Lebensmittelverschwendung

nairobi schrieb:Wenn das nicht frisch aufgefüllt wird und ewig da rum liegt wirkt das auch nicht so appetitanregend.

Das ist einer von mehreren Aspekten. Wenn ich irgendwo essen gehe, möchte ich zumindest, dass ein Koch mir ein Essen zusammenstellt. Dann möchte ich mich ja gerade auf einen Vorschlag einer Kombination einlassen, die ein guter Koch für gut hält. Das klappt ja auch. Wenn ich mir aber von einem Menu einfach zusammenwürfel, was mir am Wenigstens unerträglich erscheint, hat das zumindest mit meiner Idee Essen zu gehen gar nichts mehr zu tun.

Und am Allerliebsten ist mir meist ein 3 Gang Menu 'Suggestion du chef'.

Und auch in einer Schlange zu stehen und mir die Hornhaut meines Vordermanns in den Badeschlappen anzuschauen oder den Blick weiter nach oben richtend sein Maurerdekoltee ist nichts, was ich mit Essen gehen positiv assoziiere.

nairobi schrieb:Buffet finde ich grundsätzlich nicht schlecht.
Die Geschmäcker und Wünsche sind doch recht unterschiedlich. Der eine mag ein Salamibrötchen essen, der andere möchte lieber Obstsalat und Müsli.

Klingt für mich nach Frühstück. Da finde ich eine Buffet Form hingegen absolut ok.

Bundesferkel schrieb:Bei uns finde ich die Preise in der Gastronomie noch immer viel zu niedrig; die Arbeit in der Küche findet, von Ausnahmen abgesehen, wenig Würdigung.

Das stimmt. Leider hätten die im Wesentlichen eine Möbelausstellung, wenn sie die Preise an gute Produkte und faire Bezahlung plus einen Gewinn anpassen.

Bundesferkel schrieb:Da setze ich dann eher auf einen freundlichen Hinweis an die Küche, aber die vorgesetzte Tütensuppe esse ich auf.

Wenn ich den EIndruck habe, dass man mich richtig über den Leisten ziehen wollte, dann würde ich das gesamte Essen zurückgehen lassen mit einem recht deutlichen Hinweis. 'Die Kinder in Afrika' haben nix davon, wenn ich mir eine fetttriefende Pizza runterwürge.

So richtig glücklich machen kann mich ein Restaurant mit Besonderheiten. Ich hatte vor kurzem ein Kräuter Risotto mit Klettenwurzeln, hatte ich noch nie gegessen. Das war für mich ein richtiger Hammer. Das was gute Köche oft Scherzartikel nennen, nämlich betont teuer klingende Zutaten, finde ich auch meist nicht so spannend. Ich brauche keinen getrüffelten Kaviar im Dialog mit...

Bundeskanzleri schrieb:Ich lehne das nicht grundsätzlich ab, es sollte ein bisschen symbolisch dafür stehen, dass es manchmal nicht viel wertzuschätzen gibt.

Ist doch völlig okay. Ein Tütensüppchen, selbst wenn es auffrisiert im positiven Sinne ist, ist trotzdem ein anderer Level als Schnitzel mit Spargel auf Hollandaise. ;) Ebenso wie es Unterschiede bei den Köchen geben kann. Das ist doch alles immer individuell.

sacredheart schrieb:Das ist einer von mehreren Aspekten. Wenn ich irgendwo essen gehe, möchte ich zumindest, dass ein Koch mir ein Essen zusammenstellt. Dann möchte ich mich ja gerade auf einen Vorschlag einer Kombination einlassen, die ein guter Koch für gut hält. Das klappt ja auch. Wenn ich mir aber von einem Menu einfach zusammenwürfel, was mir am Wenigstens unerträglich erscheint, hat das zumindest mit meiner Idee Essen zu gehen gar nichts mehr zu tun.

In jeglicher Art von Restaurant hat ein Koch die Speisekarte zusammen gestellt. Auch in einem a la carte Restaurant. Auch wenn du selbst Gerichte von der Karte auswählst und nicht ein Menü, hat das ja ein Koch für dich gekocht.
Viele Restaurant bieten ja auch beides an - Menü und a la carte.

sacredheart schrieb:Wenn ich mir aber von einem Menu einfach zusammenwürfel, was mir am Wenigstens unerträglich erscheint, hat das zumindest mit meiner Idee Essen zu gehen gar nichts mehr zu tun.

Wenn die Karte so aussieht, geh ich da doch gar nicht erst hin, oder gehe eben wieder. Warum bezahlt man denn das, was einem weniger unerträglich erscheint? Das hast ja alles andere ist schon total unerträglich. Nee, so masochistisch bin ich nicht veranlagt.

@Frau.N.Zimmer

Damit meine ich vor allem das im Voraus all inclusive gebuchte Urlaubshotel mit dem Blechnapf Buffet zum Abend. Da hat man ja schon für bezahlt. Und deshalb buche ich nie solche Hotels.

Dass Leute mit kleinen Kindern das oft aus praktischen Gründen tun, verstehe ich durchaus. Als meine Kinder klein waren, haben wir das auch einige Male gemacht.

Aber es gibt ja auch Leute, die haben Spaß daran, sich jeden Abend mengenmäßig in eine Gewinnzone zu fressen. Nur die letzten 600g Fleisch bleiben auf dem Teller, weil man sie nicht mehr geschafft hat. Aber lieber erst mal draufpacken, wer weiss, ob die noch mal nachlegen....

sacredheart schrieb:Damit meine ich vor allem das im Voraus all inclusive gebuchte Urlaubshotel mit dem Blechnapf Buffet zum Abend. Da hat man ja schon für bezahlt. Und deshalb buche ich nie solche Hotels.

Ach so! Entschuldige bitte, da stand ich auf der Leitung. Ja nee, das ist auch nicht so meins. Frühstück ja, da geht es mir in erster LInie eh um Kaffee, Kaffee, Kaffee... und ich esse dann später was unterwegs.

@Frau.N.Zimmer

Letztes Jahr waren wir in Österreich in einem tollen Hotel. Da gab es ein 3 Gang Menu, an den Tisch serviert. Die Menge war nicht, dass man hinterher da rausrollen musste, sondern entsprechend kleiner. Und als Zwischengang konnte man dann Salat vom Buffet nehmen.
Das fand ich ganz gut. Salate kann man auch besser 20min stehen lassen, als gebratenes Zanderfilet.

Aber ganz ehrlich: Als ich das erste Mal in so einem Abend Buffet Hotel war, hatte ich auch erst mal viel zu viel genommen. Ich glaube das Bewusstsein 'Da hab ich ja für bezahlt' verbunden mit der Ungewissheit, ob es noch mal nach gibt, ist für die Ernährung vieler Urlauber denkbar ungünstig.

Und für die Küche ist es ja auch kein ganz großer Anreiz, richtig gut zu kochen für diese Art Verköstigung, genießbar ja, mehr aber auch nicht.

Und was da so an einem Abend übrig bleibt, sowohl auf den Telllern als auch auf dem Buffet, wird schon ne Menge sein.

sacredheart schrieb:Und was da so an einem Abend übrig bleibt, sowohl auf den Telllern als auch auf dem Buffet, wird schon ne Menge sein.

Bestimmt und zwischendrin werden sie wohl auch abräumen müssen, so gewärmtes Zeug sieht nicht ewig lecker aus.

sacredheart schrieb:Aber ganz ehrlich: Als ich das erste Mal in so einem Abend Buffet Hotel war, hatte ich auch erst mal viel zu viel genommen.

Wenn man dann auch noch richtig Hunger hat, kann das schon passieren. Mit den Mengen verhau ich mich selten, eher mit der Auswahl weil ich gern was nehme, das ich noch nicht gegessen habe und manchmal schmeckt es mir eben doch nicht, dann würge ich mir das auch nicht rein. Mein Gott. Wer ohne Tadel ist, der werfe den ersten Stein :)

nairobi schrieb:mag ich bestimmt kein Schnitzel über Stunden ohne Kühlung im Rucksack mit

...lieber nicht....

Wobei ich die Aussage von ? Glaub es war @sacredheart
...lieber mehrere kleinere Gänge anzubieten richtig gut finde. So kann man den Appetit entsprechend die Menüs zusammenstellen. Da würde ich mich auch eher an unbekannte Sache wagen. Wenn ich Hunger für zwei Menüs habe, wäre es nicht so wild, wenn mich an das erste nicht 100% überzeugt. Da die Portionen kleiner sind wäre es auch bei nicht gefallen zu schaffen.

PrivateEye schrieb:10-Tages-Notvorrat haben wir tatsächlich auch Tütensuppen da.

Ich find die, "aufgebübscht", im Winter zum durchwärmen nicht übel. Wenn Mal nix eingefroren ist.

Ich mache gerade, weil ich meine drei Tiefkühlfächer abtauen muss, alle radikal leer. Dabei ist mir aufgefallen, dass das meiste Zeug lauter Notvorrat ist, den ich eigentlich selten brauche. Pizzas, Backcamembert, Pommes, Eis und lauter „gesunde“ Sachen. Da ich ja meistens versuche, frisch zu kochen. Meine Kinder freut das Abtauen natürlich gerade sehr!!!

Aber auch Tk Gemüse, Fischstäbchen und immer ein Paket Toast. Notvorrat halt. Aber für mich und vier Kinder unerlässlich. Wenn was dazwischen kommt, hat man oder frau was da.

Dwarf schrieb:In jeglicher Art von Restaurant hat ein Koch die Speisekarte zusammen gestellt.

In manchen Lokalen gibt es so eine Tafel, wie in der Schule. Da stehen wechselnde Gerichte drauf. Je nachdem, was der Koch eingekauft/bekommen hat. So etwas bestelle ich auch ganz gerne mal. Von der Standardkarte kann man ja immer bestellen.

Frau.N.Zimmer schrieb:Ja nee, das ist auch nicht so meins. Frühstück ja, da geht es mir in erster LInie eh um Kaffee, Kaffee, Kaffee... und ich esse dann später was unterwegs.

Das ist mit ein Grund, dass wir Camping einem Hotelurlaub vorziehen. Im Hotel gibt es Frühstück meist von 8 bis 11 Uhr. Vielleicht möchte ich aber schon um 6 Uhr Kaffee trinken. Und im Urlaub mag man auch eher nicht schon um 8 Uhr frühstücken, sondern vielleicht wirklich erst gegen 11. Da ist im Hotel ja alles schon abgeräumt.

sacredheart schrieb:Salat vom Buffet

Das finde ich auch gut, denn die Geschmäcker sind ja auch recht unterschiedlich. So kann sich jeder individuell zusammenstellen.

Allgoria schrieb:Backcamembert

Frierst Du den ein?

Allgoria schrieb:Notvorrat halt. Aber für mich und vier Kinder unerlässlich. Wenn was dazwischen kommt, hat man oder frau was da.

Das ist schon wichtig.

@nairobi
Ehrlich gesagt ja. Mach ich immer. Diese Fertigviererpacks. Schmeckt wunderbar. Heute noch gegessen.

Morgen dagegen hab ich selbst gemachte Pizza versprochen. Also auch den Teig mach ich selbst. Die Salami isst nämlich mal wieder niemand auf, aber auf der Pizza dann doch sehr gern…

Und Nussecken back ich. Allein schon, um die sich angestauten Marmeladengläser mal zu verbrauchen. Merkt kein Kind, was ich da an Aprikose, Johannisbeer und Quitte vermische! Am Wochenende backe ich eigentlich immer.

Bundeskanzleri schrieb:Dann kann man zurückgegebenes Essen auch als Hinweis sehen, dass da was nicht stimmt.

Jo, entweder ist das Essen zu schlecht, oder die Portionen sind zu groß!

@-VOLLSTRECKER-

Oft findet man ja beides zugleich.

Die eher schlechte Küche versucht ja oft den Mangel an Qualität mit der schieren Masse des Dargebotenen wettzumachen.

Aus meiner Sicht eher der falsche Weg, aber seltsamerweise sind die XXL Schnitzelhäuser und basisnahen Griechen ja gar nicht schlecht besucht.
Es gibt also einen Markt dafür.

Im Interesse von Klima, Tierwohl und Gesundheit wäre da ein Umdenken sinnvoll.

sacredheart schrieb:Aus meiner Sicht eher der falsche Weg, aber seltsamerweise sind die XXL Schnitzelhäuser und basisnahen Griechen ja gar nicht schlecht besucht.
Es gibt also einen Markt dafür.

Im Interesse von Klima, Tierwohl und Gesundheit wäre da ein Umdenken sinnvoll.

Eher bildungsferne Schichten wird man mit diesen Argumenten vermutlich weniger erreichen, weil das Bewusstsein für Klima, Tierwohl sowie Gesundheit dort oft fehlt.
Da geht es nur über den Preis.
1kg Fleisch für 3,99€ darf es nicht geben.

OutofOrder schrieb:Ich find die, "aufgebübscht", im Winter zum durchwärmen nicht übel. Wenn Mal nix eingefroren ist.

Sag ich ja. Normal ist das Zeugs ja haltbar bis Ultimo und mit bissl was dazu auch ganz gut genießbar. ;) Natürlich nicht für den Dauergebrauch, aber ab und an und eben halt als Notvorrat ganz okay. :Y:

Allgoria schrieb:Ich mache gerade, weil ich meine drei Tiefkühlfächer abtauen muss, alle radikal leer.

Machen wir auch so immer Sommer bis Herbst.

Allgoria schrieb:Aber auch Tk Gemüse, Fischstäbchen und immer ein Paket Toast. Notvorrat halt. Aber für mich und vier Kinder unerlässlich. Wenn was dazwischen kommt, hat man oder frau was da.

Hier bin ich es mit 2 Kids, aber letztendlich dasselbe. Wir haben halt auch den normalen Notvorrat, aber eben auch eingefrorenes. Wobei da eben auch viele Portionen vom Kochen reinkommen. Das passt schon. Ebenso diverses Fleisch, Hack und Fisch. Die ganzen Verteuerungen können wir damit zur Zeit noch gut auffangen, aber irgendwann ist der Kühler auch leer. :(

Allgoria schrieb:Aber auch Tk Gemüse, Fischstäbchen und immer ein Paket Toast. Notvorrat halt. Aber für mich und vier Kinder unerlässlich. Wenn was dazwischen kommt, hat man oder frau was da.

so handhaben wir das auch. und ganz ehrlich - Toast und Brot kann man so super einfrieren, da habe ich immer was da. genauso wie ne Packung Gemüsestäbchen usw.

Ich achte definitiv mehr als früher darauf, dass ich möglichst nichts wegwerfe. Das gelingt mir nicht immer, aber doch häufiger als früher. Beim frischen Gemüse gucke ich dann, wann ich es "spätestens" verwerten sollte, ist es nicht mehr ganz knackig - egal, im Auflauf merkt das kein Mensch :D ne schrumpelige Paprika schmeckt angebraten auch immer noch spitze. Bei Obst war es früher immer die Banane, die irgendwann nicht mehr so lecker aussah - heute mache ich aus ner ollen Banane eben Pancakes oder Bananenbrot oder so.

lapis_lazuli schrieb:heute mache ich aus ner ollen Banane eben Pancakes oder Bananenbrot oder so.

Eis mache ich gerade. Banane in Scheibchen einfrieren und dann mit etwas Kakao in den Mixer, wird total cremiges Eis.

Bundesferkel schrieb:Eher bildungsferne Schichten wird man mit diesen Argumenten vermutlich weniger erreichen, weil das Bewusstsein für Klima, Tierwohl sowie Gesundheit dort oft fehlt.

Wer nicht studiert hat kann generell nicht denken? Akademiker hauen sich nie das billige Gammelhack vom Discounter in die Pfanne?
Okay

Bundesferkel schrieb:1kg Fleisch für 3,99€ darf es nicht geben.

Doch, darf es
Es geht hier um Angebot und Nachfrage; wenn man das Marktgleichgewicht betrachtet wohl eher Nachfrage>Angebot

Man kann das ethisch ablehnen, aber wer eine 1,5 Kilo Oberschale vom Schwein für 2,75€ kaufen will soll das tun können

Was für ein unwertes Leben dieses Schwein hatte kann sich jeder denken aber es müssen schon lange vor dem Supermarkt neue Schrauben gesetzt werde

KFB schrieb:Man kann das ethisch ablehnen, aber wer eine 1,5 Kilo Oberschale vom Schwein für 2,75€ kaufen will soll das tun können

Ich halte das nicht unbedingt für eines der grundsätzlichen Rechte.

Natürlich kann man nicht einfach den Preis verbieten. Man könnte aber Haltungsbedingungen verpflichtend machen, die den Preis dann gar nicht mehr zulassen und dem Tier zugute kommen.

Die aktuellen Regeln sind doch zum Teil lachhaft. Haltungsform 2 unterscheidet sich von Haltungsform 1 dadurch, dass Tageslicht in den Stall kommen kann. Das kann auch ein winziges Bullauge in einem Stall mit 5000 Tieren sein.

Ich bin bestimmt niemand, der grundsätzlich nach staatlichen Regularien ruft, aber bei der stattfindenden Tierquälerei fände ich es angebracht.

Bei angemessener Tierhaltung kostet halt 1kg Fleisch (kein Hack) allermindestens 25 Euro.

Im Moment wird aber gar nichts durchsetzbar sein, das irgendein Produkt verteuert.