Mit wie wenig Geld kann man leben?

gastric schrieb:Wieviel der körper braucht, ist eine individuelle sache aber auch eine antrainierte. Bei einem kilo brot mit belag wäre ich den tag über satt gewesen. So manchesmal steckt hinter hunger eine ganz andere ursache. Oftmals ist es die simple verwechslung mit durst.... nach einem kilo wasserziehendem brot mit bisl feuchtem belag sicherlich nichteinmal so abwägig.

Da mag was dran sein. Ich trinke beispielsweise sehr viel. Nicht, weil ich durstig bin, sondern einfach, weil ich aufgrund einer Nierenerkrankung nen bestimmtes Pensum halten muss. Essen tue ich etwas weniger als meiner Achtjähriger, der gefühlt die kleine Raupe Nimmersatt ist. Der ist aber von Übergewicht trotzdem weit entfernt, im Gegenteil. Der ist ein wenig zu leicht. Und er braucht diese ständige Kalorienzufuhr. Er ist aber auch ständig in Bewegung, schläft sehr wenig und wenn er mal schläft, ist er auch ständig in Bewegung. Er kann essen, soviel er will. Die einzige Regel: es muss was vernünftiges sein, also keine Gummibärchen oder Chips, sondern Äpfel, Vollkornbrot oder ähnliches. Und ich habe das Glück, dass er für einen Autisten relativ viele verschiedene Lebensmittel isst. Was eher nen Problem ist, ist, dass er auf bestimmte Verpackungen fixiert ist. Nudeln MÜSSEN aus dem Barillakarton kommen. Wenn er nicht da ist, fülle ich einfach die Billignudeln um und schon isst er sie wieder :D insofern Glück im Unglück.

MissMary schrieb:Wir haben jahrelang einfach nur bei Aldi eingekauft und dabei auch gespart, aber leider ist es ja so, dass die nun ihre Strategie geändert haben und die neue nicht mehr mit meiner übereinstimmt. :-)

Das hat hier zur Folge, dass die Eigenmarken vom Supermarkt direkt neben Aldi günstiger sind, als viele Aldiprodukte. Anderswo mags noch günstiger sein, aber es sind die einzigen Läden, zu denen ich komme. Aber schon interessant, weil ich aufgewachsen bin mit der Prämisse: wir gehen nicht in den Supermarkt, da kostet alles mehr als beim Discounter.

Becky schrieb:Das hat hier zur Folge, dass die Eigenmarken vom Supermarkt direkt neben Aldi günstiger sind, als viele Aldiprodukte. Anderswo mags noch günstiger sein, aber es sind die einzigen Läden, zu denen ich komme. Aber schon interessant, weil ich aufgewachsen bin mit der Prämisse: wir gehen nicht in den Supermarkt, da kostet alles mehr als beim Discounter.

So war es bei uns auch - bei uns ist es nun paradoxerweise oft so, dass die Markenartikel im Angebot günstiger sind als die No-Name Sachen bei Aldi. Man muss nun echt gezielt in den Supermärkten einkaufen ... bei uns hat z.B. die Frischetheke von Edeka immer einen offenen Schnittkäse für 60 Cent - 70 Cent pro 100g im Angebot. Das schafft Aldi nicht mehr ... und man spart die ganze Plastikverpackung. Dummeweise macht das die Haushaltsführung wieder umständlicher, da man wieder mehr im Pulk kaufen muss (wir versuchen gleichzeitig Plastikmüll zu reduzieren) und wieder mehr daheim lagern.

Bei uns gab es einen VHS Kurs "Kochen mit der Natur" - da habe ich wieder viel gelernt, was ich noch von meiner Oma "wusste", aber nicht mehr wusste, wie Oma das gemacht hat. Und im Winter haben die Landfrauen einen Kochmittag abgehalten "Kochen mit regionalen Produkten" - das war auch gut ... Da hat es echt Einsparpotential gegeben, wir kochen nun wieder viel öfter mit Kraut.

gastric schrieb:Ich rechne immer mit 2 festen mahlzeiten, 3 sind für mich nicht notwendig (auch als kind hatte ich nur 2 und bin nicht verhungert oder war in irgendeiner form unterernährt, mangelernährt oder mager).

Mir geht es auch so - ich esse nur zweimal am Tag und könnte noch locker 10-15kg abnehmen. Dabei fahre ich schon alle Kleinstrecken mit dem Rad ...

Nur für Lebensmittel?

Also ich achte nicht extrem drauf, wieviel Geld ich für Essen ausgebe, aber etwas schon. Allein schon aus dem Grund, weil ich mich nach Möglichkeit ,,gesund" ernähren will, viel Sport mache und Vorstellungen habe, mit welchem Aussehen und Gewicht ich mich am wohlsten fühle.
Bin aber kein Fanatiker, der jetzt ganz genau Kalorien zählt usw., es darf auch mal Schokolade sein oder Subway :D

Grundsätzlich esse ich als Basis viel Haferflocken, Reis, Bulgur, Rote Linsen und häufig Nudeln.
Das sind Sachen, die sind sehr lecker, wenn man sie richtig zubereitet und sie kosten vergleichsweise sehr wenig, finde ich. So ein 5kg-Sack Rote Linsen beispielsweise...7€?
Haferflocken, 500g vielleicht 40 Cent, Reis 1kg auch Centbereich...

Also echt nicht viel, auch wenn man nicht die billigste Variante nimmt.

Mit den Haferflocken mach ich mir gerne entweder morgens frisch ein Müsli mit Rosinen, Erdnüssen und Milch oder ich mach das abends fertig und lass es über Nacht in einem Glas im Kühlschrank ziehen.
Leckeres Frühstück! Macht satt, hat viel Proteine und anderes gutes Zeug.

Eier esse ich auch regelmäßig, Quark, Oliven, Paprika, Mohrrüben, Tomaten, Knoblauch und Schalotten...
Manchmal Käse, heute aber weniger, als früher.
Es gibt viele Kombinationen, gerade wenn man mit Gewürzen gut umgehen kann.
Oft kommen Peperonis in meine Gerichte.

Fleisch gibt es manchmal, aber selten. Ich find einige Gerichte echt lecker und mach mir Steaks, Chili oder so, wenn ich Bock drauf hab, aber notwendig ist das nicht. Insgesamt würde ich sagen, dass ich sehr wenig Fleisch esse und das ist kein Verlust oder so.

Gar nicht kaufe ich mir Wasser in Flaschen, Leitungswasser reicht völlig, bis jetzt bin ich nicht dran gestorben :D

Ich würde sagen, im Monat gehen ca. 100€ für Nahrungsmittel drauf, das ändert sich sicherlich in Abhängigkeit davon, wie genau ich drauf achte beim Einkaufen.

Was sich meiner Meinung nach richtig lohnt, ist die Mitnahme von selbstgemachtem, vorbereitetem Essen auf Arbeit und unterwegs, wenn man länger unterwegs ist. Dann hat man nicht das Problem, sich irgendein fastfood oder Billigkram reinziehen zu müssen. Ich mach mir fast täglich eine Bento-Box fertig und nehm die mit auf Arbeit.

Ein Begriff, der mir immer wieder auffällt, ist ,,Armeleuteessen".
Also die Bezeichnung für Gerichte, die ,,früher" nur von Armen gegessen wurden und mal als minderwertig galten, weil billig zuzubereiten.
Ich finde diese Gerichte häufig ziemlich lecker, muss ich sagen!

Eintöpfe, Curry, Gerichte mit Haferflocken und Kartoffeln...

Immer wieder werden die Sachen ja auch mit einem geilen englischen Begriff als neuer Trend aufgetischt, Stichwort one-pot-cooking :D
Ja, toller Trend. Auf Deutsch nennt man das einfach Eintopf. Gibt es schon seit wasweißich...

Kc schrieb:,,Armeleuteessen".

Fisch war früher ein "Armeleuteessen", da er preiswert war.
Ich kannte es noch, das traditionell gekocht wurde, Fleisch gab es "nur" Sonntags.

Karfreitag Fisch.

Heute wird doch im Großen u. Ganzen das gekocht, worauf man Appetit hat, ungeachtet, ob Feiertag, jedenfalls halte ich das so.

@borabora

Richtig, wir leben in Deutschland in solch einem Überfluss an Waren, hier Nahrungsmitteln, die zudem in vielen Fällen extrem billig sind, dass wir buchstäblich essen können wann und was wir wollen.
Klar, die Beispiele, warum man das nicht kann und wer das nicht kann gibt es auch, ich hacke ganz sicher nicht auf Leuten rum, die wenig Geld haben. Und ich halte auch keinem Moralpredigten, weil er oder sie sich so ernährt, wie er es will.
Aber vom Grundsatz her haben wir eine große Überversorgung.

Erstaunlicherweise hab ich aber auch schon die Erfahrung gemacht, dass sich Leute
richtig angegriffen fühlen können und wütend werden, wenn man sagt, dass auch pro Person mit 100 oder 150€ monatlich gesunde Ernährung möglich sei.
Da wurde dann rumgemault, ich sei hasserfüllt, ich sähe auf Arme herab, blablabla... Internetforen eben :D

Dabei hab ich überhaupt nichts gegen eine Person oder Gruppe gesagt.

@borabora

Das ist insgesamt ein großes Problem heutzutage. Essen dient vielen Dingen, aber kaum noch dem worum es geht - dem Körper Nährstoffe zu geben.

Wenn man mal durch einen stinknormalen Supermarkt geht findet mal enorm viele Dinge. Allerdings sind gefühlte 95% davon absolut unnütz und dienen nur einem bzw. 2 Zwecken - Als Genussmittel und als Einnahmequelle für diverse Unternehmen.

Wenn man von den Nahrungsmitteln alles entfernen würde was man nicht brauch, dann wäre der Laden quasi leer.

Diese Masse an „Genussmitteln“ die sich mittlerweile als Nahrungsmittel etabliert haben, führen außerdem dazu, dass die Gesellschaft immer übergewichtiger wird und auch immer mehr Krankheiten entwickelt.

Kc schrieb:Erstaunlicherweise hab ich aber auch schon die Erfahrung gemacht, dass sich Lezte richtig angegriffen fühlen können und wütend werden, wenn man sagt, dass auch pro Person mit 100 oder 150€ monatlich gesunde Ernährung möglich sei.
Da wurde dann rumgemault, ich sei hasserfüllt, ich sähe auf Arme herab, blablabla... Internetforen eben :D

Das ist genau der Tenor, der hier herrscht. Genau so wurde auf jedes Sparargument gemotzt. :Y:

Zumindest von denen, die das als Angriff sehen. :D

@Kc

Eigentliches Thema ist ja, mit wie wenig Geld man leben kann.

Wenn ich einige Abstriche machen würde und wollte, dann würde man sich wundern.
Aber wozu u. wem würde das nutzen.

Man ist alles andere als oberflächlich, wenn man mal zum Friseur geht oder sich eine Pizza bestellt.
Natürlich muss man sich, wenn man wenig Geld zur Verfügung hat, mit den Begebenheiten arrangieren.

Aber keine Ahnung, ob das auf Dauer ein Zustand ist, auch für Kinder.
Ganz vom Konsum fernhalten kann man sie ja auch nicht, oder doch, geht mit der "richtigen" Erziehung.

Immer "knausern" (müssen) ist eben nichts für alle Menschen.

DieGarnele schrieb:Wenn man von den Nahrungsmitteln alles entfernen würde was man nicht brauch, dann wäre der Laden quasi leer.

Das mag richtig sein, aber was soll man nun daraus schließen?

borabora schrieb:Aber keine Ahnung, ob das auf Dauer ein Zustand ist, auch für Kinder.

Natürlich nicht! Hartz4 ist doch auch zur Überbrückung gedacht und nicht als Rente bis zum Tod :)

Du bist doch auch wieder aus dem Bezug raus und somit das beste Beispiel. Du hast Verantwortung für dein Leben übernommen. Verantwortung, die man mMn nicht auf Dauer auf "den Staat" abwälzen kann.

Den Gedanken, dass man zunächst selbst für sich und noch mehr für seine Kinder verantwortlich ist, den vermisse ich schon oft.
Für den Grundbedarf ist gesorgt, dafür muss man keine Energie aufwenden. Nun kann man doch die freie Energie in Bemühungen zur Verbesserung, der Lebenssituation stecken, oder nicht?
Wir sind doch ein Land mit wahnsinnig viel Chancen auf Bildung, Ausbildung, Förderung. Dazu Fachkräftemangel in so vielen Bereichen.
Was heisst Fachkräfte? Wir wären schon froh wenn wir eine Stationshilfe finden würden, die einem Arbeiten, wie saubere Wäsche einsortieren oder das Essen verteilen abnehmen kann. An den Patieneten, wo es "eklig" werden könnte, kommen Ungelernte sowieso nicht. Leider kommt, gerade bei Ungelernten mit Kindern oft die Frage auf, warum sie für 200-300 Euro mehr im Monat überhaupt arbeiten sollen? Also, scheint es ja dann doch zu reichen, was vom Amt kommt.

Bei 200-300 Euro mehr muss es ja nicht bleiben. Erst mal den Fuß in der Tür, werden zuverlässige Mitarbeiter meist gefördert. Muss ja nicht in der Pflege sein. Ausgebildete Hauswirtschafterinnen z.B. werden auch dringend gesucht. Facharbeiter werden doch in allen Bereichen gesucht. Was spricht dagegen einen Beruf, in dem man gebraucht wird, zu erlernen?

Jetzt denkt man noch kurz an die Kinder. Es geht verdammt schnell, bis die selbst in der Ausbildung sind. Was dann? Will man denen die ganze Ausbildungsvergütung abnehmen,um den Hartz4-Standard zu halten? Irgendwann ziehen die Kids aus, dann wird es noch schwieriger weil man 20 jahre älter ist.



Gut. Muss jeder selbst wissen, wie er sein Leben gestalten will.

gastric schrieb:Wieviel der körper braucht, ist eine individuelle sache aber auch eine antrainierte. Bei einem kilo brot mit belag wäre ich den tag über satt gewesen. So manchesmal steckt hinter hunger eine ganz andere ursache. Oftmals ist es die simple verwechslung mit durst.... nach einem kilo wasserziehendem brot mit bisl feuchtem belag sicherlich nichteinmal so abwägig.

Gut, kann man versuchen, jugendliche Eishockeyspieler, auf dem Weg zu 2m Körpergröße mit nem Glas Wasser auszubremsen. :) Ich habs halt nicht getan.
Da sie bis heute kein Fett angesetzt haben, mag wohl was dran sein, dass Menschen, je nach Alter und Lebenssituation, unterschiedlichen Kalorienbedarf haben. :D Vom persönlichen Grundumsatz mal abgesehen.
Wenn ich jeden Tag 3 normale Mahlzeiten essen würde, wäre ich auch dick wie ein Mastschwein, obwohl ich körperlich arbeite und Sport nicht gerade meide. Kolleginnen brauchen 3 Mahlzeiten und Snacks zwischendrin um Normalgewicht zu haben. Ich find da kann man nicht pauschalisieren.

Die Aussage war doch, dass knapp 150 Euro monatlich ,allein für Lebensmittel, ausreichend sind. Wie man sich das einteilt muss doch jeder selbst wissen.

Frau.N.Zimmer schrieb:Gut, kann man versuchen, jugendliche Eishockeyspieler, auf dem Weg zu 2m Körpergröße mit nem Glas Wasser auszubremsen. :) Ich habs halt nicht getan.

Na hätteste mal, mit 2m körpergröße findet man schwer hosen, die lang genug sind :troll:

Frau.N.Zimmer schrieb:Da sie bis heute kein Fett angesetzt haben, mag wohl was dran sein, dass Menschen, je nach Alter und Lebenssituation, unterschiedlichen Kalorienbedarf haben.

Nicht zwingend. Der stoffwechsel und die vorhandenen bakterien im darm haben da auch noch ein wörtchen mituzreden. Die zusammensetzung der darmbakterien hat bspw einfluss auf den anstieg des blutzuckerspiegels und letzlich auch auf die gewichtszunahme/abnahme. So können vergleichbare menschen mit gleichem kalorienbedarf und gleicher täglicher leistung bei gleicher kalorienzufuhr unterschiedliche phänomene beim gewicht beobachten. Da reden wir dann von menschen, die nur ein stück schokolade anschauen müssen, um zuzunehmen oder aber von menschen, die 3kg schokolade essen und kein gramm dazubekommen. Deine buben gehören anscheinend zu letzerem, die essen können, was sie wollen, ohne viel zuzulegen. Hätten sie weniger gegessen, wären sie aber nicht zum kleinwüchsigen strich in der landschaft mutiert. Sie können halt mehr essen, ohne fett zuzulegen... sie müssen es aber nicht. Sprechen wir dann noch von hormonen, die bei weniger mahlzeiten ausgeschüttet werden, aber einen positiven effekt auf den muskelaufbau haben, dann wird das für sportler noch interessanter ^^

Frau.N.Zimmer schrieb:Die Aussage war doch, dass knapp 150 Euro monatlich ,allein für Lebensmittel, ausreichend sind. Wie man sich das einteilt muss doch jeder selbst wissen.

Ich sage doch nichts anderes. Wer 5 mahlzeiten essen will, soll das tun. Ich kann doch niemanden zu irgendetwas zwingen, wenn ich den tipp gebe, dass 2 mahlzeiten durchaus ausreichend sind. Welche tipps, tricks und kniffe übernommen oder aber ausprobiert werden, muss doch sowieso jeder für sich einschätzen.


Wo wir gerade bei tipps und tricks sind. Ich habe die erfahrung gemacht, dasss teuer manchmal im gesamten billiger ist. Das sehe ich beim duschgel, shampoo, feuchtigkeitscreme und katzenstreu seit jahren bei mir. Beim katzenstreu bin ich schon vor sehr langer zeit auf teureres umgestiegen. Es hält länger, klumpt besser, bindet besser und insgesamt gesehen brauche ich weniger. Während ich beim supermarktstreu für 5€ noch wöchentlich 2 5kg beutel schleppen musste (40€/monat), sind es heute 2 17kg beutel für 16€ (32€/monat). Gleiches bei duschzeug, mit weniger rieche ich länger wie frisch geduscht. Feuchtigkeitscreme ist ebenfalls so ein fall. Längere wirkung bei weniger einsatz. Ich hab dahingehend gerade im winter leider massiv mit trockener haut zu kämpfen und fürs gesicht reicht ein tröpchen, für die stampfer (man nennt sie auch beine) nur dezent mehr. Ich hab mir letztes jahr ne 200ml packung geholt und da fehlt nur ein bruchteil.

Manchmal spart man mehr, wenn man nicht das billigste nimmt.

Frau.N.Zimmer schrieb:Hartz4 ist doch auch zur Überbrückung gedacht und nicht als Rente bis zum Tod

Und doch beziehen viele länger, als gedacht, u. es wird nicht immer so sein, das sich einige oder viele diesen "Zustand" herbei gesehnt haben und ihn dauerhaft leben möchten.
Ich habe aber auch mal mit Jemandem gesprochen, der die Abstriche in Kauf nimmt sich damit gut arrangieren kann, weil er keine Lust hat zum Arbeiten.

Es mag auch Leute geben, die was älter sind und keinen 8 Std. Job mehr finden oder ihn öfter wechseln müssen.
"Geringfügige" Arbeit ist auch nicht in Massen vorhanden, klar, da muss u. sollte man das nehmen, was man kriegen kann.

Ist auch so, das es Menschen gibt, die die zur Verfügung stehenden Mittel nicht umsetzen können aus verschiedenen Gründen u. Situationen heraus.

Frau.N.Zimmer schrieb:Muss jeder selbst wissen, wie er sein Leben gestalten will.

Die Wahl hat leider nicht jeder.
Zwischen wollen u. können liegen Welten.

borabora schrieb:Und doch beziehen viele länger, als gedacht, u. es wird nicht immer so sein, das sich einige oder viele diesen "Zustand" herbei gesehnt haben und ihn dauerhaft leben möchten.

Willst du mich trollen? Das habe ich doch gar nicht gesagt. -.-

Eigentlich hätte ich von dir, die du Hartz4 hinter dir gelassen hast, etwas Ermutigung für jene, die noch drin stecken erwartet.
Wenn ich was erzähle wird es ja kaum geglaubt weil ich noch nie irgendwelche Leistungen bezogen habe. Das schaut dann gleich so aus als hätte man halt nur "Glück" gehabt.

" Sei doch froh, dass du ne Arbeit hast! " Wird auch gerne genommen. Dabei war ich oft alles andere als " froh", besonders als die Kinder noch klein waren. :D :D Irgendwas is immer. Den einen fehlt das Geld, den anderen die Zeit.

borabora schrieb:Zwischen wollen u. können liegen Welten.

Oft nur Miniaturwelten :) Ich rede vom Hartz4 Empfänger, der dem Arbeitsmarkt normalerweise zur Verfügung stehen muss, sonst bekäme er kein Hartz4. Da muss keine Welt dazwischen sein sondern nur der eigene Schatten.

Frau.N.Zimmer schrieb:Die Aussage war doch, dass knapp 150 Euro monatlich ,allein für Lebensmittel, ausreichend sind.

Kommt auf die Qualität der Lebensmittel an. Ich versuche momentan, ein wenig mehr Fisch auf den Speiseplan zu bringen. Kauf ich den frisch, gehen schonmal 20-30 Euro drauf. Mach ich das 2 Mal monatlich, bin ich bei 40-60 Euro, mal vom Fleisch, das ich auch frisch hole, ganz abgesehen.

Überleben kann man sicherlich mit 150 Euro monatl. .. Frag mich aber nur, zu welchen Bedingungen und um welchen Preis. Ich habe selber einige Zeit mit Hartz4 aufstocken müssen und mein Anspruch war es halt nie, mich durch Dosensuppen oder Tiefkühlpizzen zu ernähren.
"Gesund" bedeutet für mich "ausgewogen" und das inkludiert eben auch Fisch und Fleisch (in Maßen), aber macht es eben dementsprechend auch teuerer.

Ich habe es demnach nicht geschafft, mit 150 Euro im Monat (rund 38 € in der Woche), allein für Lebensmittel, zurecht zu kommen.

Frau.N.Zimmer schrieb:. Muss ja nicht in der Pflege sein. Ausgebildete Hauswirtschafterinnen z.B. werden auch dringend gesucht. Facharbeiter werden doch in allen Bereichen gesucht. Was spricht dagegen einen Beruf, in dem man gebraucht wird, zu erlernen?

Gesucht werden ausgebildete Hauswirtschafter, das ist so weit richtig.
Nun die Realität. Derzeit versuche ich zwei davon in einen Job zu bringen, Ergebnis: HW'ler werden als Superbillige Pflegekräfte missbraucht, oder ein sehr großer Arbeitgeber wie der Schwesternverband zahlt auch die Ausgebildeten nur nach einem Reinigungstarif von 10,24 die Stunde, eben wie ungelernte Reinigungskräfte. Ebenso verhält es sich bei den ambulanten Diensten, und da müssen die HW'ler ihren privaten PKW nutzen.
Bevor gelernte HW'ler keinen ordentlichen Tarif bekommen, solange gibt es keine die gewillt sein werden darin zu arbeiten, und ich finde das auch richtig so.

Kältezeit schrieb:Kauf ich den frisch, gehen schonmal 20-30 Euro drauf.

Darf ich fragen, was das fürn fisch ist (oder aber wieviel)? Vlt bin ich (bzw mein kerl) durch meine nähe zur see preislich massiv verwöhnt, aber weihnachten, wenn er als geschenk für seine eltern fisch holt, dann geht er bei 20€ mit ner tüte aus dem laden, die reicht für 3 personen 3 tage lang und das ist fangfrisch ausm bodden und teils in eigener räucherei geräuchert.

gastric schrieb:Darf ich fragen, was das fürn fisch ist

Lachs und letztens hatte ich Dorade.. Dorade waren 4 Stück und Lachs, da nehm ich immer so 4-5 vorgeschnittene Filetstreifen. Unter 20 Euro ist da nichts und das geht schon ganz schön aufs Portemonnaie.

Ich kann mir aber vorstellen, dass wenn du sehr nördlich wohnst, da natürlich der Fischpreis um einiges geringer ist, als hier. Hier ist leider keine See in der Nähe.

@Kältezeit
Na bei der auswahl ist der preis normal :D Schonmal auf einheimische fische einen blick geworfen? Dorsch, flunder, hecht, scholle, hering, heilbutt und wie sie alle heißen?