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Das Leben mit psychischen Erkrankungen..seid Ihr tolerant?

470 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Psyche, Krankheiten, Ängste ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Das Leben mit psychischen Erkrankungen..seid Ihr tolerant?

15.10.2020 um 05:28
Es kommt auch auf die Art der Erkrankung an. Bis zu einem gewissen Grad bin ich tolerant, aber ich stoße auch schnell an meine Grenzen und brauche dann erstmal Abstand, um nicht selbst psychische Probleme zu bekommen. Und wenn ich merke das der Betroffene über längere Zeit keine Hilfe möchte und auch nicht bereit dazu ist etwas zu ändern, dann muss ich, so leid es mir auch tut, irgendwann die Notbremse ziehen und loslassen.

Ich habe jahrelang in toxischen Beziehungen, mit lügen, betrügen, psychischer und auch physischer Gewalt gelebt und stand kurz davor selbst in Therapie zu gehen, um den ganzen Mist zu verarbeiten. Vielleicht mach ich das auch irgendwann noch, mal sehen. Es kann ja nicht schaden.

Viel Kraft brauche ich auch für meine Tochter, die eine Persönlichkeitsstörung mit narzisstischen Zügen hat und unter Depressionen mit Verlustangst leidet. Damit bin ich schnell überfordert und fühle mich hilfslos, weil es mir sehr nahe geht, wenn ich sie so leiden sehe, aber gleichzeitig nicht viel tun kann.

Die massenhafte Literatur, die ich bereits über psychische Erkrankungen gelesen habe, hilft auch nicht wirklich weiter, wenn man selbst nicht davon betroffen ist. Außerdem tickt ja jeder nochmal anders. Dafür wäre es um so wichtiger, wenn der Betroffene sich öffnet und selbst darüber redet, wie er sich fühlt, um dem anderen zumindest die Chance zu geben, es zu verstehen und dementsprechend zu reagieren.

Auf andere Rücksicht zu nehmen und seine Bedürfnisse hinten anzustellen kann auf Dauer halt auch nicht gut gehen und als Angehöriger leidet man auch selbst drunter, das sollten diejenigen, die nach Toleranz schreien dann bitte auch beachten.

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Das Leben mit psychischen Erkrankungen..seid Ihr tolerant?

15.10.2020 um 05:40
@Hailey25
Zwischenmenschliche Beziehungen sind ein geben und nehmen, und auch als Psychisch kranker kann man den anderen Helfen und man kann auch dafür sorgen, dass die Symptome nicht zu stark werden. Psychisch Kranke sind auch in der Lage, was an sich zu ändern, selbst wenn es am Anfang nur kleine Dinge sind.


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Das Leben mit psychischen Erkrankungen..seid Ihr tolerant?

15.10.2020 um 06:24
Zitat von PStanisLovePStanisLove schrieb:Psychisch Kranke sind auch in der Lage, was an sich zu ändern, selbst wenn es am Anfang nur kleine Dinge sind.
Nicht immer. Bei der Psychose zum Beispiel ist es Teil des Krankheitsbildes, seine Krankheit nicht einzusehen. Warum also sollten diese Leute was ändern?


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Das Leben mit psychischen Erkrankungen..seid Ihr tolerant?

15.10.2020 um 06:29
Zitat von stereotypstereotyp schrieb:Warum also sollten diese Leute was ändern?
Wenn die Psychose Akut ist geht es nicht, aber wenn die Psychose nicht da ist kann man unter umständen sich so verhalten, das der nächste schub später kommt oder schwächer ausfällt.

Natürlich muss das nicht immer klappen, aber Möglichkeiten gibt es.


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Das Leben mit psychischen Erkrankungen..seid Ihr tolerant?

15.10.2020 um 06:32
Zitat von stereotypstereotyp schrieb:Bei der Psychose zum Beispiel ist es Teil des Krankheitsbildes, seine Krankheit nicht einzusehen
In der Akutphase, ja. Darüber hinaus können Psychotiker durchaus in der Lage sein, einen klaren Geist zu beherbergen. Eine Psychose ist in der Regel kein Dauerzustand (wenn Hilfe kommt) und selbst die Schizophrenie verläuft zu einem Drittel phasenweise, und zu einem anderen Drittel tritt die Akutphase nie wieder auf. Mit der entprechenden Therapie können sie durchaus ein halbwegs normales Leben führen.

Und ein Psychotiker/Schizophrener muss nicht zwangsläufig ein zwischenmenschlicher Alptraum oder gar Aggressiv sein. Es kommt ganz auf die Ausprägung an.

Edit: es gab auch den Fall des Daniel Paul Schrebers:
Wikipedia: Daniel Paul Schreber


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Das Leben mit psychischen Erkrankungen..seid Ihr tolerant?

15.10.2020 um 09:52
Als psychisch "Normaler" ist es ggf. schwierig. Dennoch sollte man sich vor Augen führen, dass es jeden im Laufe seines Lebens treffen KANN, psycisch zu erkranken und dann wäre es sicher auch wünschenswert, wenn andere einem gegenüber etwas Verständnis zeigen.

Warum man Menschen mit Handycap, Kranken im Krankenbett oder mit kurzzeitigen Einschränkungen toleranter gegenüber zu sein scheint , liegt auf der Hand, man bekommt die Einschräkungen ganz anders mit. Man ist ja mit einer psychischen Erkrankung erstmal augenscheinlich nicht eingeschränkt, das macht es schwerer,tolerant zu sein. Als Mensch respektieren reicht ja im Prinzip aus, man muss nicht alles tolerieren. Ich habe manisch-depressive Menschen kennengelernt. Das fand ich für mich persönlich richtig anstrengend, aber dann liegt es auch an einem selbst, wie man miteinander auskommt.

Für einen Menschen, der aus der Bewusstlosigket wieder zu sich kommt bzw. aus dem Koma erwacht , hat man alles Verständnis der Welt. Bei Menschen, die sich von einer Psychose erholen (müssen), eher weniger... (Habe beides erlebt,noch dazu relativ zeitnah hintereinander und so empfunden.) Das eigene Umfeld ist nicht selten einfach nur erleichtert, wenn man wieder "die selbe Person" wie vor der Erkrankung ist, alles in deren Augen wieder "normal" ist, sei es weil sie abklingt oder weil Patienten ihre Psychopharmarkas regelmäßig einnehmen. Es braucht ein stabiles Umfeld,um psychische Erkrankungen mittragen zu können bzw. die Menschen in ihrer Krankheitsphase zu begleiten UND zu respektieren und gesunde gesellschaftliche Strukturen, die das auch zulassen ( UND nicht zuletzt eine Psychiatrie, in der das Personal Zeit für Patienten haben darf und dem Menschen zugewand ist, denn bei letzterer kann man Glück oder Pech haben, was im Akutzustand bei Erstdiagnose VIEL ausmachen kann).

Es ist so ein einschneidendes Erleben, dass sich viele das gar nicht als krank im eigentlichen Sinne vorstellen können, es verschiebt sich die komplette Realität und man hat auch selbst keine Chance, das zu beeinflussen oder kurz umzuschalten.
Hier war es so, dass ich nach ohnehin schon schwerer körperlicher Krankheitsphase, wieder daheim war und konnte langsam wieder auf "Normalität" hoffen, war soweit gesund (körperlich), dann fingen "diese Dinge" an... Viele "Phänomene" kannte ich aus frühester Kindheit, da malte ich von diesen Sachen Bilder, offenbar weil ich es nicht verstand. Da hieß es "phantasievolles Kind" ... Das machte es umso schwerer, in der Vorphase etwas Krankes darin zu erkennen. ( Bin nachts nach heftigen Träumen zur ungefähr selben Uhrzeit wie geweckt wurden, die Quersumme der Weckerzahlen ergab ausnahmslos 7 und nur, wenn klarer Himmel war und ein bestimmtes Sternbild direkt sichtbar. Die "Träume", die ich bereits vom Krankenaufenthalt zuvor kannte, wurden intensiver , verschoben sich in den Tag, nachts war es zappenduster, da träumte ich gar nichts mehr.) Es dauerte gut 1 1/2 Jahre bis es akut wurde und da kann einem nix und niemand mehr helfen, man selbst sich schon gar nicht, weil man die Realität hier nicht mehr akzeptieren kann.
Ich fühlte mich wie im falschen Film. Zeit hatte irgendwie keine Bedeutung oder nicht die, wie wir sie kennen.
Das ganze ist jetzt schon einige Jahre her, was geblieben ist, ist das Gewecktwerden-Gefühl , dass im Herbst beginn und irgendwann Ende Februar endet, die 7er Quersumme am Wecker dann nach wie vor auch (wobei ich es mittlerweile seltsam fände, wenn die anders wäre :-D)
... Witzig ist sicher anders, aber ich lebe damit und so lange das nie wieder in so einer Phase endet, ist es okay.

Ein Plus ist vielleicht, dass ich dadurch viele Menschen mit unterschiedlichsten psychiatrischen Erkrankungen kennenlern(t)e und erkennen durfte , dass viele recht interessante Menschen sind.
@stereotyp
Es gibt unterschiedlichste Auslöser von Psychosen. Es gibt Patienten, die erkennen, dass das krankheitsbedingt war/ist und die, die damit leben können und auch die, die es nicht als krank erkennen können(/wollen?).



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15.10.2020 um 11:22
Zitat von PStanisLovePStanisLove schrieb:Psychisch Kranke sind auch in der Lage, was an sich zu ändern, selbst wenn es am Anfang nur kleine Dinge sind.
Dafür muss aber auch der Wille da sein und der war bei meinen Ex-Partnern einfach nicht gegeben. Meine Tochter möchte wieder eine Therapie anfangen und auch zur Familientherapie. Da bin ich auch ganz froh drum. Allerdings werden die Wartelisten immer länger und dann muss es auch passen.


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Das Leben mit psychischen Erkrankungen..seid Ihr tolerant?

15.10.2020 um 12:29
Huhu zusammen,

habe nur den Eingangspost gelesen und möchte mich dazu äußern.

Ja, ich kenne Menschen mit psychischen Problemen und komme an sich sehr gut damit zurecht. Eine Freundin hat z.B. arge Probleme auf größere Gruppen oder fremde zuzugehen. Sie ist dann stark verunsichert und es kommt auch immer wieder (Nicht nur wegen ihr) zu Konflikten.

Seit ich sie näher kenne (wir sind nicht im partnerschaftlichen Sinn zusammen oder so, sondern nur wirklich dicke Freunde) und sie merkt, dass ich sie nehme, wie sie ist, ohne Vorurteile, etc., kommt sie imemr mehr aus ihrem Schneckenhaus raus.

Ich bin sicherlich kein Psychologe, Arzt, etc., aber ich verlasse mich auf mein "Bauchgefühl" und ich sagte zu ihr, dass da draußen zwar zig Milliarden Menschen leben, die ihr am ... vorbei gehen können, dass es unter diesen aber sicher auch eine Hand voll Leute gibt, die sie vllt. mögen oder sogar noch mehr als das.

Ich gaube, das kann ihr kein noch so guter Arzt "beibringen", das geht nur über zwischenmenschliche Kontakte, denke ich.

Gucky.


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Das Leben mit psychischen Erkrankungen..seid Ihr tolerant?

15.10.2020 um 14:36
Zitat von Gucky87Gucky87 schrieb:Ich gaube, das kann ihr kein noch so guter Arzt "beibringen",
Ich denke da unterschätzt du die Mediziner aber gewaltig. Das sage ich deswegen weil ich selber seit Jahren wegen verschiedener psychischer Erkrankungen in Therapie bin.
Es ist schon Jahre her, ich habe das Haus nicht mehr verlassen und mich von anderen Menschen komplett abgewandt. Selbst meine damalige Partnerin hat es nicht geschafft mir da unterstützung zu bieten, obwohl sie mich so gut kannte wie kein anderer Mensch auf der Welt. Meine Kindheit war geprägt von psychischen Missbrauch und Körperlicher Gewalt.
Erst mein Therapeut hat es geschafft mich nach Jahren von Therapien und EKT Behandlungen wieder unter Menschen zu bringen.


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Das Leben mit psychischen Erkrankungen..seid Ihr tolerant?

15.10.2020 um 14:43
Ich zweifle in keinster Weise die Arbeit der Spezialisten an. DIe MÜSSEN sein.
Bitte nicht falsch verstehen.
Aber es ist etwas anderes, wenn jemand einen erkrankten behandelt, mit ihm spricht, macht tut, etc. oder wenn man "als Freund" einfach da ist und den betroffenen vllt. mal in den Arm nimmt oder so. So meinte ich das.

Wie ich schrieb, erlebe ich das aktuell mit einer wirklich guten Freundin und ich nehme auch wahr, wie sie Fortschritte macht. Mit ist klar, dass das niemals von jetzt auf gleich gehen kann, dass ich niemals den Profi ersetzen kann, aber ich denke unterstützend ist ihr das schon auch eine Hilfe und das sagt sie ja auch klar.

Gucky.


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15.10.2020 um 15:52
@Gucky87

Ich verstehe voll und ganz was du meinst. In meinem Fall war es nur damals so das mich meine Partnerin nicht unterstützen konnte weil ich es nicht zugelassen habe. Ich wollte nicht das sie im "Schlamm" meiner Psyche versinkt. Im nachhinein merkte ich das es vermutlich ein Fehler von mir war und ich mich ihr hätte öffnen sollen.
Aber eben zu dieser Zeit hatte ich einen sehr guten Psychiater der mein volles Vertrauen genoss und mir aufgrund dessen helfen konnte. Natürlich spielten verschiedene Medikamente auch eine wichtige Rolle, ohne die hätte auch er mir nicht helfen können.

Und aufgrund all dieser Erfahrungen hat sich meine eigene Sicht de Dinge drastisch verändert. Man lernt viel über sich selbst und die menschliche Psyche allgemein. Und ich denke gerade das befähigt mich heute dazu tolleranter mit Menschen umzugehen die ebenfalls psychische Probleme haben.

Jemand der mit sowas nie Kontakt hatte, hat vermutlich eher eine distanziertere Haltung zu dem Thema, weil psychische Erkrankungen schon das Potenzial haben abschreckend zu wirken. Oder nennen wir es lieber befremdlich.


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Das Leben mit psychischen Erkrankungen..seid Ihr tolerant?

15.10.2020 um 18:28
Bis zur Schliessung wegen Corona zählte der Umgang mit Menschen mit "psychischen Erkrankungen" zu meinem Job. Das hat mich immer sehr positiv beeinflusst und meinen Sinn für "Normalität" und "Abweichung" noch mehr in Frage gestellt. Für diese Erfahrungen bin ich ausgesprochen dankbar.

Hier zwei Beispiels-Geschichten aus meinem Blog:

Die halb durchsichtige Fee und ihre Wolkentiere

Kater und Vater


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Das Leben mit psychischen Erkrankungen..seid Ihr tolerant?

16.10.2020 um 12:41
Zitat von WissbegierWissbegier schrieb am 14.07.2020:Durch meine Betreuertätigkeit kenne ich viele Menschen, die bei jeder Kleinigkeit die "Krankheit" als Ausrede benutzen.
Nennt sich auch Krankheitsgewinn. Bei Depressiven nicht selten anzutreffen. Rien ne vas plus über Wochen, aber wenn die EMR durchgedrückt werden muss, wird der/die Depressive plötzlich mobil. Da werden Gutachten angestrebt, Ärzte aufgesucht, Telefonate geführt und sobald der Antrag durch ist wieder rien ne vas plus. Mehrfach im Bekanntenkreis so beobachtet.

Nachvollziehbar, weil es plötzlich um die gesamte Existenz geht, aber das sonst üin allen punkten des Lebens die Anstrengung bedürfen als Schutzschschild vor sich hergetragene Elend, dass Körperpflege, Raumpflege und soziale Kontakte unmöglich macht und unüberwindbar zu sein scheint, ist wohl nicht so erschlagend, dass es dann, wenn es wirklich um die Wurst geht, kurz beiseite gelegt werden kann.

Deswegen tue ich mich bisweilen schwer mir Toleranz und auch mit Kontakt zu Leuten mit solchen Erkrankungen.


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17.10.2020 um 22:36
Zitat von capslockcapslock schrieb:Deswegen tue ich mich bisweilen schwer mir Toleranz und auch mit Kontakt zu Leuten mit solchen Erkrankungen.
Sei froh, dass du "klar" in der Birne bist.

Was für dich eine Art Selbstläufer ist, kommt Erkrankten ner Mount-Everest-Besteigung gleich...


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Das Leben mit psychischen Erkrankungen..seid Ihr tolerant?

17.10.2020 um 22:55
Zitat von capslockcapslock schrieb:Deswegen tue ich mich bisweilen schwer mir Toleranz und auch mit Kontakt zu Leuten mit solchen Erkrankungen.
Ich bin ja quasi eine Person mit einer solchen Erkrankung .
Denke als Normaler ist das schwer nachvollziehen und man kann da wenig Toleranz einfordern. Respekt reicht aus.
Anträge ausfüllen, Telefonate führen ist was anderes als wieder den Lustigen (im Freundeskreis) zu spielen oder ganz normal sozial mithalten zu wollen(/müssen.
Wieviel es bedeutet, auf andere wieder "normal" zu wirken oder den Erwartungen gerecht zu werden, kann ein Gesunder, den es nicht unmittelbar betrifft, nicht wirklich verstehen ( und muss auch nicht).

Dennoch kann so eine Krankheitsepisode jeden treffen, auch wenn man es nicht glauben mag...Plötzlich psychisch krank= keine schöne Vorstellung.


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17.10.2020 um 23:05
Ich kenne einige Menschen bzw. habe einige in meinem teils mehr, teils weniger direkten Umfeld, die unter psych. Erkrankungen (verschiedenen) Leiden. Auch bin ich nah an dem Thema aufgewachsen.
Grundsätzlich würde ich sagen, dass ich schon sehr tolerant dazu stehe. Es sind Erkrankungen, die oft nicht angemessen angesehen werden, die Erkrankten sind auch heute immer noch sehr oft stigmatisiert durch ihre (nicht tolerante) Umwelt. Oft ist es schwierig, Hilfe zu erhalten, und selten kann offen darüber gesprochen werden.

Auch meine Toleranz hat aber Grenzen. Ich bringe wenig Verständnis auf, wenn in keiner Weise wirklich versucht wird, eine Therapie anzugehen, obschon mehr als offensichtlich äußerst notwendig. Da spielt meist das direkte Umfeld eine entscheidende Rolle. Ich bin auch nur mittelmäßig tolerant mit bestimmten Erkrankten - je nach Form der Krankheit; es gibt Erkrankte, die ich persönlich dann tatsächlich lieber meide, weil ich den (näheren) Umgang nicht möchte bzw. nicht adequat bewerkstelligen kann (Erfahrungswerte), beispielsweise Menschen mit ausgeprägtem Borderline-Syndrom.
Das ist vielleicht richtig blöd, aber ich kann das nicht so einfach ändern. Da vermeide ich dann schon eher einen nahen persönlichen Kontakt.


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Das Leben mit psychischen Erkrankungen..seid Ihr tolerant?

18.10.2020 um 08:22
Zitat von Tita1992Tita1992 schrieb:Da vermeide ich dann schon eher einen nahen persönlichen Kontakt.
Nahen, persönlichen Kontakt mit Narzissten versuche ich auch zu meiden. Weil mir den ihr egoistisches, permanentes Ich-ich-ich-Verhalten und -gequatsche auf den Sack geht...

Das Dumme ist nur, dass die NIEMALS therapeutische Hilfe in Anspruch nehmen würden! Denn alle anderen haben ein Problem (mit denen), nur sie selber nicht...


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Das Leben mit psychischen Erkrankungen..seid Ihr tolerant?

18.10.2020 um 13:19
@SomertonMan
Na da wirst Du es in der Zukunft schwerer haben, die gehört den Narzissten. Danach wird's aber wieder besser ;-)
Wie im Außen - so im Innen...schaut man sich die Welt an, weiß man, was auf uns zukommt, rein menschlich.
(Aber auch der Wandel ist schon sichtbar.)


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18.10.2020 um 14:30
Ein guter Weg , Menschen mit psychischen Erkrankungen zu tolerieren, ist, sie zunächst als Individuen wie jedes andere zu sehen und nicht als Ausdruck einer Krankheit.


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Das Leben mit psychischen Erkrankungen..seid Ihr tolerant?

18.10.2020 um 22:42
Zitat von GerlindGerlind schrieb:Ein guter Weg , Menschen mit psychischen Erkrankungen zu tolerieren, ist, sie zunächst als Individuen wie jedes andere zu sehen und nicht als Ausdruck einer Krankheit.
ja, natürlich. Allerdings sollte man auch nicht alles als einen Ausdruck individueller Persönlichkeit deuten, was klar diagnostiziert wurde. Sprich, man muss beides zusammen bringen. Es ist das Gesamtbild, was es dann ausmacht.


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