Gendern zur Pflicht machen?

peekaboo schrieb:Begriffe wie "Mitarbeiterinnen" gab es doch auch vorher schon. Man setzt vor dem "Innen" lediglich ein Satzzeichen und lässt"Mitarbeiter" bei der Begrüßung weg, was aus meiner Sicht sogar eine Vereinfachung darstellt.

Wird "MitarbeiterInnen" gesprochen, hört man 2 Wörter, nämlich das Substantiv "Mitarbeiter" und das Lokaladverb "innen".
Das ergibt keinen Sinn.

Und geschrieben ist es auch nicht viel besser:

Selbst wenn offizielle Stellen oftmals die Schreibweise "MitarbeiterInnen" verwenden und der Duden "Mitarbeiter/-innen" und "Mitarbeiter(innen)" vorschlägt, raten wir Ihnen von diesen Schreibweisen ab.
Sie wirken einerseits feministisch und aufgesetzt und andererseits sind sie weder leserfreundlich noch sieht das Schriftbild besonders gut aus. Vor allem in Einladungsschreiben kann ein positiver Eindruck dadurch beeinträchtigt werden.

https://www.sekada.de/korrespondenz/rechtschreibung/artikel/leserfrage-heisst-es-nun-mitarbeiterinnen-oder-mitarbeiterinnen/

@muscaria
die empfehlen aber:

Optisch einwandfrei und höflich ist es, wenn Sie „Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter“ schreiben, sich also für die ausführliche Form entscheiden, auch wenn der Text dadurch länger wird. Aber damit liegen Sie auf jeden Fall richtig. Es kann vorkommen, dass Sie die lieben Kolleginnen und Kollegen innerhalb eines Textes häufiger erwähnen müssen.

Quelle: Deine

und:

Alternativen für „Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter“
Belegschaft • Belegschaftsmitglieder • Beteiligten (der/die Beteiligte) • Personal • Servicekräfte • Servicepersonal • Team • Arbeitsgemeinschaft • Arbeitsgruppe • Gruppe • Mannschaft • Teammitglieder • Mitarbeiterstab • Besatzung • Teilnehmende • Vorgesetzte • Vorsitzende

Quelle: s.o.

Do-X schrieb:@Schnapspraline am 08.12. ca. 23 Uhr rum. Ich dachte erst, das sei ein Tippfehler

Hast Du diesen Begriff kreiert @Schnapspraline ?

Laura_Maelle schrieb:Regelwidriges Gendern basiert genau darauf, wie dieser Artikel es sehr treffend beschreibt

Der Autor, Fabian Payr, ist ü60. Vielleicht kann/will er sich nicht umstellen. Gerade viele Ältere sind doch sehr festgefahren.

nairobi schrieb:Hast Du diesen Begriff kreiert

nein den gibt es schon ein Weilchen.

Der zitierte Beitrag von SioX wurde gelöscht. Begründung: Spam

Wow, welch qualitativ und argumentativ hochwertiger Beitrag. Du bist wahrlich ein bewundernswerter Diskutant, ich danke dir dafür, dass erleben zu dürfen.

nairobi schrieb:Hast Du diesen Begriff kreiert @Schnapspraline ?

Dieser Begriff wird schon eine ganze Weile von immer mehr Menschen da benutzt, da er passend, zutreffend und gerecht ist und sich meiner Meinung nach noch super anhört.

Schnapspraline schrieb:welch qualitativ und argumentativ hochwertiger Beitrag. Du bist wahrlich ein bewundernswerter Diskutant, ich danke dir dafür, dass erleben zu dürfen.

Solche und ähnliche Kommentare liest man öfters auf Facebook. Da denke ich mir meinen Teil.

Schnapspraline schrieb:Dieser Begriff wird schon eine ganze Weile von immer mehr Menschen da benutzt, da er passend, zutreffend und gerecht ist und sich meiner Meinung nach noch super anhört.

Okay, mir persönlich war der neu. Weiß man, von wem er stammt?

Laura_Maelle schrieb:Regelwidriges Gendern

Was es grundsätzlich nicht gibt. Jeder Mensch soll es damit handhaben wie die Person möchte. Es gibt keine grundsätzliche Regel.

nairobi schrieb:Weiß man, von wem er stammt?

nein, ist doch auch unerheblich. Hat sich seit 2008 verbreitet.

Seit 2008 verbreitet sich der Ausdruck „jemensch“ in Deutschland. Dies belegen Ergebnisse des Google Trends Tool.

Das Wort „jemensch“ wurde zunächst in feministischen Kreisen verwendet. Seit 2019 verbreitet sich „jemensch“ stärker in Deutschland. Es wird von Bewegungen wie Fridays-For-Future und auch im Umfeld der Partei die Grünen (Bündnis 90 / Die Grünen) (und ihren Wählern) stärker verwendet.

Quelle: https://www.bedeutungonline.de/was-bedeutet-jemensch-bedeutung-definition-erklaerung/

Tussinelda schrieb:ist doch auch unerheblich.

Die Frage ist aber gestattet, oder?

Tussinelda schrieb:Hat sich seit 2008 verbreitet.

Offensichtlich aber sehr langsam.
Ich persönlich werde bei dem Begriff "jemand" gar nicht an einen "Mann" erinnert. Das klingt für mich ein bisschen weit hergeholt.
Dennoch klingt "jemensch" aus Gendersicht betrachtet nur logisch.


Klingt erst mal gewöhnungsbedürftig...:

Auch wird das Wort „niemand“ durch das gendergerechte „niemensch“ ersetzt.

In der Sprache gilt aber auch, dass die Masse entscheidet. Gibt es einfach genug Verwender eines Wortes so wird sich dieses durchsetzen. (

Quelle: https://www.bedeutungonline.de/was-bedeutet-jemensch-bedeutung-definition-erklaerung/
(Link von @Tussinelda )

So sieht es aus (in Bezug auf die, die die in Rede stehenden neuen Wortbildungen verwenden).

nairobi schrieb:Die Frage ist aber gestattet, oder?

ich habe sie Dir sogar beantwortet....ich frage mich eben nur, welchen Unterschied es machen würde zu wissen, von wem es stammt.

capspauldin schrieb:Was es grundsätzlich nicht gibt. Jeder Mensch soll es damit handhaben wie die Person möchte. Es gibt keine grundsätzliche Regel.

Klar ist es regelwidriges Gendern, wenn es nicht dem regelkonformen Gendern der amtlichen Rechtschreibregelung entspricht.

Laura_Maelle schrieb:regelwidriges

Nein. Diese Regeln sind weder allgemeingültig noch von Relevanz. Es kann gegendert werden wie es beliebt ohne eine Regel zu brechen.

capspauldin schrieb:Nein. Diese Regeln sind weder allgemeingültig noch von Relevanz. Es kann gegendert werden wie es beliebt ohne eine Regel zu brechen.

Privat kannst Du gegen die amtliche Rechtschreibregelung verstoßen und tausend Rechtschreibfehler begehen, aber im öffentlich-rechtlichen Rundfunk und an öffentlichen Institutionen ist das nun mal regelwidrig und ein Verstoß gegen den öffentlichen Auftrag.

Laura_Maelle schrieb:aber im öffentlich-rechtlichen Rundfunk und an öffentlichen Institutionen ist das nun mal regelwidrig und ein Verstoß gegen den öffentlichen Auftrag.

Du meinst Gleichstellung und Gleichberechtigung? Inklusion?

Tussinelda schrieb:Du meinst Gleichstellung und Gleichberechtigung? Inklusion?

Gleichstellung, Gleichberechtigung und Inklusion sind auch mit dem regelkonformen Gendern möglich.

Laura_Maelle schrieb:Der Vorteil des generischen Maskulinums ist eben, dass es nicht um solche Nebensächlichkeiten wie das Geschlecht geht, sondern um einen Inhalt ungeachtet des Geschlechts.

So empfinde ich das insbesondere bei den Berufsbezeichnungen und bin deshalb froh, dass auch meine aktuelle Berufsbezeiichnung wieder eine englische ist. Die kann man nicht auf Deutsch verhunzen gendern. (Klar, kann man schon und wird in der allgemeinen Verwirrung auch versucht - das ist dann aber einfach nur falsch und da weise ich dann auch drauf hin, dass ich das furchtbar finde und nicht möchte.)

capspauldin schrieb:Was es grundsätzlich nicht gibt. Jeder Mensch soll es damit handhaben wie die Person möchte. Es gibt keine grundsätzliche Regel.

capspauldin schrieb:Nein. Diese Regeln sind weder allgemeingültig noch von Relevanz. Es kann gegendert werden wie es beliebt ohne eine Regel zu brechen.

Es gibt allgemeinverbindliche Rechtschreibregeln, die sogar Schreibweisen bzw. sprachliche Alternativen empfehlen. Privat kann natürlich jeder frei nach seiner Philosophie machen, was er will - ob man ihn dann noch gut und gerne versteht, sei dahingestellt.

Laura_Maelle schrieb:aber im öffentlich-rechtlichen Rundfunk und an öffentlichen Institutionen ist das nun mal regelwidrig und ein Verstoß gegen den öffentlichen Auftrag.

Das interessiert doch niemanden. Auch auf Social-Media Kanälen des ÖRR wird "regelwidrig", wie du es nennst, gegendert. Das ist weder ein Verstoß, noch stört sich jemand, außer ein paar die generell gegen gendern sind, daran.

Schnapspraline schrieb:Das interessiert doch niemanden.

Warum denn jetzt wieder "niemanden"? Du bist doch ein "niemensch"-Schreiberling. :D

Regelwidrig ist nun mal regelwidrig. Das sollte jeder wissen, der regelmäßig eine Schule von innen gesehen hat. Dazu zählen hoffentlich auch junge Menschen @nairobi

Laura_Maelle schrieb:Regelwidrig ist nun mal regelwidrig.

Du kannst das so oft wiederholen wie du willst, ist für die Realität aber unerheblich, da es niemensch interessiert.

Laura_Maelle schrieb:Warum denn jetzt wieder "niemanden"? Du bist doch ein "niemensch"-Schreiberling. :D

Danke für die Verbesserung :) niemensch ist perfekt!

Schnapspraline schrieb:niemensch ist perfekt!

Wohl wahr.
Jedoch fasse ich das Wort "niemensch" negativ auf bzw. klingt so.
Niemand oder kein Mensch hört sich mMn besser an.