Würdet ihr ein behindertes Kind abtreiben?

Eine Körperbehinderung kann man heute sehr gut ausgleichen. Bei einer geistigen Behinderung kommt es auch auf die schwere an. Ich hab Härtefälle hautnah miterlebt. Menschen die Entweder im Rollstuhl fixiert (damit sie nicht herausfallen) sind oder im Bett liegen. Scheinbar bekommen diese Menschen auch nicht viel mit von der Außenwelt. Körperliche und akustische Reize - aber auf ganz rudimentärer weise. Das Ganze ist auch eine enorme Belastung für die Eltern, sowohl körperlich als auch psychisch. So ein Kind muss 24 Stunden am Tag betreut werden und das sein Leben lang. Keine Freizeit, kein Urlaub

Für einen Menschen ohne jedwede Einschränkung ist es schwer nachzuvollziehen, das so eine Existenz überhaupt reize bietet. Und doch habe ich Erlebt, dass solche Menschen Emotionen zeigen...

Würde ich dazu raten ein solches Kind abzutreiben? Wenn der Mensch sowohl körperlich als auch geistig komplett handlungsunfähig ist, dann ja.

Kältezeit schrieb:Es gibt verschiedene Hilfen, Vereine, Förderung, Inklusion, finanzielle Entlastungen, etc.

Die gibt es.

Ob sie bei jeder Familie greifen, ist eine andere Geschichte.

Gibt ja für alles mögliche Hilfsangebote. Ich habe sie zweimal bei unterschiedlichen Problemen in Anspruch genommen.

Mir hat das nicht wirklich weiter geholfen.

borabora schrieb:Und die Opfer leiden darunter, teilweise bis zum Selbstmord, warum der lachende Smiley?

Na weil ich wie gesagt nicht glaube, dass man ein Kind abtreibt, nur weil es eventuell spaeter mal gemobbt wird. Das ist eine Ueberlegung, die wohl kaum einfliesst, weil irgendwie jeder mal im Laufe seines Lebens irgendwann gemobbt wird. Da duerfte mal gar keine Kinder mehr kriegen!

@Alarmi
So ists. Ausserdem ist das Mobbing Argument immer sehr fragwürdig, da es den Mobbern ja noch recht gibt.

wichtelprinz schrieb: Ausserdem ist das Mobbing Argument immer sehr fragwürdig, da es den Mobbern ja noch recht gibt.

Ich kann daran keine Fragwürdigkeit erkennen. Ist ja nicht verwerflich, wenn man das Thema Mobbing mit in Betracht zieht, ob man überhaupt Kinder in die Welt setzt.

Die Mobber werden es nicht erfahren, es sei denn, es wird statistisch erfasst.

Klar gibt es mehrere Faktoren und es ist Sache der Eltern, ob aus diesem oder jenem Grunde und keinesfalls als fragwürdig einzustufen, finde ich.

Aber jedem seine Meinung..

Möchte in dem Zusammenhang den Thread hier erwähnen..
Wie sehr hat euch das Mobbing im späteren Leben verändert?

borabora schrieb:Ich kann daran keine Fragwürdigkeit erkennen. Ist ja nicht verwerflich, wenn man das Thema Mobbing mit in Betracht zieht, ob man überhaupt Kinder in die Welt setzt.

Die Mobber werden es nicht erfahren, es sei denn, es wird statistisch erfasst.

Klar gibt es mehrere Faktoren und es ist Sache der Eltern, ob aus diesem oder jenem Grunde und keinesfalls als fragwürdig einzustufen, finde ich.

Aber jedem seine Meinung..

Ich versteh da aber auch die Eltern nicht, wenn ich mitbekomme, dass mein Kind gemobbt werden würde.
1. Persönliches Gespräch mit den Tätern und den Verantwortlichen, dass es so nicht geht.
Wenn das nichts hilft: Für jede Kleinigkeit die auch nur ansatzweise den Hauch auf einer Chance hat, ne Anzeige raus hauen, wenn nötig auch auf eigene Kosten zivilrechtlich. Wenn man an die nicht dran kommt eventuell die Aufsichtspersonen auch noch mit rein ziehen, die haben schließlich auch Sorge zu tragen. Unterlassungsklagen ect...
Das wüsste ich aber...

borabora schrieb:Ich kann daran keine Fragwürdigkeit erkennen.

Das hatte ich ehrlich gesagt auch nicht erwartet.

Yooo schrieb:Ich versteh da aber auch die Eltern nicht, wenn ich mitbekomme, dass mein Kind gemobbt werden würde.

Die Kinder oder Jugendlichen sind oftmals eingeschüchtert und trauen sich nicht.

Meiner Tochter wurden u.a. beide Handgelenke verletzt... angebrochen.

Ich hab dazu im entsprechenden Thread geschrieben.

wichtelprinz schrieb:Das hatte ich ehrlich gesagt auch nicht erwartet.

Ist nicht schlimm, jeder hat teilweise eine andere Sichtweise.

Mit meinen gemachten Erfahrungen würde ich keine Kinder in die Welt setzen, wenn ich nochmal vor der Wahl stünde.
Mich also nicht bewusst zu einer Schwangerschaft entschliessen.

borabora schrieb:Mit meinen gemachten Erfahrungen würde ich keine Kinder in die Welt setzen, wenn ich nochmal vor der Wahl stünde.

Das ist zwar schade nur lässt sich daraus nicht für den Thread herleiten.

@borabora
Gott wie schrecklich, das tut mir Leid.

Ich habe den vollsten Respekt an die Mütter/Väter, die ein behindertes Kind erziehen und die ganze Zeit mit den Kindern verbringen. Vor allem die ersten Jahre müssen schrecklich hart sein, bis man zurecht kommt und weiß wie der Hase läuft. Finde ich aber wirklich klasse. Aber ich bin zu sehr "Egoist" (hört sich hart an, ist aber so) um mein Leben aufzuopfern. Wie @Negev gesagt hat, das Kind braucht rund um die Uhr Betreuung, Aufmerksamkeit.
Ich will aber auch keine Kinder, dass muss man vielleicht dazu sagen :D

Wenn ich jetzt doch ein Kinderwunsch bekommen würde und wirklich schwanger werden wollen würde, und sich dann rausstellt, dass das Kind behindert ist. Ich denke da würde ich dann abwägen. Wie es um mich steht. Denn wen man nicht mit beiden Beinen im Leben steht, wäre ein pflegebedürtiges Kind eine Last, und diesen Frust würde letzten Endes das Kind zu spüren bekommen. Ich rede natürlich von einer geistigen Behinderung.

wichtelprinz schrieb:Das ist zwar schade nur lässt sich daraus nicht für den Thread herleiten.

Da mag es einige Beiträge oder Äusserungen von geben, wo das zutrifft, aber ist okay.

@insidiousgirl

Sie hatte lange unter den körperlichen und seelischen Verletzungen zu leiden.
Sie kann nicht lange schwere Taschen tragen und beim Wetterumschwung hat sie Schmerzen.
Wurde auch schon als Simulantin bezeichnet.

Ganz verschwinden wird das alles trotz "Hilfen" nicht.

Sorry wegen OT...

insidiousgirl schrieb:Ich habe den vollsten Respekt an die Mütter/Väter, die ein behindertes Kind erziehen und die ganze Zeit mit den Kindern verbringen. Vor allem die ersten Jahre müssen schrecklich hart sein, bis man zurecht kommt und weiß wie der Hase läuft. Finde ich aber wirklich klasse. Aber ich bin zu sehr "Egoist" (hört sich hart an, ist aber so) um mein Leben aufzuopfern. Wie @Negev gesagt hat, das Kind braucht rund um die Uhr Betreuung, Aufmerksamkeit.
Ich will aber auch keine Kinder, dass muss man vielleicht dazu sagen :D

Es kann auch bei einer angenommenen perfekten Diagnose immer was sein oder passieren.
Gibt schließlich auch noch sowas wie Komplikationen oder kann später immer was passieren...
Am Wunsch eines Wunschkindes sind schon viele Kinder viel später überhaupt erst kaputt gegangen.
Sollte das gemeine Elter generell immer bedenken.

borabora schrieb:Mit meinen gemachten Erfahrungen würde ich keine Kinder in die Welt setzen, wenn ich nochmal vor der Wahl stünde.
Mich also nicht bewusst zu einer Schwangerschaft entschliessen.

Traurige Welt.

@Yooo
Ja, das ist mir bewusst. Es geht aber in diesem Thread darum ob man ein behindertes Kind abtreiben würde, wenn man weiß, dass es behindert ist. Und ich habe meinem Post genau das vorausgesetzt. Das immer was passieren kann, ist der Lauf des Lebens..

insidiousgirl schrieb:Wie es um mich steht. Denn wen man nicht mit beiden Beinen im Leben steht, wäre ein pflegebedürtiges Kind eine Last, und diesen Frust würde letzten Endes das Kind zu spüren bekommen.

Wenn man nicht mit beiden Beinen im Leben steht, sollte man generell hinterfragen, ob ein Kind gerade das Richtige ist.
Denn dann tut man auch einem gesunden Kind ganz sicher keinen Gefallen.

insidiousgirl schrieb:Ich rede natürlich von einer geistigen Behinderung.

Ein körperbehindertes Kind ist keine "Last"?

@Kältezeit
Sicherlich. Geht es in diesem Thread um kerngesunde Kinder? Ich gehe auf das Thema ein, nicht mehr und nicht weniger.

Selbstverständlich gibt es verschiedene Arten von körperlichen Behinderungen. Mein Bruder hat eine, und war nie pflegebedürftig. Er ist damit aufgewachsen und für ihn ist es "normal" nur einen Arm zu haben. Er musste gefüttert werden als Kind, aber das ist ja bei Kleinkindern meist normal ;)

insidiousgirl schrieb:Geht es in diesem Thread um kerngesunde Kinder?

Es geht um die Frage, ob und wann man ein behindertes Kind abtreiben würde.
Die Begründung "wenn ich nicht im Leben stehe, dann sowieso nicht" sollte hierbei garkeine Rolle spielen, da man - hoffentlich - dann sowieso nicht auf die Idee kommt, sich zu vermehren. So war das gemeint.

Manche Frauen sehen aber ein Kind als Mittel, um sich selber besser ins Leben stellen zu können. Drogensüchtige beispielsweise, die den Entzug dann erst um des Kindes willen wirklich angehen, wenn sie von der Schwangerschaft erfahren. Das Kind als Seil das die Frauen aus dem selbstgewählten Sumpf zieht, quasi. Ob das allerdings dem Kind immer so gut tut ... ?

@Rao
Wieso sollte das nun nur Frauen betreffen? Es gibt gemauso Paarbeziehungen die ein Kind als neuer Antrieb für die Beziehung betrachten. Im Grunde ists nur die Feststellung; Menschen handeln manchmal aus egoistischen Motiven und dies Geschlechtsunabhängig.

Was dies ausser neuer Schuldverortung mit dem Thema zu tun hat bleibt mir zumindest verborgen.