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Umstrittene Bezeichnungen diverser Ethnien - diskriminierend oder rassistisch?

14.468 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Menschen, Nazi, Diskriminierung ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
fumo ehemaliges Mitglied

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Umstrittene Bezeichnungen diverser Ethnien - diskriminierend oder rassistisch?

28.01.2013 um 22:13
@Kc

Das Thema ist völlig indiskutabel, man darf eine historische Quelle nicht sprachlich verändern oder umschreiben, da bei jeder Form der Änderung eine eigene Interpretation mitschwingt, welche den Quellenwert zerstören würde. Das gilt auch für literarische Quellen.


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Umstrittene Bezeichnungen diverser Ethnien - diskriminierend oder rassistisch?

28.01.2013 um 22:13
Zitat von fumofumo schrieb:Warum würdet ihr einen Behinderten nicht mehr als Zertrümmerten bezeichnen; einen Schwarzen aber als Neger?
Den Begriff "Zertrümmerter" kenne ich nicht (was mich wundert, da ich einen sehr großen Wortschatz habe), und verwende es daher auch nicht. Ich kenne aber Behinderte und Versehrte. Letztere sind entweder Unfallopfer oder Kriegsopfer.
Zitat von capspauldincapspauldin schrieb:Dein Beispiel ist aber sehr sehr sehr wacklig, du ruhst dich da alleine auf die Unwissenheit eines Kindes aus.
Wie schön war das doch als Kind, wo man sich nicht mit der kruden und bösartigen Gedankenwelt von Erwachsenen auseinandersetzen musste.


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Umstrittene Bezeichnungen diverser Ethnien - diskriminierend oder rassistisch?

28.01.2013 um 22:15
Zitat von KcKc schrieb: man sollte meiner Meinung nach keine literarischen, keine künstlerischen Werke einfach abändern, verfälschen und zerstören, nur weil sie einem in einer bestimmten Zeit nicht mehr gefallen.

Das ist feige Zensur.
Hmm.. vielleicht fühlen sich aber einige betroffene Migranten unwohl, ihren Kindern sowas vorlesen zu müssen. Aufklärung über diverse geschichtliche Ereignisse lernt man ja in der Schule und ob da nun ein Wort umgeändert wurde oder nicht, macht dem "literaischen Werk" auch nicht viel aus, finde ich.


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Umstrittene Bezeichnungen diverser Ethnien - diskriminierend oder rassistisch?

28.01.2013 um 22:18
@CosmicQueen

Zwingt irgendwer die ,,betroffenen Migranten", ihren Kindern Pippi Langstrumpf oder Huckleberry Finn vorzulesen?

Ich glaube nicht.

Das Buch, welches absolut jedem gefällt, wurde noch nicht geschrieben.


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Umstrittene Bezeichnungen diverser Ethnien - diskriminierend oder rassistisch?

28.01.2013 um 22:18
Zitat von CosmicQueenCosmicQueen schrieb:vielleicht fühlen sich aber einige betroffene Migranten unwohl, ihren Kindern sowas vorlesen zu müssen.
Die brauchen das Buch ja auch nicht zu kaufen.


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Umstrittene Bezeichnungen diverser Ethnien - diskriminierend oder rassistisch?

28.01.2013 um 22:20
@KillingTime
@Kc
Na das ist ja mal eine tolle Argumentation. Als ob man gleich wüsste was in einem Buch auf einen zukommt....nun, jetzt weiß es ja jeder^^


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Umstrittene Bezeichnungen diverser Ethnien - diskriminierend oder rassistisch?

28.01.2013 um 22:20
Das Bücher wegen solcher Worte von Betroffenen nicht gekauft werden können, ist auch ein Art von Ausgrenzung.


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Umstrittene Bezeichnungen diverser Ethnien - diskriminierend oder rassistisch?

28.01.2013 um 22:21
@KillingTime
Du bist aber nicht Peter Pan, entweder erwachsen werden und bedenken was man sagt, oder einfach nicht für voll genommen werden.


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Umstrittene Bezeichnungen diverser Ethnien - diskriminierend oder rassistisch?

28.01.2013 um 22:25
@CosmicQueen

Wie schon gesagt: Das Buch, welches JEDEM gefällt, wurde noch nicht verfasst ;)

Astrid Lindgren oder Mark Twain haben mit Sicherheit nicht mit bösen Hintergedanken entsprechendes geschrieben. Sondern einfach eine zu ihrer Zeit gängige Bezeichnung benutzt.

Heute ist die gängige Bezeichnung ,,Schwarzer" oder ,,Farbiger". Plus diverser, teils sehr lächerlicher Kreationen. Und was weiss ich, wie man in hundert Jahren Farbige bezeichnen wird?

Denkst du, man sollte dann auch unsere heutigen Werke abändern, weil man in hundert Jahren andere Begriffe verwendet?


Wenn mir ein Buch nicht gefällt, dann lege ich es weg und lese es nicht mehr. Fertig. Und dann lese ich es auch nicht Kindern vor.


Wir sollten zu den Inhalten unserer Geschichte stehen und nicht versuchen, sie zu vertuschen, umzudeuten oder sonstwie daran zu tricksen.
Sondern unsere Gegenwart und Zukunft besser machen.


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Umstrittene Bezeichnungen diverser Ethnien - diskriminierend oder rassistisch?

28.01.2013 um 22:26
Zitat von CosmicQueenCosmicQueen schrieb:Als ob man gleich wüsste was in einem Buch auf einen zukommt
Wenn ich befürchte, dass in einem Buch etwas steht, was mir unangenehm ist, dann mache ich mich vorher schlau. Zum Beispiel frage ich Freunde, oder lese Rezensionen im Internet. Man kann auch seinen Buchhändler oder Bibliothekar inquirieren (abfragen?).
Zitat von capspauldincapspauldin schrieb:Du bist aber nicht Peter Pan, entweder erwachsen werden und bedenken was man sagt, oder einfach nicht für voll genommen werden.
Bin ich nicht? ;) Naja, manchmal schon.


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Umstrittene Bezeichnungen diverser Ethnien - diskriminierend oder rassistisch?

28.01.2013 um 22:43
Zitat von KcKc schrieb:Denkst du, man sollte dann auch unsere heutigen Werke abändern, weil man in hundert Jahren andere Begriffe verwendet?
Nun, solange sie keinen rasssistischen Hintergrund haben und Betroffene sich dazu nicht melden, wahrscheinlich nicht.

Aber was ist jetzt so schlimm, wenn man ein Wort abändert? Macht ein Wort ein ganzes Buch aus, oder warum regt man sich über eine Abänderung so auf?

Und das Wort Neger war schon sehr früh ein abwertender Begriff, selbst wenn die Autoren es ganz anders gemeinte haben mögen, schwingt etwas herablassendes nach, das habe ich selbst als Kind schon so empfunden. Das Negerlein wurde auch dementsprechend in "niederen Handlungen" beschrieben....der schwarze Mohr, der immer dumm aus der Wäsche guckte etc.

Also ich kann mich schon in so eine betroffenes Kind hinein versetzen, wenn es mit sowas konfrontiert wird.

Diese Abänderung der Werke, wird ja von den Verlagen verlangt, da wird es mal wieder ums Geld gehen, denn man will auch an Migranten verkaufen können, die sollen das Buch nämlich nicht deswegen nicht kaufen, weil das Wort Neger darin vorkommt. Also könnte man das indirekt eine Integration der Bücher nennen, die eher in die heutige Gesellschaft passt.


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Umstrittene Bezeichnungen diverser Ethnien - diskriminierend oder rassistisch?

28.01.2013 um 22:55
@CosmicQueen
Zitat von CosmicQueenCosmicQueen schrieb:Nun, solange sie keinen rasssistischen Hintergrund haben und Betroffene sich dazu nicht melden, wahrscheinlich nicht.
Also machst du alles davon abhängig, ob sich jemand von einem Buch beleidigt fühlt? Ich glaube, dann sollten wir lieber gar keine Bücher mehr verfassen und lesen.

Denn mit absoluter Sicherheit wird IRGENDWER an JEDEM Buch etwas auszusetzen haben.
Zitat von CosmicQueenCosmicQueen schrieb:Aber was ist jetzt so schlimm, wenn man ein Wort abändert? Macht ein Wort ein ganzes Buch aus, oder warum regt man sich über eine Abänderung so auf?
Ich weiss nicht, wie es mit anderen Leuten ist.

Aber mir persönlich geht es um`s Prinzip - ich lehne es ab, mich in den Stand zu erheben, künstlerische Werke von Menschen zu ändern, die genau so sind, wie sie geschaffen wurden.


Ich schreibe zwar keine Bücher, aber ich schreibe lyrische Texte. Und ich würde mir auch jegliche Forderung verbitten, ich solle in diesem lyrischen Texten etwas ändern, damit es markttauglicher ist oder damit sich irgendwer nicht mehr beleidigt fühlt.

Dann möge die betreffende Person eben meine Lyrik nicht lesen. Ich schreibe nicht, um ihr zu gefallen.
Und ich schreibe auch nicht, um dick Kohle zu machen oder um Ruhm zu ernten.

Niemand hat das Recht, mir vorzuschreiben, wie ich meine Kunst zu verfassen habe.


Und ebensowenig haben wir heutigen Menschen das Recht, quasi rückwirkend Astrid Lindgren vorzuschreiben, wie sie gefälligst ,,politisch korrekt" ihr Buch zu verfassen habe.

Ja wir fragen sie ja nicht einmal (natürlich ist das auch nicht möglich), sondern wir sagen einfach:,,Das Werk geht so nicht! Das muss geändert werden!"

Mit welchem Recht? Das ist für mich große Dreistigkeit und Überheblichkeit.

Wir stehen nicht mehr zu unserer Historie mit all ihrem positiven und negativen - sondern wir versuchen, das negative einfach auszulöschen, zu verstecken, unter den Teppich zu kehren.


Das ist nicht der Weg von Aufklärung und Erkenntnis, wie ihn eine Bildungsgesellschaft gehen sollte.
Sondern es ist der Weg von Zensur und Verbot, wie ihn totalitäre Regime kennen - welche WIR wiederum kritisieren, wir in Deutschland.
Zitat von CosmicQueenCosmicQueen schrieb:Und das Wort Neger war schon sehr früh ein abwertender Begriff, selbst wenn die Autoren es ganz anders gemeinte haben mögen, schwingt etwas herablassendes nach, das habe ich selbst als Kind schon so empfunden. Das Negerlein wurde auch dementsprechend in "niederen Handlungen" beschrieben....der schwarze Mohr, der immer dumm aus der Wäsche guckte etc.

Also ich kann mich schon in so eine betroffenes Kind hinein versetzen, wenn es mit sowas konfrontiert wird.
Dann solle man doch dem Kind die Zusammenhänge erklären, warum es nicht ,,Neger" sagen darf.
Ist das denn so schwer? Oder sind die Erwachsenen, die Eltern zu feige, zu faul, zu schamhaft, zu ungebildet um dies zu tun? Oder die Kinder zu dumm, um zu verstehen?
Zitat von CosmicQueenCosmicQueen schrieb: Also könnte man das indirekt eine Integration der Bücher nennen, die eher in die heutige Gesellschaft passt.
Wer sagt denn, dass diese Werke in die heutige Zeit passen müssen?
Es gibt unzählige Bücher, die von ihren Themen und ihrem Stil nicht mehr ,,in die heutige Zeit passen".
Soll man auch diese alle abändern?


Ich bleibe weiterhin bei meinem ,,Nein". Und es ist kein bockiges Nein, das möchte ich betonen, sondern ein Nein aus Überzeugung und Respekt vor der künstlerischen Leistung des jeweiligen Autors.

Literarische Werke müssen nicht bequem sein und jedem passen.

In einem freundlichen, farblosen, literarischen Mainstream ohne Ecken und Kanten stirbt die Kunst.


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Umstrittene Bezeichnungen diverser Ethnien - diskriminierend oder rassistisch?

28.01.2013 um 22:55
@CosmicQueen

Gut, wenn du darauf bestehst...

Entweder, du wertest Beiträge anderer User ab mit Äußerungen wie:
..echt bescheuert so ein Satz.
Ja, sehr dummer Vergleich
Der Rest ist einfach nur schwachsinniger Bullshit und verfehlt das Thema total
,

unterstellst deinem Gegenüber permanent Begriffsstutzigkeit, was ja noch verhältnismäßig harmlos ist, aber eben ziemlich häufig auftritt:
Ich weß nicht, irgendwie kapierst du es nicht.
Sorry, aber du hast ja mal so gar nichts verstanden.
Davon abgesehen, hast du den Sinn ja wohl nicht verstanden,
,

beleidigst mal pauschal alle, die gerade nicht deiner Meinung sind:
Ohne Worte, mir fällt zu dem anscheinenden Proletariat bald nichts mehr zu ein
Ja, Respekt kennen die wenigsten, aber das dürfte auf die mangelnde Erziehung zurückzuführen sein.
,

holst die von dir bestrittene „Nazikeule“ raus:
Na das ist ja sehr schön, die Herrenrasse hat gesprochen.
Naaaaja, das hatten wir ja schon mal, alles schönreden und immer die Augen verschließen, dann kommt auch keiner in die Gaskammer
,

oder beleidigst andere User direkt persönlich:
Dein Niveau ist ja mal unterste Schublade und strotz nur so vor Dummheit.
Sorry, du hast echt 'nen Schatten für mich
.

Hinzu kommen noch verschiedene Unterstellungen und Provokationen, die ich ebenfalls ziemlich anmaßend finde:
Ja, sowas macht dir Spaß, ein lustiger Neger der zur Musik tanzt, wie Roberto Blanco.
Aha, ein Stubenhocker also
bla bla bla, beziehe doch endlich mal Stellung zu dem Thema, oder kannst du nur klugscheißen (was dir echt nicht gelingt) ...ich höre.
Aber leider steckt bei dir nichts weiter als heiße Luft dahinter und du wiederholst den chauvinistischen Mist in einer Tour, dass ich schon gähnend vor deinen Beiträgen sitze.
Ach herrje, du meinst man will dich erziehen? Ohhh ist der arme Bub deshalb so trotzig und will nun erst recht das Wort benutzen, oder wie darf man das verstehen? :)
Wundert es dich da, dass deine Beiträge nicht unbedingt immer geeignet sind, andere von deiner Meinung zu überzeugen? Obwohl die an sich gar nicht so verkehrt ist. Schade eigentlich...


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Umstrittene Bezeichnungen diverser Ethnien - diskriminierend oder rassistisch?

28.01.2013 um 23:06
Zitat von raitoninguraitoningu schrieb:Wundert es dich da, dass deine Beiträge nicht unbedingt immer geeignet sind, andere von deiner Meinung zu überzeugen? Obwohl die an sich gar nicht so verkehrt ist. Schade eigentlich...
Mich wundert hier eh nichts :D Aber dazu fehlt dann noch bitte der KONTEXT, ganz wichtig wenn man nur Bruchstücke zitiert. ;)

Aber jetzt kannst du ja zufrieden sein, es steht hier und jeder kann es lesen, wie BÖSE ich bin. :)
Zitat von KcKc schrieb:Also machst du alles davon abhängig, ob sich jemand von einem Buch beleidigt fühlt? Ich glaube, dann sollten wir lieber gar keine Bücher mehr verfassen und lesen.

Denn mit absoluter Sicherheit wird IRGENDWER an JEDEM Buch etwas auszusetzen haben.
Nun, wir sprechen aber von einer sehr breiten Masse, also die Betroffenen jetzt. Also kann man nicht vergleichen.


Rest kommt morgen, ich muss echt ins Bett..GN8


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Umstrittene Bezeichnungen diverser Ethnien - diskriminierend oder rassistisch?

28.01.2013 um 23:11
Kc schrieb:
Denkst du, man sollte dann auch unsere heutigen Werke abändern, weil man in hundert Jahren andere Begriffe verwendet?

Nun, solange sie keinen rasssistischen Hintergrund haben
Wer definiert denn, was rassistisch ist?

Damals war es das nicht und heute schon.

Es wird vom Zeitgeist definiert, und da gebe ich @Kc Recht: Man soll nicht einfach ändern und vertuschen, was zu der jeweiligen Zeit galt.


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Umstrittene Bezeichnungen diverser Ethnien - diskriminierend oder rassistisch?

28.01.2013 um 23:20
@CosmicQueen
Zitat von CosmicQueenCosmicQueen schrieb:Mich wundert hier eh nichts :D Aber dazu fehlt dann noch bitte der KONTEXT, ganz wichtig wenn man nur Bruchstücke zitiert. ;)

In welchem Kontext findest du derartige Formulierungen okay? Und was ändert der Kontext an deinen Äußerungen. Eine Beleidigung bleibt eine Beleidigung, unabhängig vom Kontext.
Zitat von CosmicQueenCosmicQueen schrieb: Aber jetzt kannst du ja zufrieden sein, es steht hier und jeder kann es lesen, wie BÖSE ich bin. :)
Warum sollte ich jetzt zufrieden sein? Ich habe mich mehrfach dafür entschuldigt, dass ich die Diskussion öffentlich angefangen habe und dir angeboten, das per PN zu klären. Weil es OT ist und höchstens der Belustigung der Popcorn-Fraktion dient. Aber du hast darauf bestanden, dass ich dir hier im Thread weitere Beispiele bringen soll.


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Umstrittene Bezeichnungen diverser Ethnien - diskriminierend oder rassistisch?

28.01.2013 um 23:23
@Kc
Zitat von KcKc schrieb:Astrid Lindgren oder Mark Twain haben mit Sicherheit nicht mit bösen Hintergedanken entsprechendes geschrieben. Sondern einfach eine zu ihrer Zeit gängige Bezeichnung benutzt.
Nebenbei bemerkt: wenn es um den am häufigsten kritisierten Begriff bei Mark Twain geht - 'Nigger': den hat Mark Twain nicht mal hingeschrieben, weil er ihn für normal hielt. Es war ihm klar, dass der Begriff abwertend war und puren Rassismus beinhaltete. Er hat ihn GERADE darum verwendet, weil er - im Endeffekt wie du - der Meinung war, dass man die Bezeichnungen, die zur Zeit, zu der seine Bücher spielen, üblich waren, nicht einfach zensieren sollte.

Ausserdem kann man an den von Huckleberry verwendeten Begriffen ablesen, wie sich sein Verhältnis zu Jim verändert: wird anfangs noch vom 'Nigger' gesprochen, lernt Huckleberry Jim immer mehr als Freund, sogar als Vater-Ersatz und somit auch als MENSCH zu schätzen - was darin gipfelt, dass er sich entgegen seiner gesamten Erziehung entschliesst, ihm bei der Flucht zu helfen.

Mark Twain hat den Begriff also auch sehr bewusst und bedacht eingesetzt. Normal war für ihn eher das Wort 'Negro', das damals - und auch noch lange Zeit danach - auch von den Schwarzen selbst verwendet wurde und fast schon allein durch sein Gegenstück 'Nigger' explizit NICHT rassistisch war.


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29.01.2013 um 06:55
@Thawra
und genau da sehe ich den Unterschied zwischen zum Beispiel Pipi Langstrumpf und Mark Twain. Bei Mark Twain ist es absolut nötig, um die Umstände in dieser Zeit zu verstehen, diese Bezeichnungen zu verwenden, wie in vielen anderen Büchern auch. Die ganze Geschichte macht, politisch korrekt formuliert keinen Sinn, bringt nicht die damalige Situation rüber, muss also genauso bleiben, wie sie ist. Wo hingegen bei Pipi Langstrumpf es keine Rolle spielt, ob es ein Negerkönig oder ein Südseekönig ist, genauso bei dem Lied 10 kleine Negerlein......es können auch 10 kleine Tralalas sein. So ist es auch bei der kleinen Hexe und dem Wassermann, es ist schlicht - die Geschichte betreffend - egal. Somit kann man es ändern OHNE das es die Geschichte im eigentlichen Sinne verändert. Ich kann es nachvollziehen, dass manche dies geändert haben wollen, denn ich denke, dass auch Astrid Lindgren es heute anders schreiben würde......da sie es aber schrieb zu einer Zeit, wo dieses Wort noch ganz normal gebraucht wurde kann ich auch die verstehen, die es so belassen wollen, weil es eben ein künstlerisches Werk ist und demzufolge immer auch im Original sozusagen erhältlich sein sollte. Man kann ja beides rausgeben, eine Version mit dem "politisch korrekt" Aufkleber und eine originale.


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29.01.2013 um 07:14
@raitoningu
etwas nicht zu melden ist Deine persönliche Entscheidung, sich dann aber seitenlang darüber zu echauffieren, das andere posts auch "meldungswürdig" wären oder aber dazu provozierten, meldungswürdige posts zu verfassen, solltest Du dann auch lassen......deshalb hatte ich Dich ja gebeten, meine posts, die nicht den Regeln entsprechen, zu melden anstatt zu lamentieren, denn letztendlich entscheidest ja nicht Du oder ich, sondern die mods


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Umstrittene Bezeichnungen diverser Ethnien - diskriminierend oder rassistisch?

29.01.2013 um 07:25
@Kc
Ich hab nun auf die schnelle einen Artikel aus der Zeit Online gefunden, den finde ich ganz gut und spiegelt meine Meinung wieder. Es geht ja bei diesen bestimmten Werken nicht wirklich um Zensur, sondern um eine Abänderung von ein paar Wörtern, die einfach nicht mehr zeitgemäß sind. Zumal man auch nicht glauben muss, dass gerade ältere Werke nich sowieso schon der Zensur zum Opfer gefallen waren und hiermit der "Künstler" ebenfalls nicht wirklich frei entfalten konnte. Zensur ist ja nichts neues und keine Erfindung der heutigen Zeit.


Hier der Ausschnitt von dem Artikel der Zeit, der mir wichtig erschien:

Entspringt das Wort, das uns irritiert, einer literarischen Intention?

Da können auch Wörter fallen, die man heute verdammt: In den USA wird seit Jahrzehnten gestritten, ob das Wort "Nigger" aus den Werken Mark Twains entfernt werden soll. Zu Twains Zeiten wurde das Wort andauernd verwendet, es gehörte zum Alltag, den er porträtierte. Eine Anpassung nach heutigen Maßstäben verfälschte damit den Charakter der Gesellschaft, den der Schriftsteller damit explizit zeigen wollte. Kurzum: Bei Twain hat dieses Wort also einen literarischen Zweck. Der Eingriff veränderte also ein Motiv des Textes und wäre ebenso töricht wie Apples automatische Tilgung des Begriffs Sperm Whale in Melvilles Moby Dick.

Aber da muss man schon genau bleiben: Es kann nämlich durchaus gefragt werden, ob das Wort, das uns politisch oder moralisch irritiert, tatsächlich einer erkennbaren literarischen Intention entspringt (Rollenprosa, Figurenrede, Protokoll etc.). Oder ob es bloß dem Autor unterlaufen ist und einer veralteten Sprachmode gehorcht, deren Blüten heute als verletzend oder rassistisch wahrgenommen werden.

Auch aus so einem Fall entsteht noch lange keine Regel, kein Imperativ, dass alle Bücher umgeschrieben werden müssen, um einem gesellschaftlichen Sprachkonsens zu entsprechen. Die aktuellen Kinderbücher sind in dieser Hinsicht eine Ausnahme. Sie waren Fallentscheidungen, die keine äußere Instanz erzwungen hat. Von einer Zensur kann also keine Rede sein. Die Verlage haben sich in Übereinkunft mit dem Autor oder dessen Nachkommen zu einer Überarbeitung entschlossen.


Man kann die Änderungen somit als freiwillige Übersetzungsleistung betrachten: Wörter, die wir nicht (mehr) sprechen, werden übertragen in eine Sprache, die wir sprechen. Die sich punktuell neuen Bedingungen anpasst, ohne dass sofort ein Freiheitsverlust beklagt werden muss. Zum Verhältnis von Fortschritt und Freiheit hat Max Horkheimer einmal bemerkt, dass mit der zivilisatorischen Entwicklung die Freiheit nicht weniger werde, sie verändere bloß ihren Charakter. Bezogen auf Sprache hieße das: Je weiter sich das soziale und politische Leben fortentwickeln, desto komplizierter werden die sprachlichen Verkehrsregeln. Natürlich ist das immer eine hochsensible Angelegenheit, vor allem in der Literatur, die ja das sprachliche Kunstwerk meint. Die Einbuße, wie durch eine Übersetzung aus einer tatsächlichen Fremdsprache, soll bitte so gering wie möglich bleiben.

Worin der Verlust in den aktuellen Büchern überhaupt bestehen soll, bleibt nach der Lektüre der inkriminierten Stellen kaum erkennbar. Die Streichung des Worts "Negerlein" in Preußlers Die kleine Hexe hat keine ästhetischen Konsequenzen. Auch bei Pippi Langstrumpfs "Negerkönig", der fürderhin als Südseekönig herrscht, ist der literarische Verlust, freundlich gesagt, null. An die Stelle einer überkommenen exotischen Vorstellung tritt eine andere. Wo ist also das Problem, wenn offenbar kein literarisches vorliegt? Will sich die Hälfte von Deutschland wirklich nicht von diesem Wort trennen?

Die geforderte Zeitlosigkeit muss für alle Leser gelten

Im Fall von Pippi, dem ewigen Sinnbild freiheitlicher Erziehung, Toleranz und Ringelsocken, wirkt die Empörung besonders seltsam. Das hat auch mit der emphatischen Rezeptionsgeschichte zu tun. Einerseits werden Wörter nun lautstark mit den zeitlichen Umständen entschuldigt, andererseits werden das Buch und seine Botschaft an Kinder gleichzeitig dafür in Anspruch genommen, über alle Maßen zeitlos zu sein. Dabei müsste diese Zeitlosigkeit für deutsche Leser aller Hautfarbe und Herkunft gelten. Ohne sich von Wörtern bedrängt zu fühlen.

Ein millionenfach verkauftes Kinderbuch, dessen Erzählwelt immer noch als Vorbild bürgerlicher liberaler Erziehung gilt, sollte auf veränderte Zeiten reagieren können, damit es auch unter neuen Bedingungen zeitlos bleibt. Selbst, wenn Millionen weißer, deutscher Eltern es noch in alter Version gelesen haben, und sich nun vielleicht um ihre eigene Kindheit betrogen fühlen. Vielleicht kommt die Erregung auch daher, dass nun ganze Generationen von Pippi-Lesern sich nachträglich ertappt wähnen, weil sie sich damals nicht an bestimmten Formulierungen störten.

Viele fühlen sich in ihrem bürgerlichen Erziehungsauftrag beschnitten

Die geistigen Verrenkungen sind jedenfalls beachtlich, mit denen der Fortbestand des Wortes Neger verteidigt wird: Seine Verfechter weisen zum Beispiel gerne auf dessen Herkunft hin. Sie sei im lateinischen nigra verwurzelt und deswegen ja eben nur ein harmloses Lehnwort. Das kann ja sein, ist jedoch eine unnütze Schlaumeierei, die so tut, als sei es wichtiger, wo ein Wort herkommt und nicht, wo es hingeht.


Und dann gibt es andere, die sich in ihrem bürgerlichen Erziehungsauftrag beschnitten fühlen und das Wort geschichtspädagogisch adeln: Schließlich könnten sie einem Kind anhand des Negers erklären, wie man früher dachte und warum man das sagte und jetzt nicht mehr. Was der Dichter ohne tieferen Sinn hinschrieb, dem wird jetzt nachträglich ein höherer erstattet: fünf Buchstaben, als Gedenkstolpersteine ins Buch gestreut.

Aber muss man das Wort Neger jetzt schon pädagogisch aufwerten, um es irgendwie im deutschen Bewusstsein zu bewahren? Brauchen wir es überhaupt noch? Oder kann es nicht einfach aus den Büchern verschwinden, ohne dass die bürgerliche Erinnerungskultur darunter leidet? Das muss doch gehen, ohne dass die Hälfte der Deutschen Phantomschmerzen bekommt oder sofort "Repression!" ruft.

Alles andere klänge eigentlich zu verrückt.

http://www.zeit.de/kultur/literatur/2013-01/kinderbuecher-kommentar


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