Coronavirus (Sars-CoV-2)

latexjunge schrieb:Woher der Pesimismus das es nicht so ist? Zumindest laut Plan ist das der Fall.

Wenn ich plane, die Woche in Lotto zu gewinnen, heißt es noch lange nicht, dass dies eintritt - um es mal überspitzt darzustellen. Die Regierung plant momentan viel, aber Eintreffen tuts immer anders. Wenn ich mir die aktuelle Lage anschaue, dann sagt es mir, dass es ein heikler Sommer wird. Wenn du dem nicht so siehst, dann ist das deine Meinung. ;)

emanon schrieb:Mit welcher Viruserkrankung möchtest du die jetzige Pandemie denn verglichen wissen?

Man forscht z. B. auch an Breitbandvirostatika. Da könnte sich ja auch noch was tun.

Ich verstehe dein Punkt überhaupt nicht. Du schreibst "Es reicht eine Mutation die durch die Impfungen nicht abgedeckt ist".
Das galt immer schon für alle Viren und wird auch immer in Zukunft für alle Viren gelten. Ergo: Hätten wir immer schon im kompletten Lockdown leben müssen und werden das auch bis an unser Lebensende.

Und mein Punkt das das auch für in 15 Jahren gilt, bezog sich nicht darauf das du weißt ob Corona nochmal mutiert sondern das das Risiko heute genauso besteht wie in 15 Jahren.

Carbine schrieb:Wenn ich plane, die Woche in Lotto zu gewinnen, heißt es noch lange nicht, dass dies eintritt - um es mal überspitzt darzustellen. Die Regierung plant momentan viel, aber Eintreffen tuts immer anders. Wenn ich mir die aktuelle Lage anschaue, dann sagt es mir, dass es ein heikler Sommer wird. Wenn du dem nicht so siehst, dann ist das deine Meinung. ;)

Die aktuelle Lage: Sinkende Infektionszahlen und eine Impfrate bei der alle über 60 im Sommer durchgeimpft sind. Ich gehe also davon aus dein Pesimismus kommt alleine aus dem Bauch heraus :)

latexjunge schrieb:Ergo: Hätten wir immer schon im kompletten Lockdown leben müssen und werden das auch bis an unser Lebensende.

Zu dem Schluss kann man eigentlich nur kommen wenn man Viruserkrankung nicht nach Schwere, Infektiosität ect. gewichtet.

latexjunge schrieb:Und mein Punkt das das auch für in 15 Jahren gilt, bezog sich nicht darauf das weißt ob Corona nochmal mutiert sondern das das Risiko heute genauso besteht wie in 15 Jahren.

Unsere Erfahrungen mit dem Virus dürften dann aber erheblich grösser sein und die Therapie-/Prophylaxemöglichkeiten wohl auch.

latexjunge schrieb:Ich gehe also davon aus dein Pesimismus kommt alleine aus dem Bauch heraus

Schön für dich, wovon du ausgehst. Was in anderen Ländern abgeht, wie Portugal, blendest du völlig aus. Bei unserer Impfgeschwindigkeit ist es dem Virus völlig rille, ob im Sommer alle in Pflegeeinrichtungen und Seniorenheimen geimpft sind oder nicht - weil es die breite Bevölkerung nunmal nicht ist. ;)

emanon schrieb:Zu dem Schluss kann man eigentlich nur kommen wenn man Viruserkrankung nicht nach Schwere, Infektiosität ect. gewichtet.

Und noch viel entscheidender: Die Möglichkeit zur Eindämmung. Sei es pharmakologisch oder non-pharmakologisch

Carbine schrieb:Bei unserer Impfgeschwindigkeit ist es dem Virus völlig rille, ob im Sommer alle in Pflegeeinrichtungen und Seniorenheimen geimpft sind oder nicht

So wie letzten Sommer........?

Carbine schrieb:weil es die breite Bevölkerung nunmal nicht ist. ;)

Die breite Bevölkerung ist aber nicht Hochriskogruppe oder überhaupt Risikogruppe

Aber ich merke schon. Du wirst auch bei einer Impfquote von 100% noch sagen "Nene aber es könnte ja noch aber ne vielleicht dies und das. Ich möchte mich gerne weiter in meinem Lockdown sulen" :)

emanon schrieb:Es reicht eine Mutation die durch die Impfungen nicht abgedeckt ist.

@emanon

Zum Glück ist das nur eine von vielen Voraussetzungen, die eine Mutation aufweisen müsste, um uns richtig in den Arsch zu treten.

Die allermeisten Mutationen sind ja nicht von Vorteil, sondern von Nachteil für das Virus. Und die Mutation müsste sich genau so rasant verbreiten und überhaupt erst mal menschen krank machen können. Es ist nicht so, dass wir jetzt vor jeder Mutation gleich zittern müssten.

Als Vergleich: Eine Mutation geschieht ja zufällig. Stell Dir ein Auto vor. Jetzt haut jemand einmal wahllos mit dem Hammer drauf.
In den meisten Fällen fährt das Auto so wie vorher.
In weniger Fällen fährt das Auto schlechter oder sogar gar nicht mehr.
Nur in ganz ganz wenigen Fällen fährt das Auto hinterher besser.

Allerdings ist weltweit gesehen die Viruslast gigantisch, so dass auch diese ganz exotischen Fälle nicht undenkbar sind.

sacredheart schrieb:Die allermeisten Mutationen sind ja nicht von Vorteil, sondern von Nachteil für das Virus.

Auch nicht richtig, die allermeisten Mutationen sind irgendwo "Junk" und haben gar keine Auswirkung für die Parameter, die uns interessieren.

emanon schrieb:Es reicht eine Mutation die durch die Impfungen nicht abgedeckt ist.

Und was ist mit Mutationen die dem Virus schaden uns uns helfen? Nene lieber nicht erwähnen, wäre ja zu positiv.....

latexjunge schrieb:oder überhaupt Risikogruppe

Aber ich merke schon. Du wirst auch bei einer Impfquote von 100% noch sagen "Nene aber es könnte ja noch aber ne vielleicht dies und das. Ich möchte mich gerne weiter in meinem Lockdown sulen"

Wenn sich 100.000 am Tag infizieren, und eine prozentual kleine Menge davon auf die Intenisivstation muss; dann haben wir sehr schnell eine Überlastung, Risikogruppen hin oder her.

emanon schrieb:Mit welcher Viruserkrankung möchtest du die jetzige Pandemie denn verglichen wissen?

Die Hongkong-Grippe ist in diesem Kontext zumindest erwähnenswert.

https://www.n-tv.de/panorama/Hongkong-Grippe-toetete-Hunderttausende-article21760324.html

Wikipedia: Hongkong-Grippe

sacredheart schrieb:Als Vergleich: Eine Mutation geschieht ja zufällig

Ganz so einfach ist das nur, wenn man das Thema Selektionsdruck ausblendet.

Atrox schrieb:sacredheart schrieb:
Als Vergleich: Eine Mutation geschieht ja zufällig
Ganz so einfach ist das nur, wenn man das Thema Selektionsdruck ausblendet.

@Atrox

Die einzelne Mutation geschieht tatsächlich absolut zufällig. Selektionsdruck kommt ja erst hinterher. Damit ist auch

latexjunge schrieb:Und was ist mit Mutationen die dem Virus schaden uns uns helfen?

nicht so einfach richtig, weil die Mutationen, die die Virusausbreitung abschwächen oder wenig replikationsfähig sind, sind ja ratzfatz wieder weg und werden wahrscheinlich kaum jemals überhaupt entdeckt. Eine mutierte Virusvariante mit erheblichem Nachteil breitet sich dann vielleicht innerhalb einer einzigen Wohngemeinschaft aus und kommt nicht darüber hinaus, hat aber wenig Einfluss auf den Gesamtverlauf der Pandemie.

latexjunge schrieb:Und was ist mit Mutationen die dem Virus schaden uns uns helfen? Nene lieber nicht erwähnen, wäre ja zu positiv....

Natürlich kann man auch das Offensichtliche posten. Das Wissen darum hatte ich allerdings vorausgesetzt.
Insofern, mein Fehler.
Die Selektion des Virus erfolgt eigentlich nur nach Infektiosität. Je infektiöser desto grösser die Verbreitung. Es wird sich immer der Stamm durchsetzen, der sich am besten verbreiten kann.
Isso.
Ob da in der Zwischenzeit 100 Mutationen still oder nachteilig verlaufen sind interessiert doch noch nicht mal die Bildzeitung.^^

@latexjunge

Du willst es nicht kapieren, oder?
Letzten Sommer kann man nicht mit kommendem Sommer vergleichen.
Zudem geht es nicht da drum, zumindest nicht primär, dass alle Hochrisikopatienten geimpft sind - es müssen auch fitte und gesunde Menschen ins KH - wegen Corona. Je mehr sich infizieren, umso mehr müssen ins KH, eine ganz logische Schlussfolgerung. Ich kenne selbst zwei Personen, auf die das zugetroffen hat.

emanon schrieb:Die Selektion des Virus erfolgt eigentlich nur nach Infektiosität. Je infektiöser desto grösser die Verbreitung. Es wird sich immer der Stamm durchsetzen, der sich am besten verbreiten kann.

@emanon

So ist es. Das kann allerdings auch dazu führen, dass eine Virusvariante sich zwar rasant verbreiten kann, aber vielleicht eine geringere Letalität mit sich bringt. Das ist sogar in grenzen erwartbar. Ein Virus, dass (freies Beispiel) in wenigen Minuten zum Tod des Individuums führen würde, könnte sich ja kaum verbreiten, weil sich die Verbreitung dann totläuft, es sei denn, sie hätte eine erhebliche infektiöse Inkubationszeit.

Carbine schrieb:Zudem geht es nicht da drum, zumindest nicht primär, dass alle Hochrisikopatienten geimpft sind - es müssen auch fitte und gesunde Menschen ins KH - wegen Corona. Je mehr sich infizieren, umso mehr müssen ins KH, eine ganz logische Schlussfolgerung. Ich kenne selbst zwei Personen, auf die das zugetroffen hat.

Das ist auch wiederum nicht so einfach.

@Carbine

Man weiss, dass Hochrisikopatienten auch ein erheblich höheres Risiko haben, ins KH zu müssen, bzw auf die ITS.
Bei Nicht Risiko patienten ist die Rate sehr gering, aber natürlich größer als 0.

Wenn also alle Risiko Patienten geimpft sind, ist mit einem Riesenansturm auf Intensivstationen nicht mehr zu rechnen, selbst wenn sich eine größere Zahl Nicht Risiko Patienten ansteckt, von denen dann nur ein sehr kleiner Prozentsatz beatmet werden muss. Das werden zumindest die ITS in Deutschland leisten können ohne hässliche Szenen von Triage.

Daher ist mit der Durchimpfung der Hochrisiko Gruppen schon etwas gewonnen.

sacredheart schrieb:Daher ist mit der Durchimpfung der Hochrisiko Gruppen schon etwas gewonnen.

Natürlich - wer entscheidet, wer Hochrisikopatient ist und wer nicht? Alte Leute ab 60? Oder Jenige plus chronisch-kranke Menschen, etc pp? Ich bezweifle immernoch, dass bis zum Sommer all diejenigen den vollen Schutz haben - ich würde es mir aber wünschen.

satansschuh schrieb:Wenn sich 100.000 am Tag infizieren, und eine prozentual kleine Menge davon auf die Intenisivstation muss; dann haben wir sehr schnell eine Überlastung, Risikogruppen hin oder her.

Die prozentuale Menge ist aber nicht klein sondern minimal. Wir hatten 32.000 Neinfektionen. Da waren die Intensivstationen am Anschlag. Mit der kompletten Risikogruppe. Bei 100.000 Infektionen und der gleichen Bettenbelegung müsste Corona für Risikogruppen nur knapp 3mal so gefährlich sein wie für andere. Die Zahlen sagen da aber was ganz anderes.