"Krokodil" – Desomorphin, die schlimmste Droge

@Vymaanika
Substitution ist definitiv das beste das einem Süchtigen geschehen kann.
Weshalb erklärt der von dir gepostete Artikel recht anschaulich.

Ich denke allerdings auch nicht, dass Desomorphin in der zubereiteten Weise in Deutschland wirklich Fuss fassen wird.
Allein schon schon aus dem einfachen Grund, dass es eben doch etwas komplizierter ist an Codein zu kommen da von Ärzten verschrieben, welchen definitiv auffällt wenn man anfängt zu schimmeln.

@Fenris

Da sind wir d'accord.Offenbar ist Codein in Russland auch nur apothekenpflichtig, was das Heranschaffen der Grundsubstanz natürlich entschieden einfacher macht.Es gibt auch viele fixe Kombinationen mit Paracetamol, wobei hier per Kaltwasserextraktion das Codein vom Paracetamol getrennt wird.

Analog dazu besteht hier in Deutschland auch Rezeptpflicht für Präperate mit Norpseudoephedrin, was recht simpel über mehreren Syntheserouten zu Methamphe gemacht wird, Herba Ephedrae hingegen untersteht bereits der Rezeptpflicht, beinhaltet Ephedrin, du wirst das sicher wissen.

Nur...je mehr Grundstoffe zur illegalen Herstellung entzogen werden, desto obskurer werden die Mischungen.Auf dem XTC-Markt tauchte statt dem MDMA ein einfach zu bekommener Vertreter auf, das m-CPP.Wo MDMA bereits zu genüge erforscht waren und etwaige Risiken gut dokumentiert, verhielt es sich mit dem Piperazin ein wenig anders, weil bei den User MDMA erwartet wurde und sie stattdessen eine komplett andere Droge mit völlig unterschiedlichen Wirkungen und Nebenwirkungen bekamen. Erst das Drugchecking machte es möglich, mögliche Risiken einzudämmen und "böse Pillen" publik zu machen, nicht etwa eine Hot-News-Schlagzeile wie hier in diesem Fall.

https://www.youtube.com/watch?v=cM6v-43-1PU (Video: Krokodil Drug (Rusia's Disaster)A drug that eats junkies - Ma túy ăn thịt người ở Nga)

Ach du scheise ... zum glück stand der mülleimer in der nähe :-!

Aber mal ernsthaft , wie kann man sich solche drogen reinhaun wenn man weis was sie einem antun -.-?

ziegenhirte schrieb:Aber mal ernsthaft , wie kann man sich solche drogen reinhaun wenn man weis was sie einem antun

Tja das geht wohl nur wenn man es eben nicht weiß.

Vymaanika schrieb am 30.09.2011:Wie dem auch sei, ich halte das Erscheinen dieser Brühe für ein Symptom der Illegalisierung, wie so oft,

Dickes, dickes LOB und APPLAUS

Leider ist das den wenigsten Menschen verständlich zu machen. Diese ganzen, auch sehr massiv plakativ medial ausgenutzten, Horrorszenarien bei Drogengenuß gehen doch alle 100% auf die erzwungene Illegalität zurück. Wenn ich mir als anhöre was für Horrorstories über Heroin erzählt werden, weiß ich nicht ob ich lachen oder weinen soll. Klar, ist eine unheimlich stark süchtig machende Droge, aber Verlednung, Abszesse, körperliche Verwahrlosung, kurzum, das ganze "Junky"-Bild geht doch nur auf die kriminalisierung und deren Sekundärfolgen zurück. Das Heroin selber ist eine Droge die man jahzehntelang konsumieren kann ohne das derjenige irgendwie auffällt. Bzw. könte, wenn er den sauberes H zu bezahlbaren Presisen bekommen würde. Deswegen funktioniert ja auch Dorgen-Substitution und staatliche Drogen-Vergabe. Weil das Hauptproblem nicht diese Dorge ist, sondern die Kriminalität per Gesetz und Polizeiverfolgung.

@UffTaTa
Ich gebe dir durchaus Recht, dass durch die Kriminalisierung einige Probleme entstehen, die es ansonsten nicht geben würde. Aber es gibt ja schon auch Gründe warum bestimmte Substanzen verboten sind. Ganz ohne Verbote geht es meiner Meinung nach leider auch nicht.

horusfalk3 schrieb: Ganz ohne Verbote geht es meiner Meinung nach leider auch nicht.

Ja, das ist ein tolles Thema für richtig gehaltvolle Diskussionen. Jedenfalls haben wir dem Drogenverbot eine Milliardenschwere, hochkriminelle Industrie des organisierten Verbrechens zu verdanken, das ganze Staaten kontrolliert.

Wenn man sich vorstellt, das all dieses Geld, diese Macht., dieses ganze Leid, ja ganze Kriege nur deshalb erzeugt werden weil man daheim auf seinem Balkon nicht mal ein paar Hanf- und Schlafmohnpflanzen für den Eigenverbrauch halten darf, dann kann man irgendwie doch nur den Kopf schütteln.

Alleine durch die Freigabe solcher Hobbygärtnereien für den Privatverbrauch (meinetwegen auch auf Anmeldung bei der Polizei und Steuerzahlung) würde doch schon den größten Teil des kriminellen Umsatz in einer dicken Qualmwolke aufgehen lassen. Und es kann mir keiner erzählen das dadurch irgendetwas "schlmmer" würde als es augenblick, im "Kampf gegen die Drogen" nicht schön wäre. Ganz bestimmt nicht, ganz im Gegenteil.

Jeder muss für sich selber wissen was er seinem Körper antut. Wie kommt es aber dazu das einige "Drogenopfer" wohl sehen was ihrem Körper passiert aber dennoch weiter Krokodil zu sich nehmen? Klingeln bei einigen nicht die Alarmglocken wenn ihre Finger abfallen oder ihre Haut schon deutliche Löcher aufweißt? Ich verstehe es trotzdem nicht wie man sich sowas antun kann. Aber ja meine Vorredner haben nicht ganz so unrecht. Legale Drogen wo der Staat brav mitkassiert richten einen langsam aber sicher auch zu Grunde.

@UffTaTa


Mhm sehe ich auch so. Die Gefahr das es dan nur bei Hobbygärtnerei bleibt ist leider ziemlich hoch. Schon allein das jeder seinen Privat Anbau haben dürfte wären einigen Dealern schon mal das Handwerk gelegt und immerhin weiß man dan was man raucht ;).

Adrian_85 schrieb:Ich verstehe es trotzdem nicht wie man sich sowas antun kann

Diese Droge ist ja nichts was jemand gezielt nehmen will, sondern das was ganz am Ende des Weges noch übrig ist. Dann, wenn das Leben schon zerstört, der Junkie durch Jahre der Polizeiverfolgung und sozialer, finanzieller und seelischer Verarmung schon jeden Selbstwert und Lebenswillen verloren hat. Solch eine drogenhaltige Schwermetallpampe läutet einfach das allerletzte Stadium ein, nämlich den Tod.

Glaubst das die schon so fertig mit ihrer Welt sind dass sie sich sowas wissentlich antun?

@UffTaTa
Ich sehe du hast dich weitreichend über das Thema informiert. Genau genommen bin ich ja auch deiner Meinung. Die Kriminalisierung schafft ganz neue Probleme, die es vorher nicht gab.

Das Beste wäre natürlich wenn man keine Verbote derart bräuchte und alles irgendwie geregelt ablaufen würde. Solche Grow-Vereine (weiß nicht mehr wie die genannt wurden) wären vielleicht ein geeignetes Mittel das Ganze unter Kontrolle zu halten ohne die Kriminalität auch noch zu unterstützen.

Ich denke aber, dass es im Moment noch politischer Selbstmord wäre eine drogenoffene Politik zu fahren.

horusfalk3 schrieb:Ich denke aber, dass es im Moment noch politischer Selbstmord wäre eine drogenoffene Politik zu fahren.

Ja, da müssen noch einige zehntausend Menschen mehr direkt im "Krieg gegen die Drogen" im Kugelhagel sterben, es braucht noch einige Millionen zerstörte Drogenexistenzen, noch einige Milliarden verplemperte Steuergelder und noch jede Menge Wahlkämpfe in denen irgendwelche selbsternannte Hardliner sich profilieren wollen.

Adrian_85 schrieb:Glaubst das die schon so fertig mit ihrer Welt sind dass sie sich sowas wissentlich antun?

Es ist halt das, was am Ende noch da ist. Selbst wenn man sich selbst und sein Leben aufgegeben hat, lebt man halt immer noch solange bis man halt irgendwann stirbt. Und in der Zeit bis dahin will der Affe halt trotzdem gebändigt werden. Und dann bleibt irgendwann nur noch Geld für den letzten billigsten Dreck übrig. Wie die dummgesoffenen Penner-Alkoholiker mit ihren verpissten Hosen die Frostschutzmittel saufen.

@UffTaTa
Tja Drogenkriege kann man nunmal nicht so direkt auf die Regierung schieben. Das ist nunmal die kriminelle Unterwelt, die sich da bekriegt.

horusfalk3 schrieb:Tja Drogenkriege kann man nunmal nicht so direkt auf die Regierung schieben. Das ist nunmal die kriminelle Unterwelt, die sich da bekriegt.

Tja und um was wird da gekämpft? Und wer sorgt dafür das etwas da ist um das gekämpft werden kann?

Es geht doch um die Aufteilung eines illegalen Marktes. Illegal deshalb, weil es eben per Gesetz verboten ist. Und dann hat es nichts mit der Regierung zu tun? Diese erschafft diesen Markt doch erst.

Mafia und Drogenkartelle haben ihre Entstehung in der Prohibition. Damals wurde von einem Tag auf den Anderen, per Gesetzesentschluß, ein Multi-Millionen Markt geschaffen den es einen Tag vorher noch gar nicht gab. Und wie im Kapitalismus üblich, wird darum gekämpft. Im legalen Markt geht dies mittels Wettbewerb, im illegalen mittels Kalaschnikow.

@UffTaTa
Ja natürlich ist dieser Markt erst durch die Kriminalisierung entstanden. Nichts desto trotz haben die Politiker im Auge des Wählers etwas getan indem sie die Drogen verboten haben. So haben sie (anscheinend) die Verbreitung der gefährlichen Substanzen unterdrückt.

Wenn es um Politik geht zählt nunmal nicht was Tatsache ist sondern was der Wähler glaubt was Tatsache sei ;)

Hoppala .... ersetze bitte "anscheinend" durch "scheinbar"

Wenn ich die Bilder sehe frage ich mich wie schnell sowas denn funktioniert...ein offener Knochen sollte wohl ziemlich schmerzen und nicht wirklich zu ignorieren sein...

Und nochmal zur Illegalisierung-Ursache-Wirkung....

Tatsache ist doch, dass, sobald eine Substanz illegal wird eben diese in den "Untergrund" wandert, also raus aus dem Blickfeld der Öffentlichkeit, hinein in einen undurchschaubaren Sumpf des Drogengekoches.Jegliche Substanz, die vorerst offiziel in Shops/Apotheken angeboten wurden in pharmazeutischer Qualität, wandern nun inoffiziell in eben diese undurchschaubaren Giftmischerküchen, wo Syntehsen stattfinden, bei denne Laien versuchen Substanz x herzustellen und dabei zumeist äußerst unsauber vorgehen, bzw. das Endprodukt nicht reinigen.

Also haben wir auf der einen Seite User, die sich unsaubere Substanzen in den Kreislauf jagen und damit massiv ihren Körper/Psyche schaden und zum anderen in die Illegalität gezwungen werden und somit als hochgradig Kriminelle abgestempelt sind.Beispiel: In Bayern wurde ein THC-Konsument zu 16 Jahren Gefängnis verurteilt, noch im gleichen Jahr in Bayern wurde ein Kinderschänder zu 8 Jahren Haft verurteilt, dieser kam nach 4 Jahren wegen guter Führung wieder raus.Ich meine..da stimmt doch was grundsätzliches nicht.Jemand, der beschlossen hat für sich selbst Substanz x zu nehmen und damit alle Risiken und Nebenwirkungen in Kauf nimmt ist doch für sich selbst verantwortlich..besagter Kinderschänder zerstört das Leben anderer und so stark ich mich auch anstrenge, ich sehe darin weder Logik, noch Mitgefühl, noch irgendeine Referenz, es steht schlichtweg in keinem Verhältnis.

Verbote sorgen dafür, dass eine Substanz in den Untergrund verschwindet und danach eh wieder auf den Markt kommt.Denken die Leute etwa..Droge xyz wird verboten und dann gibt es sie nicht mehr?Lachhaft..MDMA, damalsd von der Firma Merk um 1917 patentiert und hergestellt war überall zu haben als Appetitzügler..das Ganze wurde dann glaube ich in den 70ern verboten und selbst nach (grob) 30 Jahren Prhinition erfreut sich der Wirkstoff uneingeschränkter Beliebtheit...mh ja, faszinierend, was 30 Jahre Prohibition bezogen auf diesen Wirkstoff so bewirkt hat, lol, mehr fällt mir dazu auch nicht ein.^^