Trauer: Tod eines geliebten Tieres

@Shiiva
Ich kann mir aber auch vorstellen, daß so mancher es nicht über das Herz bringt dabei zu sein.
Das muß eine nicht einfache Entscheidung sein. Und man sollte sie so akzeptieren, wie sie gefällt wurde. Auch wenn man selber das nicht verstehen kann.
Eni

@Einfachnurich
Das meinte ich auch, man kann dadrüber nicht böse sein, weil sie es wahrscheinlich einfach nicht besser wissen oder einfach nicht wissen ob sie das alles aushalten.
Was für andere Menschen natürlich ist, ist für einige einfach Angsterregend oder undenkbar.

@Shiiva
Als damals die Ärztin sagte, es müsse sein. Ich hätte dazu warscheinlich nicht mal ja sagen können. Ich fand das richtig schlimm. Und ebenfalls könnte ich nicht sagen wie ich reagiert hätte, wenn es meine Hunde gewesen wären. Dazu hatte ich dann ja mehr Abstand. Schlimm wars trotzdem.
Eni

@Shiiva
@Einfachnurich

Mag ja alles sein, aber ich finde es einfach nur herzlos und feige, nicht dabei zu bleiben ...
Das sind für mich solche Menschen (auch meine Freundin), die nur das Angenehme mit ihrem Vierbeiner teilen wollen ...
Gibt ja den schönen Spruch, mit dem Hund, dem Menschen, dem Wind und dem Sturm ;) .
Ich kann es echt nicht verstehen - ich habe mich immer in alle meine Hunde hinein versetzt und mir vorgestellt, was in den kleinen Köpfen jetzt so vor sich geht ... Sie waren alle froh, daß ich bei ihnen war und sind mit dem Wissen eingeschlafen, geliebt zu werden.

@Einfachnurich
Es ist jedesmal schlimm, solange wir Tiere halten werden,wird es uns jedesmal aus den Socken kloppen. Ich habe bisher nur ein Tier begleitet und es war eine Erfahrung, die ich trotz der Trauer aber dennoch nicht missen möchte.
Es war das letzte Band was einen ewig an das Tier gebunden hat.

@Thalassa
Natürlich, ich verstehe auch was du meinst und für mich wäre es genauso undenkbar wie für dich. Ich wäre auch Sauer und könnte es nicht verstehen, aber vielleicht wusste sie es einfach nicht besser.

@Shiiva
@Einfachnurich

Ich habe vor 3Jahren auch eine solche Entscheidung treffen müssen.
Hatte eine 22Jährige Perserkatze. Ich bin mit ihr aufgewachsen. Ich habe sie geliebt, und sie war ein Teil meines Lebens... unserer Familie!
Naja, bei den Katzen üblich durch das Alter bedingt, bekommen sie oft Probleme mit den Nieren. Bei uns lag halt auch noch eine akute Herzschwäche vor, die man zuerst hätte medikamentös behandeln müssen, und dann erst für die Nieren hätte spritzen können.
Naja, meine Buscha war sehr alt, und die Tierärztin riet mir von der Tortour ab. Da man sie damit mehr oder weniger ohnehin in den Tod gequält hätte. Ich habe 2Tage gebraucht um meine Entscheidung zu treffen.
Eine ganz normale Vollnarkose reichte aus, um sie einzuschläfern. So sehr war sie geschwächt.
Sie ist in meinem Arm eingeschlafen und ich wollte sie nicht mehr loslassen! :(

Ich habe Wochen gebraucht, um damit fertig zu werden.

@Empusa
Mein Beileid zu deinem Verlust.
Ist glaub ich ganz natürlich, dass man einfach nicht loslassen will, weil es nun das letzte mal ist, dass man das Tier berührt und auch selbst spürt.

Wie ich schon schrieb, ich hockte 1,5 Stunden mit meinem toten Rottweiler in dem OP Raum, er wurde schon ganz steif, aber ich wollt ihn nicht loslassen und hab gebettelt aber natürlich ist das auch eine Pietätsfrage für den Tierarzt und er hat natürlich auch mehrere patienten die er betreuen muss und wenn dort ein Ömchen reingedackelt kommt, mit ihrem Waldi und ein völlig verheultes Mädchen hockt mit einem totem Rottweiler auf dem Boden ist das natürlich keine schöne Sache.
Wir haben ihn dann ins Auto getragen und auf einem privatgrundstück eines Freundes beerdigt.

@Thalassa
Du wirst Deine Freundin besser beurteilen können als ich. Grundsätzlich finde ich es nicht richtig den besten Freund in der Minute alleine zu lassen. Wie hier schon gesagt wurde, ist das Haustier doch ein Familienmitglied. Ich mag mich weit aus dem Fenster lehnen, wenn ich sage: Ein 2 beiniges Mitglied würdet Ihr in der letzten Stunde auch nicht alleine lassen.
Allerdings ist es mit Sicherheit doch so, daß es Menschen gibt, die mit der Situation nicht umgehen können. Ich denke da mußt Du mal hinter die Gefühle Deiner Freundin gucken. Vielleicht wußte sie nicht damit umzugehen, konnte es nicht einschätzen oder hatte gar das Gefühl, sie könnte dabei umkippen. All das gebe ich zu bedenken.
Sicher hat Dein Hund in der Minuten Dein Dasein, Deinen Geruch und die Liebe gespürt. Es wird ihm sehr geholfen haben.

Wenn Du im Herzen das Gefühl hast alles richtig gemacht zu haben, dann war es auch richtig

Eni

@Shiiva

Ich habe nicht geweint.
Ich bin vor der Tür der Tierärztin beim Gehen zusammengebrochen. Ich war fertig, komplett am Ende.

@Empusa
In meinem Block ist ein Foto von ihm, wenn du mal schauen magst :)

RIP mein Pupsbirnchen.. ♥

@Shiiva

Hab grad geschaut! :)
Mein Sohn hat ein Bild von Buscha und sich über dem Bett hängen! ;)

Immer wenn er die Sterne sieht, sagt er, dass dort Buscha für ihn leuchtet.

Ich habe am 25.11.2009 meinen Hund und am 10.6. diesen Jahres mein Pferd verloren.
Natürlich war ich bei beiden dabei als sie eingeschläfert wurden.
Auch wenn ich während meines Zivildienstes beim roten Kreuz (Anfang der 90er) viele Menschen habe sterben sehen waren das die bisher schlimmsten Erlebnisse die ich hatte.
Dennoch ist es für mich selbstverständlich das ich sie auf dem letzten Weg begleitet habe und würde es immer wieder tun; das ist man seinem Tier verdammt nochmal schuldig....

@Empusa
Ich bin mit ihm vor dem gebäude nochmal auf und ab gelaufen, da war alles ok.
Auch als wir die Praxis betraten war es ok, weil es einfach sien musste.
Ich hab mich total zusammengerissen und konnte vor anstrengung auch nicht sprechen.
Und als der Tierarzt fragte " Möchten Sie ihn begleiten?" war es als würde ich fallen..
Mein bester Freund fing mich auf und ich hab geschrien vor Herzschmerz, natürlich hab ich ihn begleitet.
Ich hab mich auf den Boden gesetzt, stehen konnte ich so oder so nicht mehr! hab ihn zwischen meinen Beinen platz machen lassen, seinen Kopf an meine Brust gelegt, mit ihm gesprochen, zumindest dass was ich als sprechen erahnen konnte, weil ich vor lauter krampf keine Luft bekam und hab ihn einfach nur gestreichelt.
Der Tierarzt hatte mir dann verboten, seinen Kopf zu streicheln, weil es zu Krämpfen während des einschlafens hätte kommen können und es hätte dann sein können, dass er sich in meinen Arm verbeißt.
Mir war es egal, ist natürlich nicht passiert.

@van_Orten

ein familienmitglied zu verlieren (dazu gehören natürlich auch tiere und nicht nur menschen), ist immer sehr schlimm. im beruf menschen oder tiere sterben zu sehen, ist etwas anderes. in dem fall ist eine gewisse emotionale distanz vorhanden.

@Shiiva

Es schmerzt nunmal etwas zu verlieren, dass man liebt.
Aber ich würde es bei meinen anderen Mietzen genauso tun. Ich denke, sie wären auch bei mir, wenn es anders herum wäre, und sie es könnten.
Tiere spüren wenn es einem schlecht geht. Sie lassen einen nicht im Stich. Genauso sollte man es zurück geben können.

Endlich mal eine ruhige Diskussion ohne Androiden oder Chemtrails!!

Ich habe meinen Hund erst seit ein paar Monate, und war vorher immer der Meinung "Dein Hund ist tot? Was kostet denn ein Neuer?"

Aber nach der kurzen Zeit hab ich den so lieben gelernt, ihn zu einem Teil der Familie gemacht.

Ich kann Deine Trauer sehr gut verstehen und denke auch, dass da kein Unterschied zum Ableben eines Menschen ist.

Ich hoffe du kommst darüber hinweg!

@Empusa
Das denke ich auch, wenn ich z.B krank bin und es mich so aus den Socken haut, dass ich wirklich 1-2 Tage im Bett bleiben muss, weicht meine Hündin mir auch nicht von Seite.
Wir sind dann quasi synchron krank, sie schläft dann viel, kuschelt und wartet einfach.
total entzückend, wenn ich drüber nachdenke, sie ist eigentlich ein Energiebündel.
Aber egal wo ich hingehe und sei es aufs stille örtchen, dann liegt sie vor der Tür und wartet.
Steh ich bei bekannten auf um zu gehen, ist sie die erste die sich verabschiedet und dann an der Tür wartet, dass ein so kleines Kerlchen soviel Liebe und vertrauen aufbringt (Sie ist ein Straßenhund, wurd angefahren und zum sterben in den Straßengraben geworfen.) ist jeden Tag wieder verblüffend.

@Josefvon...
Ja man muss erstmal selber in den genuß dieser speziellen Freundschaft kommen denke ich um Menschen zu verstehen, die um ihr Tier trauern. :)

@Shiiva

Sorry - wir haben eben an meinem Notebook rumgebastelt ...

Mich hat der Tierarzt auch gefragt, ob ich (wir) dabei bleiben möchten ... ich weiß, daß er es gut gemeint hat, aber innerlich war ich doch ein bißchen empört ... mir überhaupt diese Frage zu stellen :( .

Ich habe meiner Freundin (die Strolchi auch von kleinauf kennt) noch nichts gesagt, weil ich genau weiß, daß wir uns wieder streiten, wenn wir auf dieses Thema zu sprechen kommen...

Ich weiß aber eines genau: ihr Mäxchen (so hieß ihr Hund) , wäre bei ihr geblieben wenn es umgekehrt gewesen wäre, hätte sich an sie gekuschelt und ihr die Hand (oder was auch immer) geleckt ...

Strolchi war auch immer bei mir, wenn es mir nicht gut ging !

@Thalassa
Ja man reagiert halt meistens anders als andere Menschen, darfst dich aber nicht drüber aufregen, so viele Menschen wie es gibt, so unterschiedlich sind sie auch.