Lügen dicke Menschen sich einen in die Tasche?

@Metanoia

So, nun will ich auch mal meinen Senf dazugeben....

Ich hab auch einiges zuviel auf den Hüften. Früher war ich schlank - das Thema hatte sich aber während und auch nach der Schwangerschaft erledigt.

"Stolze" 50Kg habe ich bis vor ein paar Wochen zugenommen. Natürlich hat es an meinem Essverhalten gelegen. In der Schwangerschaft habe ich einfach meinen Gelüsten freien Lauf gelassen und hab den Dreh nach der Schwangerschaft auch nicht mehr bekommen und fleißig weiter gemampft.

Mich ärgert das und von Wohlfühlen kann ich nicht sprechen.. aber glücklich bin ich dennoch denn ich habe einen tollen Mann und einen super Sohnemann. Auch habe ich viele Freunde die mich so mögen wie ich bin und für die ist es auch kein Problem das ich übergewichtig bin.

Da ich mich aber auch gerne mal wieder Wohlfühlen möchte, habe ich mich vor 2 Wochen bei den Weight Watchern angemeldet - da ich es alleine nicht geschafft habe.
Nun sind schon 8Kg weg - worauf ich sehr stolz bin - und es werden auch noch sehr viele folgen.

Ich finde diesen "Fred" gut, nur finde ich es schade, das man immer gleich denkt, das Dicke nicht glücklich sein können. Denn für mich gibt es tausend andere Gründe um glücklich zu sein, als nur das "Glück" zu haben, eine schlanke Figur zu besitzen.

Also wenn man mich fragt ob ich glücklich bin: Dann lautet meine Antwort JA
Fragt man mich, ob ich mich wohlfühle mit meinem Gewicht: Dann kann ich es eindeutig verneinen.

So, und nun dürft ihr mich zerfleischen....

@Vespasia


lol ...

@Hellskitty

Hellskitty schrieb:So, und nun dürft ihr mich zerfleischen....

:D ... dazu sage ich erstmal nichts ;)

Gratulation zu den 8 kilo - würde ich auch gerne loswerden, aber dann hätte ich massives und ungesundes Untergewicht, würde mich allerdings damit wohler fühlen als mit meinem jetzigen Normalgewicht - allerdings "unglücklich" bin ich auch nicht unbedingt ;) .

Irgendwie rutscht diese Diskussion hier tendenziell wieder in die Richtung: "Ist dick = unsexy" von damals ... zumindest, was das gegenseitige beschimpfen betrifft :D .

@Thalassa

*dankeschön*

Das ist genau das, was ich meine. Ich finde man kann die Gewichtsprobleme nicht wirklich mit glücklich sein vergleichen. Glücklich sein, kann ich auch so- da zählen für mich andere "wichtigere" Dinge.

Da kann man eben eher vom Wohlfühlfaktor sprechen. Und der ist halt dadurch nicht vorhanden.
Der wird schon weggebeamt wenn man Klamotten im Zeltgröße kaufen muss, die Blicke von den Anderen an sich kleben spürt oder gar ihr Geläster vernimmt, der Blick in den Spiegel darf natürlich auch nicht fehlen, das Schnaufen.. etc. pp.....
Das sind alles Sachen, wegen denen ich mich nicht wohlfühle.

Und das muß jeder für sich selbst entscheiden, ob er es ändern will. Ich will das nicht mehr und deshalb gehts jetzt ran an den Speck ^^

Das Beschimpfen ist schlimm. Wenn die Leute anfangen mich dumm anzumachen, dann geht es einen schon ganz schön an die Nieren. Ich verstehe es auch nicht, das sich die Leute so verhalten. Ich tue ja niemanden was, dadurch das ich Dick bin...

@Hellskitty

:) Also ich oute mich jetzt und gebe zu, daß ich irgendwo doch ein gestörtes Verhältnis zu meinen körperlichen Ausmaßen habe ... ich war eigentlich immer sehr dünn - wie alle Frauen in meiner Familie. Jetzt bin ich "normal", durch die verschiedensten Umstände und finde das schon schrecklich - ich bin ja nicht dick, nur zu dick, um mich wirklich wohl zu fühlen ;) .

@Thalassa
verstehe ich nicht?

Thalassa schrieb:ich bin ja nicht dick, nur zu dick, um mich wirklich wohl zu fühlen

also ich bin ja seit monaten am abnehmen. z.z. läuft das bei mir eher mager bis mickrig.
in meiner familie ist es üblich eher zur dickeren fraktion zu gehören ( danke an die seite meines vaters!). ich habe noch min. 12 kilo zuviel vorne weg. finde mich nicht wirklich wohl damit.

@Thalassa

Denn ist für dich vielleicht auch die Zeit gekommen, was daran zu ändern. Vielleicht nicht gleich die vollen 8Kg, sondern vielleicht erstmal die Hälfte. 4 Kg sind auch schon ne Menge und wenn du schreibst, das du bei 8kg schon enormes Untergewicht hast, vielleicht auch ein guter Schritt in Richtung wohlfühlen...
Die Hauptsache ist doch, das du auch gesund dabei bleibst. Ungesund geht ja in beide Richtungen...

@Outsider

Wichtig ist, das man "tapfer" durchhält. Bei WW haben sie mich schon drauf vorbereitet, das irgendwann ein Stillstand kommen wird, der auch länger anhalten kann.
Dann soll ich mich immer daran erinnern, wieviel ich schon geschafft habe und mich dadurch auch zu motivieren bloß nicht wieder in alte Verhaltensweisen abzugleiten. :D

@Outsider

Was gibts da nicht zu verstehen? Ich glaube, ich würde mich sogar zu dick und unwohl fühlen, wenn ich richtig mager wäre. Das hatte ich vor ein paar Jahren mit etwas über 45 kilo - da hab ich mich "fast" wohl gefühlt, obwohl ich im Gesicht regelrecht beschissen aussah und meine Umegbung die Hände überm Kopf zusammen geschlagen hat.

@Hellskitty

Klappt nicht :( . Muß mich wohl damit abfinden.

@Thalassa
ah.. ok.. alles klar ;)
mir war es nur etwas zu wischiwaschimässig geschrieben. konnte mir da keinen reim drauf machen. so wird es mir aber verständlicher.
danke

@Metanoia

Ich warte auf gar nichts.
Wollte damit nur zeigen, dass der BMI auch nicht der Massstab allen Übels ist.
Ich brauche für mich keine Rechtfertigung, da ich keine Probleme habe.
Ich muss nur regelmässig zum Arzt und viel Geduld haben, dann wird es schon werden.
Ausserdem würde ich mit 50kg sicher aussehen wie ein tausendjähriger Lederapfel und einige Körperpartien würden sicher enorm der Schwerkraft nachgeben.
Das ist dann auch kein schöner Anblick für meine Mitmenschen.
Mal sehen, was mir dann unterstellt wird.

@Hellskitty

Ich habe während zwei Schwangerschaften jedesmal 80 und mehr Kilosse zugenommen.
Viel Wasser.
Nach 6 Wochen war das alles wieder weg mit ungesalzenem, gekochtem Reis und Spargel.
Was nicht Wasser war, wurde durch viel Obst und rohem Gemüse zu Leibe gerückt.
Die Ärzte haben ob der Diät aber geschimpft, da ich stillte.
Durch das Stillen nimmt man aber auch ab.
Ausserdem bin ich täglich mindestens 2km mit dem Kinderwagen durch die Gegend gelaufen - bei jedem Wetter.
Ich wünsche Dir viel Erfolg!

@Vespasia

Hab vielen Dank!

Wahnsinn, das du das geschafft hast.. da habe ich super viel Respekt vor!

Ich habe damals leider auf meinen faulen Popo gesessen und mich kaum bewegt und irgendwann war der Zug dann abgefahren. Heute bereue ich das zutiefst.

Aber aus Fehlern wird man ja schlau.. :D

@Outsider

Ich bin aber nur bei mir so kritisch ;) , wie ich vorhin geschrieben habe, meine kugelrunde Freundin fühlt sich sauwohl und würde nie im Leben irgendein kritisches oder "böses" Wort hören - im Gegenteil, ich bewundere sie .

@Hellskitty

Also dass Du faul auf Deinem Popo gesessen hast, glaube ich Dir nicht.
Meine Beiden haben mich ganz schön auf Trab gehalten.
Die 3 Stunden oder weniger Pause zwischen dem Stillen, etc. reichten mal grad meinen Mann und den Haushalt zu versorgen.
Und die 2km jeden Nachmittag brauchten ja auch ihre Zeit.
Die bin ich aber eher wegen den Kindern gegangen, damit die raus kamen.
Wie alt ist denn der Kleine jetzt?
Meine wurden um so anstrengender desto grösser sie wurden.
Die wollten dauernd beschäftigt sein.

Ich habe mich wirklich nach dem ersten Schultag gesehnt, damit ich wenigstens mal ein bisschen Zeit für mich hatte.
Nach 6 Jahren sah ich nämlich aus wie eine Hexe.

@Vespasia

Mein kleiner Terrorist ist jetzt 4 wird aber im April schon 5 Jahre alt. Die erste Zeit hat er fast nur geschlafen - da habe ich meine Zeit dann gemütlich auf dem Sofa zugebracht mit allerlei Leckerli`s. In dieser Zeit war die größte Bewegungsphase, ab und zu mal spazieren zu gehen oder zum Kinderarzt zu dackeln.

Da ich leider nicht stillen konnte, hatte ich auch ein leichtes Leben und brauchte nur kurz das Fläschen erwärmen.
Wenn das Wetter schön war, dann haben wir unsere Zeit im Garten verbracht - da brauchte ich mich auch nicht viel bewegen...

Das schlimme ist, das ich zu dem Zeitpunkt, es auch als richtig angesehen habe - d.h. ich habe mir überhaupt keinen Kopf über mein Verhalten gemacht.

Erst als der Kleine lebhafter wurde, ist mir aufgefallen, da ich ein großes Problem habe.
Die Folge war, das ich alle möglichen Diäten ausprobiert habe - die auch funktioniert haben - ich es aber einfach nicht schaffte, weiter abzunehmen oder wenigstens das Gewicht zu halten.
Fehlende Disziplin und kein Durchhaltevermögen...

Ich denke, dadurch das ich jetzt meine komplette Ernährung umstelle und dadurch auch wieder lerne, das man keine Massen braucht um satt zu sein, endlich auch langfristig Erfolg haben werde. Bis jetzt fühle ich mich super wohl mit dem Essen und den Portionen und ich hoffe, das bleibt auch so ;)

Was mir bei solchen Sachen immer zu denken gibt, ist die Tatsache, das die Gesellschaft eine gewisse uniforme Norm sehen will.
Es ist doch jedem Einzelnen (und ja, natürlich auch jeder, aber ich benutze die männliche Form, da es einfacher ist) selbst überlassen wie er lebt. Und dazu gehört in meinen Augen auch das Gewicht.

Wie geht das ganze dann weiter? Wird man von der Gesellschaft ausgeschlossen, weil man nicht das Auto fährt, das sie zur Norm erklärt hat? Oder nicht den Haarschnitt? Die Klamotten? Oder die Wohnung?
Irgendwo ist es bedenklich. Es gab mal eine Zeit, da war dicksein ein Statussymbol. Man hatte das Geld für gutes Essen, konnte sich einen Bauch anmümmeln. Man war hoch angesehen. Das ist noch gar nicht so lange her. Oder Rubens, der seine Frauen rundlicher mochte. Oder war es nur seine Zeit? Jedenfalls wurden sie so gemalt. Heute würde doch kaum einer eine so rundliche Frau aufs Papier oder auf den Film bannen. Und wenn, dann wäre es eine Sensation/Katastrophe.

Und zum Totschlagargument "Die Dicken kosten der Krankenkasse ja soviel Geld", da gehe ich mal von mir aus (die einzig Mögliche Sichtweise in diesem Thema, denke ich..von sich aus)

Ich bezahle brav meine Beiträge und ich habe als aktiver Sportler (der ja soviel gesünder lebt) der KK schon mehr gekostet als nachdem ich mit dem Sport aufgehört habe. Kaputte Knie, beschädigter Rücken und Kreuzbandriss war vor der großen Zunahme.
Heute habe ich nur mit Altlasten zu kämpfen, die aber nicht behandelnswert sind.

@Hellskitty

Hellskitty schrieb:Ich hab auch einiges zuviel auf den Hüften. Früher war ich schlank - das Thema hatte sich aber während und auch nach der Schwangerschaft erledigt.

So in etwa kenn ich das...war nie wirklich schlank, immer mal wieder, aber nie dauerhaft....als ich schwanger wurde, war ich grad schlank, hab schlappe 40 kg zugenommen, in der 2. Schwangerschaft noch mal 25 kg drauf und somit hatte ich mein kampfgewicht von 125 kg erreicht.

Hellskitty schrieb:"Stolze" 50Kg habe ich bis vor ein paar Wochen zugenommen. Natürlich hat es an meinem Essverhalten gelegen. In der Schwangerschaft habe ich einfach meinen Gelüsten freien Lauf gelassen und hab den Dreh nach der Schwangerschaft auch nicht mehr bekommen und fleißig weiter gemampft.

Bei mir war es was anderes, was aber vollkommen egal ist: zunehmen ist zunehmen...

Hellskitty schrieb:Mich ärgert das und von Wohlfühlen kann ich nicht sprechen.. aber glücklich bin ich dennoch denn ich habe einen tollen Mann und einen super Sohnemann. Auch habe ich viele Freunde die mich so mögen wie ich bin und für die ist es auch kein Problem das ich übergewichtig bin.

Und genau darum geht es hier....eingestehen, dass man sich selbst nicht wohlfühlt: kann man das oder nicht? ich konnte es, Du scheinbar auch.

Hellskitty schrieb:Da ich mich aber auch gerne mal wieder Wohlfühlen möchte, habe ich mich vor 2 Wochen bei den Weight Watchern angemeldet - da ich es alleine nicht geschafft habe.
Nun sind schon 8Kg weg - worauf ich sehr stolz bin - und es werden auch noch sehr viele folgen.

Da drück ich alle Daumen, WW sind keine schlechte Erfindung, für mich wärs nichts. Ich musste 60 kg runterkriegen, hab ich geschafft. Dann waren irgendwann wieder 25 kg knapp drauf (deswegen "mein Leben ist ein Jojo - Effekt" und "Halten ist das Ziel!"), die sind jetzt wieder weg.

Hellskitty schrieb:Ich finde diesen "Fred" gut, nur finde ich es schade, das man immer gleich denkt, das Dicke nicht glücklich sein können. Denn für mich gibt es tausend andere Gründe um glücklich zu sein, als nur das "Glück" zu haben, eine schlanke Figur zu besitzen.

"Man" denkt das nicht immer, man fragt nach. habe ich mehrfach, scheinbar erfolglos, versucht, darzustellen.

Hellskitty schrieb:Also wenn man mich fragt ob ich glücklich bin: Dann lautet meine Antwort JA
Fragt man mich, ob ich mich wohlfühle mit meinem Gewicht: Dann kann ich es eindeutig verneinen.

So, ehrlicher gehts kaum.

Hellskitty schrieb:So, und nun dürft ihr mich zerfleischen....

Warum? Weil Du schreibst, was Du denkst? Nichts läge mir ferner.
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@Vespasia

Vespasia schrieb:Ausserdem würde ich mit 50kg sicher aussehen wie ein tausendjähriger Lederapfel und einige Körperpartien würden sicher enorm der Schwerkraft nachgeben.

Klar, bleibt ja nicht aus, weil selbst das dollste Bindegewebe ma die weiße Fahne hebt, wenns ewig strapaziert wird. Dafür gibts dann übrigens kosmetische, medizinisch notwendige Korrekturen wie z.B. eine Bauchdeckenplastik. Also, ich liebe meinen neuen, grinsenden "Smilie" - Bauchnabel...die Schmerzen "danach" waren krass, aber jede Träne wert....

Vespasia schrieb:Das ist dann auch kein schöner Anblick für meine Mitmenschen.

Und? Ist das wichtig?

Metanoia schrieb:Dafür gibts dann übrigens kosmetische, medizinisch notwendige Korrekturen wie z.B. eine Bauchdeckenplastik

Medizinisch notwendig? Das heißt also, das hat die KK bezahlt?

@BudSpencer
Ja, das wurde von der Krankenkasse bezahlt...könnte mir denken, dass jetzt kommt:
"Wieso, bist doch selbst schuld, datte fett warst, abgenommen hast und Dich mit deiner "Fettschürze" (geiler Begriff) zudecken kannst!"
Jau stimmt, ändert leider nichts daran, dass es medizinisch notwendig ist. Nicht aus psychologischen Gründen ("ich leide so darunter"), die zählen nicht mehr wirklich...sondern aus wirklich physischen Gründen....Entzündungsherd wie blöde....
Wenn man es falsch findet, dass die Krankenkasse das bezahlt (weil ja irgendwie selbst schuld), könnte man das auf alle Krankheiten übertragen, die irgendwie selbst verschuldet sind wie Beinbrüche nachem Skifahren ("Operier doch selbst den offenen Bruch, brauchtest doch nicht den Berg runterfahren..")....könnte das ewig weiterführen :)

Mal ne andere Frage, wie sollen sich Übergewichtige auch wohl fühlen, wenn sie immer nur ihr "Fehlverhalten" vorgehalten bekommen, sind dann an dieser Unzufriedenheit nicht eher die schuld, die dicke mobben und sie niedermachen ?

Ist dieses sich unwohlfühlen dann nicht eher damit zu begründen, dass man aufgrund des Mainstreams als "Randgruppe" deklariert wird ?

Sprich ein suggeriertes Unwohlsein in der Gesellschaft...hm ?