Habt ihr was gegen Homosexualität?

SuiGeneris schrieb:Ein Papa mit Bart der schwanger ist...das würde ich Kinder so nicht in einem Kinderbuch vorlesen wollen, nein.

Das Thema ist hier ja viel zu komplex dafür. Es handelt sich hier ja um einen Trans-Mann, der schwanger ist
d.h. eben nun einmal sogesehen eine biologische Frau, da die Gebärmutter ja noch immer da ist.

Eine Vereinfachung in Richtung: "Ja! Auch Männer können schwanger werden! Das ist völlig normal!"
fände ich hier nicht richtig.

Trans-Männer, ja. Aber das fängt ja schon damit an, dass einige es diskriminierend finden, wenn man
das "Trans" betont, denn Trans-Männer sind ja auch Männer und man solle nur "Männer" sagen.

In eben diesem Fall fände ich das Trans aber wichtig und ich fände es wichtig zu sagen, dass
ja eben noch die biologischen Merkmale des ehemals weiblichen Körpers vorhanden sind, denn
sonst würde die Schwangerschaft eben NICHT klappen und Cis-Männer können eben NICHT
schwanger werden.

Das sehe ich auch so. Wenn ich ein Kind hätte und mit dem Kind darüber reden möchte, dann wären mir faktisch wahre und richtige Informationen sehr wichtig. Es ist eben eine Tatsache, dass nur biologische Frauen schwanger werden können. Wenn Kinder das wissen und dann irgendwann die Reife haben und verstehen können, dass es auch Transmänner gibt und diese sich selbst als Mann sehen, aber weiterhin weibliche Organe haben dann können Kinder natürlich auch das erklärt bekommen.

Ansonsten hoffe ich würde mein Kind an meinem Beispiel sehen, dass ich Menschen einfach als Individuen behandle und keinen Unterschied mache nach sexueller Orientierung, Hautfarbe, ob jemand Trans ist oder sonst was. Wenn das Kind nachfragt bekäme es kindgerechte Erklärungen die der Wahrheit entsprechen.

behind_eyes schrieb:ne vielleicht ahnungslose Frage: geht das Abgebildete überhaupt?
Also ein Vollbart bei einer biologischen Frau? Ist das typisch für gelebte Diversity?

Da der abgebildete Vater auf dem Buchcover offensichtlich nur eine Wampe hat und sich die älteren Geschwister daher wohl fragen, ob ihr zukünftiges Geschwisterchen bei ihm im Bauch heranwächst, geht das natürlich sehr wohl.

Denn ein kurzer Klick auf eine x-beliebige Buchhandelsseite zeigt, dass es hier um ein Buch ums Thema Leihmutterschaft geht. Und die gibt es halt sehr wohl, auch wenn sie in Deutschland nicht erlaubt ist. Also kann man sich eigentlich höchstens darüber beschweren, dass es hierzulande keine offizielle Zielgruppe für das Buch geben dürfte

Andererseits gibt es zig Bücher, in denen Kindern von heterosexuellen Eltern nahe gebracht wird, wie ein Baby in den Buch ihrer Mutter rein gekommen ist und wie es da später wieder raus kommt. An solchen Werken stört sich irgendwie nie jemand. Die sind bei uns in der Bibliothek immer der Renner, wenn sich ein weiteres Geschwisterchen ankündigt.

Erfahrungsgemäß werden Bücher wie "Zwei Papas für Tango" und "Mama und Mamusch" auch nicht zwangsläufig zu Aufklärungszwecken, wie auch immer die aussehen sollen, gekauft und gelesen, sondern weil Kinder, die in Regenbogenfamilien aufwachsen auch einfach mal froh sind, ein oder zwei Bilderbücher zu haben, die ihre eigene Lebensrealität widerspiegeln.

Yuliana schrieb:Ansonsten hoffe ich würde mein Kind an meinem Beispiel sehen, dass ich Menschen einfach als Individuen behandle und keinen Unterschied mache nach sexueller Orientierung, Hautfarbe, ob jemand Trans ist oder sonst was. Wenn das Kind nachfragt bekäme es kindgerechte Erklärungen die der Wahrheit entsprechen.

Das hast du echt toll geschrieben, genau so sollte es sein...
Leider ist es nicht immer so...ich selbst habe zwar aufgrund meiner Sexualität kaum was gemerkt, aber aufgrund meiner Behinderung habe ich schon oft gehört, "Mama was hat die Frau?" ,,Die Frau ist Krank und wenn du nicht hörst oder weiter Fragen stellst bekommst du das auch"

"Mama warum läuft die Frau so komisch" , "Komm Kind geh da weg, solche Menschen sind oft arm und müssen oft ins Krankenhaus"

Aber das ist ein anderes Thema und würde hier zu sehr ins OT wandern

Wenn mich Kinder persönlich fragen, beantworte ich es gerne und zwar die Wahrheit - je nach geschätzten Alter eben ... Aber im Endeffekt sind die Eltern die schlimmsten.

Blasphemer schrieb:Ich denke nicht, dass Kinder in einem Alter, in dem man ihnen noch Bücher vorliest, auf Sexualkunde angewiesen sind

Ich habe eine Zeit lang ein Kindergartenkind (5 Jahre) als Einzelfallhilfe begleitet. Ein anderer Junge hatte ein Aufklärungsbuch dabei, die Partnerin seines Vaters war schwanger und da können Bücher schon helfen, die ganzen Fragen kindgerecht zu beantworten.
"Mein" Kind fand es aber auch total spannend. Dort wurden auch verschiedene Familienmodelle gezeigt (Homosexuelle Paare, Alleinerziehende, Pflegefamilien etc.) und auch künstliche Befruchtung kurz angeschnitten. Es war extra für Kinder in dem Alter gedacht. :)

Sterntänzerin schrieb:Da der abgebildete Vater auf dem Buchcover offensichtlich nur eine Wampe hat und sich die älteren Geschwister daher wohl fragen, ob ihr zukünftiges Geschwisterchen bei ihm im Bauch heranwächst, geht das natürlich sehr wohl.

Denn ein kurzer Klick auf eine x-beliebige Buchhandelsseite zeigt, dass es hier um ein Buch ums Thema Leihmutterschaft geht. Und die gibt es halt sehr wohl, auch wenn sie in Deutschland nicht erlaubt ist. Also kann man sich eigentlich höchstens darüber beschweren, dass es hierzulande keine offizielle Zielgruppe für das Buch geben dürfte

oh ok, also soll die Abbildung nur den Anschein erwecken. Danke für die Aufklärung.
(jep, ich habe das Buch selber nicht recherchiert).

Bone02943 schrieb:nicht gleicher Meinung zu sein,

Ja!

ich habe sie alles selbst 'rausfinden lassen - und habe meine meinung bei nachfrage
zu allen themen oder fragen kundgetan. habe mich nicht aufgedrängt

und wir waren nicht immer gleicher meinung.

hat aber alles wunderbar geklappt.

Hab den Beitrag nicht durchgelesen. Meine Antwort : jeder soll seine Sexualität so ausleben wie er möchte (ohne jemandem zu schaden).

Ich finde nur dass dieses Thema LG irgendwas SO sehr übertrieben thematisiert wird dass unser großer Sohn manchmal daran zweifelt ob er "normal" oder "hip genug" ist weil er kein Wolf oder Flugzeug sein will oder nicht auf Männer steht

tinatarantula schrieb:Ich finde nur dass dieses Thema LG irgendwas SO sehr übertrieben thematisiert wird dass unser großer Sohn manchmal daran zweifelt ob er "normal" oder "hip genug" ist weil er kein Wolf oder Flugzeug sein will oder nicht auf Männer steht

Gibt es denn soviele Menschen in seinem Umfeld die das sind, das er denkt? Fühlt er sich ausgegrenzt?

tinatarantula schrieb:Ich finde nur dass dieses Thema LG irgendwas SO sehr übertrieben thematisiert wird dass unser großer Sohn manchmal daran zweifelt ob er "normal" oder "hip genug" ist weil er kein Wolf oder Flugzeug sein will oder nicht auf Männer steht

und da bist Du nicht in der Lage, Deinem Sohn das zu erklären oder wo liegt das Problem?

tinatarantula schrieb:Ich finde nur dass dieses Thema LG irgendwas SO sehr übertrieben thematisiert wird dass unser großer Sohn manchmal daran zweifelt ob er "normal" oder "hip genug" ist weil er kein Wolf oder Flugzeug sein will oder nicht auf Männer steht

LG und Homosexualität? Was habe ich verpasst?

@DerThorag
wahrscheinlich das LG aus LGBTQ+, vermute ich

Tussinelda schrieb:wahrscheinlich das LG aus LGBTQ+, vermute ich

Macht wahrscheinlich auch mehr Sinn, als das er/sie Klimaaktivisten meint.

Aber was haben Homosexuelle Menschen mit Otherkin (?) zutun?

Ist es denn wirklich hip Homosexuell zu sein?
Zugegeben, aus der Schule bin ich nun auch schon etwas länger raus, aber auch so habe ich nicht das Gefühl irgendwie "hip" zu sein.
Schon gar nicht wenn ich an den ersten CSD in der Stadt vorheriges Jahr denke. Was da bei Facebook alles an abwertenden Kommentaren geschrieben wurde hat mir alles andere vermittelt, aber sicher nicht hip zu sein.
Und ich denke auch in den Schulen sind Jungs heutzutage besser dran wenn sie hetero sind.
Oder hat sich das Bild wirklich so sehr geändert?

Ich kenne keine homosexuellen Menschen, und von denen habe ich nun sehr viele um mich herum, die das sind, um „hip“ zu sein. Was für ein Blödsinn wäre das denn?

Wenn man sich die verbalen oder gar gewalttätigen Übergriffe auf Menschen aus der LGBTQ+-Community ansieht, wäre es ja auch fraglich, was denn so „hip“ daran wäre, sich beschimpfen oder zusammenschlagen zu lassen.

Doors schrieb:Wenn man sich die verbalen oder gar gewalttätigen Übergriffe auf Menschen aus der LGBTQ+-Community ansieht, wäre es ja auch fraglich, was denn so „hip“ daran wäre, sich beschimpfen oder zusammenschlagen zu lassen.

Da würde mich als langweilige hetera ja mal interessieren, ob das dann heutzutage wirklich noch in normalem Umfeld passiert, also im Alltag, oder evtl. doch dann eher dort, wo man auch als Hetero leicht mal überfallen, belästigt, verletzt etc. wird? Vergnügungfsviertel, nachts in der Stadt, B Ebenen nach Geschäftsschluß usw?

@Zeralda zur Info:


https://www.swr.de/swraktuell/rheinland-pfalz/mehr-angriffe-gegen-homosexuelle-und-transgender-in-rlp-100.html

https://www.lsvd.de/de/ct/2445-Homophobe-Gewalt

@Doors
Du, ich glaube Dir das, das ist nicht das Ding. Und furchtbar ist es allemal.
Aber dazu müsste halt mal noch eine Statistik, ob die Innenstädte nicht generell irgendwie gefährlicher und trostloser geworden sind, wenn man abends irgendwo heimgeht. Das wäre nämlich mein Eindruck.

@Zeralda


Diese Angriffe passieren auch am hellen Tage.

Doors schrieb:zur Info:

Zeralda schrieb:Aber dazu müsste halt mal noch eine Statistik, ob die Innenstädte nicht generell irgendwie gefährlicher und trostloser geworden sind, wenn man abends irgendwo heimgeht. Das wäre nämlich mein Eindruck.

Mein Eindruck ist das die Gewalt gegen LGBTQ proportional zu deren Sichtbarkeit steigt. Also mglws ein absoluter Anstieg an Taten der aber keinen relativen Anstieg in Bezug auf der Sichtbarkeit von LGBTQ entspricht.
Ein wenig so wie der Kommentar aus obigen Link:

Und das, obwohl immer mehr Menschen für sexuelle Selbstbestimmung auf die Straße gehen und die Akzeptanz doch zugenommen hat. "Die vielen CSD (Christopher Street Day), die stattfinden, die führen zu queerer Sichtbarkeit", meint Diana Gläßer von der Ansprechstelle für LSBTI der Polizei in Rheinland-Pfalz. "Dann sieht man plötzlich queere Menschen, und da kann man dann eben diese Vorurteile rauslassen oder diesen Hass dort entladen." Mehr Sichtbarkeit hat zu mehr Aggression geführt, davon ist Gläßer überzeugt.

Quelle: https://www.swr.de/swraktuell/rheinland-pfalz/mehr-angriffe-gegen-homosexuelle-und-transgender-in-rlp-100.html

Doors schrieb:Diese Angriffe passieren auch am hellen Tage

Mit RPL (Frankental) hab ich aber auch echt eher schlechte Erfahrungen im Hinblick auf relativ offen auftretende Neonazis gemacht. So mit Hitlergruß usw.
Gut, die Polizei war o.k. und kam dann auch gleich, aber gedanklich hängen geblieben ist das schon.