Gender-Theorie

@Durchfall

Durchfall schrieb:An manchen Hochschulen gibts Punktabzug, wenn man seine Abschlussarbeit nicht in geschlechtsneutraler Sprache schreibt.
d.h. du könntest eine Arbeit schreiben, mit der du den Nobelpreis gewinnst, bekommst aber keine 1.0 weil du "die Ärzte" statt "die ÄrztX " geschrieben hast.

Siehst Du? ... Und ab diesem Punkt nimmt das Gendertraktat bereits nahezu kriminelle Züge an!

@JohnMill

JohnMill schrieb:Würde mich mal interessieren, ob das vor Gericht standhalten würde.

Ich würde es darauf ankommen lassen, denn ich bekämpfe das Gendertum mit jeder Faser meiner Existenz....Lieber tot, als vor dem Gendertum zurückzuweichen! ... Deswegen habe ich an der Uni IMMER vorsätzlich das Generische Maskulinum verwendet!

@fumo

fumo schrieb:Lieber tot, als vor dem Gendertum zurückzuweichen! ... Deswegen habe ich an der Uni IMMER vorsätzlich das Generische Maskulinum verwendet!

das ist aber mutig......so kämpferisch und aufmüpfig, der zweite Teil Deiner Aussage kommt gleich hinter " für eine Sache sterben wollen", schätze ich, ist ja auch fast wie sterben, einfach das generische Maskulinum zu verwenden

Da bin ich doch glatt vorhin über einen Comic zu dem Thema gestolpert ... und dann über das dort thematisierte Gender-Video.
Was ich von dem Thema halte?
Es wird etwas thematisiert das für mich nie ein Problem darstellte.
Soll doch ein Kind die Kleidung, die Kleidungsfarbe, die Frisur, den Schmuck tragen den es selbst will. Solange es den Witterungsverhältnissen entsprechend geeignet ist sollte dies kein Problem darstellen.
Soll doch ein Kind Interessen entwickeln für das was es selbst will. Ob ein Mädchen mit Autos oder Lego spielt, ein Junge Rollenspiele mit Puppen und Kinderküche, ob sich ein Kind für handwerkliche Tätigkeiten interessiert oder für hauswirtschaftliche Dinge, ob für Sport oder Natur.... who cares? Es ist interessiert und das ist gut so.

In dem Video wurde es so dargestellt als wäre es schlimm zu vermitteln "Du bist Mensch und du bist gut so, du kannst schaffen was du willst wenn du die Fähigkeiten dafür hast und dich dafür engangierst". Als würde ein Kind (durch den Wegfall der oft vertretenen "traditionell geschlechtsspezifischen Dinge" wie Kleidung, Tätigkeiten, etc) dadurch den Kontakt zu sich selbst verlieren und garnicht wissen ob es nun eigentlich männlich oder weiblich ist.

Ich vermittle meinem Nachwuchs in etwa das was ich damals selbst erfuhr als Kind: Spiel mit dem Spielzeug das du selbst wählst. Interessiere dich für Dinge die du selbst interessant findest - aber nicht um einzig jemandem zu gefallen.
Ich vermittle breitgefächert alle möglichen Interessensansätze. Ob im hauswirtschaftlichen Bereich, in der Natur, im handwerklichen Bereich (soweit ich es selbst eben kann).
Ich vermittle meinem Nachwuchs das es kein "Jungenspielzeug" oder "Mädchenspielzeug" gibt. Denn es ist egal ob man mit Puppen, Autos, Lego Technik, Forschungsspielen, dem Webrahmen, den Stofftieren, etc spielt - hauptsache ist das man es selbst gern spielt und dabei auch Spaß hat.
Ich vermittle meinem Nachwuchs das es keinen "Jungensport" oder "Mädchensport" gibt. Beide Geschlechter können in irgendwas gut sein.
Ich vermittle meinem Nachwuchs auch bereits das es keine "Männerberufe" oder "Frauenberufe" an sich gibt. Männer können in Pflegeberufen/ im Erziehungswesen ebenso gut wie Frauen. Frauen können als Roadie oder im Personenschutz ebenso gute Arbeit leisten wie Männer. Etc pp.

Dies ist mir persönlich wichtig, ich will mir kein Püppchen heranzüchten das auf die Rollenerwartung des sozialen Umfeldes getrimmt wurde.

@slobber
Wenn der Falter geschlüpft ist wirst du sehen ob deine Methode nicht von irgendwelchen Lehrern mit tradierten Rollenmustern im Kopp sabotiert wurde

Ich muss sagen, Gender und vA Transgender geht mir mittlerweile entschieden zu weit und ist einfach nur absurd geworden.

@Ahiru
wieso? Wirst Du in irgendeiner Form dadurch eingeschränkt?

@Tussinelda
Ja, mein gesunder Menschenverstand fühlt sich dadurch im Umgang mit so Manchem eingeschränkt. Ich finde es einfach nur schrecklich, wie man Menschen damit das Leben kaputt macht (auch wenn es mich nicht persönlich betrifft) und wenn sich Teenager als "genderfluid" bezeichnen, nur weil sie an einem Tag Hosen tragen und am nächsten einen Rock.

@Warhead
Solche Leute begegnen einem ein Leben lang überall.
Grade deshalb finde ich das ich als Elternteil vermitteln sollte das Interessen geschlechtsneutral (sozusagen), also für beiderlei Geschlecht funktionieren und okay sind.
Was mein Nachwuchs daraus macht im Laufe des Lebens ist dann nicht mehr meine Aufgabe. Klar, unterstützen wo meine Unterstützung gebraucht und gewollt/ geduldet wird. Aber ich presse nicht in Formen hinein - das versuchen schon genug andere Leute im Leben.

Dann mische ich mich hier auch mal etwas mit ein :)

Also zunächst sollte man klar zwischen Transgender und Transsexualität unterscheiden. Transsexuelle Menschen wollen kein (soziales) drittes Geschlecht oder irgendein (soziales) Zwischengeschlecht annehmen. Sie haben ganz klar ein soziales Geschlecht (weiblich bzw. männlich) und eine klare Geschlechtsidentität bzw. Gehirngeschlecht ( ebenfalls weiblich bzw. männlich).
Lediglich der Phänotyp (sprich der Körper) passt nicht dazu. Es gibt daher auch von transsexuellen Menschen deutliche Bemühungen um diese Abgrenzung, wie z.b. hier: http://www.trans-eltern.de/?Wichtig.Transsexualit%E4t_versus_Transgender_versus_%0ATransidentit%E4t
oder hier: Wikipedia: Transgender#Transgender versus Transsexualit.C3.A4t
Die allermeisten Transsexuellen Menschen wollen daher auch, nach erfolgter Angleichung, ganz normal in ihrem Geschlecht leben.

Zur Entstehung mehren sich die Belege, dass Transsexualität klar biologische Ursachen hat. So entwickeln sich die Gehirne von Mann und Frau im Mutterleib unter einfluss der Geschlechtshormone in verschiedene Richtungen:

Glaubt man den Psychologen Kimura und Baron-Cohen, dann haben diese Unterschiede ihren Ursprung im Mutterleib. Wenn männliche Hormone (sie werden sieben Wochen nach der Befruchtung in den Hoden produziert) durch den Fötus strömen, dann entwickelt sich ein männliches Gehirn. Bleibt die Androgenschwemme aus, reift ein weibliches Denkorgan heran.

"Dieselben Hormone, welche die Art unserer Geschlechtsorgane bestimmen", sagt auch Frank Kruijver vom Institut für Hirnforschung der Niederlande in Amsterdam, "werden in einem späteren Entwicklungsstadium auch das Gehirn programmieren."

Diese von Hormonen gesteuerte Verdrahtung des fötalen Gehirns hat Folgen für den Rest des Lebens: Männer mit angeborenem Androgenmangel bleiben in ihrem räumlichen Denken eingeschränkt. Die nachträgliche Gabe von Testosteronpräparaten in der Pubertät kann dieses Manko nicht mehr beheben. Anders herum zeigen Mädchen, die im Mutterleib auf Grund einer vererbten Störung einem Übermaß an Testosteron ausgesetzt sind, im späteren Leben oftmals jene Denkweisen, die als typisch männlich gelten.

Quelle: http://www.spiegel.de/spiegelspecial/a-272648.html (Archiv-Version vom 08.06.2016)

Zwar wird in dem Artikel noch eine gegenmeinung präsentiert, welche eine größere Plastizität des Gehirns vertritt, allerdings ist die Aussagekraft dieser Untersuchung aufgrund der Teilnehmerzahl recht bescheiden (außerdem wird nicht erwähnt, dass der Effekt nur bei wenigen Tests vorkam)

Auch gibt es Untersuchungen, welche die Verteilung von weißen und grauen Hirnzellen (sind bei Mann und Frau unterschiedlich) untersuchten:

Conclusions: Our results show that the white matter microstructure pattern in untreated FtM transsexuals is closer to the pattern of subjects who share their gender identity (males) than those who share their biological sex (females). Our results provide evidence for an inherent difference in the brain structure of FtM transsexuals.

Quelle: http://portal.uned.es/pls/portal/docs/PAGE/UNED_MAIN/LAUNIVERSIDAD/UBICACIONES/02/DOCENTE/ANTONIO_GUILLAMON_FERNANDEZ/RAMETTI%20ET%20AL%202011.PDF

Conclusions: Our results show that the white matter microstructure pattern in untreated MtF transsexuals falls halfway between the pattern of male and female controls. The nature of these differences suggests that some fasciculi do not complete the masculinization process in MtF transsexuals during brain development.

Quelle: http://members.efn.org/~lanegq/articles/MTF-cc-comp.pdf (Archiv-Version vom 10.06.2016)

Es scheint also eher nix mit psychischer Störung oder Wahnvorstellung oder was auch immer zu sein.

@Durchfall

Durchfall schrieb:biologische Frauen würden in den meisten Sportarten bei Wettbewerben untergehen

Das ist so ebenfalls nicht richtig. Hormonelle Frauen würden untergehen. Die Hauptursache für die körperlichen Leistungsunterschiede bei Mann und Frau sind die Androgene (männliche Sexualhormone). Diese haben eine stark anabole Wirkung. Eine Transfrau, die eine längere Zeit HRT durchführt, wird von der körperlichen Leistungsfähigkeit einer ganz normalen bio-Frau entsprechen.
Siehe dazu mal Fallon Fox nach: Wikipedia: Fallon Fox

@Ahiru
Dein gesunder Menschenverstand fühlt sich eingeschränkt? Wodurch denn genau? Beschreib mal.

@slobber

slobber schrieb:Grade deshalb finde ich das ich als Elternteil vermitteln sollte das Interessen geschlechtsneutral (sozusagen), also für beiderlei Geschlecht funktionieren und okay sind.

Das geschlechtsneutrale darf aber ebenfalls nicht mit Zwang durchgesetzt werden. Wenn Kinder eine ganz klare geschlechtliche Identität haben (haben die meisten), sollte man diese den Kindern auch lassen.
Aber ich denke, dass Du dieses auch so meintest, und dass man halt Abweichungen (ob kleine oder große) einfach auch zulassen sollte.

@Tussinelda

Ahiru schrieb:wie man Menschen damit das Leben kaputt macht (auch wenn es mich nicht persönlich betrifft) und wenn sich Teenager als "genderfluid" bezeichnen, nur weil sie an einem Tag Hosen tragen und am nächsten einen Rock.

Außerdem finde ich, dass Trans-Menschen oft ein schreckliches Frauenbild bzw. eine groteske Vorstellung von einem Leben als Frau haben.

@garderon
Es tut mir leid, es fällt mir sehr schwer zwischen Transgender und Transsexuell zu unterscheiden, weil beide Gruppen im Endeffekt eine Angleichung an das nicht biologische Geschlecht möchten. Und das halte ich für einen Fehler und einen Widerspruch in sich.

@garderon
Nee eben.
Ich lass meinem Nachwuchs freie Hand bei der Wahl der Interessen.
Ich biete an, und wenn ein Gebiet abgelehnt wird vom Kind ists okay.

Im Bildungsbereich, nun..... mein Eindruck ist eher, das dadurch versucht wird zu kompensieren das eben viele Kinder/ Jugendliche von Haus aus auf eben nur das "geschlechtsspezifische Auftreten und Entwickeln entsprechender Interessen" getrimmt werden.
Andererseits könnt man auch dagegenhalten "das war schon immer so, im Laufe des Heranwachsens lernt man irgendwann sich durchzusetzen und die eigenen wahren Interessensgebiete zu finden".

@garderon
Das stimmt. Kommt aber wohl auch darauf an wann man mit der Hormonbehandlung anfängt.
Wenn die Pupertät schon durchlaufen wurde, lässt sich wohl vieles nicht mehr umkehren.

Ahiru schrieb:es fällt mir sehr schwer zwischen Transgender und Transsexuell zu unterscheiden

ich seh es so: transsexualität hat eine biologische/medizinische realität ,siehe den Beitrag von garderon.
transgender, kann im Grunde irgendwie jeder sein....

@Durchfall
Sorry, aber ich sehe das nicht als "medizinische Realität". Wieso ist ein hormoneller und operativer Eingriff automatisch eine Verbesserung der Lebensqualität?
Ich dachte unser Ziel ist, die Geschlechterrollen so aufzubrechen, dass jeder das Leben führen kann, das er gerne führen möchte, egal was er oder sie zwischen den Beinen hat?

@Ahiru
Was ist das biologische Geschlecht?
Es gibt klare Unterschiede bei den Hormonen, beim Phänotyp, beim Gehirn, bei den Keimdrüßen und bei den Chromosonen (tasächlich sind X und Y Chromosone fast schon egal, wichtig ist das SRY-Gen, welcher die Ausbildung der Hoden steuert und normalerweise auf dem Y-Chromoson sitzt)

Wir unterscheiden Mann und Frau auch im Grunde nur nach Aussehen und Stimme, vom Rest bekommen wir nur indirekt etwas mit (Die Auswirkung der Gene auf die Hormone und diese dann auf das Aussehen und Stimme und auch Verhalten)

@Durchfall

Durchfall schrieb:Das stimmt. Kommt aber wohl auch darauf an wann man mit der Hormonbehandlung anfängt.
Wenn die Pupertät schon durchlaufen wurde, lässt sich wohl vieles nicht mehr umkehren.

Nur zum Teil. Was die reine Muskelmasse angeht ist es egal, wann die Hormonbehandlung stattfindet. Muskeln werden dann halt auf bzw. abgebaut, Fett wird anders angelegt. Für das allgemeine Aussehen (speziell im Gesicht) ist es allerdings schon entscheidend.

@garderon
Das biologische Geschlecht finden wir quasi in den Genen, ja. Ich denke auch, Intersexuelle sollten sobald sie Volljährig sind, eine angleichende OP ihrer Wahl bekommen.

Aber was ist mit den anderen, die "im falschen Körper" leben, oder das zumindest denken?

@Ahiru
ich kann es grad nicht besser erklären, was ich meine, bin zu müde. tut mir leid

Ahiru schrieb:Ich dachte unser Ziel ist, die Geschlechterrollen so aufzubrechen, dass jeder das Leben führen kann, das er gerne führen möchte, egal was er oder sie zwischen den Beinen hat?

Mein Ziel ist das nicht. Von mir aus kann es Geschlechterrollen geben, solange kein zwang ausgeübt wird.