Homeoffice und die Machbarkeit

Ich erinnere mich noch an das Kommando Home-Office, als Corona gerade so richtig den Höhepunkt hatte und wir alles mitdurften, was nicht niet- und nagelfest war. Und man alles schnappte, Bildschirme, Tische, Stühle, was eben ins Auto passte. Und nun geht man wieder über zu mehr Tagen im Büro. Dazu wurde die Technik und das Mobiliar komplett aufgestockt. Das war alles nicht billig.
Kann doch jeder für sich entscheiden, eben im Rahmen der Leitplanken seines AGs, was er für besser hält und was besser für jeden funktioniert.

martenot schrieb:Und infolgedessen zu einer "Bedarfsanpassung". Was meistens am Ende drauf rausläuft, dass es aufgrund der angepassten Kapazitäten am Ende wieder genauso voll ist wie vorher + längere Wartezeiten.

Meinst du wirklich, die würden dann noch weiter Kapazitäten streichen/abbauen? Das machen die ja je nach Verkehrsbetrieb jetzt nur der Not wegen, weil zu wenig Personal (u.a. Fahrer) vorhanden sind.

Na ja, aber selbst wenn da nicht, - dann würde HO aber wenigstens Morgens und Nachmittags zu bestimmten Stoßzeiten die Straßen entlasten, wenn weniger Büroleute mit ihren Autos unterwegs wären. Die Autofahrer sind ja trotz Rückgang nach wie vor in hoher Anzahl vorhanden.
Also die mit ihrem Auto zur Arbeit fahren und das gleichzeitig, was die Straßen ja erst voll werden lässt. Besonders so ab 7-8 Uhr Morgens und dann ab 16 Uhr wieder ca.

rhapsody3004 schrieb:Meinst du wirklich, die würden dann noch weiter Kapazitäten streichen/abbauen?

Zumindest meinen bisherigen langjährigen Erfahrungen mit dem ÖPNV nach, ja. In der Vergangenheit haben die Verkehrsbetriebe meistens jede Gelegenheit genutzt, um Angebote zu reduzieren. Umgekehrt kommt man einer Nachfragesteigerung häufig nur zögerlich und unzureichend entgegen. Allzu oft erlebe ich leider Busse und Bahnen, die zu selten und mit zu kurzen Einheiten fahren, was zu Überfüllung und /oder langen Wartezeiten führt. Ich bin da quasi ein "gebranntes Kind".

Da mein AG mir ja keine Mittel stellt, werde ich mir einen neuen Laptop kaufen und den entsprechend von der Steuer absetzen.
50% sollten da sicherlich durchgehen, ggf auch mehr.

Beim Homeoffice bin ich nicht sicher, ob die Leute wirklich arbeiten wie im Betrieb, oder sich doch eher anderen Dingen widmen. Kann ja niemand kontrollieren.

-VOLLSTRECKER- schrieb:Kann ja niemand kontrollieren.

Wenn deine Arbeit liegen bleibt, dann fällt das früher oder später auf.

-VOLLSTRECKER- schrieb:Beim Homeoffice bin ich nicht sicher, ob die Leute wirklich arbeiten wie im Betrieb, oder sich doch eher anderen Dingen widmen. Kann ja niemand kontrollieren.

Das sind dann immer die pauschalen Aussagen, die ich null nachvollziehen kann. Wie stellst du dir das denn vor, wie das dann läuft? Wenn jemand nicht mehr gescheit arbeitet, dann fällt das mittel- oder langfristig doch auf.

-VOLLSTRECKER- schrieb:ob die Leute wirklich arbeiten wie im Betrieb, oder sich doch eher anderen Dingen widmen. Kann ja niemand kontrollieren.

Natürlich wird das kontrolliert.
Aufgabe ist erledigt oder eben nicht.
Kommt sicher auf die Arbeitsbereiche an,wie das im Detail aussieht, aberwenn es nicht auffällt, dass jemand seine Aufgaben nicht erledigt, kann man sich die Stelke evtl ganz einsparen.

-VOLLSTRECKER- schrieb am 12.09.2023:Beim Homeoffice bin ich nicht sicher, ob die Leute wirklich arbeiten wie im Betrieb, oder sich doch eher anderen Dingen widmen. Kann ja niemand kontrollieren.

In meinem Job in einem Verlag gab es durchaus feste Vorgaben, was bis wann fertig zu sein hat. Internationale Dienstleister, Zulieferer und KundInnen haben da enge Zeitfenster. Und wenn's dann irgendwo hakt, dann muss halt mal eine Nacht (oder mehrere) durchgemacht werden. Kein Job, wo man um 17 Uhr den Griffel fallen lässt und ins Wochenende geht.

-VOLLSTRECKER- schrieb am 12.09.2023:ob die Leute wirklich arbeiten wie im Betrieb, oder sich doch eher anderen Dingen widmen. Kann ja niemand kontrollieren.

Kommt wahrscheinlich darauf an, was sie machen. Wenn bestimmte Arbeiten ihnen speziell zugewiesen sind, wie ein Projekt, bestimmte Listen/Vorgänge oder so, sind sie da in der Pflicht und müssen das erledigen.

-VOLLSTRECKER- schrieb am 12.09.2023:Beim Homeoffice bin ich nicht sicher, ob die Leute wirklich arbeiten wie im Betrieb, oder sich doch eher anderen Dingen widmen. Kann ja niemand kontrollieren.

Hm. Das heißt du erledigst deinen Job nur wenn dir ein Chef oder sonst ein Kontroletti auf die Finger schaut? Ehrlich?

cachalot schrieb:Das heißt du erledigst deinen Job nur wenn dir ein Chef oder sonst ein Kontroletti auf die Finger schaut? Ehrlich?

Vielleicht arbeitet er bei der Mafia. :D

Natürlich gibt es Unternehmen, die von Zeiterfassung über PC-Laufzeitkontrolle bis hin zur Videoüberwachung so ziemlich alles aufbieten, was zur Kontrolle (und Schikane) von MitarbeiterInnen dient - aber: Möchte man für ein solches Unternehmen arbeiten?

Mein AG kann alleine am generierten Traffic erkennen, wie gearbeitet wurde.
Bei etlichen hunderten Angestellten, kommen alle paar Jahre richtig Schlaue auf die Idee:"Der Screen sperrt sich nicht, wenn man m kurz die Maus bewegt.", stimmt aber dies ist leicht zu durchschauen.

Ich arbeite im HO mehr als im Büro. Denn es ist oft so, dass ich keine Mittagspause im HO mache.

Es gibt Berufe, da kannste nicht einfach vom Arbeitsplatz verschwinden und ,,Wellness" betreiben. Leider wird denen zu wenig Beachtung - auch in finanzieller Hinsicht - geschenkt. Da ist HO gar nicht möglich.

Do-X schrieb:Es gibt Berufe, da kannste nicht einfach vom Arbeitsplatz verschwinden und ,,Wellness" betreiben

Wellness betreiben? Interessante Vorstellung vom HO. Ich arbeite überwiegend im HO und kann dir sagen, dass ich dort mehr arbeite, als im Office. Früherer Arbeitsbeginn sowie meistens auch abends länger, allein schon dadurch begründet, dass ich keine Fahrzeiten mehr habe.

Wir haben ein flexibles Arbeitsmodell, du kannst jederzeit ins Büro, musst aber nicht. Nach nun mehr als 3 Jahren zeigt sich mein Arbeitgeber sehr zufrieden mit dem Modell, die Angestellten natürlich auch.

Bei uns arbeiten Kollegen im HO,die ein Päckchen erwarten,oder der Fliesenleger kommt,oder die Honigernte getätigt werden muß.
All das wird abgesegnet!

Doors schrieb:Möchte man für ein solches Unternehmen arbeiten?

Wie ich immer zu sagen pflege.
„Du hast Glück, ich bin bestechlich. Für Geld gehe ich sogar arbeiten.

Manche Menschen brauchen die Kontrolle. Anderen langt die Motivation. Für manche die Pflicht.

Do-X schrieb:Es gibt Berufe, da kannste nicht einfach vom Arbeitsplatz verschwinden und ,,Wellness" betreiben. Leider wird denen zu wenig Beachtung - auch in finanzieller Hinsicht - geschenkt. Da ist HO gar nicht möglich.

Deren gibt es nur sehr wenige. Also HO mit Wellness. HO dagegen schon recht viele. Natürlich gibt es auch Jobs die eine Anwesenheit vor Ort benötigen. Das klassische Beispiel, die Fertigung.
Und?

FrecherBaze schrieb:Bei uns arbeiten Kollegen im HO,die ein Päckchen erwarten,oder der Fliesenleger kommt,oder die Honigernte getätigt werden muß.
All das wird abgesegnet!

Päckchen nehme ich natürlich im HO auch an. Ich geh sogar mal auf Toilette. Aber pssst. Nicht meiner Chefin verraten. Oder, ganz verwegen, ich lass nen Kaffee raus. Aber das ist natürlich schon grenzwertig.

FrecherBaze schrieb:Bei uns arbeiten Kollegen im HO,die ein Päckchen erwarten,oder der Fliesenleger kommt,oder die Honigernte getätigt werden muß.
All das wird abgesegnet!

Und? Dein Arbeitgeber hat damit offensichtlich kein Problem, du aber schon? Warum?
Ich nehme auch Päckchen an, wenn ich im HO bin. Ich lasse auch zB Kaminkehrer ins Haus etc. Ja, das wird alles abgesegnet, da mein AG weiß, dass ich immer meine Aufgaben erledige. Ob ich das morgens um 6 oder abends um 20.00 h mache ist ihm schlichtweg egal.

Pura schrieb:Ich arbeite überwiegend im HO und kann dir sagen, dass ich dort mehr arbeite, als im Office.

Aber sicherlich auch vermeidbar oder?

Do-X schrieb:Es gibt Berufe, da kannste nicht einfach vom Arbeitsplatz verschwinden und ,,Wellness" betreiben. Leider wird denen zu wenig Beachtung - auch in finanzieller Hinsicht - geschenkt. Da ist HO gar nicht möglich.

So sieht es aus! Diese Arbeiten und Berufe sollten auch gesellschaftlich wieder mehr Beachtung finden und wertgeschätzt werden. Und hoffentlich führt HO nicht auch zu Stellenabbau in einigen Arbeitsbereichen.

Bin zwar kein Gegner von HO mehr, sondern würde ich der Verkehrsentlastung wegen begrüßen - bleibt für mich aber im Großen und Ganzen Luxus.
Je nach Fall vielleicht sogar ungesunder Luxus, sollte man sich durch HO noch weniger körperlich bewegen.