Gendern zur Pflicht machen?

Es gibt ja auch so keine Pflicht, irgendeine besondere Rechtschreibung einhalten zu müssen, somit ist es im Grunde vollkommen unnötig, überhaupt von Pflicht zu reden.

Das wird immer gerne wieder einmal eingeworfen, um auf den Zwang aufmerksam zu machen, den es so ja gar nicht gibt. Das Horrorszenario, sich einer woken Minderheit "unterwerfen" zu müssen, die einfach "vorschreibt" wie man schreibt oder redet. Das ist vollkommen überzogen.

Tussinelda schrieb:In vielen alten Verträgen etc. steht die männliche Form noch drin auch wenn es sich um Frauen handelt.

Mein aktueller Vertrag weist meinen Job übrigens in Englisch aus - da gibt es nur die eine Form für alle. Volle Gleichberechtigung also. :Y:

Tussinelda schrieb:es würde aber sicherlich auch nicht stören und kaum negativ auffallen, wenn bei einer weiblichen Person dann Mechanikerin drin stünde oder?

Worin würde sich denn der Beruf der Mechanikerin im Vergleich zum Mechaniker unterscheiden? Da muss man ja schon aufpassen, dass man die Unterscheidung nicht als Abwertung empfindet. Fände ich so nicht gut, da kann nicht Sinn der Sache sein, oder?.

Aniara schrieb:Worin würde sich denn der Beruf der Mechanikerin im Vergleich zum Mechaniker unterscheiden?

wieso sollte sich denn der Beruf unterscheiden? Es geht doch um die Person, die ihn ausübt.

Tussinelda schrieb:wieso sollte sich denn der Beruf unterscheiden? Es geht doch um die Person, die ihn ausübt.

Ich finde, bei der Berufsbezeichnung geht es in erster Linie um den Beruf, um die Tätigkeit - nicht um die Person.

sooma schrieb:Ich finde, bei der Berufsbezeichnung geht es in erster Linie um den Beruf, um die Tätigkeit - nicht um die Person.

Da bin ich zum ersten Mal voll und ganz deiner Meinung.

Tussinelda schrieb:Es geht doch um die Person, die ihn ausübt.

Mir ist die Person egal solange sie einen guten Job macht.

Aniara schrieb:Worin würde sich denn der Beruf der Mechanikerin im Vergleich zum Mechaniker unterscheiden? Da muss man ja schon aufpassen, dass man die Unterscheidung nicht als Abwertung empfindet.

Wow, darauf muss man erstmal kommen, dass eine weibliche Endung, den Beruf abwertet, bzw so empfunden werden soll/kann :D

Frauenfeindlicher geht es kaum.

sooma schrieb:Ich finde, bei der Berufsbezeichnung geht es in erster Linie um den Beruf, um die Tätigkeit - nicht um die Person.

Dann sollte die korrekte, also in deinem Fall weibliche Endung, ja kein Problem sein.

Groucho schrieb:Dann sollte die korrekte, also in deinem Fall weibliche Endung, ja kein Problem sein.

Für mich möchte ich das nicht und bevorzuge das genererische Maskulinum bzw. die ungegenderte Berufsbezeichnung, weil ich mich da mitgemeint und zugehörig fühle und es nicht um mich als Person geht. Anders führt das aktuell auch nur zu Augenschmerzen. Das ist schlicht zu akzeptieren. 🤷🏽‍♀️

Groucho schrieb:Dann sollte die korrekte, also in deinem Fall weibliche Endung, ja kein Problem sein.

Wenn die weibliche Bezeichnung eines Berufes so wichtig ist, dann sollten wir auch eine explizit männliche Bezeichnung einführen. Und auch für alle anderen Geschlechter....
Mechaniker. Mechanikerin. Mechanikerer

Tussinelda schrieb:Es gibt ja auch so keine Pflicht, irgendeine besondere Rechtschreibung einhalten zu müssen, somit ist es im Grunde vollkommen unnötig, überhaupt von Pflicht zu reden.

Aber der Threadtitel fragt ja genau das: Gendern zur Pflicht machen? Und da sagen eben die meisten Leute nein.

sooma schrieb:. Anders führt das aktuell auch nur zu Augenschmerzen.

Du bekommst "Augenmschmerzen" wenn du, dich betreffend, Malerin lesen musst?

Aniara schrieb:dann sollten wir auch eine explizit männliche Bezeichnung einführen. U

Genau, weil es die bisher ja gar nicht gibt.

Manchmal glaubt man in diesem Thread, man wäre aus Versehen in einem Witze Thread gelandet...

Groucho schrieb:Genau, weil es die bisher ja gar nicht gibt.

Mir ist keine explizit männliche Bezeichnung bekannt. Das generische maskulin ist genusindeferent bzw. geschlechtsneutral.

Aniara schrieb:Mir ist keine explizit männliche Bezeichnung bekannt

Dann breche ich das hier mal ab...

Unfassbar. :D

EnyaVanBran schrieb:Aber der Threadtitel fragt ja genau das: Gendern zur Pflicht machen? Und da sagen eben die meisten Leute nein.

nur weil der Threadtitel das sagt bedeutet dies ja nicht, dass es überhaupt möglich wäre. Das ist es nämlich nicht, genau so wenig wie es eine Pflicht gibt, richtige Rechtschreibung, Grammatik etc. zu benutzen

Aniara schrieb:Wenn die weibliche Bezeichnung eines Berufes so wichtig ist, dann sollten wir auch eine explizit männliche Bezeichnung einführen.

was ist denn Mechaniker? Nicht männlich?

Aniara schrieb:Mir ist keine explizit männliche Bezeichnung bekannt. Das generische maskulin ist genusindeferent bzw. geschlechtsneutral.

und leitet sich wovon noch mal ab?

sooma schrieb:Das ist schlicht zu akzeptieren. 🤷🏽‍♀️

na selbstverständlich, genau so wie es zu akzeptieren ist, dass es Menschen gibt, die das anders sehen und lieber als Malerin bezeichnet werden wollen.

Tussinelda schrieb:nur weil der Threadtitel das sagt bedeutet dies ja nicht, dass es überhaupt möglich wäre. Das ist es nämlich nicht, genau so wenig wie es eine Pflicht gibt, richtige Rechtschreibung, Grammatik etc. zu benutzen

Es geht aber darum, dies hier zu diskutieren. Und ja, da sind wir uns ausnahmsweise einmal einig, denn ich sehe es ebenfalls als unmöglich an, wohl selbst dann, wenn die Mehrheit dafür wäre.

Tussinelda schrieb:was ist denn Mechaniker? Nicht männlich?

Wie oft soll ich denn noch erklären, dass das Generische Maskulinum sexusindifferent, also geschlechtsneutral ist?

Aniara schrieb:dass das Generische Maskulinum sexusindifferent, also geschlechtsneutral ist?

weswegen es maskulinum heißt?

Die Form ist eindeutig männlich.

Groucho schrieb:Die Form ist eindeutig männlich.

Dann sollte jemand schnellstens den Wikipedia Artikel anpassen, oder?

Aniara schrieb:Worin würde sich denn der Beruf der Mechanikerin im Vergleich zum Mechaniker unterscheiden?

Vor einigen Jahren wollte eine Freundin meiner Tochter eine Ausbildung als Kfz-Mechatronikerin machen. In einem Betrieb bekam sie eine Absage, weil es dort keine separate Umkleide/Toilette für Frauen gebe.
Sie hat dann aber einen anderen Ausbildungsbetrieb gefunden.
Da sieht man mal, wo die wirklichen Probleme liegen können.

nairobi schrieb:Vor einigen Jahren wollte eine Freundin meiner Tochter eine Ausbildung als Kfz-Mechatronikerin machen. In einem Betrieb bekam sie eine Absage, weil es dort keine separate Umkleide/Toilette für Frauen gebe.

Das war bei alten Werkstätten so, die haben nach Bedarf gebaut. Es gab ja mal eine Zeit als der Beruf von Frauen nicht so nachgefragt war. Ich meine es lag aber eher an der schweren, dreckigen Arbeit und nicht daran, dass man dachte Frauen können das nicht.

Die Tochter meiner Bekannten wurde auch, wegen dieser Vorschrift, von einem Malerbetrieb abgelehnt. Kurz darauf hat dieser Betrieb, Umkleide, Dusche und Toilette für Frauen eingebaut. Das wird jetzt mindestens 30 Jahre her sein.
Es ist ja eher ein Beispiel dafür das Frauen wussten, dass sie "Männerberufe" ergreifen können - ganz ohne Gendern.