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Wie fühlt sich älter werden an?

1.137 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Alter, Veränderung, Weisheit ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Wie fühlt sich älter werden an?

07.09.2025 um 21:56
Zitat von JustsayingJustsaying schrieb:Bevor es soweit ist, moechte ich zumindest die Möglichkeit haben, meinem Leben mit medizinischen Mitteln ein Ende setzten, wenn mir danach ist.
Diese Möglichkeit besteht ja jetzt grundsätzlich auch seit einigen Jahren.


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Wie fühlt sich älter werden an?

07.09.2025 um 22:03
Zitat von nairobinairobi schrieb:Diese Möglichkeit besteht ja jetzt grundsätzlich auch seit einigen Jahren.
Ich werde keinen Arzt finden, der mir gewünschte Mittel gibt, wenn ich sage: "nein; nicht ins Pflegeheim, dann lieber gleich in den Sarg"


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08.09.2025 um 15:28
Zitat von RaspelbeereRaspelbeere schrieb am 05.09.2025:Entsprechend: Mein 2FA fürs Onlinebanking ist ein altes Zweithandy
Auch eine gute Lösung.
Zitat von HyperboreaHyperborea schrieb am 05.09.2025:Ich frage mich nur, ob die Leute beim Sex auch das Smartphone vor der Nase haben.
Hehem die Frage ist gut. Daruf hätte ich auch gerne eine (ehrliche) Antwort von Leuten der "Handy Gen".

Gucky.


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Wie fühlt sich älter werden an?

08.09.2025 um 16:37
Ich sage dass was wohl alle älteren Menschen sagen: Die Zeit rast! Kaum hat die Woche angefangen, ist sie schon wieder vorbei und das so schnell dass ich Angst kriege. Ich bin jetzt 40 und fühle das seit einigen Monaten ganz extrem.

Dann die Gesundheit, ich mache mir Gedanken darüber wer mir beisteht wenn mal was mit mir ist und darüber habe ich vor wenigen Jahren noch keinen Gedanken verschwendet. Ich hab schon eine Baustelle und es warten sicher noch mehr. Da ich Single bin und allein lebe habe ich öfter mal Angst davor spontan im Krankenhaus zu landen oder dergleichen.

Die Einstellung zum Tod hat sich verändert. In meiner Jugend hatte ich panische Angst davor und jetzt bin ich fein damit und sage wenn ich jetzt gehen soll (also ohne ewige schwere Krankheit sondern einfach umfallen und weg) dann ist es okay. Ich hab in 40 Jahren mehr erlebt als andere in 3 Leben und es ist dann in Ordnung solange ich mich nicht lebensunfähig ewig dahin quälen muss.

Die Nerven werden dünner. Ich verstehe jetzt die Alten Leute besser wenn sie über die Jugend meckern und werde wohl selbst so jemand werden oder bin es schon. Da ich Hochsensibel bin, bin ich da eh schon geprägt und ich kann Lärm im allgemeinen und von Kindern und Jugendlichen fast gar nicht mehr ertragen.

Single sein und kein Interesse mehr an Partnerschaften zu haben ist für mich eine ganz neue Situation, in der lebe ich jetzt etwas über 1,5 Jahre. Früher hätte ich mir das nie vorstellen können und jetzt merke ich wie schön einfach das Leben sein kann ohne den Stress den eine Partnerschaft zwangsläufig immer mit sich bringt. Ich finde es heute völlig in Ordnung und es bereitet mir keinen Kummer mehr dass es so ist. Ich habe im Bekanntenkreis so viel mitbekommen wie sich die Partner heimlich betrügen und belügen dass ich damit tatsächlich für mich in Gänze abgeschlossen habe weil ich das nicht will. Ich bereue die Energie und Kraft in so manches gesteckt zu haben was es nicht wert war, heute fehlt mir genau diese vergeudete Power.

Ich beschäftige mich mit tiefgründigeren Themen aber theoretisch war ich schon immer solch ein Mensch.

Also, es werden ganz viele Dinge unwichtig die für dich mal Lebensinhalt waren. Du versöhnst dich mit dem Gedanken irgendwann diese Welt verlassen zu müssen und bist okay damit, hast aber Angst davor gebrechlich zu werden und Hilfe zu brauchen. Die Nerven werden dünner. Du kommst dir selbst näher und es wird dir wichtiger wie es dir selbst geht als den anderen weil man sich ja oft vernachlässigt hat um für andere da zu sein. - So geht es jedenfalls mir.


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08.09.2025 um 16:52
Jetzt sehe ich erst wie alt der Thread ist! Nun, dann bist du ja jetzt selbst über 40 und weißt mehr. 🤭


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08.09.2025 um 17:09
Zitat von Gucky87Gucky87 schrieb:Auch eine gute Lösung.
Bin sehr viel auf Geschäftsreise, wodurch (oft Orte an denen ich noch nie war, somit Navigation, Anrufe für Taxi etc. nötig) mein mitgeführtes Handy dort auch mehr sichtbar ist.
Dafür nehme ich bestimmt nicht mein für 2FA für Onlinebanking und anderes notwendiges Handy mit.
Zitat von Fairy_wiwFairy_wiw schrieb:Ich habe im Bekanntenkreis so viel mitbekommen wie sich die Partner heimlich betrügen und belügen dass ich damit tatsächlich für mich in Gänze abgeschlossen habe weil ich das nicht will.
Für mich hatte ich deshalb früher eine Partnerschaft ausgeschlossen oder als sehr eventuelles Eventuell betrachtet. (Was es mir auch einfacher machte: bin asexuell.)
Fazit: Es fand sich dann zufälligerweise relativ früh (Anfang meiner 20er) jemand mit dem es so gut passte (und passt), dass ich eine Partnerschaft auszuprobieren wagte. Wir waren erstmal einige Zeit "nur" befreundet.
Und Fazit daraus: Mittlerweile 20 Jahre zusammen (etliche Jahre sogar verheiratet) und glücklicherweise, da ist kein Zoff, kein Fremdgehen, keine Zwänge, kein Stress, sondern ein Lebensgefährte der wortwörtlich diese Bezeichnung auch verdient. Ist selten, das ist mir bewusst.
Zitat von Fairy_wiwFairy_wiw schrieb:Dann die Gesundheit, ich mache mir Gedanken darüber wer mir beisteht wenn mal was mit mir ist und darüber habe ich vor wenigen Jahren noch keinen Gedanken verschwendet.
Ich war als Jugendliche länger krank, es sah auch nicht danach aus dass ich auf dem 1. Arbeitsmarkt arbeiten oder vieles machen könnte das ich heutzutage tatsächlich mache. (Früher, die Untersuchungen, die OP-Vorbesprechungen, und das Seufzen von Ärzten auf mein kindliches "Wenn ich mal groß bin, möche ich...", auf mein naives "Kann ich im Herbst ins Schullandheim mitfahren?" hab' ich noch gut im Ohr. Auch die Berufsberatung, die mir ein Berufsförderwerk nahelegte, "und vielleicht noch ein Jahr länger warten".)
Aus dem Grund war ich als Kind, Jugendliche, junge Erwachsene in gesundheitlichen Dingen sehr besorgt, war ja auch berechtigt. Diese unbesorgte Leichtigkeit hat es da bei mir nie gegeben. Bei den meisten Arztterminen kam ein "herber Dämpfer", erst bei späteren, dann schon im Siez-Alter, ein "Schaut gut aus, Sie dürfen ab jetz wieder ...".
Im mittleren Erwachsenenalter wurde es dann etwas "relaxter", Wunschberuf mittlerweile ausgeübt (eine Ausbildung, ein Studium), erst ein, dann ein zweiter interkontinentaler Umzug, aber auch mit dem Hintergedanken: Jetzt einfach viel machen, wo es wieder und noch geht.
(Das ist nachwievor mein Motto. Heißt nicht dass ich wie wild über die Stränge schlage und jetzt den Bungee-Sprung will den ich gar nicht machen darf, aber heißt z.B., dass ich reise, mich gerne Herausforderungen stelle, moderate vertretbare Risiken nach Abwägen eingehe anstatt zurückzuschrecken.)
Ich könnte wieder Probleme mit der "Baustelle" bekommen, die ich früher hatte, oder neue. Achte auf Gesundheit (nie geraucht, nie Alkohol, andere Drogen auch nie, würde bei Übergewicht sofort gegensteuern, lasse Dinge sein die mit der Vorerkrankung nicht empfehlenswert wären), nutze Vorsorgeuntersuchungen, was sicherlich meine Situation verbessert und Risiken verringert, aber ich natürlich trotzdem nicht jemand bin der garantiert nie mehr krank wird sondern realistischerweise das Gegenteil.


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08.09.2025 um 17:30
Zitat von Fairy_wiwFairy_wiw schrieb:Jetzt sehe ich erst wie alt der Thread ist! Nun, dann bist du ja jetzt selbst über 40 und weißt mehr. 🤭
Der Thread altert in Würde. :D
Zitat von Fairy_wiwFairy_wiw schrieb:Ich sage dass was wohl alle älteren Menschen sagen: Die Zeit rast! Kaum hat die Woche angefangen, ist sie schon wieder vorbei und das so schnell dass ich Angst kriege. Ich bin jetzt 40 und fühle das seit einigen Monaten ganz extrem
Eine mögliche Erklärung dafür ist der Umstand, dass möglicherweise emotionale Erinnerungen das Zeitempfinden prägen. Als Erwachsener wird das Leben in dieser Hinsicht eintöniger und alle Alltagsroutinen werden zu Zeitkillern, da das Gehirn sie nicht erinnert sondern einfach ausblendet. Hier gibt es dazu einen interessanten Artikel:

https://www.fr.de/panorama/darum-vergeht-das-leben-im-alter-schneller-experte-entlarvt-zeit-killer-zr-93799998.html
Zitat von Fairy_wiwFairy_wiw schrieb:Die Einstellung zum Tod hat sich verändert. In meiner Jugend hatte ich panische Angst davor und jetzt bin ich fein damit und sage wenn ich jetzt gehen soll (also ohne ewige schwere Krankheit sondern einfach umfallen und weg) dann ist es okay
Als junger Mann hatte ich keine Angst vor dem Tod, weil ich mir schlicht nicht vorstellen konnte, sterblich zu sein. Inzwischen bin ich dem Sensenmann schon das zweite mal knapp von der Schippe gesprungen; seither sehe ich jeden Tag als Geschenk an, das es zu genießen gilt.
Zitat von RaspelbeereRaspelbeere schrieb:Ich könnte wieder Probleme mit der "Baustelle" bekommen, die ich früher hatte, oder neue. Achte auf Gesundheit (nie geraucht, nie Alkohol, andere Drogen auch nie, würde bei Übergewicht sofort gegensteuern, lasse Dinge sein die mit der Vorerkrankung nicht empfehlenswert wären), nutze Vorsorgeuntersuchungen, was sicherlich meine Situation verbessert und Risiken verringert, aber ich natürlich trotzdem nicht jemand bin der garantiert nie mehr krank wird sondern realistischerweise das Gegenteil.
Zitat von Fairy_wiwFairy_wiw schrieb:Dann die Gesundheit, ich mache mir Gedanken darüber wer mir beisteht wenn mal was mit mir ist und darüber habe ich vor wenigen Jahren noch keinen Gedanken verschwendet
Ich wünsche Euch ein langes, gesundes und erfülltes Leben.

Liebe Grüße

zongo


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08.09.2025 um 17:43
Zitat von therealzongotherealzongo schrieb:Ich wünsche Euch ein langes, gesundes und erfülltes Leben.
Dankeschön :) Und ich wünsche es dir auch.

Manchmal wurde ich schon zynisch gefragt, wegen Achten auf Gesundheit: "Und, willst dann mal gesund sterben?"
Und meine ehrliche Antwort darauf: Ja, das wäre optimal, gesund (= ohne längere Zeit wesentlich krank gewesen zu sein) irgendwann mal, bevorzugt natürlich im hohen Alter, zu sterben.
Unter Verwandten habe ich das teilweise so gesehen, teils das genaue Gegenteil, z.B. einen Großvater, den ich nur krank kannte. Er hatte COPD oder Lungenkrebs (entsprechende Risikofaktoren bei ihm durch Beruf und Rauchen vorhanden, Behandlung und Beschwerden die ich mitbekam hätte zu beidem gepasst), in der Familie nannte man es nur "die Schnauferei". Ich war damals noch klein, aber er hat mir da schon leid getan, weil klar war dass er vieles nicht mehr konnte das er wollte.


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08.09.2025 um 17:55
Zitat von off-peakoff-peak schrieb:Alte, die nicht mehr arbeiten können oder gar Hilfe und medizinische Betreuung brauchen, sind für jede Gesellschaft eine Last
??
Zitat von Fairy_wiwFairy_wiw schrieb:Ich habe im Bekanntenkreis so viel mitbekommen wie sich die Partner heimlich betrügen und belügen dass ich damit tatsächlich für mich in Gänze abgeschlossen habe weil ich das nicht will.
Der meiste Stress kommt ja von Beziehungen. Also Menschen untereinander.

Von 100 Verheirateten trennen sich 50% nach den ersten Jahren, von den restlichen 50% ist die Hälfte unzufrieden, bleiben also noch 25% zufriedene.

Ich als Single, habe mindestens drei Scheidungen, zig Ehekräche, fremdgehen und andere Katastrophen übersprungen.

Je älter man wird, desto anspruchsvoller wird man auch, was dem Partner angeht. Und da Menschen per se Egoisten sind, sage ich mir, klappt das sowieso eh nie. Zufrieden sind ganz wenige. Also die Quote stimmt nicht.

Eine lose Bekanntschaft kann ich mir schon vorstellen. Aber nicht mehr dieses ganze Brimborium wie Heirat und all dieses Zeug. Ich weiß nicht wie viel falsche Hoffnungen sich die Leute in diesen Beziehungssachen legen. Nach der Honeymoon Phase kommt der Alltag, und daran scheitern die meisten Ehen.

Ganz selten sitzen Oma und Opa vertraut auf der Bank und blicken auf ein gemeinsames Leben zurück.


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08.09.2025 um 18:17
Zitat von HyperboreaHyperborea schrieb:Aber nicht mehr dieses ganze Brimborium wie Heirat und all dieses Zeug.
Diese ganze Sache mit weißem Kleid, Anzug, Goldringen, riesen Fest... fand ich schon immer unangenehm. Allein der Trubel. Die Leute, der Aufwand, das "Zeug" anziehen sollen, dieses ganze romantische, war auch als Kind nie "in der Prinzessinnen-Phase", mag sowas nicht. Und dafür so viel Geld ausgeben? (Es gibt Menschen die gar einen Kredit für die Hochzeit aufnehmen, oh Schreck!)
Mein Mann und ich haben geheiratet - aber bewusst ohne romantisches Brimborium.
Wir haben damals bereits gute 10 Jahre zusammengelebt, wollten dann beide ins Ausland (ich hatte eine Zusage für eine Stelle an einer Uni), was für ihn nur ging unter der Bedingung: heiraten. (Arbeitsvisum für mich, "dependent"-Visum für ihn als Ehemann, dann damit Stellensuche für ihn.)
Anstatt auf einmal zu getrennten Wohnungen und Besuchs-Interkontinentalflügen zu wechseln (oder die Stelle sausen zu lassen), entschieden wir uns zu heiraten. Geändert hat sich genau deshalb nichts für uns. Verheiratet zu sein hat uns bislang geholfen zwei Interkontinentalumzüge zusammen zu machen und wie gewünscht zusammenzuleben, ohne Umstände wie teure und seltene Besuchsflüge.

Meine Eltern: kenne ich leider kaum anders als zerstritten. (Bis heute nicht geschieden, und nein, das finde ich nicht gut sondern gruselig.)
Zitat von HyperboreaHyperborea schrieb:Je älter man wird, desto anspruchsvoller wird man auch, was dem Partner angeht.
Würde da aus bestimmten Gründen sagen, dass ich wahrscheinlich schon als Teenager (darum: keine Beziehung), junge Erwachsene da überdurchschnittlich anspruchsvoll war - weil es mit anderen Menschen sowieso schon oft nicht passte. Anecken, Stress, Interessen passen nicht, Werte passen nicht zusammen. (Wundert m.E. auch nicht; der Kontrast war einfach meist deutlich, bin zusätzlich zu meiner körperlichen Behinderung auch Autistin.) Was ich immer wieder unter Gleichaltrigen als Beziehungsinhalt sah, das passte für mich nicht. Auch nicht, was da toleriert wurde oder wie gering die Ansprüche waren (beziehe mich aufs Verhalten von Partnern; bin betreffend Aussehen, Behinderungen etc. sehr flexibel).
Bei meinem Mann war es übrigens ähnlich: Er war bis er mich kennenlernte durchgängig Single, da waren auch keine "Kandidatinnen".


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08.09.2025 um 19:23
Zitat von HyperboreaHyperborea schrieb:Je älter man wird, desto anspruchsvoller wird man auch, was dem Partner angeht. Und da Menschen per se Egoisten sind, sage ich mir, klappt das sowieso eh nie. Zufrieden sind ganz wenige. Also die Quote stimmt nicht.
Eine lose Bekanntschaft kann ich mir schon vorstellen. .....Ich weiß nicht wie viel falsche Hoffnungen sich die Leute in diesen Beziehungssachen legen.
Ist doch gut, anspruchsvoll zu sein :-):
Da ganz und gar passen tut es nie, aber dann sind da Freunde, mit denen man dieses gerne unternimmt, und andere Freunde, mit denen man sich trifft, um jenes zu machen.
Und enstpannte + Freundschaften gibt es auch - niemandem, mit dem ich es im Alltag aushalten würde, aber doch um eine gute Zeit miteinander zu haben.
Und mit mir alleine halte ich es auch aus, in der verbleibenden Zeit. Und den Büchern, dem Garten, etc.....


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09.09.2025 um 05:17
Zitat von RaspelbeereRaspelbeere schrieb:Mein Mann und ich haben geheiratet - aber bewusst ohne romantisches Brimborium
Ich glaube, das mit der ganzen pompösen Heiraterei, ist Volklore oder von der Religion vorgegeben. Was da bei den Juden und Arabern so vorbestimmt ist. Auch wir Christen haben diese Tradition. Aber passt denn diese Tradition in die heutige Zeit?

Älter werden halt auch sehr viel mit Ent-Täuschung zu tun. Ich sehe viele Dinge jetzt anders.
Serien aus meiner Kindheit, wie Raumschiff Enterprise, haben mich damals als Kind fasziniert. Heute finde ich sie eher lustig. Leider haben Lebenserfahrungen auch viel mit Entzauberung zu tun. Deshalb sind wir auch nicht mehr so leicht beeinflussbar, wie die Jugend, die jeden Trend hinterher rennt. Wir wissen, warum das alles gemacht wird. Das nennt sich wohl reifer werden.

Konflikte zwischen jungen und alten Menschen wird es wohl immer geben, und gab es immer. Einfach weil die Ansprüche ganz anders sind.
Jugend hat auch ganz viel mit Aufmüpfigkeit und Opposition zu tun. Es gehört einfach zum jung sein dazu, und das ist auch gut so. Sonst würden wir uns gar nicht weiterentwickeln. Je älter ich werde, dass du konservativer sind meine Werte.


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09.09.2025 um 07:46
Zitat von HyperboreaHyperborea schrieb:Ich glaube, das mit der ganzen pompösen Heiraterei, ist Volklore oder von der Religion vorgegeben.
Und es ist auch ein ziemlicher Markt, auf dem sich gutes Geld verdienen lässt. Wahrscheinlich wird es auch deshalb so "propagiert". Das fängt bei den Kleidern an und hört bei irgendeiner Location auf, die man unbedingt mieten muss.
Zitat von HyperboreaHyperborea schrieb:Aber nicht mehr dieses ganze Brimborium wie Heirat und all dieses Zeug. Ich weiß nicht wie viel falsche Hoffnungen sich die Leute in diesen Beziehungssachen legen.
Wahrscheinlich besteht das Älterwerden zu einem guten Teil darin, von Träumen Abschied zu nehmen. Also festzustellen und sich einzugestehen dass dieser oder jener Wunsch den man so in jungen Jahren hatte, sich aus welchen Gründen auch immer nicht verwirklichen ließ und dass es wohl auch nichts mehr werden wird.

Das kann beruflich sein aber eben auch privat. Also wenn man sich z. B. immer eine dauerhafte, langfristige Beziehung gewünscht hat und dann feststellen muss, dass man eben nun doch irgendwie länger Single gewesen ist als in einer Beziehung.

Und dass man dann merkt, man ist für dieses Beziehungsding eigentlich gar nicht geschaffen.

Das kann dann natürlich zu Resignation und Enttäuschung führen, es kann aber auch bedeuten, dass man sich nicht mehr selbst unter Duck setzt jetzt aber doch unbedingt diesen Wunsch zu verwirklichen. Und dass man erkennt, dass es auch so, ohne diesen großen Wunsch verwirklicht zu haben, ganz nett ist im Leben.

Ich z. B. hatte immer die Vorstellung, beruflich eine ganz bestimmte Sache machen zu wollen. Aber es klappte nie in dem Bereich eine Stelle zu bekommen und stattdessen hatte ich dann immer Möglichkeiten auf einem anderen Gebiet. Sehr gute Möglichkeiten, nach denen sich andere die Finger lecken würden. Aber ich war damit immer ein wenig unzufrieden, weil es eben nicht mein Traumberuf war.

Im Laufe der Zeit wurde das aber immer unwahrscheinlicher, dass ich da noch den Einstieg finden kann, einfach weil bei Bewerbungen dann als Konkurrenz dann mittlerweile mehrjährige Berufserfahrung auf dem Gebiet hatte.

Erst mit Mitte 40, als ich dann noch einmal bei einer Stellenbesetzung ziemlich weit oben landete, aber eben nicht auf Platz 1, habe ich mich bewusst von dem Gedanken endgültig verabschiedet.

Das hat auch seine Vorteile, weil ich so mit meiner jetzigen Position (die objektiv auch nicht so schlecht ist) nun eigentlich ganz zufrieden bin.


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09.09.2025 um 12:50
Zitat von HyperboreaHyperborea schrieb:Ich glaube, das mit der ganzen pompösen Heiraterei, ist Volklore oder von der Religion vorgegeben. Was da bei den Juden und Arabern so vorbestimmt ist. Auch wir Christen haben diese Tradition. Aber passt denn diese Tradition in die heutige Zeit?
Wir sind nicht religiös.
Wie gesagt, wir wollten kein pompöses Fest, sondern haben es als rein bürokratischen Vorgang angesehen um offiziell zu machen was auch bislang für uns der Fall war.
Warum geheiratet? Weil (leider) die meisten Länder für die Mitnahme des Partners mit einem "dependent"-Visum zum Arbeitsvisum eine Heiratsurkunde verlangen. (Es gibt ganz wenige Länder, denen z.B. der Nachweis, eine bestimmte Anzahl von Jahren zusammengelebt zu haben und ein von beiden unterschriebenes Formular reichen.)

Ob diese in die Zeit passt? Religiös - muss jeder selbst wissen.
Dass man durchaus mit einem Partner lange bis evl. das ganze Leben zusammenbleibt? Finde ich möglich (bei uns sind es mittlerweile 20 Jahre). Dass dann Trennungen verpönt bis verboten sind, wenn man das so handhabt? Fnde ich ganz schlimm.
Hochzeiten oder auch anderes als pompöse Feste für die sich sogar verschuldet wird gibt es auch ohne Religion. Nachdem das "kirchliche Heiraten" immer seltener wird: Pompöse Feste sind auch nach rein standesamtlichen Hochzeiten anzutreffen.
Da scheinen sich viele einem gesellschaftlichen Zwang zu unterwerfen. (Der bei uns sicherlich weniger wirkt; ich bin autistisch, bei meinem Mann besteht Verdacht auf Autismus. Wir können auch mit Statussymbolen, "das macht man so" etc. nichts anfangen.) Man bekommt ja immer wieder mit, dass Menschen ihre Hochzeitsvorbereitungen als stressig erleben - warum macht man es dann (anstatt z.B. nur den bürokratischen Vorgang, oder ein sehr kleines Fest)?


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09.09.2025 um 15:30
@brigittsche

Deinen Zeilen kann ich nur zustimmen.

Wenn Träume sterben, dann wird es kalt hiess mal ein Satz in einem Lied.
Aber denkt man mal genauer darüber nach, waren viele Illusionen dabei, Träumereien, die mit der Wirklichkeit aber auch gar nichts zu tun haben.
Irgendwann im Laufe des Lebens siedelt sich jeder dort an, wo es ihm passt. Bewusst oder Unbewusst.

Ich habe ein ganz anderes Bedürfnis von Nähe, als die meisten Menschen. Ein Vereinsmeier war ich auch nie.
Eine leise, lose Beziehung ist noch am besten für mich, wenn überhaupt.
Ich vermute bei mir auch autistische Züge neben ADHS, zu enger Kontakt und die ständige Aufmerksamkeit auf den Partner richten, kann ich nicht. Weil ich viel zu oft in meinem Innenleben stecke. Natürlich will ich nicht einsam sein, aber es gibt wenige Partner, die da mitspielen. Nun ja, vielleicht doch in meinem Alter. Da geht man sowieso alles langsamer gelassener an.


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09.09.2025 um 16:30
Zitat von HyperboreaHyperborea schrieb:Ich habe ein ganz anderes Bedürfnis von Nähe, als die meisten Menschen. Ein Vereinsmeier war ich auch nie.
Eine leise, lose Beziehung ist noch am besten für mich, wenn überhaupt.
Ich vermute bei mir auch autistische Züge neben ADHS, zu enger Kontakt und die ständige Aufmerksamkeit auf den Partner richten, kann ich nicht. Weil ich viel zu oft in meinem Innenleben stecke. Natürlich will ich nicht einsam sein, aber es gibt wenige Partner, die da mitspielen. Nun ja, vielleicht doch in meinem Alter. Da geht man sowieso alles langsamer gelassener an.
Das kann ich sehr gut nachvollziehen - darum fand ich das, was ich (gerade jung, danach war ich ja nicht mehr "zu haben") bei anderen als Inhalte und Ausgestaltung von (Partner-)Beziehungen sah als wenig erstrebenswert bis regelrecht gruselig. Diese verschlüsselte Kommunikation, das Achten auf Außenwirkung, die Konventionen, das manipulative Verhalten.
Ich habe auch nie aktiv Partnersuche betrieben. Eher: "Ich würde es nicht ausschließen falls zufälligerweise mal jemand passen sollte."
An meinem Partner, kennengelernt als Freund, fand ich von Anfang an angenehm: Seine ruhige Art (auch im wortwörtlichen Sinne: er mag auch keine vollen, lauten Orte), fragen statt aburteilen, klar mitteilen statt raten lassen, Vertrauen und Gelassenheit statt Eifersucht, keine Priorisierung von Sexuellem, so zu sein wie er ist und dazu zu stehen anstatt sich Anpassung aufzuzwingen. Ihm dürfte ähnliches an mir zugesagt haben.
So haben wir es auch schon zusammen in Mini-Wohnungen (jahrelang im Studium kleine Einzimmerwohnung, immer wieder zwischendurch bei Umzügen wenn man zwischendurch nur ein Zimmer bekommt) ausgehalten. Wir können uns auch zurückziehen, während wenige Meter daneben der jeweils andere sitzt.

Und ein Vereinsmeier: War ich auch nie. Teilweise war ich in Vereinen tätig, üblicherweise aus praktischen Gründen, z.B. wenn die fürs Hobby genutzten technischen Gerätschaften einfach nicht für zu Hause möglich waren. Waren/sind dann stark interessenbasierte Tätigkeiten, d.h. nich "Heimatverein" (für allgemein Geselligkeit), sondern z.B. ein Verein für Radioastronomie (da arbeiten ein paar super interessierte Nerds daran, so eine Anlage aufzubauen und zu betreiben).

Zu ADHS tendiere ich übrigens nicht, mein Mann aber schon.


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09.09.2025 um 20:49
Zitat von RaspelbeereRaspelbeere schrieb:Wir können uns auch zurückziehen, während wenige Meter daneben der jeweils andere sitzt.
Genau das wäre auch mein Ideal. Ich hatte mal einen Freund, der war genauso wie ich, wir konnten nebeneinander sein, und Schweigen, ohne dass es bedrückend wirkt. Ich mag Partner nicht, ich ständig Aufmerksamkeit einfordern. Liebesbeweise und so.

Älter werden, hat auch viel mit Gelassenheit zu tun. Und für mich ist es auch nicht schlimm, wenn ich mich langsam aus diesem ganzen IT und Internet Gedöns verabschiede. Früher war ich ja richtig nerdig.
Vor 40 Jahren hatte ich meinen ersten PC. Da war an Windows noch gar nicht zu denken. Ich habe mich auch lange gesträubt, ein Smartphone zu besitzen. Das zieht zu viel Aufmerksamkeit ab.
Ich bin so lala noch auf dem laufenden, was so sein muss.
Lieber einfach mal entspannt ein richtiges Buch lesen. (Buch, das ist so ein Papierding).

Schön für dich wenn es mit deinem Partner so klappt! Da hast du ja richtig Glück gehabt.


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09.09.2025 um 21:15
Zitat von HyperboreaHyperborea schrieb:Ich mag Partner nicht, ich ständig Aufmerksamkeit einfordern. Liebesbeweise und so.
Ist bei uns genauso.
Mein Partner ist mir wichtig, wir teilen viele Interessen, wenn nötig kümmere ich mich um jeden Sch*** (umgekehrt selbiges) - sind beide aber nicht der Typ für "ja den Jahrestag nicht vergessen" oder "Geschäftsreise, sagt hat schlechten Empfang - ob das wohl stimmt?".
Zitat von HyperboreaHyperborea schrieb:Lieber einfach mal entspannt ein richtiges Buch lesen. (Buch, das ist so ein Papierding).
Bücher sind bei mir auch durchgängig gedruckte Exemplare.
Zitat von HyperboreaHyperborea schrieb:Ich habe mich auch lange gesträubt, ein Smartphone zu besitzen. Das zieht zu viel Aufmerksamkeit ab.
Ebenso.
Gekauft habe ich mein erstes (wie mein jetziges: gebraucht, nicht teuer, Prepaid) nach folgender Situation:
Geschäfsreise, nachts im Regen mit Regenschirm, Taschenlampe und durchweichtem Google-Maps-Ausdruck (vor der Reise angefertigt) retour zum Hotel laufen. Andere schon leicht nervige Situationen wie Links die zur Bestätigung von etwas das für eine Reise relevant ist von unterwegs (noch vor Ankunft im Hotel) angeklickt gehören, Rumbalanciererei mit dem Laptop - Smartphone hätte in eine Hand gepasst.
Bin viel auf Geschäftsreise (und immer wieder weiträumig umgezogen), brauchte es immer mehr.
Seit dem letzten Umzug brauche ich es auch für Übersetzung unterwegs. Klar lerne ich die Sprache, aber sitz' mal z.B. mit sechs Monaten Sprachkenntnissen als Kunde beim Finanzamt oder mit zwei Jahren Sprachkenntnissen beim Arzt für 'ne Zweitmeinung, wenn jeweils keine kompatible Sprache gesprochen wird... (die oft kompatible Sprache "Englisch" ist hier sehr wenig verbreitet) Der gute alte "Taschenübersetzungscomputer" kann da nicht mithalten.
Darum: Hab's, nutze es und finde es für o.g. Dinge sehr praktisch.
Zur Aufmerksamkeit: Damit habe ich kein Problem - hat ja 'nen Ausschalter. Meines ist ausgeschaltet sofern es nicht gerade aktiv benutzt werden muss wie in obigen Situationen oder zum Telefonieren.
Zitat von HyperboreaHyperborea schrieb:Schön für dich wenn es mit deinem Partner so klappt! Da hast du ja richtig Glück gehabt.
Danke! Gebe aber auch zu, sehr wählerisch gewesen zu sein - hinsichtlich Kritierien die etwas mit der Persönlichkeit zu tun haben, weil mir klar war (auch, wie ich insgesamt mit "beliebigen" Menschen zurechtkomme oder eben nicht), dass das das größte Konfliktpotenzial darstellen dürfte. (War entsprechend nicht wählerisch bzgl. anderer Kritierien, wie Aussehen, Größe, Einkommen, Status... Derartiges ist mir arg schnuppe.)


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10.09.2025 um 04:54
Zitat von HyperboreaHyperborea schrieb:Ich hatte mal einen Freund, der war genauso wie ich, wir konnten nebeneinander sein, und Schweigen, ohne dass es bedrückend wirkt. Ich mag Partner nicht, ich ständig Aufmerksamkeit einfordern. Liebesbeweise und so.
Meinst Du einen Freund oder Partner?

Ich finde es schön, mit jemandem zusammen zu leben. Wahrscheinlich aber auch, weil ich das eigentlich immer so gewöhnt war.
Wenn Kinder aus dem Haus gehen ist das ja auch so eine Sache. Manche kommen besser damit klar, andere schwerer.


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10.09.2025 um 05:25
@nairobi

Einen guten Kumpel, nein, ein Freund. Er war weder manipulativ noch Raum fordernd. Er war ruhig, verlässlich, loyal.

Wenn die Kinder aus dem Haus gehen, werden viele Beziehungen in Frage gestellt. Zu oft sind Ehen ja nur noch zweckgebunden, der Kinder wegen. Evolutionär sinnvoll.

Ich weiß gar nicht, ob hier in dem Kontext der Begriff Midlife Crisis schon kam.
Da kauft Mann sich dann ein Motorrad und will es noch mal richtig krachen lassen. Und Frauen bekommen the Eyes of Lucy Jordan...
Wenn man diese Klippe umschifft hat, läuft das Schiff wohl in ruhigere Fahrwasser.


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