Was für ein Beziehungsmensch bist du?

@gruselich

Ich verstehe mich tendenziell besser mit Männern (arbeite auch z.B. in einem Beruf mit gut 80 - 90 % Männeranteil, war in der Berufsschule die einzige Frau in der Klasse und habe mich "trotzdem" pudelwohl gefühlt). Das mag sich auch aufs Partnerwahlverhalten auswirken wo Männer oder früher noch Jungs definitiv durchs Raster fielen die arg wenig Interessen teilen. Wenn ich mit jemandem nicht mindestens auch befreundet sein will (und er auch mit mir): nö, passt nicht.

Mein Mann hat z.B. viele mit mir überlappende Interessen und Hobbies, er hat den selben erlernten Beruf (jeder von uns hat dann nochmal etwas allerdings damit verwandtes studiert) - da findet jeder es auch ganz klasse dass diese Interessen nicht nur akzeptiert werden (oder nur mit einem Seufzen akzeptiert werden) sondern der jeweils andere gerne mitmacht, Ideen beisteuert etc.

Dini1909 schrieb am 09.02.2024:Mir geht`s im Moment irgenwie, manchmal so, das ich mir doch jemanden an meiner Seite wünsche um nicht alles alleine erleben zu müssen oder eben mit meiner Mum. Ich würde gerne mal zum Fasching, gut ich bin selbst in einem Karnevalsverein, aber ich würde gerne mal mit jemanden die Sitzung erleben und nicht immer alleine in der Ecke einsam sitzen (Freunde hab ich auch keine und hatte auch nie welche) - aber das ist ein anderes Thema

Wenn mir diese Art Ehrlichkeit gestattet ist.
Ich glaube man solltes sich erst einen gesunden sozialen Background schaffen der für einen da ist wenns in einer Beziehung mal nicht gut läuft.
Das schützt auch ein bisschen davor zuviel mit sich machen zu lassen.
Ist natürlich jedem selber überlassen. :)

@Berryl
Aus meiner Sicht gibt es doch auch viele Paare, die außer ihrem Partner und evtl Kindern nicht gerade viele freunde und Kontakte haben.
Das man da Schritt für Schritt erst das eine, dann das andere „erreichen sollte“, erscheint mir fragwürdig.

@Dini1909
Das im Karnevalsverein jemand immer allein in der Ecke sitzt, kann ich mir wiederum auch nur so vorstellen, als dass du extrem kühl und reserviert dich immer wieder gezeigt hast, oder eben komplett passiv bist?

Ich bin der Beziehungsmensch “maximale Freiheit.”

Ich kann es mir nicht vorstellen mit jemanden zusammen zu wohnen. Monogamie ist mir auch nicht wichtig. Ich habe Monogamie und die Bedeutung und Wichtigkeit von Monogamie nie wirklich verstanden.

Ich verliebe mich gerne, mag aber nicht eingeschränkt werden und möchte niemanden einschränken.

Yuliana schrieb:Ich kann es mir nicht vorstellen mit jemanden zusammen zu wohnen.

Ich auch nicht, ehrlich gesagt. Ich bin als Einzelkind aufgewachsen und bin es nicht gewöhnt, mit anderen Leuten dauerhaft zusammenzuleben, außer vielleicht in einer unverbindlichen WG.

gruselich schrieb: Aus meiner Sicht gibt es doch auch viele Paare, die außer ihrem Partner und evtl Kindern nicht gerade viele freunde und Kontakte haben. Das man da Schritt für Schritt erst das eine, dann das andere „erreichen sollte“, erscheint mir fragwürdig.

Das stimmt. Ich glaube aber, es gibt Menschentypen, denen es sehr viel leichter fällt, viele oberflächliche Beziehungen zu unterhalten als anderen. Ich glaube, je offener, unterhaltsamer und unkomplizierter man selbst ist, mit gutem sozialen Gespür, desto einfacher ist das. Viele Menschen, die über Einsamkeit klagen, werden von den Mitmenschen als anstrengend empfunden - aus den unterschiedlichsten Gründen.

@MissMary
Je nachdem, wie man lebt (und arbeitet) kann es sich auch auf die Anzahl Kontakte und Freundschaften auswirken.
Wenn man Student ist, oder von mir aus auch Single und junger Berufseinsteiger, hat man in der Regel mehr Zeit für Freundschaft, als wie wenn man Vollzeit arbeitet und daheim ne Familie auf einen angewiesen ist.

Natürlich wäre es trotzdem gut, Freunde zu haben, denn freunde sind etwas sehr wertvolles im Leben.

MissMary schrieb:Viele Menschen, die über Einsamkeit klagen, werden von den Mitmenschen als anstrengend empfunden - aus den unterschiedlichsten Gründen

Ich würde es nicht so werten, man kann nicht wissen, was im einzelnen die Ursache von Einsamkeit ist. Es könnten auch Geldsorgen (man kann nicht mit ins Restaurant, oder Club gehen), oder tiefere Ursachen wie Krankheiten einer Einsamkeit zugrunde liegen?

Yuliana schrieb:Ich bin der Beziehungsmensch “maximale Freiheit

Hast du denn mit deinem Typus schon längere Beziehungen führen können, also sagen wir mal 24 Monate plus?
Oder widerspricht sich das?

gruselich schrieb:Aus meiner Sicht gibt es doch auch viele Paare, die außer ihrem Partner und evtl Kindern nicht gerade viele freunde und Kontakte haben.
Das man da Schritt für Schritt erst das eine, dann das andere „erreichen sollte“, erscheint mir fragwürdig.

Grundsätzlich soll mal jeder machen wie er meint und der große lebenserfahrende Typ bin ich nicht.
Aber.
Nach meinen Beobachtungen neigen Menschen die in ihrem bisherigen Leben keinen großen Anschluss hatten, haben aber wollten dazu am Partner dahingehend sehr zu hängen weil sie nicht zurück in die Einsamkeit wollen.
Und das kann durchaus gefährlich werden wenn das Gegenüber dies ausnutzt.
Klar gibts auch viele Menschen die garnicht dieses Bedürfnis haben.
Wenn man aber schon klar das Bedürfnis äußert die schon zu haben...sollte man entsprechend an sich arbeiten bevor man gleich alle Hoffnungen in einen Partner wirft.
Frauen sind davon, wieder meine Meinung, eher betroffen als Männer.

gruselich schrieb: Je nachdem, wie man lebt (und arbeitet) kann es sich auch auf die Anzahl Kontakte und Freundschaften auswirken. Wenn man Student ist, oder von mir aus auch Single und junger Berufseinsteiger, hat man in der Regel mehr Zeit für Freundschaft, als wie wenn man Vollzeit arbeitet und daheim ne Familie auf einen angewiesen ist.

Das stimmt natürlich. Zudem ändern sich deine Bedürfnisse. Ich hatte bei uns im Dorf seit dem Kindergarten allerbeste Freunde. Viele sind natürlich weggezogen (ich ja erst auch). Als ich nach dem Studium als junge Mutter wieder hergezogen bin, war ich mit den alten Freunden, die noch hier waren, oft nicht mehr kompatibel. Viele sind bis heute kinderlos und hatten ein ganz anderes Leben. Ich wollte auch nicht mehr bis um 2 auf ein Scheuenfest, da die Kids, wenn man Pech hatte, sonntags um 5 Uhr wieder fit waren - daher habe ich nun lauter neue Freunde, niemanden mehr von früher.

gruselich schrieb:Ich würde es nicht so werten, man kann nicht wissen, was im einzelnen die Ursache von Einsamkeit ist. Es könnten auch Geldsorgen (man kann nicht mit ins Restaurant, oder Club gehen), oder tiefere Ursachen wie Krankheiten einer Einsamkeit zugrunde liegen?

Das stimmt natürlich. Es gibt sie aber ... die unseligen Nervensägen, die sich selbst niciht reflektiert bekommen.

Berryl schrieb:Nach meinen Beobachtungen neigen Menschen die in ihrem bisherigen Leben keinen großen Anschluss hatten, haben aber wollten dazu am Partner dahingehend sehr zu hängen weil sie nicht zurück in die Einsamkeit wollen. Und das kann durchaus gefährlich werden wenn das Gegenüber dies ausnutzt.

Das stimmt. Klar, die wollen das jahrelange Defizit ausnutzen und möglichst alles nachholen, was sie verpasst haben. Zudem ist es so ... würde ich mich nun nochmals neu paaren, dann würde ich auf meine eigene Wohnung bestehen. Ich würde vermutlich näher an meinen Arbeitsplatz ziehen, keinen Garten haben und darauf bestehen, dass mein neuer Partner seine Wohnung behält, da ich ab und an Alleinsein echt richtig gut finde. Das sehen viele so, man will gar nichts so enges mehr, mehr ein Bratkartoffelverhältnis.

Berryl schrieb:Frauen sind davon, wieder meine Meinung, eher betroffen als Männer.

Bei Frauen kommt oft der Wirtschaftsfaktor dazu ... vor allem bei denen, die jung geheiratet haben, gleich Kinder hatten, nie beruflich durchgestartet sind und jetzt 1500€ netto verdienen, davon aber Wohnung, Auto, etc. unterhalten müssen. Das wird schnell eng. Da ist ein solventer Partner auch in der Hinsicht attraktiv, dass man sich mehr leisten kann.

gruselich schrieb:Hast du denn mit deinem Typus schon längere Beziehungen führen können, also sagen wir mal 24 Monate plus?
Oder widerspricht sich das?

Ja, natürlich hatte ich schon längere Beziehungen. Die sehen dann eben etwas anders aus und werden anders gelebt. Im Moment bin ich single und sehr zufrieden damit.

Keine Ahnung was ich wirklich für ein Beziehungstyp bin. Aber ich habe quasi schon jede Art von Beziehung durch und ich bin erst 38 😀. Ich hatte schon langandauernde Affären, eine Wochenendbeziehung, eine kurze Beziehung, mehrere Fernbeziehungen und ich war 5 Jahre lang verheiratet und habe mit dieser Person zusammengewohnt. Aktuell bin ich in einer langjährigen Beziehung, aber wir möchten beide nicht heiraten und wohnen auch nicht zusammen. Mir gefällt es so wie es jetzt ist, am besten. Ich lebe im Alltag wie ein Single, aber wenn wir uns sehen dann sind wir ein ganz normales Paar und vor allem freuen wir uns immer riesig uns wiederzusehen. Ich glaube, dass wir nur deswegen schon ein paar Jahre zusammen sind weil wir nicht zusammen wohnen.

Dini1909 schrieb am 04.02.2024:Wie lebt ihr?

@Dini1909
Ich hab 2003 geheiratet, war damals 23 Jahre alt. Also knapp über 20 Jahre verheiratet, zwei Kinder (Tochter 20 J., Sohn 6 J.).
Meine Frau und meine Kinder tun mir einfach gut. Wenn ich nach einem stressigen Arbeitstag nach Hause komme, und mein Sohn schon im Hausflur auf mich wartet, das ist einfach unbeschreiblich. Es wird dann erstmal gekuschelt und bissel getobt. Meistens dampft es aus der Küche weil meine Frau die letzten Schliffe fürs Abendessen anlegt.
Meistens Essen wir aber leider nur zu dritt, weil meine Tochter ihre eigene Welt hat. Sie ist ein Computerfreak, studiert auch IT, und hat da Monstergeräte von Computern stehen. Ich klopfe dann kurz an ihrer Zimmertür um ihr einen Teller essen zu bringen, während sie voll fokussiert am twitchen ist. Manchmal krieg ich sogar ein Kuss, oder einen kurzen Smalltalk. Mehr ist nicht drin, aber ist für mich ok.
Wichtig ist, das sie für mich da ist, wenn ich sie brauche, und das macht Familie auch aus finde ich.
Hatte letztes Jahr Corona, und wurde von allen dreien umsorgt, sowas kriegste in keinem Krankenhaus.

Wenn wir dann mal ins "Sealife" oder in den Zoo gehen, machen wir das gemeinsam. Ins Kino fahr ich meist alleine mit meinem Sohn, da haben wir unsere feste Schlemmertour: Pizza Hood, dann der Film mit "Cola leicht" wie mein Sohn immer sagt und dem größten Popcorn was es gibt. Im Nachgang will er dann meist nach zu Dunkin Donuts.

Also na klar, ihr merkt schon, mein Leben ist ausgefüllt und ich könnte noch Stunden schreiben über meinen Alltag. Aber nichts davon möchte ich missen, keine Sekunde! Denn die Happiness meiner Kinder lässt mein Herz höher schlagen und die Gefühle überschwappen.
Das unterm Strich weniger Freizeit für mich persönlich bleibt, ist klar, aber für die schönen Sachen im Leben, muss man eben auch andere Dinge bisschen zurückstellen.
Es gibt auch genug Phasen wo ich mich zurückziehe, und wo jeder bei uns sein eigenes Ding macht. Also man kriegt das schon sehr gut alles unter einen Hut.
Aber die Liebe und Harmonie ist es allemal Wert.

MissMary schrieb:Klar, die wollen das jahrelange Defizit ausnutzen und möglichst alles nachholen,

Und wenn man an jemanden gerät der dies gezielt ausnutzt.....Eijeijei.
Und damit will ich nicht sagen dass Männer grundsätzlich schlechter sind.
Es ist gesellschaftlich nur so dass Männer i.d.R den ersten Schritt machen und es so für Frauen bis zu einem gewissen Alter sehr viel leichter ist eine Beziehung haben zu können als ein gesundes soziales Umfeld.
Zumindest wenn man es unbedingt drauf anlegt.
Darum auch der Absatz dass Frauen eher betroffen seien.

MissMary schrieb:würde ich mich nun nochmals neu paaren, dann würde ich auf meine eigene Wohnung bestehen. Ich würde vermutlich näher an meinen Arbeitsplatz ziehen, keinen Garten haben und darauf bestehen, dass mein neuer Partner seine Wohnung behält, da ich ab und an Alleinsein echt richtig gut finde. Das sehen viele so, man will gar nichts so enges mehr, mehr ein Bratkartoffelverhältnis.

Auf sowas hätte ich persönlich langfristig keine Lust.
Wäre mir zu unverbindlich.
Wenn ich auch eher der 'nichts überstürzen', 'genau beobachten' Typ bin.

@Mahatma
Hallo, du schreib so liebevoll über deine Familie... so geht's mir auch... LG und alles Gute weiterhin.

MaraiAngela schrieb:Familie

@MaraiAngela
Danke🥰, freut mich das es euch auch so geht. Family Life ist wundervoll❤️❤️

Dini1909 schrieb am 04.02.2024:Wie lebt ihr?

Ich bin seit 5 Jahren in einer festen Beziehung. Kein Haus, keine Kinder, (noch) nicht verheiratet. Wir sind beide sehr sensible Menschen, die Ruhe sehr schätzen. Trubel habe ich in meiner Familie genug, einen eigenen richtigen Kinderwunsch hatte ich nie. Ich liebe Kinder und Tante sein, aber ich könnte mir niemals eigene Kinder vorstellen (was die Mutter meines Freundes total in den Wahnsinn treibt :)), mein Freund möchte auch keine Kinder.
Vorher war ich in einer längeren Beziehung und war auch verheiratet. Mein Ex hat sich durch mich einfach mitziehen lassen bis ich darauf keinen Bock mehr hatte. Mit meiner heutigen Lebenserfahrung hätte ich damals vieles anders gemacht und vieles nicht erduldet, gerade im Beziehungsbereich. Vieles, was passiert ist, war rückblickend betrachtet nicht in Ordnung, nur wusste ich das damals noch nicht.
Mir ist Harmonie sehr wichtig, ich streite nicht gern und bei Meinungsverschiedenheiten versuchen wir beide zusammen zu einer Lösung zu kommen. Bisher funktioniert es so sehr gut. Ich brauche viel Rückhalt und bin froh, dass mein Freund extrem viel Verständnis mitbringt und weiß, wie er in bestimmten Situationen auf mich eingehen muss. Wir tun uns gegenseitig einfach gut und das ist (nach meinen Erfahrungen in der Vergangenheit) nicht unbedingt selbstverständlich.

Interessantes Thema

Also ich glaube, ich bin so der ganz "klassische" Beziehungstyp, der es am allerliebsten ganz konventionell will: gemeinsame Wohnung, gemeinsame Kinder - am besten jetzt gleich. Ich hatte in den vergangenen Jahren tatsächlich schon die Hoffnung komplett aufgegeben und gedacht, dass es das gar nicht sei, was ich will. Aber jetzt, wo ich einen so tollen Partner gefunden habe, da spüre ich das einfach total. Ich wünsche mir so sehr, dass daraus etwas wird.

MaraiAngela schrieb am 07.02.2024:Und Romantik hat für mich nichts mit sexy Kleidung und besonderen Restaurants zu tun.

Ich war einige Tage nicht da, wollte das aber gern nochmal kurz aufgreifen. Ich gehe da absolut mit, Romantik muss auch für mich nicht zwingend eine sexuelle Note haben. Kann es aber.

Ich hatte meine Antwort auf Raspelbeere bezogen. Auf meine Frage, was ihrer Definition nach ein romantisches Date bedeutet, hatte sie sehr intensiv die sexuelle Komponente ins Spiel gebracht.

Raspelbeere schrieb am 07.02.2024:Ein romantisches Date wäre für mich:
Flirten, sexy Kleidung, ggf. sexuelle Andeutungen, vielleicht noch eine sexuelle Überraschung, vielleicht ein Geschenk das irgendetwas Romantisches ist (Aktivität, Gegenstand). Kleidung betont den Körper keck, spannend, verführerisch. Vielleicht hat man für das romantische Date auch noch eine Überraschung im Restaurant vorbestellt, meinetwegen dass schon ein Blumenstrauß geliefet wurde oder ein besonders romantisch verziertes Dessert daherkommt. Das ist nicht unser Ding.

Für mich sind das beides zwei unterschiedliche Dinge, die nicht Hand in Hand gehen müssen, aber gerne dürfen und beides gehört für mich in eine Beziehung dazu. Für z.B. einen One Night Stand brauche ich keine Romantik, da liegt der Fokus klar auf der sexuellen, körperlichen Begegnung. In einer Beziehung würde ich auf beides nicht verzichten mögen, für mich rundet beides die Beziehung ab. Aber genau um diese Unterschiedlichkeit geht es ja hier auch, der Eine mag so, der Andere so. So lange jeder für sich sein Deckelchen findet, ist ja für alle gesorgt :)

Kurz und knapp, seit Sommer 2006, nach einer unschönen kurzen Ehe und Beziehungen vorher, in einer Partnerschaft.
Getrennte Wohnungen, ich meine, er seine, ist auch gut so.
Das was ich an Möbel usw habe, ist meins.