Feminismus = Gleichberechtigung?

@Heijopei

Frag nicht. Ich weiß nicht, wie viele Gespräche ich deswegen schon führen durfte... *sigh*

Scheol schrieb:Natürlich. Es ist aber auch schon körperliche Gewalt, einer Frau den Arm zu verdrehen oder ihr auf den Kopf zu schlagen, damit sie gefügig wird. Das ist aber immer noch etwas anderes, als nur Nein zu sagen und damit die Situation missverständlich zu halten.

@Scheol

Wenn ich aber der Logik des Professors aus der Zeit-Kolumne folge, dann muss ein Nein reichen - um als Frau keinen Sex zu haben. Oder habe ich da was falsch verstanden?

Was ist an einem Nein missverständlich?
Das würde ja bedeuten, dass der Mann, der ein Nein der Frau schon nicht versteht - und darüber hinweggeht, zusätzlich noch körperliche Gewalt seitens der Frau benötigt - um dann endlich verstehen zu können, dass die Frau wirklich keinen Sex möchte!?

Und in der Folge würde es für die Frau bedeuten, dass sie eine Person, die ihr Nein missachtet, erst schlagen muss - obwohl sie aller Wahrscheinlichkeit nach körperlich unterlegen ist. Und wovon muss sie ausgehen? Dass diese körperlich überlegene Person, die schon auf ein Nein nicht eingeht, dann auf körperliche Gewalt verständnisvoll reagiert?

@all

Wenn ich davon ausgehe, dass die vorhandenen Gesetze schon ausreichen um dieses Feld abzudecken, dann sollte dafür gesorgt werden, dass dieses bereits zitierte Zitat des Zeit-Kolumnisten zutreffen kann:

Scheol schrieb:Für die Gruppe der erwachsenen, geistig und körperlich nicht gehandicapten Personen mit der Fähigkeit, selbstbestimmte Willensentscheidungen zu treffen, existiert solch eine besondere Schutznorm nicht – weder im Bereich der Sexualität noch in sonstigen Lebensbereichen. Das Gesetz geht – zum Glück – davon aus, dass diese Personen ihre Handlungsfreiheit in der Regel selbst schützen können (und daher auch müssen).

Deshalb der präventive Gedanke, Mädchen und Jungen, Frauen und Männer durch Aufklärung zu unterstützen, destruktive Geschlechternormen zu erkennen und abzulegen. (Beispielsweise eine verbale Aussage missverständlich zu deuten - und erst durch körperliche Gewalt erkennen bzw. verstehen zu können - oder zu verstehen, dass ein Nein klar und und eindeutig und hörbar geäußert werden muss.)

@Heijopei
Es geht hier aber nicht ums "abblitzen" sondern um sexuelle Nötigung. Wenn ein Mann Nein sagt (bezüglich Sex), dann interpretiere ich das nicht als "na, der will ja doch und dränge ihn dazu.

Scheol schrieb:Eine Frau, die auf Androhung des Verlusts ihres Arbeitsplatzes mit ihrem Chef schläft und sogar aktive Teile übernimmt, wird in ihrer Schwäche ausgenutzt. Das ist keine Vergewaltigung, sondern ein Missbrauch. Und ich bin mir sicher, dass solch ein Typ vor Gericht trotzdem nichts zu lachen hat. Außerdem wird die Staatsanwaltschaft alles tun, um ein ambitioniertes Strafmaß durchzusetzen. Das beinhaltet natürlich auch die Prüfung, ob man den Missbrauch nicht als Vergewaltigung sehen kann und ob man nicht irgendwie die Voraussetzungen erfüllt bekommt.

An der Stelle versteh ich allerdings nicht, wieso das bei dir in dieselbe Kategorie fällt, wie Sex in Verbindung mit Betäubung durch Drogen (ganz davon abgesehen das letzteres auch juristisch zu Recht als Vergewaltigung bezeichnet wird)?

@CosmicQueen

CosmicQueen schrieb:Wenn ein Mann Nein sagt (bezüglich Sex), dann interpretiere ich das nicht als "na, der will ja doch und dränge ihn dazu.

Soll ich mal aus dem Nähkästchen paludern?
so wie du das jetzt hinstellen willst ist nämlich auch nicht....

Aliki schrieb:Was ist an einem Nein missverständlich?

Das habe ich versucht darzulegen.

Aliki schrieb:Das würde ja bedeuten, dass der Mann, der ein Nein der Frau schon nicht versteht - und darüber hinweggeht, zusätzlich noch körperliche Gewalt seitens der Frau benötigt

Richtig. Das Hindern am Davonlaufen ist übrigens ebenfalls körperliche Gewalt.

An der Stelle versteh ich allerdings nicht, wieso das bei dir in dieselbe Kategorie fällt, wie Sex in Verbindung mit Betäubung durch Drogen [...]

Vielleicht habe ich mich da getäuscht und Sex unter Einfluss mit Drogen kann als Vergewaltigung gesehen werden, da die Frau ihrer Wehrhaftigkeit beraubt wird. Sicher bin ich mir da nicht, aber es ist durchaus möglich, das so zu sehen.

@Scheol


Wikipedia: Samenraub

Scheol schrieb:Vielleicht habe ich mich da getäuscht und Sex unter Einfluss mit Drogen kann als Vergewaltigung gesehen werden, da die Frau ihrer Wehrhaftigkeit beraubt wird. Sicher bin ich mir da nicht, aber es ist durchaus möglich, das so zu sehen.

Ich denke das ist ganz eindeutig so.

@Heijopei

Ja, diese Fälle gibt es und ich bin mir sicher, dass sie auch vor Gericht entsprechend behandelt werden.
Ich will ja nicht so tun, als sei Missbrauch und Vergewaltigung von Männern in irgendeiner Weise weniger schlimm oder zu vernachlässigen, aber es bringt auch nichts so zu tun, als seien Frauen besser gestellt.
In erster Linie erdulden sie fast 100% aller sexuellen Übergriffe. Zum anderen sind diese immer noch gleich schlimm, auch wenn Männer der Meinung sind, sie werden ausgelacht oder benachteiligt. Das ist höchstens ein gesellschaftliches Problem, kein juristisches.

@paranomal

Ich versuche in juristischen, nicht alltagssprachlichen Kategorien zu denken. Aber wie gesagt, ich gebe zu, dass ich mich da stark getäuscht habe und nehme das hier auch zur Kenntnis.

CosmicQueen schrieb: Wenn ein Mann Nein sagt (bezüglich Sex), dann interpretiere ich das nicht als "na, der will ja doch und dränge ihn dazu.

Wie sieht es aus ?

Igergendwelche Statements?

Ich habe durchaus die erfahrung gemacht das zurückgewiesene Frauen einem das Leben schwermachen können, und sich als bemitleidenswerte opfer geben die sich mit der Freundin solidarisieren.

@Scheol

Ja, das macht mich jetzt baff, dass Du das richtig findest! Also ist Deine Aussage:
Frauen, ein Nein reicht nicht, schlagt auch noch zu, denn nur dann kann Mann verstehen, dass Du keinen Sex willst!
Korrigiere mich bitte, gerne!

Deine Darlegungen aus Deinem persönlichen Leben zeigen auf, wie wichtig Prävention ist. Mädchen und Frauen müssen lernen, dass eine selbstbestimmte Sexualität klares Einstehen dafür erfordert.

@Heijopei

Stimmt - Feminismus ist nicht gleichbedeutend mit Gleichberechtigung.
Jedoch nicht alle Feminist_innen haben ein Interesse an Macht-Ideen! Partizipation ist ein gutes Ziel.

Heijopei schrieb:Ich habe durchaus die erfahrung gemacht das zurückgewiesene Frauen einem das Leben schwermachen können, und sich als bemitleidenswerte opfer geben die sich mit der Freundin solidarisieren.

Na, zum Glück bist du ja dann nicht vergewaltigt worden und darum ging es ja nun.

@Aliki

Als erstes: Ich finde es vermessen darüber zu urteilen, wie Frauen ihr Sexualleben gestalten. Auch über innere psychologische Prozesse kannst du nicht urteilen und diese als fehlerhaft zu beschreiben, steht dir nicht zu.

Es gibt Situationen, in denen die Sachlage nicht eindeutig ist und damit muss man sich abfinden.
Missverständnisse sind immer unschön, aber sie gehören zum Leben dazu.

@CosmicQueen

CosmicQueen schrieb:Na, zum Glück bist du ja dann nicht vergewaltigt worden und darum ging es ja nun.

Nein, hier geht um gleichberechtigung, und da ist es nunmal so das mit 2erlei mass gemessen wird .

Alleine schon aufgrund der Themathik ist man bei Frauenbefindlichkeiten sensibiler eingestellt als Männerbelangen gegenüber , schon alleine um den Shitstorm der Feministinen zu vermeiden.

Frauen haben eben eine mächtigere Lobby als wir Männer.

Das Problem bei der Sache ist das jede dahergelaufene Uschi dir was unterstellen kann, und die Opfer/Täter rolle von vornhrein feststeht.

Danke Alice .

@Heijopei

Das kann ein Problem werden. Aber ich sehe auch die Gefahr, dass Urteile zu Gunsten des Täters ausgehen können, der tatsächlich im vollen Bewusstsein Grenzen überschritten hat.

Vergewaltigung und Missbrauch haben schwere psychische Leiden als Folge und das Ende der Tat ist nicht das Ende der Geschichte. Prävention und Strafe sind unabdingbar und es ist sehr schwer es so zu gestalten, dass es keine Fehlurteile gibt. Nahezu unmöglich ist das.

Die gesellschaftliche Debatte ist immer noch sinnvoll, auch wenn ich das Gesetz als ausreichend gut befinde.
Nichtsdestotrotz wird es keine Welt geben, in der Frauen und Männer ein solches Schicksal verwehrt bleibt.

Es gibt Frauen, die nutzen diesen Sachverhalt auf widerlichste Weise aus. (Michael Jackson / Kachelmann)
Es gibt Männer, die trotz einer Vergewaltigung davon kommen. (Simpson)

Was ich sinnvoll fände, ist, dass Frauen, die nachweislich Männern etwas unterstellt haben, um an Vorteile zu gelangen, hart bestraft werden. Denn nicht zuletzt ist das auch ein Missbrauch der Biografie echter Opfer.

@Scheol

Scheol schrieb:Das kann ein Problem werden. Aber ich sehe auch die Gefahr, dass Urteile zu Gunsten des Täters ausgehen können, der tatsächlich im vollen Bewusstsein Grenzen überschritten hat.

So ist es doch schon , wir können eben nicht alles kontrollieren, damit finden wir uns ab oder verzweifeln.

@Scheol
Michael Jackson?

Heijopei schrieb:Nein, hier geht um gleichberechtigung, und da ist es nunmal so das mit 2erlei mass gemessen wird .

Nö, es wird nicht mit zweierlei Maß gemessen, denn eine Vergewaltigung/sexueller Missbrauch wird ja klar definiert und das wurde hier ja schon verlinkt.