Kinderschänder

Könnt ihr euren Streit woanders hin verlegen? O_o

Zum Thema:
Was mich beim Lesen gestört hat, ist, dass bei der Einschätzung eines "richtigen" Urteils viele gleich mit dem Argument kommen, was denn mit den Leuten ist, die ausversehen Kinderpornografie verteilen, oder um die erste Jugendliebe zwischen zwei Minderjährigen. Klar, es gibt eine große Grauzone im Jugendalter, wo nicht genau unterschieden werden kann, wann eine Vergewaltigung vorliegt. Aber das ist hier auch nicht das Thema.

Meiner Meinung nach geht es bei Kinderschändern in diesem Thread um Menschen, die wirklich eine Straftat begangen haben, denen der Missbrauch nachgewiesen wurde, bzw. sie selber gestanden haben. Also um eine tatsächlich bewiesene Straftat, die nun vor Gericht ihre gerechte Strafe erhalten soll.

Todesstrafe klingt zwar verlockend, aber ist nicht der richtige Weg.
Klar, sehr lange Haftstrafen mit entsprechender Therapie. Diejenigen, denen die Threapie hilft, bekommen am Ende der Haftstrafe eine zweite Chance. Diejenigen, die sich als Therapieresistent erweisen oder gar Wiederholungstäter werden, droht eine Haftstrafe bis zum natürlichen Tod hinter Gittern, oder aber die Freiheit mit einem vollständig unterdrückten Sexualtrieb. Eine medikamentös induzierte physische und psychische Impotenz.


Und ganz nebenbei @Paka Kinderschänder werden in Deutschland nicht unwesentlich härter bestraft als Vergewaltigungen. Sprich 4-8 Jahre. Gibt es zusätzlich einen Mord, dann höchstens bis zu 12 Jahre.
Aber geh mal los und hinterzieh Steuern, erpress eine Ladenkette oder stehle Wertsachen (z.B. Autos), dann können dir 20-30 Jahre blühen. Da merkt man mal, wo die Prioritäten in unserem Rechtsstaat liegen.

GalleyBeggar schrieb:Klar, sehr lange Haftstrafen mit entsprechender Therapie. Diejenigen, denen die Threapie hilft, bekommen am Ende der Haftstrafe eine zweite Chance. Diejenigen, die sich als Therapieresistent erweisen oder gar Wiederholungstäter werden, droht eine Haftstrafe bis zum natürlichen Tod hinter Gittern, oder aber die Freiheit mit einem vollständig unterdrückten Sexualtrieb. Eine medikamentös induzierte physische und psychische Impotenz.

Ich frage mich immer, ob eine Therapie bei jemandem, der tatsaechlich schon straffaellig wurde, ueberhaupt noch greift. Sowas muesste viel frueher ansetzen, direkt dann, wenn den Betroffenen auffaellt, dass sie paedophil sind.

GalleyBeggar schrieb:Aber geh mal los und hinterzieh Steuern, erpress eine Ladenkette oder stehle Wertsachen (z.B. Autos), dann können dir 20-30 Jahre blühen.

Aeh, nee. :) 20-30 Jahre in Deutschland zu kriegen ist so gut wie unmoeglich! :) Das kriegst Du meistens nichtmal, wenn Dir lebenslaenglich aufgebrummt wurde, da ist die erste Chance auf Entlassung bei 15 Jahren, und lebenslaenglich gibt es NUR fuer Mord.

Ja gut, das mit den 20-30 Jahren war nen bissel übertrieben :D
Allerdings ist mir ganz blass ein Fall in Erinnerung wo jemand wegen Millionenbetrug (ich weiß jetzt nimmer genau um was es sich genau handelte) zu... pff... 30? Jahren in den Knast wanderte.
Ist schon viele Jahre her, da hat mich die ganze Thematik noch nicht so interessiert. Mir ist nur in Erinnerung geblieben, dass sich meine Eltern da noch total über das Rechtssystem aufgeregt haben, weil Mörder und Vergewaltiger milder bestraft werden.

Alarmi schrieb:Sowas muesste viel frueher ansetzen, direkt dann, wenn den Betroffenen auffaellt, dass sie paedophil sind.

Sowas gibt es schon.
http://www.kein-taeter-werden.de/

Die Betroffenen müssen eben nur von sich aus was machen.

Hallo diese Leute brauchen hilfe also sie gleich zu töten oder zu quälen is bisschen übertrieben !
Jeder Mensch verdient eine 2 Chance. Du stehst auch auf geile frauen oder auf geile männer und könntest du von einen auf den anderen tag schwul werden oder lesbisch oder auf einen ganz anderen typ stehen , die können ja auch nix dafür wenn sie ein kind attraktiv finden irgendwann halt dann können die nicht mehr und dann tun sie es also ich würde diese leute 10 jahre in die mangel nehmen und therapieren und dann wieder in die weite welt als ganz neuer mensch mit einer 2 chance entlassen!

Hacknslay schrieb:Die Betroffenen müssen eben nur von sich aus was machen.

Was wiederum durch die oeffentliche Aechtung extrem schwierig ist. Ich wusste gar nicht, dass es ein solches Programm gibt! Dafuer muesste viel exzessiver Werbung gemacht werden. Aber leider packt ja allein beim Wort "Paedophiler" schon der Lynchmob die Fackeln und Mistgabeln aus.

Bamherzige schrieb: ich würde diese leute 10 jahre in die mangel nehmen und therapieren und dann wieder in die weite welt als ganz neuer mensch mit einer 2 chance entlassen!

Sei Dir bitte darueber bewusst, dass diese Leute immer paedophil bleiben werden. Eine sexuelle Ausrichtung kann man nicht wegtherapieren. "Ganz neue Menschen" werden sie mit Sicherheit nicht!

Aber natuerlich hast Du Recht damit, dass sich niemand aussucht, Paedophiler zu sein. Eine Therapie ist unumgaenglich.

@Alarmi
Richtig.
Besonders schwierig stell ich mir auch vor, sowas niemandem sagen zu können.
Wenn ich solche Neigungen hätte, wär dann der Therapeut der einzige der davon erfahren würde.
Und ich glaube, viele Leute die "so sind" machen das nicht anders.
Eben weil viele Pädophile mit Kinderschänder gleichsetzen.

@Hacknslay
Wenn Du mal einen guten Schicksalsbericht lesen moechtest, empfehle ich diesen hier:

http://www.neon.de/artikel/fuehlen/psychologie/der-nicht-gelebte-sex/683760

Alarmi schrieb:Ich frage mich immer, ob eine Therapie bei jemandem, der tatsaechlich schon straffaellig wurde, ueberhaupt noch greift.

Therapie im Sinne der Heilung von einer Krankheit kann garnicht greifen, da Pädophilie keine Krankheit ist, sondern eine sexuelle Neigung. Du wirst einen Schwulen mit allen möglichen und unmöglichen Therapien der Welt nicht zur Hete machen; das geht nicht.

Was aber geht ist, Pädophile so zu coachen, dass sie die Selbstbeherrschung auch in labilen Situationen behalten können. Solche abstinenten Pädophile gibt es zu tausenden. Sie leben ein ganz normales Leben, ohne ihre Neigung auszuleben.

Das Problem in unserer Gesellschaft ist, dass auffällige Menschen (es sind ja nicht nur Männer, sondern auch sehr viele Frauen) erst mal nicht beachtet werden, und straffällig gewordene weggesperrt werden, entweder in den Strafvollzug oder in die Psychiatrie. Ein sinnvolles Coaching findet (vor allem im Strafvollzug) nicht statt.

konstanz schrieb:Therapie im Sinne der Heilung von einer Krankheit kann garnicht greifen, da Pädophilie keine Krankheit ist, sondern eine sexuelle Neigung. Du wirst einen Schwulen mit allen möglichen und unmöglichen Therapien der Welt nicht zur Hete machen; das geht nicht.

Was aber geht ist, Pädophile so zu coachen, dass sie die Selbstbeherrschung auch in labilen Situationen behalten können. Solche abstinenten Pädophile gibt es zu tausenden. Sie leben ein ganz normales Leben, ohne ihre Neigung auszuleben.

Das weiss ich. Was mich eher beschaeftigt, ist eben, ob es noch etwas bringt, jemanden so zu therapieren, dass er mit der Neigung leben kann ohne sie ausleben zu muessen, wenn er sie eben schon einmal ausgelebt hat.

Ob dann der Trieb nicht einfach viel zu stark ist. Abgesehen davon gehoert zur erfolgreichen Therapie ja auch die Bereitschaft, sich therapieren zu lassen. Und wenn da schonmal was vorgefallen ist, wie hoch die Bereitschaft da ist oder ob ueberhaupt eine Bereitschaft besteht.

Ich gebe Dir Recht, dass wohl die grosse Mehrzahl der Paedophilen voellig abstinent und legal lebt und niemals straffaellig wird, aber es gibt auch genug, die sich das, was sie tun, einfach schoenreden. Wie erfolgreich kann in so einem Fall eine Therapie sein?

@Vorurteil

Vorurteil schrieb:Das mit dem Kuss ist in dieser Strafhärte vorgekommen. Es hat das Leben meines Freundes zerstört.

Hab das grade gelesen und muss dazu sagen: Vollkommener Blödsinn was du da erzählst.

Wenn, dann denk dir doch wenigstens realitätsnahe Szenarien aus. Da was du da behauptest ist nun leider durch die Gesetze wiederlegbar. Ein Kuss zwischen Leuten dieses alters ist nicht strafbar.

konstanz schrieb:Therapie im Sinne der Heilung von einer Krankheit kann garnicht greifen, da Pädophilie keine Krankheit ist, sondern eine sexuelle Neigung.

stimme ich nicht mit überein.

@Outsider

Was unterscheidet denn z.B. Homosexualität und Höschen- oder Schuhfetischismus von Pädophilie? Warum hältst Du eines für eine Krankheit, das Andere aber nicht?

@konstanz
och nö :D dazu habe ich jetzt weder lust noch zeit. :D
http://www.allmystery.de/themen/mg70557

@Outsider

Naja, wie Du meinst. Mir kommt jedenfalls die argumentationslose Unterscheidung reichlich seltsam vor.

@konstanz
selbst die wissenschaft ist sich nicht einig, wo sie es hinstecken sollen. sie wandern zwischen krank und neigung hin und her. wie soll dann ein normaler mensch sich ein urteil bilden können, in welche sparte pädophilie gehört. egal in welcher, es bleibt schxxxx.

kinderschänder sind nicht immer pädophile. viel mehr kommen die menschen, die kindesmissbrauch betreiben aus den näheren umfeld- familie, nachbarn, bekannte. da spielen auch andere faktoren eine rolle außer vielleicht die pädophile "ader".

mir schmeckt es nicht dass hier nur auf pädophile herumgehackt wird, die anderen täter eher übergangen werden.

@konstanz

Bei einem Fetischismus liegt keine eigentliche Liebe zu einem Objekt vor, es dient lediglich als ein Reiz. (Fetischismus wird in der Regel nicht als eine Krankheit bezeichnet.)

Ansonsten ist der wichtigste Unterschied der, dass sich zwei Homosexuelle auf gleicher Augenhöhe begegnen können - Ein Paraphiler und sein "Liebesobjekt" jedoch nicht.

Outsider schrieb:selbst die wissenschaft ist sich nicht einig, wo sie es hinstecken sollen. sie wandern zwischen krank und neigung hin und her.

Genau so ist es. Das liegt daran, dass Du wissenschaftlich nicht zwischen normaler und unnormaler Sexualität unterscheiden kannst, da in diesem Zusammenhang das Wort *normal* von den Glaubensvorstellungen der jeweiligen Gesellschaft abhängt, und nicht von objektiv messbaren Faktoren.

Darum arbeitet der von Dir verlinkte Text auch ausschließlich mit Nominaldefinitionen, die weder wahr noch falsch sein können.

Was ich mich frage ist, wie man auf die Idee kommt bei Straftaten, welche man in keinster Weise vergleichen kann, die Urteile dann aber zu vergleichen. Es gibt sicher Fälle in denen hat ein Steuerhinterzieher eine höhere Strafe bekommen als ein Vergewaltiger. Aber das kann man doch nicht miteinander vergleichen. Wenn man sich über sowas beschwert, dann müsste man sagen, dass man jegliche Art der Steuerhinterziehung weniger bestraft als die geringste Strafe für eine Vergewaltigung. Das ist doch Humbug. Außerdem wäre das dann eine endlose Kette der Kategorisierung, welches sich wohl am Ende selbst wieder in den Schwanz beißt.

konstanz schrieb:Genau so ist es. Das liegt daran, dass Du wissenschaftlich nicht zwischen normaler und unnormaler Sexualität unterscheiden kannst, da in diesem Zusammenhang das Wort *normal* von den Glaubensvorstellungen der jeweiligen Gesellschaft abhängt, und nicht von objektiv messbaren Faktoren.

Eigentlich ist es ganz gut definiert:

„Eine Paraphilie muss unterschieden werden vom nicht pathologischen Einsatz sexueller Phantasien, Verhaltensweisen oder Objekten zur Stimulierung der sexuellen Erregung bei Personen ohne Paraphilie. Phantasien, Verhaltensweisen oder Objekte gelten nur dann als paraphil, wenn sie in klinisch bedeutsamer Weise zu Leiden oder Beeinträchtigungen führen (z. B. wenn sie unverzichtbar sind, zu einer sexuellen Funktionsstörung führen, die Einbeziehung einer nicht einwilligenden oder nicht einwilligunsfähigen Person erfordern, zu juristischen Schwierigkeiten führen, soziale Beziehungen gefährden).“