Wie könnte das Fehlverhalten im Straßenverkehr vermieden werden?

krasse Auswirkungen einer völlig missglückten physischen Trennung von Fahrbahn und Radweg:

Auf der Hohenzollernstraße gibt es seit Kurzem in beide Fahrtrichtungen eine geschützte Spur nur für Radfahrer. Massive Begrenzungselemente sollen auf der Protected Bike Lane eigentlich für Sicherheit sorgen. Aber in den vergangenen Tagen kam es wegen der Steine immer wieder zu Unfällen

Quelle: https://rp-online.de/nrw/staedte/moenchengladbach/moenchengladbach-bilder-von-unfaellen-auf-der-hohenzollernstrasse-wegen-neuer-radspur_bid-93547823#0


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Wer solche Begrenzungen übersieht und dagegen karrt, der übersieht auch Radfahrende. Die sind allerdings weitaus weniger hart.

Doors schrieb:Wer solche Begrenzungen übersieht und dagegen karrt, der übersieht auch Radfahrende

Dan sind die Biker bei euch aber sehr klein.
Liegerad-Extrem?
Zumindest ist nicht bekannt das dort im selben Rhythmus früher Fahrradfahrer umgefahren wurden.

Man kann nur hoffen das da nichtmal ein Biker selber drauffährt, das kann in diesem Fall dann schon lebensgefährlich sein auch ganz ohne Fremdeinwirkung die man ja hier vermeiden will.
Ich fände es besser wenn die Abgrenzung deutlich höher wäre, also mindestens hüfthoch.

behind_eyes schrieb:Dan sind die Biker bei euch aber sehr klein.

Die nichts aber Autofahrer können eben schlecht sehen. Gerade in den SUV kriegen es diese Fahrer nicht hin, die Fahrzeuggröße einzuschätzen. In Deutschland müssen Spuren abmarket sein, sonst kriegt das keiner hin.

behind_eyes schrieb:Zumindest ist nicht bekannt das dort im selben Rhythmus früher Fahrradfahrer umgefahren wurden.

Das nicht, aber die Fahrradspuren laden eben zum Parken ein. Gerade vor Etablissements mit Publikum, was keine 10m Laufen kann, wird gerne direkt vor der Tür geparkt.

behind_eyes schrieb:Ich fände es besser wenn die Abgrenzung deutlich höher wäre, also mindestens hüfthoch.

Da bin ich bei Dir, dass Poller (auch aus Plastik) eine bessere Sichtbarkeit für die Autofahrer darstellen.

SvenLE schrieb:Da bin ich bei Dir, dass Poller (auch aus Plastik) eine bessere Sichtbarkeit für die Autofahrer darstellen.

Mir geht es weniger um Sichtbarkeit als um Sicherheit.
Du hast das Bild gesehen, die Räder sind nach der Kollision fast ab, d. h. Möglicherweise nimmt man systematisch in Kauf das die Wahrscheinlichkeit steigt das dort sich ein Rad mal selbstständig macht. Auch ein nicht mehr lenkbares Fahrzeug ist ein hohes Risiko für alle Verkehrsteilnehmer und drittens, das aus meiner Sicht sehr hohe Verletzungsrisiko für Radfahrer itself wenn die Mal dort dagegen knallen.
Das heißt wenn man solch schlecht zu sehende Poller aufstellt dann bitte aus Material welches nicht zusätzlich ein Sicherheitsrisiko darstellt.

Da hätte ich allerdings auch als Fahrradfahrer Sorge aus Versehen da reinzufahren.

Es gibt immer mal gefährliche Situationen, Hund, Kind, Gegenverkehr etc, wo man ausweichen muss.

Da gibt es doch bestimmt bessere Lösungen.

Bundeskanzleri schrieb:Es gibt immer mal gefährliche Situationen, Hund, Kind, Gegenverkehr etc, wo man ausweichen muss.

stell mir grad vor wenn dort ein Seitenrad eines Kinderwagen am Fahrrad hinten dran mal drauffährt.
Glaub das Kind und Gefährt schmeißt es überall hin.

Wenn man sich das eine Bild anschaut, schaffen es ja doch noch einige anscheinend unfallfrei auf die Fahrradspur, um sie zuzuparken...

behind_eyes schrieb:Quelle: https://rp-online.de/nrw/staedte/moenchengladbach/moenchengladbach-bilder-von-unfaellen-auf-der-hohenzollernstrasse-wegen-neuer-radspur_bid-93547823#0

sooma schrieb:Wenn man sich das eine Bild anschaut, schaffen es ja doch noch einige anscheinend unfallfrei auf die Fahrradspur, um sie zuzuparken.

Könnte auch ne Umleitung sein wegen dem Unfall.

@sooma
yo, ist Umleitung:


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https://rp-online.de/nrw/staedte/moenchengladbach/moenchengladbach-bilder-von-unfaellen-auf-der-hohenzollernstrasse-wegen-neuer-radspur_bid-93547823#0

Gestern ist es mal wieder eng geworden, sehr eng:
Ich fuhr mit etwa 120 auf der rechten Autobahnspur. Vor mir ein Lastwagen, ich wollte links raus und ihn überholen. Da schaut man natürlich vorher in den Rückspiegel was sich da hinter einem so tut.
200 Meter hinter mir hatte ein Lastwagen gerade einen Überholvorgang beendet und schwenkte rechts ein. Hinter ihm wurde ein PKW sichtbar. Normalerweise kein Grund zur Beunruhigung denn der war in diesem Moment natürlich auch auf 90 runter, ich also noch 30 KM schneller und am Beschleunigen. Aber eine Ahnung sagte mir: Wart mal noch ein oder zwei Sekunden mit dem Spurwechsel (der Abstand zum LKW vor mir war noch groß genug) und schau mal was sich da tut. Der Anblick im Rückspiegel war dann denkwürdig: Der PKW wurde ruckartig größer und überholte mich schon nach drei oder vier Sekunden mit großer Geschwindigkeit. Ganz offenbar ein Auto mit vielen, sehr vielen PS und seinem Fahrer der Vollgas gab. Was bei ihm auch jenseits der 100 zu einer Wahnsinnsbeschleunigung führte mit der ich mit meinen Kleinwagen niemals auch nur annähernd hätte mithalten können.
Wenn ich die Spur gewechselt hätte wäre der mir mit Caracho hinten rein gefahren, so schnell hätte der von seiner Wahnsinnsbeschleunigung gar nicht auf eine Vollbremsung wechsen können.
400 oder noch mehr PS unter der Haube sind was schönes. Aber man sollte sie mit Bedacht einsetzen.

sooma schrieb:Wenn man sich das eine Bild anschaut, schaffen es ja doch noch einige anscheinend unfallfrei auf die Fahrradspur, um sie zuzuparken...

Was genau führte denn zu diesem Schaden, ich erkenne das nicht so genau, irgendwas Metallenes wie eine Art Schiene liegt doch da unter dem Wagen oder? Ob diese Balken das verursacht haben oder der -aus meiner Sicht- unaufmerksame KfZ Führer wäre hier die Frage.

Bei uns gibt es nur eine gestrichelte Linie auf der rechten Fahrspur, die den Radweg markiert, ca. 10 cm dick, das ist alles. Ich wäre dankbar, gäbe es eine fette Doppellinie mit solchen Balken, aber dann bitte mit einer Gesetzesänderung in der StVO bzgl. des gegenseitigen Überholens von Radfahrern. Das empfinde ich als äußerst gefährlich im Gegensatz zu einer Kollision mit einem für mich gut sichtbaren Balken in einer noch sehr viel besser sichtbaren Doppellinie.

Do-X schrieb:irgendwas Metallenes wie eine Art Schiene liegt doch da unter dem Wagen oder

Das ist die Seitenschiene (wie bei großen Amis ein Trittbrett 🙂, der richtige Name fällt mir dazu nicht ein) vom Auto die dort angebracht war, diese scheint aufgrund des Unfalls abgefallen zu sein.

Lupo54 schrieb:Wenn ich die Spur gewechselt hätte wäre der mir mit Caracho hinten rein gefahren, so schnell hätte der von seiner Wahnsinnsbeschleunigung gar nicht auf eine Vollbremsung wechsen können.

Worauf willst Du mit dem Satz hinaus?
Das Menschen mit viel PS immer rücksichtslos fahren, oder Du Dich genötigt fühlst, weil Du weißt das Dein Auto das nicht hergibt?

Es wird mir nicht ganz klar.

Do-X schrieb:Das empfinde ich als äußerst gefährlich im Gegensatz zu einer Kollision mit einem für mich gut sichtbaren Balken in einer noch sehr viel besser sichtbaren Doppellinie.

Du sagst er ist gut sichtbar... bist du dort mal langgefahren als Autofahrer?

Lupo54 schrieb:Der Anblick im Rückspiegel war dann denkwürdig: Der PKW wurde ruckartig größer und überholte mich schon nach drei oder vier Sekunden mit großer Geschwindigkeit. Ganz offenbar ein Auto mit vielen, sehr vielen PS und seinem Fahrer der Vollgas gab. Was bei ihm auch jenseits der 100 zu einer Wahnsinnsbeschleunigung führte mit der ich mit meinen Kleinwagen niemals auch nur annähernd hätte mithalten können.

Solche Erlebnisse haben wir auch schon häufiger gehabt. Das ist einer der Gründe, warum ich das fehlende Tempolimit kritisch sehe. Wenn jemand mit einem derart hohen Tempo über die Autobahn schießt, ist es selbst für einen umsichtigen Autofahrer nur schwer möglich, rechtzeitig zu reagieren.

Bundeskanzleri schrieb:Da hätte ich allerdings auch als Fahrradfahrer Sorge aus Versehen da reinzufahren.

Es gibt immer mal gefährliche Situationen, Hund, Kind, Gegenverkehr etc, wo man ausweichen muss.

Da gibt es doch bestimmt bessere Lösungen.

Genau das war auch mein erster Gedanke.

Hier bei uns in der Stadt haben sie zum Teil auch von der Fahrbahn deutlich abgegrenzte Radwege, aber da ist die Erhöhung minimal, also weder für Auto- noch für Radfahrer gefährlich.

@EnyaVanBran

Es gibt auch diese Spurtrenner, die mit Sicherheit anders heißen :D


Oder einfach Hubbel, wo man als Autofahrer spürt, da ist eine Grenze.

Bundeskanzleri schrieb:Oder einfach Hubbel, wo man als Autofahrer spürt, da ist eine Grenze

So ist das hier bei uns. Das sind einfach sehr flache Pflastersteine, man spürt das aber es ist nicht gefährlich.

Kokolores82 schrieb:Worauf willst Du mit dem Satz hinaus?
Das Menschen mit viel PS immer rücksichtslos fahren, oder Du Dich genötigt fühlst, weil Du weißt das Dein Auto das nicht hergibt?

Weder noch. Wenn da jemand auf offener Strecke sich mit sehr hoher Geschwindigkeit von hinten nähert sehe ich das und kann rechts ausweichen. Ober wenn ich gerade am Überholen neben dem Lastwagen bin muß er/sie eben in die Bremsen. Alles kein Problem. Ständige Herausforderung beim Autobahnfahren und wenn ich mich über jeden Wagen der mich in einer Stunde Autobanfahrt überholt genötigt fühlen würde hätte ich viel zu tun.
Das Besondere war hier die weise Erkenntnis dass es Situationen gibt die die linke Autobahnfahrspur binnen drei Sekunden sehr ungemütlich werden lassen. Ein Gefahren-Zeitfenster. Wenn der Lastwagen hinter mir auch nur wenige Sekunden später eingebogen wäre hätte ich mich schon auf der linken Sur befunden und der Sportwagen hinter ihm hätte nicht schnell beschleunigt weil der Fahrer gesehen hätte das die Spur nicht frei ist. Andererseits das Lastwagen-Einbiegen zwei oder drei Sekunden früher und ich hätte natürlich keinen Spurwechsel überlegt weil der Wagen schon unmittelbar hinter oder neben mir gewesen wäre.
@martenot hat recht. Wenn man nach "Fehlverhalten" und "Schuld" nach Unfällen aufgrund solcher Situationen fragt so ist der eigentliche Grund die hohe Tempodifferenz zwischen den beteiligten Fahrzeugen die die Entscheidungszeiten verkürzt. Wobei hier die Verdeckungssituation und die ungewöhnliche Beschleunigung noch dazu kommen und zusammen eine teuflische Mischung ausmachen.
Ist das nun aber rücksichtslos? Es ist auf jeden Fall legal. Der/die darf das auf deutschen Autobahnen. Schnell fahren, die Spur ist ja frei und es gibt kein Tempolimit und auch keine Beschränkung bei der Beschleunigung. Und über das Risiko kann und wird man geteilter Ansicht sein. Auch ich fahre manchmal 160, 170. Mein Auto bringt das. Aber ich mache das äußerst ungern weil ich mir des Risikos bewusst bin. Besonders unmittelbar nach Einfahrten. Autos landen beim Einfahren zunächst auf der rechten Spur hinter Lastwagen und wollen auf die linke Spur. Wenn jetzt einer mich nicht sieht wie ich mit 70 KM Differenz nähere wird es eng.
Dann lieber mit 120 wentlich entspannter auf der rechten Spur. Aber wie erzählte mir erst vor einigen Tagen jemand mit dem ich mich über dieses Thema unterhielt: "120? Da schlafe ich ja ein". Das sind keine Raser, die so denken und handeln. Die denken nur anders, übrigens nicht nur im Autoverkehr. Ich nenne sie die "Reinhold-Messner-Typen". Gefährliche Situatioen werden nicht als Bedrohung sondern als Herausforderung angesehen und mehr als Auf- und Anregung gesehen und nicht als etwass was man möglichst aus dem Wege geht. Was übrigens auch bemerkenswert oft gut geht.
Ach ich wünschte mir ein Tempolimit. Der Verkehr würde ruhiger laufen, die Situation von vorgestern hätte es dann nicht gegeben. Aber da werden wir in diesem Land wohl noch lange drauf warten müssen.

@Lupo54
Hattest du bereits den Blinker gesetzt? Wenn nicht, dann kann man dem anderen keinen Vorwurf machen. Bei euch gibt es ja auf vielen Autobahnen kein Tempolimit und wie soll der andere denn erkennen, dass du die Spur wechseln willst?
Im Grunde muss der andere dazu nicht einmal sehr viel schneller sein als du. Wenn du blinkst, dann hat er die Möglichkeit, auf die linke Spur auszuweichen (so denn eine weitere Spur vorhanden ist) oder du musst eben warte, bis wirklich alles frei ist.