Wie könnte das Fehlverhalten im Straßenverkehr vermieden werden?

@kleinundgrün
Ich kenne keine Apotheke, die nach Hause liefert. Und das Thema Supermarkt und Internet hatten wir schon.
Und da ich aus Österreich komme, wird es dir nix bringen, wenn ich dir meinen Wohnort nenne. Aber glaub mir, Krankenfahrten bekommst du da nur verordnet, wenn gar nix mehr geht. Meine Mutter hatte 2017 einen komplizierten Beinbruch und saß 8 Wochen im Rollstuhl, weil sie das Bein nicht Mal auf den Boden stellen durfte. Ich musste selber zur Krankenkasse um dort den Transport zu den Kontrolluntersuchungen zu beantragten und das ging auch nur mit ärztlicher Bestätigung. Sobald du selber laufen kannst, husten die dir eines. Wenn das in Deutschland anders ist, dann sei da echt froh und glücklich drüber.
Und nein, es gibt hier auch keinen gemeinnützigen Personentransporte.

Lupo54 schrieb:Der schönste war der, der mich, mit 70 auf der Autobahn fahrend eine halbe Minute heftig mit Lichthupe und Dichtauffahren bedrängte bevor er endlich erkannte dass ich der letzte in einem Stau war. Und dann auch brav die nächste halbe Stunde hinter mir herzockelte.

Ja gut, so einer gehört aus dem Verkehr gezogen. Wenn der net mal checkt, dass er sich in einem Stau befindet, sollte der das Fahren wirklich bleiben lassen. Das ist echt stark :D

jeba schrieb:Man ist fahruntüchtig, da ist nichts dran zu ändern

Gerade im Alter lässt aber leider auch die Selbsteinschätzungsfähigkeit nach. Und Autofahren ist halt was schönes, man verabschiedet sich ungern davon. Aber es ist nun mal so, je älter man wird, umso mehr lässt die Sehfähigkeit nach. Irgendwann fährt man nur noch in ein großes schwarzes Loch, regelmäßig geblendet von den Scheinwerfern der Entgegenkommenden. Ich rede mit 67 Jahren da leider aus Erfahrung.
Mein Vater, den es in dieser Hinsicht besonders früh und dann heftig erwischte (mit 80 war er blind) ist schon mit 60 nicht mehr gefahren und hat seinen Führerschein abgegeben. Nicht jeder hat diese Größe.

Seit ich nicht mehr berufstätig bin, kann ich mir meine Fahrbedingungen aussuchen. Wenn mir Licht- oder Wetterverhältnisse zu kritisch erscheinen, fahre ich halt nicht. Den Stress kann ich mir ersparen.
Orkan, Starkregen, Nebel, Glatteis - dann bleibe ich eben hinterm warmen Ofen und die Karre in der Garage.

EnyaVanBran schrieb:Ich kenne keine Apotheke, die nach Hause liefert.

Das tut hier im Norden jede Apotheke, damit die 92-jährige Kundin nicht mit dem Rollator 20 km laufen muss.

@Doors
Ich hab das hier bei uns noch nie gehört, dass die liefern würden. Vll in größeren Städten, aber da bei mir am Land nicht.

Kokolores82 schrieb:Allerdings ist das ein Beschleunigungsstreifen, und wenn man dann mit 60km/h auf die Autobahn auffährt, ist und bleibt dies Lebensgefährlich!

Ja, und was erwartest du jetzt? Dann muss halt der Rest der Autofahrer auf der Straße auch etwas Rücksicht nehmen, sollten sie ja sowieso.

Luminita schrieb:Ja, und was erwartest du jetzt? Dann muss halt der Rest der Autofahrer auf der Straße auch etwas Rücksicht nehmen, sollten sie ja sowieso.

Ich liebe solche Aussagen... Ja, §1.1 StVO verpflichtet zur gegenseitigen Rücksichtnahme. Man sollte dann aber auch weiterlesen...

@EnyaVanBran

Gerade hier auf'm Land mit einer relativ alten und immobilen Gesellschaft sowie schlechtem ÖPNV lassen sich Unternehmen etwas einfallen. Selbst Supermärkte bieten seit Beginn der Corona-Erkrankungen Lieferdienste an. Du bestellst per telefon oder Email und kriegst den Kram ab einem gewissen bestellwert kostenlos ins Haus.
Darüber hinaus gibt es auf freiwilliger Ebene schon "Einkaufsgemeinschaften", d.h. eine Person fährt für mehrere einkaufen, damit eben nicht zehn Leute mit Autos unterwegs sind, wenn sie es denn altersbedingt noch könnten, sondern eben nur ein Auto.
Auch ist es durchaus selbstverständlich, mal in der Nachbarschaft zu fragen, ob man jemanden mitnehmen kann, der in die Kreisstadt oder die nächste grössere Stadt, in unserem Falle Flensburg, mitkommen will - oder, ob man da was für die Nachbarn erledigen kann.

@Doors
Bei uns ist das ein völlig anderes Denkmuster. Wieso die Mühen des Lieferns auf sich nehmen, wenn die Leute auf eigene Kosten auch ins Haus kommen?

Supermarkt liefert nur eine Kette und da muss man online bestellen. Und das wars dann.

Es gibt bei uns einige mobile Bäcker bzw so bäuerliche Spezialitätenbusse, wo Speck oder Käse gekauft werden kann, die fahren halt rum und halten mal hier und da, aber die sind auch nur hier in der "Stadt" am Dorf draußen, wo meine Mutter lebt, sieht man die dann schon nicht mehr.

@EnyaVanBran

Also ich kenne diese Lieferdienste auch erst seit Corona. Ob das Bestand hat, keine Ahnung.

Aber es bleibt eine Tatsache, dass es sehr sehr schwer fällt, einen Führerschein abzugeben. Aus verschiedenen Gründen.

Und das nicht nur im Alter. Ich kenne mehrere Personen, die fahren munter weiter, obwohl sie keinen Lappen mehr haben. :palm:

@EnyaVanBran

Der Ort, in dessen Nähe ich lebe, hat wegen der Grenzlage zu Dänemark eine Supermarkt-Dichte von gefühlt einem Supermarkt auf zwanzig Eingeborene. Da kämpft natürlich jeder Betreiber um jede Kundin. Da wird Service dann schon gross geschrieben. Das ist der Vorteil des Wettbewerbs.

@Doors
Und andere Supermärkte stellen unter solchen Bedingungen eben ihre Dienste ganz ein. Den Kettenbetreibern sind 19,5 Kunden mit Sicherheit egal.

EnyaVanBran schrieb:@Doors
Ich hab das hier bei uns noch nie gehört, dass die liefern würden. Vll in größeren Städten, aber da bei mir am Land nicht

Ich wohne auf dem allerplattesten Land und hier liefern Apotheken schon seit etlichen Jahren Medikamente aus. Da hatte man von Corona noch nichts gehört.

Doors schrieb:Das tut hier im Norden jede Apotheke, damit die 92-jährige Kundin nicht mit dem Rollator 20 km laufen muss.

Das kenne ich auch nicht anders. Sogar ohne Mehrkosten(!). Meine Eltern, beide schon weit in 80ern, hätten auch gar keine andere Möglichkeit gehabt an die Medikamente zu kommen.

Lupo54 schrieb:Gerade im Alter lässt aber leider auch die Selbsteinschätzungsfähigkeit nach. Und Autofahren ist halt was schönes, man verabschiedet sich ungern davon. Aber es ist nun mal so, je älter man wird, umso mehr lässt die Sehfähigkeit nach. Irgendwann fährt man nur noch in ein großes schwarzes Loch, regelmäßig geblendet von den Scheinwerfern der Entgegenkommenden. Ich rede mit 67 Jahren da leider aus Erfahrung.
Mein Vater, den es in dieser Hinsicht besonders früh und dann heftig erwischte (mit 80 war er blind) ist schon mit 60 nicht mehr gefahren und hat seinen Führerschein abgegeben. Nicht jeder hat diese Größe.

Mein Stiefvater hat gerade mit 81 seine Fahrerlaubnis erneuert. Er sitzt im Rollstuhl und ist somit ansonsten kaum mobil. Also es gibt alles in dem Bereich. Darum fände ich einfache Gesundheitschecks jedes Jahr für die Fahrerlaubnis wirklich gut.

jeba schrieb:Ich wohne auf dem allerplattesten Land und hier liefern Apotheken schon seit etlichen Jahren Medikamente aus. Da hatte man von Corona noch nichts gehört.

Ist, wie gesagt in D vll anders. Ich hab jetzt sogar noch mal auf der HP der Apotheke geguckt, die liefern nicht. Und vor Corona wäre das schon gar nicht gegangen, weil die da das Rezept gebraucht haben um es zu scannen.

@Bundeskanzleri

Interessanterweise haben sich die lokalen Ladenbetreiber für den anderen Weg entschieden. So egal scheinen ihnen die Kunden dann doch nicht zu sein, dass sie sie der Konkurrenz überlassen.


@EnyaVanBran

Solche mobilen Läden gibt es hier in der Region auch noch. Meist Bäckereien, die dann auch noch das an Bord haben, was man so braucht, von der Fernsehzeitung über die Schnapsflasche bis zur Kondensmilch. Allerdings zu deutlich höheren Preisen. Allein die Fahrkosten zu den Einzelgehöften weit draussen in den Kögen dürften horrend sein. Eben drum haben sich Menschen zu Einkaufsgemeinschaften zusammen getan.
Ich habe ein paar "alte Leutchen" bzw. Geflüchtete ohne Auto, für die ich einmal pro Woche auf Tour gehe, bzw. sie mitnehme, wenn es zum Arzt oder zu Behörden geht.

Wenn man einige so liest fällt mir auf dass die Alten im Knast besser aufgehoben wären. Da werden sie wenigstens auch beschäftigt und umsorgt.
Wie sieht es bei Berufen mit hohen Gefahrenpotenzial aus oder hoher Verantwortung Dritten gegenüber. Will man da nicht weitermachen und sie dort verbannen?
Und bei Einkäufen am besten eine gesonderte Zeit. Natürlich zu Zeiten wo die Berufstätigen nicht belästigt oder wegen dem Schneckentempo gar aufgehalten werden.

Was sich manche hier anmaßen widert mich an.

Lupo54 schrieb:Irgendwann fährt man nur noch in ein großes schwarzes Loch, regelmäßig geblendet von den Scheinwerfern der Entgegenkommenden.

Ich habe auch Schwierigkeiten in der Dunkelheit wegen der Blendung. Die Brillen mit gelben Gläser verschaffen mir Abhilfe.
Gut dass es die gibt, sonst würde man mir vermutlich noch den Lappen entziehen.

@EnyaVanBran
Ich hab gerade mal für Vorarlberg geschaut, diesen Lieferdienst hat man hier durch Corona eingeführt, ob der bestehen bleibt ist fraglich.

Die Apotheke ist von mir allerdings auch 45km entfernt, die werden sicher nicht bis hoch zu mir ins Dorf kommen 😁

Ich kenne die Apotheken Lieferdienste aus Deutschland aber auch noch, war praktisch.