einschulungsalter.pdf
Die Darstellungen in diesem Band zeigen auch, dass bei den Waldorfschulen vieles von dem, was die PISA-Studie als für den Erfolg moderner Bildungssysteme maßgeblich herausstellt, seit mehr als einem Jahrhundert Programm ist: Traditio-nell lernen Schüler für sich, im Rahmen standardisierter Lehrpläne. In den Wal-dorfschulen war es immer Ziel, Lernpfade zu individualisieren und Schüler dazu zu befähigen, gemeinsam und voneinander zu lernen. Traditionell benutzen Schulen Klassenarbeiten und Zensuren zur Kontrolle, etwa um Leistungen zu zertifi zieren und den Zugang zu weiterer Bildung zu rationieren. Die Waldorfpädagogik hin-gegen betont motivierende Leistungsrückmeldungen, die Vertrauen in Lernergeb-nisse schaff en und mit denen Lernpfade und Lernstrategien entwickelt und beglei-tet werden können.https://www.phil-fak.uni-duesseldorf.de/fileadmin/Redaktion/Institute/Sozialwissenschaften/BF/Barz/Kolumne/Bildungserfah...
emanon schrieb:Das weiss ich nicht, deshalb auch die Fragen an @KältezeitIch habe davon noch nichts gehört. Wenn die mir mit Atlantis oder Rassen kommen, war mein Kind die längste Zeit auf dieser Schule.
Vielleicht hat sich ja grundlegend was geändert.
ATLANTISNa das lässt doch hoffen.
An dieser Stelle soll nicht der Beweis erbracht werden, ob es die Atlantis gegeben hat oder nicht. Die Frage darf offen bleiben.
Die meisten Kulturen spiegeln in ihren Sagen und Mythen eine Erinnerung an eine große Flutkatastrophe wider. Die alten Völker taten das ganz unabhängig voneinander. Einiges soll hier gesammelt und dargestellt werden.
Nemon schrieb:Ich würde jetzt mal annehmen, dass es keinen Grund gibt, diese Form eines alternativen Schulangebotes zu akzeptieren.Na scheinbar schon. Es gibt ja auch Eltern, die selbst auf einer waren, ihre 2 Kinder dort anmelden und die gesamte Schullaufbahn dort durchlaufen lassen und im Nachgang nichts Gutes zu berichten haben und Lehrer, die sich in verächtlichen Texten dazu äußern und dann, warum auch immer, doch wieder in die Waldorfschule zurückkehren. :D
Nemon schrieb:Aber warum sollten wir akzeptieren, dass eine Schwurbelsekte im Deutschland des 21. Jahrhunderts Bildungsträger ist.Vermutlich, weil das gängige Bildungssystem auch genug Schwächen aufweist und die Menschen nach Alternativen streben.
Nemon schrieb:Das lässt sich auch anders machen.Sag an.
Kältezeit schrieb:Vermutlich, weil das gängige Bildungssystem auch genug Schwächen aufweist und die Menschen nach Alternativen streben.Das ist kein Argument für die Waldorf-Schule im Speziellen.
Kältezeit schrieb:Sag an.Ist nicht mein Thema, da ein Konzept hinzulegen.