Habt ihr was gegen Homosexualität?

Dini1909 schrieb am 24.02.2024:Ich hab die Doku "das Letzte Tabu" Homosexualität im Profi-Fussball auf Prime angesehen. Wie denkt ihr darüber, warum es gerade im Fussball bei Männern immer noch ein Tabu ist sich in der aktiven Zeit zu outen...

Meine Vermutung:

Weil eine traurigerweise immer noch nennenswerte Fan-Gemeinde unter Fußball nur eine stereotypische-männliche Sportart versteht und sehen will - mit ebensolchen nur stereotypischen Männern als Spieler.

Homosexuelle Spieler gelten als unmännlich und verderben wohl die Sportart.


Kanns nur vermuten.

Darum haben einige Spieler auch nach vor Angst sich zu outen. Wegen Shitstorm - im realen als auch virtuellen Leben.

Da kann nur eine liberale Gesellschaft und auch liberale Vereinspolitik entgegenwirken, um sich mit homosexuellen Spielern zu solidarisieren und den Erzkonservativen Macho-Fans auch klarzumachen, dass nur das Talent zum Spielen zählen sollte und die sexuelle Orientierung damit nichts zu tun hat.
Genauso wenig wie die Hautfarbe etwas damit zu tun hat.

Ist denn Outing heute noch ein großes Thema bei Promis? Das hat eher so 2000er Vibes. Idealerweise wird sowas gar nicht thematisiert und alle haben ihre Ruhe. 🤷🏻

Nö. Bins selbst und froh drüber ☺️

DerThorag schrieb am 24.03.2024:Ist denn Outing heute noch ein großes Thema bei Promis?

Ich denke, es kommt aufs Umfeld und auf die Art der Prominenz an. Es gibt bestimmt nach wie vor Gesellschaftsgruppen, in denen ein Outing nicht gut ankommt, und dann ist es nach wie vor ein mehr oder weniger großes Thema.

boygreat schrieb am 29.03.2024:Nö. Bins selbst und froh drüber ☺️

Same. :D

martenot schrieb:Ich denke, es kommt aufs Umfeld und auf die Art der Prominenz an. Es gibt bestimmt nach wie vor Gesellschaftsgruppen, in denen ein Outing nicht gut ankommt, und dann ist es nach wie vor ein mehr oder weniger großes Thema.

Mhh, klar! Die Frage ist, ob man sich wirklich öffentlich dazu bekennen muss. Was geht mich das an, ob Promi XY mit Mann oder Frau zusammen lebt?

Ich glaube, es wird eher zur Normalität, wenn man es einfach auslebt, ohne ein großes Palaver daraus zu machen.

DerThorag schrieb:Die Frage ist, ob man sich wirklich öffentlich dazu bekennen muss. Was geht mich das an, ob Promi XY mit Mann oder Frau zusammen lebt?

Heteros bekennen sich in einer Tour öffentlich zu ihrer Sexualität.
Oft beiläufig, manchmal auch öffentlich.
Die sollten das dann aber auch lassen, hm?

DerThorag schrieb:Ich glaube, es wird eher zur Normalität, wenn man es einfach auslebt, ohne ein großes Palaver daraus zu machen.

Es sind ja nichtmal unbedingt die Menschen selbst die ein Palaver daraus machen.
Oft sind es die Medien und die Gesellschaft. Und wer selbst kein Palaver will, lässt es wohl liebr bleiben, denn ein Outing, auch nur beiläufig, wird immer gewisse Konsequenzen mitsichbringen. Das gilt für Menschen die in der Öffentlichkeit stehen, sowie für alle anderen auch.
Ein Outing bedeutet ja nicht unbedingt sich extra hinzustellen und der Öffentlichkeit/Gesellschaft/Familie/... zu "beichten" schwul, lesbisch oder was auch immer zu sein.
Das fängt ja schon bei einem ganz einfachen Gespräch im privaten an. Und schon wäre es raus, jemand hat einen gleichgeschlechtlichen Partner.
Bei Promis reicht ein Bild in einem Klatschblatt, von einem Paparazzo. Und die Geschichte ist in der Welt und es wird ein großes Palaver drum gemacht.

Stirnsänger schrieb:Heteros bekennen sich in einer Tour öffentlich zu ihrer Sexualität.
Oft beiläufig, manchmal auch öffentlich.
Die sollten das dann aber auch lassen, hm?

Heteros bekennen sich oft zu ihrer Sexualität? Ist mir neu.

Bone02943 schrieb:Es sind ja nichtmal unbedingt die Menschen selbst die ein Palaver daraus machen.
Oft sind es die Medien und die Gesellschaft.

Nein, nein. Ich meine schon den Tumult nach dem Outing, das es früher so gab.

Bone02943 schrieb:Bei Promis reicht ein Bild in einem Klatschblatt, von einem Paparazzo. Und die Geschichte ist in der Welt und es wird ein großes Palaver drum gemacht.

Ist sowas wirklich heute noch so Thema? Ich bin da nicht so in der Klatschszene. Wenn ich mal über bsw. irgendwelche Interviews stolpere in dem "mein/e Mann/Frau" angesprochen wird, nehme ich das eher so wahr, das da kein großes Aufsehen mehr gemacht wird. Daher sehe ich klassische Outings als Relikt der Vergangenheit an. Das ist jetzt auch nur meine Wahrnehmung.

DerThorag schrieb:Heteros bekennen sich oft zu ihrer Sexualität? Ist mir neu.

Das bezweifle ich.
Es sei denn, du hast noch nie ein händchenhaltendes oder knutschendes Pärchen gesehen.
Oder Kollegen/innen, die das Foto des jeweiligen Partners/Partnerin auf dem Arbeitsplatz stehen haben.
Oder noch nie gehört "Meine Frau/ mein Mann und ich..."

Oder...oder...oder....

DerThorag schrieb:Heteros bekennen sich oft zu ihrer Sexualität? Ist mir neu.

Definitiv - heterosexuelle Menschen bekennen sich häufig zu ihrer sexuellen Identität. Es ist nur so geläufig, dass es nicht großartig auffällt.

Ein paar Beispiele:
* Fotos, auch gerne als Schlüsselanhänger, auf dem Schreibtisch, oder moderner, als Hintergrund auf Handy und Computer
* Im Gespräch "mein Mann", "meine Frau", "meine Freundin", "mein Freund" erwähnen, selbst in ganz nüchternen Kontexten
* Vorstellung der entsprechenden Person wenn man sie zu einem Ereignis mitbringt
* eher bei jüngeren Menschen: erwähnen dass man jemanden "süß" findet, "einen/ eine gesehen hat, uiuiui...", wodurch man mindestens ein Geschlecht das derjenige anziehend findet abschätzen kann

Und daran ist auch nichts verkehrt: Partner sind eben zumeist nicht nur Sexualpartner, sondern auch soziale Partner.
Bei homosexuellen Menschen wird dergleichen komischerweise häufig anders gesehen.

@Raspelbeere
@Stirnsänger

Es sollte ja schon rauslesbar sein, das ich eher das klassische Outing, mit viel TamTam meine und nicht Händchen halten.

Das eigentliche Problem ist doch, dass noch nicht alle es geschafft haben zu akzeptieren, dass Homosexualität ebenso natürlich ist wie Heterosexualität.
Diese Betonköppe, die hoffentlich irgendwann wegsterben, ohne ihre kruden Meinungen anderen einzuimpfen, sind das Problem. Hat erst einmal jeder das Offensichtliche akzeptiert, dann gehören Nachrichten in Klatschblättern, Ahs uns Ohs bei Stammtischen und Strickkränzchen der Vergangenheit an.
Da müssen wir hinkommen.
Wenn da ein paar religiöse/kulturelle Zöpfe abgeschnitten werden müssen, dann sollte man daran arbeiten.

@emanon
Ich schnall auch net was da manche besonders oder sogar abstoßend dran finden. Ist doch heutzutage das normalste der Welt, oder sollte es zumindest sein.

Ich sag dazu.
Liebe ist Liebe.
Es ist dich egal, ob man hetero, schwul, lesbisch, oder sonst was ist.
Es kommt auf den Menschen an.

emanon schrieb:Diese Betonköppe, die hoffentlich irgendwann wegsterben, ohne ihre kruden Meinungen anderen einzuimpfen, sind das Problem

Also die werden momentan eher mehr,

emanon schrieb:Ahs uns Ohs bei Stammtischen und Strickkränzchen der Vergangenheit an.
Da müssen wir hinkommen.

Na da klammerst du aber ganz andere Problemgruppen aus

DerThorag schrieb:Mhh, klar! Die Frage ist, ob man sich wirklich öffentlich dazu bekennen muss. Was geht mich das an, ob Promi XY mit Mann oder Frau zusammen lebt?

Naja, es ist ja nicht so, dass die Heterosexuellen das normalerweise geheim halten würden. Es ist nichts Ehrenrühriges, mit jemandem in einer Partnerschaft zu leben und dementsprechend auch gemeinsam wahrgenommen zu werden. Das heißt aber, dass es eben bemerkt wird, ob jemand mit einem gleich- oder gegengeschlechtlichen Partner zusammen ist.

DerThorag schrieb:Mhh, klar! Die Frage ist, ob man sich wirklich öffentlich dazu bekennen muss. Was geht mich das an, ob Promi XY mit Mann oder Frau zusammen lebt?

Dann sollen uns die Medien, besonders die Privatmedien, aber auch bitte mit allen Promi-Beziehungen und Promi-Ehen und wer mit wem zusammengekommen ist und sich wieder getrennt hat verschonen.

Also grundsätzlich was das Privatleben von Personen des öffentlichen Lebens angeht und da besonders deren Beziehungen.

martenot schrieb:Ich denke, es kommt aufs Umfeld und auf die Art der Prominenz an. Es gibt bestimmt nach wie vor Gesellschaftsgruppen, in denen ein Outing nicht gut ankommt, und dann ist es nach wie vor ein mehr oder weniger großes Thema.

Damit wirst du richtig liegen.

rhapsody3004 schrieb:Dann sollen uns die Medien aber auch bitte mit allen Promi-Beziehungen und Promi-Ehen und wer mit wem zusammengekommen ist und sich wieder getrennt hat verschonen.

Ich verstehe sowieso nicht, wie es einerseits zu Forderungen der Art "Es interessiert niemanden, wer mit wem zusammen lebt, deswegen sollte man das nicht an die große Glocke hängen" kommt, aber andererseits die meisten Hetero-Ehen mit großem Pomp und Trara geschlossen werden.

martenot schrieb:Ich verstehe sowieso nicht, wie es einerseits zu Forderungen der Art "Es interessiert niemanden, wer mit wem zusammen lebt, deswegen sollte man das nicht an die große Glocke hängen" kommt, aber andererseits die meisten Hetero-Ehen mit großem Pomp und Trara geschlossen werden.

Ich würde es sogar so sehen, dass gerade immer noch Homosexuelle-Beziehungen ein gewisses öffentliches Pomp und Trara verdient haben und auch die Medien darüber berichten sollten.
Umso mehr - umso mehr hoffentlich auch die gesellschaftliche Akzeptanz, weil es dadurch immer mehr zur Normalität wird bzw. als Normalität angesehen wird.

An das ganze öffentliche Pomp und Trara heterosexueller Beziehungen hat sie die Gesellschaft ja schließlich auch gewöhnt.