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Würdet ihr ein behindertes Kind abtreiben?

962 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Behinderung, Abtreibung ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Würdet ihr ein behindertes Kind abtreiben?

13.08.2017 um 17:05
@Hyphaema
Du hättest dir eine Abtreibung für dich gewünscht, verstehe ich das richtig?

Die Lebensumstände können sich auch erst nach der Geburt ändern. Dann kann nicht mehr abgetrieben werden - was dann?!

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Würdet ihr ein behindertes Kind abtreiben?

13.08.2017 um 17:29
Zitat von KältezeitKältezeit schrieb:Die Lebensumstände können sich auch erst nach der Geburt ändern. Dann kann nicht mehr abgetrieben werden - was dann?!
Natürlich können sich Umstände immer ändern - aber darum geht es hier nicht. Es geht um Prävention. Man kann auch trotz gesunder Lebensweise krank werden, trotz Achtung der Verkehrsregeln einen Unfall bauen, das ist dann eben so, dann macht man das Beste daraus, insbesondere, wenn man Verantwortung für ein anderes Lebewesen trägt. Nichtsdestotrotz kann man sich absichern, man kann bereits im Voraus so verantwortungsbewusst wie möglich handeln und sich, wenn man sich ein Kind nicht leisten kann, bereits vor der Schwangerschaft kinderwohleinschränkend psychisch krank ist oder das Kind mit hoher Wahrscheinlichkeit behindert zur Welt kommt, gegen die Geburt entscheiden.


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Würdet ihr ein behindertes Kind abtreiben?

13.08.2017 um 17:34
@Hyphaema
@Agrypnie

Ich finde, wir tragen alle unser Päckchen herum. Scheidungs- oder Trennungskind, Kind von Eltern, die sehr gut verdienen, aber dadurch das Familienleben vernachlässigen, Eltern, die keine Arbeit und kaum Geld haben, dafür aber für die Kinder da sind, usw.

Blicken wir in unsere Kindheit zurück, gibt es doch immer irgendetwas zu bemängeln. Und trotzdem geht es uns zumeist noch besser, als Kindern, die anderswo geboren und aufgewachsen sind.

Die Entscheidung für oder gegen ein behindertes Kind, kann niemandem abgenommen werden. Ich kann beide Standpunkte sehr gut nachvollziehen. Für mich würde der Grad der Behinderung eine Rolle spielen in meiner Entscheidungfindung.  Ein Kind, das ganz offensichtlich leidet, in die Welt setzen, weil es den eigenen Egoismus (Kinderwunsch) befriedigt? Oder sich doch lieber gegen solch Leben entscheiden?
Diese Frage wird sich wohl jeder stellen, der solch eine Prognose / Diagnose erhält.


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Würdet ihr ein behindertes Kind abtreiben?

13.08.2017 um 17:51
Zitat von KältezeitKältezeit schrieb:Du hättest dir eine Abtreibung für dich gewünscht, verstehe ich das richtig?
Ja, das verstehst du richtig.
Zitat von KältezeitKältezeit schrieb:Die Lebensumstände können sich auch erst nach der Geburt ändern. Dann kann nicht mehr abgetrieben werden - was dann?!
Das habe ich in meinem Beitrag bereits ausgeklammert. Es geht mir nicht um das, was einem im Leben grundsätzlich widerfahren kann, denn vor Schicksalschlägen ist niemand gefeit.
Es geht um die bewusste und willentliche Entscheidung für ein Kind, obwohl man sich aktuell (!) in einer prekären Situation befindet, in der man dem Kind möglicherweise nicht das bieten kann, was es braucht. Ich habe in meinem gelöschten Text auch geschrieben, dass das nicht permanent so bleiben muss, also auch nur temporär sein kann. In jedem Fall finde ich es wünschenswert, mit dem Kinderkriegen bis zu einem Zeitpunkt zu warten, an dem die Bedingungen verhältnismäßig gut sind (von optimal will ich gar nicht reden, denn was ist das schon?). Wenn sich die Bedingungen dann hinterher zum Negativen verändern, dann ist das tragisch, aber nicht vermeidbar und somit von meiner Betrachtung in diesem Kontext ausgeklammert.
Zitat von KältezeitKältezeit schrieb:Blicken wir in unsere Kindheit zurück, gibt es doch immer irgendetwas zu bemängeln. Und trotzdem geht es uns zumeist noch besser, als Kindern, die anderswo geboren und aufgewachsen sind.
Das stimmt schon. Man wird niemals gänzlich Leid oder zumindest inadäquate Verhältnisse verhindern können. Aber ich denke, dass zumindest einigen Kindern schon damit geholfen wäre, wenn sich einige Menschen (und damit meine ich keine spezielle Gruppe, sondern grundsätzlich alle) vorher Gedanken machen, was ein Kind zum Leben benötigt und wie ein Kindergehirn funktioniert und sich darüber im Klaren werden, dass ein Kind eine sehr große Aufgabe ist, die sehr gut überlegt sein will.

@Agrypnie

Genau diese Beispiele, die du aus deiner persönlichen Erfahrung aufzählst, habe ich bezüglich der finanziellen Komponente auch gemeint. Ich behaupte gar nicht, dass das per se bei jedem Arbeitslosen, Geringverdiener, Renter, etc. so sein "muss", aber die Kinderarmut in Deutschland ist nun mal vorhanden und nicht wegzudiskutieren und die Bildung und Karriere hängt leider (!) maßgeblich vom gesellschaftlichen Status und den finanziellen Mitteln der Eltern ab. Jemand, der keine permanenten finanziellen Sorgen hat, hat es deutlich leichter im Leben.


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Würdet ihr ein behindertes Kind abtreiben?

13.08.2017 um 17:56
Zitat von KältezeitKältezeit schrieb:Ich finde, wir tragen alle unser Päckchen herum. Scheidungs- oder Trennungskind, Kind von Eltern, die sehr gut verdienen, aber dadurch das Familienleben vernachlässigen, Eltern, die keine Arbeit und kaum Geld haben, dafür aber für die Kinder da sind, usw.

Blicken wir in unsere Kindheit zurück, gibt es doch immer irgendetwas zu bemängeln. Und trotzdem geht es uns zumeist noch besser, als Kindern, die anderswo geboren und aufgewachsen sind.
Ich kann diese zwanghafte Verharmlosung nicht ausstehen - ja sicherlich, ich hatte nicht das schlechteste Leben der Welt und möchte das auch nicht behaupten, ich würde meine Kindheit allgemein nicht grundsätzlich als schlecht bezeichnen, dennoch finde ich die Aussage, andere hätten es schlechter gehabt, anmaßend und unangebracht, nicht in Bezug auf mein Leben, sondern vollkommen allgemein.

Dass andere es schlechter haben, macht das Unglück anderer doch nicht weniger schlimm. Dass manche Menschen ihr Leben lang im Keller gefoltert werden, macht es nicht besser, wenn jemand einmal ins Gebüsch gezerrt wurde.
Dass andere Kinder nicht einmal das Einschulungsalter erreichen, weil sie vorher eines Hungertodes sterben, löst oder verharmlost Kinderarmut in westlichen Ländern nicht oder ändert etwas daran, dass auch hierzulande Behinderte und Arme augenscheinlich unscheinbar leiden können.


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13.08.2017 um 18:01
Zitat von HyphaemaHyphaema schrieb:Es geht um die bewusste und willentliche Entscheidung für ein Kind, obwohl man sich aktuell (!) in einer prekären Situation befindet, in der man dem Kind möglicherweise nicht das bieten kann, was es braucht
So erging es auch mir mit meiner alleinerziehenden Mutter. Und ich bin dennoch froh, dass ich hier bin und dass sie mich nicht wegmachen ließ.

Klar hab ich davon auch meine Macken davongetragen. Das Leben meistere ich dennoch sehr gut. Hängt - meiner Meinung nach - auch viel davon ab, inwiefern man im Erwachsenenalter dann gewillt ist, gewisse Dinge aufzuarbeiten.
Zitat von HyphaemaHyphaema schrieb:. In jedem Fall finde ich es wünschenswert, mit dem Kinderkriegen bis zu einem Zeitpunkt zu warten, an dem die Bedingungen verhältnismäßig gut sind (von optimal will ich gar nicht reden, denn was ist das schon?).
Sehe ich, prinzipiell, auch so. Das sind dann die sog. Wunschkinder, von denen ich einige kenne, und die regelmäßig über ihre schlechte Kindheit abkotzen, weil sich die Super-Eltern und die perfekten Lebensumstände, als doch nicht so super entpuppten. ;)

Ein Kind - vorallem ein behindertes - bedeutet immer einen riesigen Einschnitt. Heutzutage gibt es aber auch sehr viele Anlaufstellen, die aufklären und unterstützen können.


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Würdet ihr ein behindertes Kind abtreiben?

13.08.2017 um 18:04
@Agrypnie
Lies meinen Beitrag bitte im Kontext. Es ging um Kinder, die von einem alleinerziehenden Elternteil großgezogen wurden und nicht um Kinder, die im Keller eingesperrt ihr Dasein fristen.

Wenn du mir zwanghafte Verharmlosung unterstellen willst, dann kontere ich mit "bodenloser Übertreibung". ;)


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Würdet ihr ein behindertes Kind abtreiben?

13.08.2017 um 18:07
Zitat von KältezeitKältezeit schrieb:Das sind dann die sog. Wunschkinder, von denen ich einige kenne, und die regelmäßig über ihre schlechte Kindheit abkotzen, weil sich die Super-Eltern und die perfekten Lebensumstände, als doch nicht so super entpuppten. ;)
Wenn sie sich hinterher nicht als "super" entpuppten, dann waren sie es auch nicht.
Wie ich bereits mehrfach erwähnte, macht nicht nur das Geld eine optimale Kinderbetreuung aus. Geld schützt nicht vor emotionaler Vernachlässigung oder gar Misshandlung oder Missbrauch.
Nachdem meine Mutter 9 Jahre lang alleinerziehend war, heiratete sie wieder und ich kam in ein solches, scheinbar optimales, Umfeld. Managerjob, großes Haus, großes Auto, toller Garten, guter Ruf. Hinter der Fassade war ziemlich wenig daran "gut", denn mein Alltag war von physischem und psychischem (und stellenweise auch sexuellem) Missbrauch durchzogen.
Alles Geld der Welt taugt nichts, wenn die Eltern emotional und psychisch einfach untauglich sind, auf ein Kind einzugehen.
Auch mit ein Grund, weshalb ich niemals Kinder kriegen werde, denn ich bin definitiv nicht dafür geeignet ein Kind zu betreuen und möchte einem potenziellen Kind keinen Vater wie mich antun.


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Würdet ihr ein behindertes Kind abtreiben?

13.08.2017 um 18:11
@Kältezeit
Dir geht es darum, die als negativ empfundene Kindheit anderer als vergleichsweise gut darzustellen - das ist sie, nüchtern betrachtet, sicherlich auch, das schmälert das negative Empfinden allerdings nicht. Bloß, weil du deine Kindheit als nicht so schlimm empfunden hast oder, weil andere eine schlechtere Kindheit hatten, geht es jenen, die ihre Kindheit beklagen, nicht besser. Dass es schlimmer geht, ist in vielen Fällen unabstreitbar, macht es für die Betroffenen, egal, in welchem Fall, nicht besser. Die Kellerkinder dienen dort nur als Beispiel, nicht als Gleichstellung zu Kindern, die lediglich unter mangelnder finanzieller Zuwendung gelitten haben. ;)


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13.08.2017 um 18:14
Zitat von HyphaemaHyphaema schrieb:Wenn sie sich hinterher nicht als "super" entpuppten, dann waren sie es auch nicht.
Oberflächlich gesehen, schon.

Das Problem hierbei ist, dass man erst weiss, wie gut oder schlecht man als Vater oder Mutter funktioniert, wenn das Kind da ist.
Das kann man sich im Vorfeld kaum ausmalen. Hier kann man wirklich nur die Lebensumstände (finanzielle Absicherung, den Zeitfaktor) als Referenz heranziehen, aber wie man emotional auf das Kind reagiert, ist im Vorfeld kaum auszumachen.

Es tut mir leid, was dir widerfahren ist. Traurig, aber schön zugleich, dass du selbstreflektiert bzgl. dieser Thematik entscheidest.


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Würdet ihr ein behindertes Kind abtreiben?

13.08.2017 um 18:18
Zitat von KältezeitKältezeit schrieb:Oberflächlich gesehen, schon.
Um die Oberfläche geht es doch aber nicht. Es ist völlig irrelevant wie etwas "scheint", das was zählt, ist, wie etwas auch tatsächlich "ist".
Zitat von KältezeitKältezeit schrieb:Das Problem hierbei ist, dass man erst weiss, wie gut oder schlecht man als Vater oder Mutter funktioniert, wenn das Kind da ist.
Nein, das stimmt so nicht.
Ich für meinen Teil kann dir mit großer Gewissheit sagen, dass ich als Vater nicht tauge, da ich zum einen schwer persönlichkeitsgestört bin und zum anderen finanziell kaum dazu beitragen könnte, ein Kind erfolgreich durchs Leben zu bringen. Ich bin ein Mensch, der emotional nur sehr schwer ansprechbar ist, der auf andere Menschen kaum bis gar nicht emotional eingehen kann und noch dazu ein kleines, traumabedingtes, Sadismusproblem hat. Ich weiß, dass ich einem Kind nicht gerecht werden kann, dass ich ihm eher schaden als nutzen würde und genau aus diesem Grund werde ich auch keines bekommen.


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Würdet ihr ein behindertes Kind abtreiben?

13.08.2017 um 18:20
Zitat von AgrypnieAgrypnie schrieb:Dir geht es darum, die als negativ empfundene Kindheit anderer als vergleichsweise gut darzustellen
Quatsch mit Soße. Das habe ich nirgends geschrieben. Mir ging es darum, aufzuzeigen, dass der perfekte Zeitpunkt und die perfekten Lebensumstände, um ein Kind zu bekommen, zu allermeist nur sehr schwer auszumachen sind.

Würde man immer darauf warten & hoffen, würde es den Großteil von uns garnicht geben.

Es ging mir nirgends um vergewaltigte oder misshandelte Kinder, sondern um kleinere "Schönheitsmakel", wie der Zeit- oder Geldfaktor.


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Würdet ihr ein behindertes Kind abtreiben?

13.08.2017 um 18:21
Ich sehe den Gesichtspunkt der emotionalen Vorbereitung ein wenig anders: ein reflektierter Mensch kann meines Erachtens durchaus sagen, inwiefern er sich als Elternteil eignet, welche emotionalen Barrieren auftreten könnten und sich im Vorfeld damit auseinandersetzen oder im Nachhinein, sofern eine solide Basis vorhanden ist, durch Hilfe von außen darauf aufbauen.
Dass die meisten Menschen weder gewillt noch fähig sind, bei einer derart emotionalen und lebensverändernden Entscheidung in sich zu gehen und ehrlich zu sich zu sein, ist mir bewusst und darüber hinaus sehr bedauerlich - trotzdessen besteht meiner Meinung nach bei jedem Menschen die Grundvoraussetzung dafür, sich mit dem Kinderkriegen und der elterlichen Verantwortlichkeit im Vorfeld intensiv auseinanderzusetzen und zu einer Wertung dessen, wie gut man selbst geeignet ist, zu kommen. Ich würde es sehr begrüßen, wenn es in dieser Hinsicht deutlich mehr vorbereitende Angebote gäbe, ob in Kursform, als psychologische Beratung oder im erfahrungsbasierten Gruppenaustausch - Elternschaft kann man durchaus so skizzieren, dass sich auch Nicht-Eltern ein Bild von der möglichen Belastung machen können und auf dieser Basis zumindest einen Wegweiser für sich erhalten. Damit wird man sicherlich niemals alle erwischen (können), aber es könnte einen Teil dazu beitragen, sich bewusster und ehrlicher für ein Leben mit Kindern zu entscheiden - oder eben dagegen.


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13.08.2017 um 18:24
Tendiere zu abtreiben.
Kommt aber die Art der Behinderung an.
Geistig behindert? Abtreibung
Körperlich deformiert? Abtreibung
Nur Kleinere Einschränkungen ? Dann eher nicht


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13.08.2017 um 18:24
@Agrypnie

Danke, ich wünschte ich hätte das so gut ausdrücken können.
Ich glaube nämlich sehr wohl, dass man im Vorfeld bereits erkennen kann, ob man sich als Elternteil eignet. Grundvoraussetzung hierfür ist allerding eine gute Selbstreflexion, Introspektionsfähigkeit und das nötige psychologische und pädagogische Wissen, um überhaupt einschätzen zu können, was ein Kind emotional/psychisch für eine gesunde Entwicklung benötigt.


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13.08.2017 um 18:24
Zitat von HyphaemaHyphaema schrieb:Nein, das stimmt so nicht.
Ich für meinen Teil kann dir mit großer Gewissheit sagen, dass ich als Vater nicht tauge, da ich zum einen schwer persönlichkeitsgestört bin
Nun, man muss nicht persönlichkeitsgestört sein (das Thema verfolgt mich momentan irgendwie), um als Elternteil zu versagen. Andersherum gibt es sicherlich eine Vielzahl Menschen mit PS, die wunderbar als Eltern fungieren.

Manchmal ist der Wunsch da und dennoch versagt man, obwohl nichts im Vorfeld darauf hindeutete. Das meinte ich.


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Würdet ihr ein behindertes Kind abtreiben?

13.08.2017 um 18:26
Zitat von KältezeitKältezeit schrieb:Ich finde, wir tragen alle unser Päckchen herum. Scheidungs- oder Trennungskind, Kind von Eltern, die sehr gut verdienen, aber dadurch das Familienleben vernachlässigen, Eltern, die keine Arbeit und kaum Geld haben, dafür aber für die Kinder da sind, usw.

Blicken wir in unsere Kindheit zurück, gibt es doch immer irgendetwas zu bemängeln. Und trotzdem geht es uns zumeist noch besser, als Kindern, die anderswo geboren und aufgewachsen sind.
Zitat von KältezeitKältezeit schrieb:Agrypnie schrieb:
Dir geht es darum, die als negativ empfundene Kindheit anderer als vergleichsweise gut darzustellen
Quatsch mit Soße. Das habe ich nirgends geschrieben. Mir ging es darum, aufzuzeigen, dass der perfekte Zeitpunkt und die perfekten Lebensumstände, um ein Kind zu bekommen, zu allermeist nur sehr schwer auszumachen sind.
Echt, Quatsch mit Soße? Ich habe mein Leseverständnis nicht als so schlecht in Erinnerung, dass ich ein "Wir tragen alle unser Päckchen" und "Uns ging es auch schlecht, aber dennoch besser als anderen" als einen Vergleich missverstehen würde, wenn dort doch eigentlich nur stehen sollte "Den perfekten Zeitpunkt gibt es nicht". ;)

Ich möchte hier nun allerdings auch nicht den Phrasenreiter spielen, weil ich deinen Punkt durchaus verstehe und mir nicht daran gelegen ist, gängige Kommunikationsmodelle neu aufzurollen.
Mir ging es - wie ich bereits schrieb - auch nicht um vergewaltigte oder misshandelte Kinder, sondern darum, dass "anderen ging es schlechter" individuelle negative Erfahrungen weder harmloser noch besser machen. Auch ein "Schönheitsfehler" wie Zeit- oder Geldmangel kann zur massiven Belastung werden, unabhängig davon, ob es anderen schlechter geht.


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13.08.2017 um 18:26
Zitat von KältezeitKältezeit schrieb:Nun, man muss nicht persönlichkeitsgestört sein (das Thema verfolgt mich momentan irgendwie), um als Elternteil zu versagen. Andersherum gibt es sicherlich eine Vielzahl Menschen mit PS, die wunderbar als Eltern fungieren.
Vollkommen richtig. Ich habe ja auch nur von mir gesprochen. Ebenso wie es nicht "die Persönlichkeitsstörung" gibt, gibt es nicht "den" Menschen, der in der Erziehung versagt.
Ich plädiere halt dafür, ehrlich zu sich selbst zu sein, seine eigenen Fähigkeiten (und Umstände) zu reflektieren und zu schauen, ob es für ein Kind tatsächlich so gut wäre, bei mir aufzuwachsen.
Wenn man sich dieser Herausforderung gewachsen sieht, sehe ich nichts, was dagegen spräche.


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13.08.2017 um 18:32
Zitat von HyphaemaHyphaema schrieb:Danke, ich wünschte ich hätte das so gut ausdrücken können.
Ich glaube nämlich sehr wohl, dass man im Vorfeld bereits erkennen kann, ob man sich als Elternteil eignet. Grundvoraussetzung hierfür ist allerding eine gute Selbstreflexion, Introspektionsfähigkeit und das nötige psychologische und pädagogische Wissen, um überhaupt einschätzen zu können, was ein Kind emotional/psychisch für eine gesunde Entwicklung benötigt.
Ich konnte z.B nicht wissen, wie ich mich als Elternteil eigne. Das hat weniger mit fehlender Selbstreflektion zu tun, als vielmehr mit dem Umstand, dass ich 1. Einzelkind bin und 2. kaum mit Kindern zu tun hatte, mir also auch jegliche Erfahrung fehlte.

Was du und @Agrypnie beschreiben, ist zwar gut durchdacht und strotzt nur so vor Rationalität, aber so funktioniert der Mensch nunmal meistens nicht. Nur weil ich objektiv gesehen, einen Menschen als gutes Elternteil ausschließen würde, heisst es nicht, dass ich letztlich richtig liege.

Bei der Mutter spielen z.B auch bestimmte Hormone eine Rolle, die Bindung zum Kind hervorrufen. Funktioniert das, aus welchen Gründen auch immer nicht so, kann auch das absolute Wunschkind irgendwann im Blumentopf landen.


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Würdet ihr ein behindertes Kind abtreiben?

13.08.2017 um 18:38
Ohne dein Leseverständnis jetzt öffentlich bemängeln zu wollen, aber da du es ja selbst zitierst... Ich erwähnte direkt, auf was ich mich beziehe, nämlich:
Kältezeitid=19887531 schrieb:Scheidungs- oder Trennungskind, Kind von Eltern, die sehr gut verdienen, aber dadurch das Familienleben vernachlässigen, Eltern, die keine Arbeit und kaum Geld haben, dafür aber für die Kinder da sind, usw.
Sollte keine Verharmlosung darstellen, sondern einfach nur zeigen, dass die seltensten Kinder - ob gewollt oder nicht - in perfekte Lebensumstände (nach eurer Definition) hineingeboren werden.


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