Chemotherapie - Abzocke der Pharmaindustrie

@OpenEyes

Naja - ich habe eine Freundin, die hatte Brustkrebs - wurde aber brusterhaltend operiert - und hat auch die Chemo einigermaßen gut überstanden - allerdings bildeten sich danach doch wieder Metastasen und ihr wurden alle Lymphdrüsen entfernt und auch Gebärmutter und Eierstöcke . Es ist also leider auch kein sicheres Allheilmittel, das einzig Gute bei ihr war, daß ihr nur alle störenden Haare ausgefallen sind :D .

@Thalassa

Thalassa schrieb:Es ist also leider auch kein sicheres Allheilmittel, das einzig Gute bei ihr war, daß ihr nur alle störenden Haare ausgefallen sind .

Leider nicht - zwei Menschen in meinem Freundeskreis sind auch iin dieser Stuation.

Derzeit wird intensiv an Möglichkeiten geforscht, GvM (Gast versus Malignancy) auszunützen und zumindest bei Blutkrebs und multiplem Myelom gibt es Ergebnisse die zu Hoffnung Anlass geben. Nach Berichten soll es gelungen sein. nachzuweisen, dass GvH und GvM auf unterschiedliche Immunsuppressoren reagieren, was Hoffnung macht, die GvM auslösenden T - Zellen zu isolieren und dem Patienten damit eine sehr potente Hilfe bei der Abwehr seiner Tumorzellen zu geben.

Ich kann nur jedem Krebspatienten raten, so lange wie möglich durchzuhalten, um jeden Preis. Es gibt fast monatlich neue Forschngs - Ergebnisse.

@OpenEyes

Das tut mir leid, daß es Freunde von dir getroffen hat.

Ich hoffe ja, daß ich so davon komme, trotz meiner erblichen Vorbelastung von Mutter und Großmutter - vielleicht setzt es ja mal eine Generation aus ;) , da ich kinderlos bin und auch bleibe, kann ich ja diese genetische Veranlagung zum Glück nicht weiter vererben ... ich bin die letzte dieses Zweigs meiner Sippe :D .

"Es leben mehr Leute vom Krebs, als an ihm sterben."
Wenn ich jetzt nur noch genau wüsste, von wem das mal kam... Daunderer? Mist, vergessen.
Das sagt aber schon vieles, oder?
Andererseits lohnt sich diese Betrachtungsweise auch für allerlei alternative bis "esoterische" Behandlungsmethoden. Wer hat außer dem Patienten noch etwas davon, und wieviel?

Man wird Arzt, wenn man das grosse Geld machen will, und praktisch jeder Patient einen für einen Gott halten soll. Heutzutage ist der hypokratische Eid doch nichts mehr wert.
Ärzte sind auch zu mindestens 90% nur geldgeil, ich finde es eine starke Entscheidung und hoffe alles wird und bleibt gut.

Chemotherapie kills.

@Rewind

Rewind schrieb:Heutzutage ist der hypokratische Eid doch nichts mehr wert.

Der "hypokratische" Eid war noch nie etwas wert.

Rewind schrieb:Ärzte sind auch zu mindestens 90% nur geldgeil,

Warum sagst Du das nicht dem (vorzugsweise jungen und sportlichen) Arzt Deines Vertrauens? Sein Kollege wird Dich danach sicher liebevoll behandeln. :D

@OpenEyes
Das meinte mein Allgemeinmediziner zu mir, als ich mit ihm über die Lobbyverstrickungen geredet habe. Und er behandelt mich gut, ohne mir unnötige Medikamente zu verschreiben.

@Rewind

und den "hypokratischen" Eid Hat er natürlich auch abgelegt. Oder nicht?

@OpenEyes
Interessiert mich nicht die Bohne, nach §323c StGB ist er jedenfalls zu Hilfeleistung verpflichtet.
Was ist Dein Problem ?

@Rewind

Rewind schrieb:Interessiert mich nicht die Bohne, nach §323c StGB ist er jedenfalls zu Hilfeleistung verpflichtet.
Was ist Dein Problem ?

Nach diesem Beitrag keines mehr. Alles klar mit Deinem Arzt, der den "hypokratischen Eid" abgelegt hat....

Pisa lässt grüßen.

Mal kurz ein paar Infos aus erster Hand (Lebensgefährtin stellt in der Apotheke selbst Chemos für Patienten her):

Die haben in der Apotheke rund 30 verschiedene Bestandteile aus denen Chemos zusammengemixed werden. U.a. die bereits genannten Mitosehemmer.

Je nach Patient, Krebsort und -art wird eine andere Chemotherapie verordnet. Chemo ist also nicht Chemo. Häufig kriegen Patienten Kombitherapien und Antiemese (gegen Übelkeit, die mit ner Chemo einhergeht)

Meistens greifen die Bestandteile in die Zellteilung ein und sorgen dafür, dass sich betroffene Zellen nicht weiterverbreiten. 5FU (5-Fluorouracil) z.B. schleust falsche Bausteine ein damit die DNA-Synthese nicht funktioniert und somit die Zellen nicht korrekt gebildet werden können.

Bei z.B. Brustkrebs wird der monoklonale Antikörper "Trastuzumab" (oder Herceptin) verwendet, der sich an bestimmte Rezeptoren der Krebszellen bindet und damit für die Immunzellen als zu eliminierende Zelle erkennbar wird.

Hoffe das hilft irgendwie weiter. Die Vielfalt an Bestandteilen der Chemo ist groß. Grob kann man erstmal unterscheiden zwischen a) Chemos die die Zellen am Wachstum hindern. Diese schädigen (oder bremsen) die Zellen, die sehr teilungsaktiv sind. Normale Zellen lassen die idR in Ruhe. Deswegen fallen Haare schnell aus (weil sich Zellen der Haare schnell teilen). Oder b) Chemos die der Körpereigenen Immunabwehr quasi erstmal zeigen, wo sie ansetzen soll

@caviaporcellus

Naja - so wirklich beruhigend klingt das aber auch nicht ;) ...

@Thalassa

Thalassa schrieb:Naja - so wirklich beruhigend klingt das aber auch nicht ...

Was genau beunruhigt Dich denn daran?

@OpenEyes

Ich hoffe ja, daß es es nie brauche - aber irgendwie ist mir der Gedanke, so einen Cocktail per Infusion zu kriegen mehr als unangenehm ... ich hab ja sogar schon meine Tabletten reduziert , und nehme die, die ich für überflüssig halte schon lange nicht mehr.

@Thalassa

Weisst Du, das Problem nach einer Tumor - Operation ist einfach, dass man nie sicher sein kann dass nicht noch einige Tumorzellen im Blutkreislauf oder im Lymphsystem vorhanden sind. Und die können sich selbst nach Jahren noch irgendwo festsetzen und Metastasen bilden.

Wenn es nun aber gelingt, die GvM - Reaktion in den Griff zu bekommen und gezielt einzusetzen ohne dass man dabei eine GvHD in Kauf nehmen/riskieren muss dann wäre der Effekt etwa mit dem einer Impfung zu vergleichen. Und genau daran wird unter anderem intensiv gearbeitet.

Tumorzellen welche für das Immunsystem als unerwünscht erkennbar wären würden vom Immunsystem problemlos vernichtet, da selbst die Zellen des bösartigsten Tumors, des schwarzen Melanoms, viel weniger virulent sind als fast alle Krankheitserreger.

@OpenEyes

Ja doch - alles schön und gut ... du mußt doch aber zugeben, daß der bloße Gedanke daran mehr als unangenehm ist, oder?

@Thalassa

Thalassa schrieb:Ja doch - alles schön und gut ... du mußt doch aber zugeben, daß der bloße Gedanke daran mehr als unangenehm ist, oder?

Nun, ich kann da nur für mich selbst reden. Ich habe zwar keine Chemotherapie (und auch keinen Krebs) hinter mir, war aber schon mal 2 Monate im Spital, mit 3 Operationen und hatte während 4 Wochen ununterbrochen mindestens eine Infusion pro Tag, zuerst mit Venflone, dann mit Halsvenen - Katheder, zweimal Pleura - Spülung, nachher noch - ambulant - einen Drain in einem Lungenabszess.

Angenehm war's natürlich nicht, aber (lebens)notwendig, also hab ich es mit der mir eigenen Gelassenheit über mich ergehen lassen :)

Um auf's Thema zurückzukommen: Abgezockt hat da ganz sicher niemand, auch nicht der Hersteller der diversen Antibiotica welche mich gerettet haben.

@OpenEyes

Hm - natürlich versuchen die Pharmaunternehmen mittels hoher und überhöhter Preise Profit zu machen, ist ja auch logisch bei einem Wirtschaftsunternehmen ... in gewisser Weise ist es schon Abzocke, mit der Krankheit und dem Leid mancher Patienten Geschäfte zu machen.

@OpenEyes
Wie weit bist Du medizinisch bewandert, was Krebs betrifft?

@der_wicht

der_wicht schrieb:Wie weit bist Du medizinisch bewandert, was Krebs betrifft?

Schwierige Frage.
Nach dem Tod meines besten Freundes vor ein paar Jahren hatte ich eine Idee.wie man _vielleicht_ Krebs heilen könnte. Ich habe diese Idee mal sogar hier gepostet un diesbezüglich auch beim deutschen Krebsforschungsinstitut angfragt und zur Antwort bekommen, dass genau in dieser Richtung gearbeitet wird (unter anderem).

Der Gedanke war, das Immunsystem eines anderen Menschen mit den Tumorzellen zu konfrontieren (für dessen Immunsystem sind sie ja Fremdeiweiß und würden mühelos bekämpft werden) und dann die so auf den Plan gerufenen T-Zellen des "Spenders" dem Patienten zu verabreichen in der Hoffnung, dass dessen Immunsystem dadurch auf die Tumorzellen "aufmerksam gemacht" wird. Ich hab seither ziemlich viel recherchiert (vorwiegend auf Uni - Seiten) und da ich in meiner Jugend einige Jahre als Techniker in der medizinischen Elektronik gearbeitet habe habe ich mir genug Grundwissen erworben um auch Fachliteratur zumindest global zu verstehen und so konnte ich mich recht gut informieren.

Sagen wir also mal auf dem Niveau eines gut informierten und halbwegs intelligenten Laien :)